Elvis Presley

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  • #5921063  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    nail75Dass Elvis von afro-amerikanischen Musikern beeinflusst war, ist ja unstrittig. Wenn man versucht, den Einfluss nachzuzeichnen, ist es sicherlich sinnvoll, das Radio einzubeziehen. Insofern gehört das schon alles zusammen. Das Thema ist also klar on-topic.

    Natürlich gehört das zum Thema, hochgradig. Wer von den Großen jener Zeit hätte denn nicht das Radio als Quelle seiner Musikliebe und Inspiration angegeben.
    Ich denke auch, dass werner die Radiolandschaft in den Staaten kaum treffend darstellt, wenn er von Charts-Radio spricht. US-Radio war auch damals schon zum einen Spartenradio, zum anderen derart lebendig und abhängig von den lokalen DJs und Werbekunden, dass man US-Radio in jener Zeit kaum über einen Kamm scheren kann.
    Dass Weiße schwarze R&B-Sender hörten, kam m.W. sehr wohl vor, recht häufig sogar. Ohne diese Hörkontakte hätte Elvis es womöglich schwerer gehabt.
    Was werner über BErry sagt, mag allerdings zutreffen, auch wenn es spekulativ ist. Schwarzen Rock’n Roll gab es doch lange vor Elvis, er blieb Nischenmusik. Manche der schwarzen R&B- und R’nR-Musiker hatten teil am Durchbruch, die Bluesmusiker nicht. Sie waren dann tatsächlich bald beinahe vergessen.
    Die Frage, woher Elvis nun den Hüftschwung habe, finde ich dagegen unglaublich banal. Es wird sich immer jemand finden, der behauptet, er habe ihn von ihm, und es wird sich immer jemand finden, der behauptet, Elvis‘ Schwung sei aber ein ganz ureigener.

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    #5921065  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,341

    @werner: bei mir kam das halt so an, dass Du einfach gesagt hast, was tolo schreibe stimme nicht, aber selber etwas geliefert, was Deine Position stützt, hast Du eben auch nicht – das hätte ich mir gewünscht, statt immer nur Beissreflex nach tolos Posts.

    Wo kann man denn die Charts der 40er und frühen 50er nachsehen?

    Ich weiss selber zum Thema US-Radio recht wenig, aber was ich weiss, ist dass schon ab den mittleren 30ern regelmässig (wöchentlich, abendlich) Big Bands und anderes live ausgestrahlt wurden, meist spät abends und nur für eine halbe Stunde oder so. Dank solcher Sendungen ist viel Musik erhalten, die wir sonst nicht kennen würden… Count Basie, Billy Eckstine, Jay McShann, was weiss ich… ich ging bisher – ohne das wirklich zu wissen – davon aus, dass es solche Gefässe am Radio zumindest bis in die frühen 50er Jahre hinein noch gab. Ist das komplett falsch?
    Die Frage ist übrigens nicht bloss die nach der Quantität, denn wir wissen ja alle, dass Fans auch gerne mal an einem bestimmten Tag um 11 Uhr abends das Radio andrehten (oder andrehen), um etwas ganz bestimmtes zu hören, und auch, dass Fans auf solche Sendungen warten und sie nicht verpassen wollen etc… es geht also weniger darum, was tagsüber alles so gedudelt wurde als darum, welche besonderen Musik-Sendungen zu welcher Zeit auf welchen Sendern liefen. Das wär wohl ein Thema für ein dickes Buch, ich weiss. Aber vielleicht weiss jemand dazu wirklich mehr als nur „zu 99% wurde die Hitparade durchgenudelt“.

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #5921067  | PERMALINK

    joshua-tree
    Back from the Grave

    Registriert seit: 17.05.2005

    Beiträge: 17,455

    Einer der wichtigsten musikalischen Einflüsse von Presley sollte nicht unerwähnt bleiben: Gospel. Meiner Meinung nach spielte der eine größere Rolle als R&B.

    --

    #5921069  | PERMALINK

    werner
    Gesperrt

    Registriert seit: 05.05.2008

    Beiträge: 4,694

    Joshua TreeEiner der wichtigsten musikalischen Einflüsse von Presley sollte nicht unerwähnt bleiben: Gospel. Meiner Meinung nach spielte der eine größere Rolle als R&B.

    Stimme ich dir zu. Gospel war immer sein Ding, auch nach Selbstaussage. Und Country.
    Zum Radio: Mein Wissen habe ich auch von meinem vater, der in den 50er und 60ern (mit Familie, natzürlich) in USA lebte. Und zwar in Arlington bei Washington. Er kam viel rum (war bei einer Wochenzeitung aus HH beschäftigt), und hat Radio gehört, was sonst. Es gab viele Hörspiele, viel Bigband Gedudel, viel Werbung, lokale Nachrichten, Interviews mit Politikern aus den Käffern ringsum, im Süden dann Gospel, im Südosten Country ohne Ende (Bluegrass) und auch, ja, aber wenig: RnR. Er sagte, mit Elvis hätte sich das geändert, aber nicht auf einen Schlag. Es folgten ihm erst mal viele Seicht-Rocker, die heute keiner mehr kennt. Beliebt waren (zumindest in der Washington-Gegend) live-Übertragungen aus Atlantic City.

    --

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    #5921071  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,074

    Es geht hier aber nicht um das US-Radio an sich (obwohl tolo damit angefangen hat, das ist richtig), sondern um Presley und WDIA. Dass Presley für die Verbreitung des Rock’n’Roll irgendwie wichtig war (;-)), ist, denke ich, unbestritten.

    Ansonsten stimme ich dem zu, was otis oben geschrieben hat.

    Zu den Einflüssen von Presley sollte man außerdem das noch zählen, was man heute Mainstream-Pop nennen würde, d.h. die großen Gesangsstars der damaligen Zeit, aufwendig orchestrierte Musik, die auf Massenerfolg ausgerichtet war, beispielsweise Perry Como.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #5921073  | PERMALINK

    thelonica

    Registriert seit: 09.12.2007

    Beiträge: 4,180

    Joshua TreeEiner der wichtigsten musikalischen Einflüsse von Presley sollte nicht unerwähnt bleiben: Gospel. Meiner Meinung nach spielte der eine größere Rolle als R&B.

    Ist Gospel (vor 1960) unter den R&B-, Soul- und R’n’R-Sammlern eigentlich ein Thema, grob geschätzt? Was Reissues angeht sieht man kaum mehr was, vor allem im Bereich Vinyl.

    --

    #5921075  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    THELONICAIst Gospel (vor 1960) unter den R&B-, Soul- und R’n’R-Sammlern eigentlich ein Thema, grob geschätzt? Was Reissues angeht sieht man kaum mehr was, vor allem im Bereich Vinyl.

    Mir ist jedenfalls kein R&B/Soul-Sammler bekannt, der gezielt nach Gospel suchen würde. Ist eher ein Ausschlusskriterium.

    --

    I like to move it, move it Ya like to (move it)
    #5921077  | PERMALINK

    joshua-tree
    Back from the Grave

    Registriert seit: 17.05.2005

    Beiträge: 17,455

    THELONICAIst Gospel (vor 1960) unter den R&B-, Soul- und R’n’R-Sammlern eigentlich ein Thema, grob geschätzt? Was Reissues angeht sieht man kaum mehr was, vor allem im Bereich Vinyl.

    Ist eher ein regionales Phänomen, aber in den Südstaaten der USA gibt es in fast jedem Plattenladen den ich kenne ein Gospelfach, sowohl für Singles als auch für LPs.

    --

    #5921079  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,711

    Joshua TreeEiner der wichtigsten musikalischen Einflüsse von Presley sollte nicht unerwähnt bleiben: Gospel. Meiner Meinung nach spielte der eine größere Rolle als R&B.

    Das ist das, was ich weiter vorne meinte: dass die „weißen“ Wurzeln wahrscheinlich die wichtigeren waren – so zumindest lese ich Guralnick (und verweise nochmal auf den billigen K-Tel-Sampler, der bei herumsteht…).

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #5921081  | PERMALINK

    ferry

    Registriert seit: 31.10.2010

    Beiträge: 2,379

    lathoDas ist das, was ich weiter vorne meinte: dass die „weißen“ Wurzeln wahrscheinlich die wichtigeren waren – so zumindest lese ich Guralnick (und verweise nochmal auf den billigen K-Tel-Sampler, der bei herumsteht…).

    ??
    Gospel ist doch rabenschwarz.
    Du meinst wahrscheinlich Country?

    --

    life is a dream[/SIZE]
    #5921083  | PERMALINK

    joshua-tree
    Back from the Grave

    Registriert seit: 17.05.2005

    Beiträge: 17,455

    ferry
    Gospel ist doch rabenschwarz.

    Es gibt allerdings auch weißen Gospel. Elvis Lieblingsgruppe waren The Statesmen Quartett und er verehrte vor allem deren Sänger Jake Hess, von dem er sich sein nervöses Beinzucken abgeschaut hat.

    --

    #5921085  | PERMALINK

    werner
    Gesperrt

    Registriert seit: 05.05.2008

    Beiträge: 4,694

    Joshua Tree Sänger Jake Hess, von dem er sich sein nervöses Beinzucken abgeschaut hat.

    Schon wieder einer, dem Elvis was abgeguckt hat. Das wird ja langsam zum „Leichentuch Jesu“, das auch schon einen Umfang von der Größe Texas‘ hat.

    --

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    #5921087  | PERMALINK

    joshua-tree
    Back from the Grave

    Registriert seit: 17.05.2005

    Beiträge: 17,455

    wernerSchon wieder einer, dem Elvis was abgeguckt hat. Das wird ja langsam zum „Leichentuch Jesu“, das auch schon einen Umfang von der Größe Texas‘ hat.

    WIrd in ‚Last Train To Memphis‘ ausdrücklich erwähnt.

    --

    #5921089  | PERMALINK

    thelonica

    Registriert seit: 09.12.2007

    Beiträge: 4,180

    Den Einfluss von Gospel höre ich nicht so bei den Sun Studio Sessions, danach bei RCA Records aber ganz deutlich, sogar bis in die 70er (The Sweet Inspirations). Hat das Sam Phillips für die Sun Sessions etwas unterbunden bzw. ihm ausgeredet? Privat war Gospel ja eh seine große Leidenschaft, praktisch die „ganze“ Zeit.

    --

    #5921091  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,074

    THELONICADen Einfluss von Gospel höre ich nicht so bei den Sun Studio Sessions, danach bei RCA Records aber ganz deutlich, sogar bis in die 70er (The Sweet Inspirations). Hat das Sam Phillips für die Sun Sessions etwas unterbunden bzw. ihm ausgeredet? Privat war Gospel ja eh seine große Leidenschaft, praktisch die „ganze“ Zeit.

    Sam Phillips hat ihn wohl auf die R’n’R-Schiene gesetzt, um das etwas flapsig zu sagen.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
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