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Der Vorwurf, Elvis hätte „nur geklaut“, ist völlig haltlos.Hierin Zustimmung! Eigendlich wollte ich grade noch zu dem (leider) verbreiteten Märchen einiges schreiben, Elvis hätte nur geklaut und darauf seinen Erfolg aufgebaut. Aber was Du weiter schreibst, erregt meinen spontanen Widerspruch, und der ist dringlicher!
[Quote]Er war es, der die Musik aus seiner Umgebung, die ihn geprägt hat und zwar sowohl weiße wie C&W und Hillbilly als auch schwarze wie Blues und Gospel, vereint hat und mit seiner sensationellen Stimme und seinem intuitiven Rhythmus, der auch in seine Körperbewegungen aufging, eine Musik geschaffen hat, die schlicht und einfach vorher noch nicht da war.
Wie bitte? Hat es vor Elvis keinen Rock’n’Roll gegeben? Was ist mit Bill Haley? Was mit den (schwarzen) Urvätern/-müttern dieser Musikrichtung (Wynonie Harris, Big Joe Turner(40er), Louis Jordan, Amos Milburn sowie viele heute wenig bekannte Küntler und auch viele Künstlerinnen; Thornton meine ich übrigens nicht, die sehe ich auch Blues/R&B))? Haben die Ende der 40er/Anfang der 50er grundsätzlich andere Musik gemacht? Die Singles von 1955 eines Little Richard (EDIT: wie beurteilst Du seinen Output vor diesen, z. B. „Get Rich Quick“), Bill Haleys oder Chuck Berrys (alle vor Heartbreak Hotel)sind dann wahrscheinlich auch nur Blues oder Country?
Es gab einige Weiße, die – mit mehr oder weniger Erfolg – bereits Jahre zuvor schwarze Musik mit ihren Mitteln gespielt haben. Z. B. der unermüdliche Bill Haley, der dies seit m. W.. 1950 praktizierte. Anfangs noch stark mit Country-Instrumentierung; nach und nach veränderte Haley und seine Band jedoch die Mittel und schuf einen eigenen Sound. Die Musik, die er coverte (ähnliche Stücke schrieb er auch selbst) war doch nicht nur Blues und Gospel! Zwar hat er auch ruhige Songs wie Ruth Browns Hit „Teardrops From My Eyes“ gecovert, meist waren es aber schnelle R&B-Songs, die sich teils zumindest an der Grenze zum Rock’n’Roll bewegten. Wenn einem Weißen, dann gebührt eindeutig Haley der Verdienst, weiße und schwarze Musik zusammengeführt und dabei einen neuen Sound geschaffen zu haben (auch wenn ich auch eine solche Sichtweise für zu undifferenziert halte). Außerdem hatte Haley bereits 1953 seinen ersten Hit mit „Crazy Man Crazy“. Deutlich vor Elvis erster Single! Aber vermutlich kann man auch das kleinreden, in dem man „Crazy Man Crazy“ noch irgendwie dem Country oder dem Blues zuordnet.
Ich bin kein total verblendeter Haley-Fan! Aber was die Popularisierung des Rock’n’Roll beim (zumeist jungen)weißen Publikum angeht, hat er eindeutig mehr geleistet als Elvis, dessen landesweiter Durchbruch doch erst 1956(!) mit „Heartbreak Hotel“ (übrigens m. E. dem Blues zuzurechnen ;-)) war. „Thats All Right“ war kein landesweiter Hit (auch wenn die Single regional ein Erfolg eas und er damit wohl auch andere Künstler beeinflußt hat).
Es gab auch nun wirklich nicht nur Bill Haley, der schon früh „weiße“ und „schwarze“ Musik vermischte. Schwarze bedienten sich zuweilen auch in der weißen Musik, Weiße nahmen Elemente der schwarzen Musik auf oder coverten sie. Von „Shotgun Boogie“, ein großer Hit für Tennessee Ernie Ford, wurde von Weißen und Schwarzen gerne gecovert. Ella Mae Morse bewegte sich bereits in den 40ern quer durch viele Genren (weiße und scharze. Elvis soll diese Künstlerin übrigens als Einfluss genannt haben). Mit anderen, die genannt werden, wie Zeb Turner kenne ich mich noch nicht aus, aber dass Elvis einen neuen Stil erschaffen hat, indem erst er . wie ich Deine Aussage verstehe – spontan auf die Idee kam verschiedene Elemente der schwarzen und weißen Musik vermischte, dazu auch noch intuitiv den passenden Rhythmus fand, ist schlicht unhaltbar.
Versteh mich nicht falsch: Elvis hat einiges geleistet, hatte großes Stimmliches Talent und viel Ausstrahlung, die ihn zum (ersten) großen Popstar werden ließ. Das alles respektiere ich. Aber ihn auf einen noch höheren Podest zu hieven, in dem man ihm die „Erfindung“ eines neuen Musikstils zurechnet – da stelle ich mich quer, denn das entspricht nicht den Tatsachen!
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Minos, das mag ja alles richtig sein. Aber wo war von Erfinden die Rede? Die (weltweite) Verbreitung der Musik spielte doch eine große Rolle und die war in den 50ern und davor nun mal im Vergleich zu heute stark eingeschränkt. Es gab keine global agierenden Plattenfirmen, kein Fernsehen, kein Internet. Die von Dir genannten Künstler sind vielleicht in den USA wahrgenommen worden, aber ein weltweites Phänomen waren sie nicht. Das kam erst mit Elvis als (weißes) Transportmedium, von „erfinden“ war nie die Rede.
Was Elvis in diesem Sinne geleistet hat, davon zeugen z.B. die Aussagen vieler uns wohl bekannter Musiker, die in ihrer Jugend von Elvis quasi erweckt wurden. Da ähneln sich fast alle Musikerbiographien.--
[Quote=Mich67]
Die (weltweite) Verbreitung der Musik spielte doch eine große Rolle und die war in den 50ern und davor nun mal im Vergleich zu heute stark eingeschränkt. Es gab keine global agierenden Plattenfirmen, kein Fernsehen, kein Internet. Die von Dir genannten Künstler sind vielleicht in den USA wahrgenommen worden, aber ein weltweites Phänomen waren sie nicht. Das kam erst mit Elvis als (weißes) Transportmedium, von „erfinden“ war nie die Rede.Du unterschlägst die Rolle des Films! Und eben durch ein solchen („Die Saat der Gewalt“) fand Haleys Version von „Rock Around The Clock“ (vorher für ihn kein großer Hit) durch Kinos eine weltweite Verbreitung, wurde in vielen Ländern ein Hit und war zumindest Mitauslöser der Rock’n’Roll-Welle (bei den jungen Weißen). Fernsehen gab es damals übrigens auch schon und es hat manchem Künstler zum Aufstieg verholfen (z. B auch Jerry Lee Lewis durch seinen Auftritt in der Steve Allen-Show).
Zum „Erfinden“: ich habe j.w.s Beitrag so verstanden, dass Elvis einen neuen Musikstil kreiert, also „erfunden“ hat-
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Okay, die Filme habe ich nicht bedacht.
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Minos, Saat der Gewalt kam 55 raus (in den USA), da gab es Elvis bereits. Und tu nicht so, als sei der Markt mit RnR-Filmen überspült worden. In den 50ern war heimatfilm und Freddy Quinn bei uns angesagt, in Frankreich Filmkunst und in Italien beschäftigte man sich mit Italien und dem Neorealismus.
Und TV – ja, das gab es schon. Wieviel Kisten in Deutschland? 100? 200? Was in den USA passierte, spielte doch hier keine Rolle.--
Include me out!wernerMinos, Saat der Gewalt kam 55 raus (in den USA), da gab es Elvis bereits. Und tu nicht so, als sei der Markt mit RnR-Filmen überspült worden. In den 50ern war heimatfilm und Freddy Quinn bei uns angesagt, in Frankreich Filmkunst und in Italien beschäftigte man sich mit Italien und dem Neorealismus.
Und TV – ja, das gab es schon. Wieviel Kisten in Deutschland? 100? 200? Was in den USA passierte, spielte doch hier keine Rolle.Was in Deutschland passierte spielt aber wiederum bei Minos‘ Suche nach den Wurzeln vom R’n’R keine Rolle…
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbawernerMinos, Saat der Gewalt kam 55 raus (in den USA), da gab es Elvis bereits.
Aber Elvis großer Durchbruch war erst 1956! Genausogut könnte ich schreiben, dass es Little Richard bereits 1952 gab. Nur waren seine Singles damals noch keine Verkaufsschlager.[Quote]Und TV – ja, das gab es schon. Wieviel Kisten in Deutschland? 100? 200? Was in den USA passierte, spielte doch hier keine Rolle.
Ist für die Musikentwicklung plötzlich nur Deutschland relevant? Entscheidender war zu der damaligen Zeit doch eher, was in den USA passierte?! Tut mir leid, aber ich verstehe Deinen Einwand nicht recht.
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Der Einwand ist ganz einfach: Wenn du davon sprichst, dass der RnR weltweite (sic!) Verbreitung fand AUCH durch Filme, dann gehört sowohl Deutschland zu dieser Welt als auch Italien, Frankreich, etc. War doch nicht so schwer …
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Include me out!Minos
Zum „Erfinden“: ich habe j.w.s Beitrag so verstanden, dass Elvis einen neuen Musikstil kreiert, also „erfunden“ hat-Zumindest vertreten viele die Ansicht, „That’s All Right“ sei in der Version von Elvis die erste Rockabilly-Single.
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How does it feel to be one of the beautiful people?Offenbar ist dies eine Parallelwelt, in der das Radio nie erfunden wurde.
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tolomoquinkolomOffenbar ist dies eine Parallelwelt, in der das Radio nie erfunden wurde.
???
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Include me out!tolomoquinkolomOffenbar ist dies eine Parallelwelt, in der das Radio nie erfunden wurde.
Nein, die ist eine Welt, in der im Radio gewöhnlich kein R’n’R oder andere schwarze Musik gespielt wurde. Was ich aus der einen oder anderen Musikerbiographie mitgenommen habe, ist, daß Sender wie Radio Luxemburg ziemlich allein auf weiter Flur waren und der Empfang war auch noch schlecht.
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Mick67Nein, die ist eine Welt, in der im Radio gewöhnlich kein R’n’R oder andere schwarze Musik gespielt wurde. Was ich aus der einen oder anderen Musikerbiographie mitgenommen habe, ist, daß Sender wie Radio Luxemburg ziemlich allein auf weiter Flur waren und der Empfang war auch noch schlecht.
In Nordamerika war Radio Luxemburg kein Thema; nicht einmal in den fünfziger Jahren.
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WELTWEIT WELTWEIT WELTWEIT WELTWEIT
Wir sollten uns vielleicht erstmal einigen, worüber wir hier diskutieren.
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