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AutorBeiträge
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Rock ’allerdings sind die blumen des bösen auch wieder bei zweitausendeins eingetroffen. wie siehts mit der ausgabe aus? hier mal der link.
Da muss nun ich danken für den Hinweis! Ich kenne die George-Übersetzung nur ausschnittsweise und ist auch lange her – ob das Geschmack für den Einstieg hat, weiß ich nicht recht zu sagen (ich glaube eher nicht, aber das kommt ja letztlich auf Dich an). George ist nun einmal einer der Übersetzer, die selber Dichter sind – mal beiseite gelassen, ob einem seine Dichtung „gefällt“. Wie Celan. Und die haben weniger Hemmungen, sich vom Original zu entfernen, wie man so sagt. Bei George kommt hinzu, dass er auch eine eigene Zeichensetzung eingeführt hat (und eine eigene Typographie, ich weiß aber gerade nicht, ob bereits zur Zeit der Baudelaire-Übersetzung; und dann sind seine Übersetzungen aus dem Französischen eine Art Beweisaufnahme seiner Selbstfindung im französischen Symbolismus). Es könnte sein, so rum, dass Dir die Übersetzung etwas zu hermetisch vorkommen wird – was Baudelaires Verse nicht in dieser Weise sind, da ist es eher am Anfang sinnvoll, einen guten Kommentar im Anhang zu haben.
Aber mich interessiert die George-Übersetzung auch, ich lauf morgen mal in die hiesige 2001-Filiale und hoffe, dass sie den Band vorrätig haben. Du kannst ja auch beide Ausgaben besorgen, also Kemp oder Fahrenbach und George? Das werden auf jeden Fall mindestens zwei Welten sein. Und wie gesagt: bei dtv und Reclam wird die Originalwelt wenigstens erläutert (Sachkommentare meine ich, nicht Interpretationen). Nicht zu unterschätzen zu Beginn. Andererseits natürlich einfach hineinlesen …
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WerbungBrauch mal wieder Rat: Lese immer mal wieder einzelne Sätze, werde nicht ganz schlüssig, diverse Bekannte (irgendwie kennt ihn halt jeder) haben ihn mir schon ans Herz gelegt und meine Tante schwärmte kürzlich vom „Alchemisten„, dem besten Buch, das sie je gelesen habe (in dem Fall mehrere Tausende). Daher: Sollte man sich Paulo Coelho näher widmen? Ich bin skeptisch, die Symbose aus den klischeeträchtigen Titeln, den noch klischeeträchtigeren Covern, dem fernöstlichen Flair und Randbemerkungen wie „Hesse, light“, macht mir derzeit irgendwie Kopfschmerz. Mag jemand ein paar Worte zu dem Guten verlieren?
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Hold on Magnolia to that great highway moonWenn man Denis Scheck trauen kann, sollte man besser die Finger davon lassen.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
„Hesse light“ trifft zumindest auf die paar Fetzen Gedanken-Prosa zu, die ich von Coelho kenne. Verquaste, gefühlsduselige, leere Schöngeisterei. Danach will man erst mal irgendwas kurz und klein hauen.
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pinchDanach will man erst mal irgendwas kurz und klein hauen.
Ja, das kann ich bestätigen.
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ford-prefect Feeling all right in the noise and the lightRegistriert seit: 10.07.2002
Beiträge: 11,082
Am So. 1 Mai kommt auf arte ein Portrait über Paulo Coelho
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Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!pinchDanach will man erst mal irgendwas kurz und klein hauen.
weilsteinJa, das kann ich bestätigen.
Sowas in der Art hatte ich mir schon gedacht, die Inhaltsangaben, erzählend von Jünglingen und Weihwasser und Rosen und huiuiui – klang mir alles zu sehr nach Bollywood für intellektuelle Mittelständler. Ausnahme vielleicht „Veronika beschließt zu sterben“ – das hat eine Form von Humor, bei dem ich gerne gewusst hätte, ob er öfters zur Geltung kommt.
Ford PrefectAm So. 1 Mai kommt auf arte ein Portrait über Paulo Coelho
Hab leider gar keinen Fernseher. Danke dennoch.
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Hold on Magnolia to that great highway moonIrrlichtBrauch mal wieder Rat: Lese immer mal wieder einzelne Sätze, werde nicht ganz schlüssig, diverse Bekannte (irgendwie kennt ihn halt jeder) haben ihn mir schon ans Herz gelegt und meine Tante schwärmte kürzlich vom „Alchemisten„, dem besten Buch, das sie je gelesen habe (in dem Fall mehrere Tausende). Daher: Sollte man sich Paulo Coelho näher widmen? Ich bin skeptisch, die Symbose aus den klischeeträchtigen Titeln, den noch klischeeträchtigeren Covern, dem fernöstlichen Flair und Randbemerkungen wie „Hesse, light“, macht mir derzeit irgendwie Kopfschmerz. Mag jemand ein paar Worte zu dem Guten verlieren?
Du nennst ja schon die Gründe, warum man sich mit Coelho überhaupt nicht beschäftigen muss. Wußte gar nicht, dass es gleich Tausende von Büchern gibt, die noch schlechter als Coelho sind.
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...falling faintly through the universe...nerea87Du nennst ja schon die Gründe, warum man sich mit Coelho überhaupt nicht beschäftigen muss.
Nein, das sind ja bislang vielmehr Vorurteile, die ich mir aus der Verpackung zusammengereimt habe. Es verhält sich zwar oft so, aber manchmal ist das Drumherum ja eben doch viel übler, als der eigentliche Inhalt. Und ohnehin finde ich, ähm, Meinungbilden ganz gewinnbringend, wenn dazu dann auch eher die Erfahrung, als der Inhalt selbst beiträgt. Mal sehen, vielleicht reitet mich ja beizeiten mal wieder irgend so ne perverse Lust mich mit krudem Bla beschäftigen zu müssen.
nerea87Wußte gar nicht, dass es gleich Tausende von Büchern gibt, die noch schlechter als Coelho sind.
Selbst so Schrott wie „Anna Karenina“ ist da dabei, soviel ich weiß.
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Hold on Magnolia to that great highway moon
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
IrrlichtSelbst so Schrott wie „Anna Karenina“ ist da dabei, soviel ich weiß.
Also bitte! Das ist doch kein Schrott!
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pinchAlso bitte! Das ist doch kein Schrott!
Also bitte! Das war doch Ironie!
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Hold on Magnolia to that great highway moon
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Dann stehen die Gänsefüßchen am falschen Platz.
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pinchDann stehen die Gänsefüßchen am falschen Platz.
Bäh.
Nein ernsthaft, sollte dann auch nur verdeutlichen, dass Coelho wohl nicht nur so ein „Mein erstes Buch, bestes Buch, ganz sicher!“-Dingens, sondern wohl tatsächlich eine Art Phänomen ist (es gibt jedenfalls ja schon genug so Leutchen, die erklären felsenfest, dass Coelho nicht umsonst „den Nobelpreis für Literatur bekommen hätte“ – sowieso). Dass Coelho sich demnach gegen alle (der „Alchimist“ hat bei manchen ja auch die Bibel ersetzt), selbst große Erzähler wie Tolstoi (der ja nun wahrlich Tiefe besitzt, auch wenn mir Dostojewski viel näher steht) behauptet, finde ich beeindruckend. Lese da was von „Wahrheiten können ja auch ganz einfach sein“ und so, aber wenn das dann auf „Höre darauf, was Dein Herz Dir sagt!“ hinausläuft, kann ich doch auch zu einem Jugendmagazin greifen?! (auch wenn das dann sicher deutlich „ungebildeter“ wäre.)
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Hold on Magnolia to that great highway moonWenn Jim Thompsons „The Killer inside Me“ ein Vorzeigeexemplar des hard-boiled-Genres ist, ich zwar die Klasse des Buches anerkennen kann, aber trotzdem froh bin, wenn ich es ausgelesen habe, weil es mich zwar halbwegs interessiert, aber nicht packt – gehe ich dann recht in der Annahme, dass das nicht mein Genre ist?
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Witek Dłgehe ich dann recht in der Annahme, dass das nicht mein Genre ist?
Nicht unbedingt. Mich hat Thompson auch nie vom Hocker gerissen. Vieles ist umständlich formuliert und konstruiert, häufig aufdringlich selbsterklärerisch und im schlimmsten Falle sogar schlimm albern. Chandler, Hammett, Himes, Spillane, Willeford, Moseley und Ellroy… jede Zeile von denen ist circa 100x packender und besser als alles, was ich von Thompson kenne.
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