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AutorBeiträge
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nail75Ich bin ja kein Costello-Experte, aber mindestens die ersten fünf Platten sind doch das genaue Gegenteil von „aufgeblasen, schlaff oder sentimental“.
Stimmt genau…!
Und wie war das mit Uwe Kopf?… ein Mann, dessen Namen eine Lüge ist…--
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and now we rise and we are everywhereHm, mir würde ad hoc erstmal gar keine Platte einfallen, auf die Glorias Kritik zuträfe…
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Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)Gloria
Uwe Kopf schreibt: “ Der Musiker Elvis Costello leistet seit 20 Jahren sehr viel Soulpop, aber seinen Song ´I Want You´ muß er besoffen auf einem Bierdeckel komponiert haben: Text, Melodie und Gesang befördern einen Kitsch, der nach Schlager stinkt.“„I want you/I woke up/And one of us was cryin’/
You said ‚Young man, I do believe you’re dyin’…“„I want you/If you need a second opinion/
As you seem to do these days…“Was ist denn daran „Schlager“? Die Eingangszeilen („Oh my baby, baby, I love you more than I can tell…“) sind doch nur Schein-Idylle, um Folter und Obsession zu konterkarieren. Und umso mehr Beklemmung auszulösen, mit dem, was danach folgt. Brillant unterstrichen mit dem kargen, nagenden Gitarren-Motiv.
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Ich vermute auch mal, dass Herr „Kopf“ den besonderen Trick des Songs einfach nicht verstanden hat. Die ganze bedrohliche Atmosphäre, die schon im ersten Part steckt („I don’t think I can live without you / And I know that I never will“), geht mit meinem Schlagerverständnis eindeutig nicht konform. Da singt sich jemand zwanghaft die Welt schön. Ich nenne den Teil immer „Lullaby from hell“.
Alles, was danach folgt, ist immer auch Reflektion über Liebeswahn. Es ist kein Liebeslied, nicht mal ein Ooooh-Mitleid-Liebeskummerlied, sondern eines über jemanden, der zwischen Besessenheit und Resignation schwankt, der absolut über die Grenzen schießt und sich und sein Gegenüber zermürben will. Und das ist musikalisch umgesetzt und eben auch entsprechend „entfesselt“ vorgeführt. Das darf man aber nicht verwechseln mit Naivität, das ist sogar extrem clever.Wie das Lied in Winterbottoms Film eingesetzt wurde, weiß ich leider nicht. Klärt mich jemand auf?
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the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellationCarrot FlowerIch nenne den Teil immer „Lullaby from hell“.
Köstliche Zusammenfassung! Willkommen im Forum und viele Grüße nach Bremen!
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Verbindlichsten Dank!:sonne:
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the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellationTja, disqualifiziert. Mit diesem Wissen kannst du schlecht mitreden. Wie ein weiser Mann kürzlich sprach: Die ersten 8 sind alle gut (er untertrieb natürlich)
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and now we rise and we are everywhereDu solltest dir vielleicht mal seine wichtigsten Alben zulegen, um mitreden zu können. Oder rede halt weiter dummen „Köpfen“ nach.
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and now we rise and we are everywhereHmmm, es ist doch immer dasselbe…
Man muss schon mal gucken, über welche Kriterien man sich in Geschmacksfragen wirklich unalbern streiten kann, ohne dass es zur bloßen Abklatscherei verkommt. Meist ist das doch eine ziemlich zirkuläre Argumentation: „Der XY gefällt mir, weil er so toll ist (also er mir gefällt).“ Selbst, wenn man das anhand bestimmter Kriterien begründet, geht es oft nicht viel tiefer: „der XY gefällt mir, weil er so dolle Sachen macht (bitte einsetzen: 15-minütige Gitarrensoli, raffinierte Texte, Kieksen in der Stimme etc.).“ Wenn jemand anders ebendiese Dinge widerlich findet, ist man wieder da, wo man schon war. Und darüber kann man sich wirklich kaum mit Gewinn streiten bzw. es verkommt meist zum „Du bist ja doof und sollst die Bappen halten“.
Natürlich kann man versuchen, andere von „seinen“ Qualitätskriterien zu überzeugen, das kann zumindest Spaß machen. Allzu viel kommt dabei meist aber auch nicht heraus, außer, dass zwei Leute sich ihre erlesenen Geschmäcker um die Ohren schlagen.
Mich z.B. stört es kein bisschen, wenn jemand Elvis Costello für einen larmoyanten Trottel hält oder „I want you“ für eindimensionales Gequieke. Das hat aber nix mit Toleranz meinerseits zu tun, auch nicht mit Gleichgültigkeit, denn ich liebe Musik mehr als die meisten anderen Dinge. Klar hält man seine Musik für wichtig und bedeutsam und will, dass andere das auch so sehen, aber dieser ganze Abgrenzungs- und Anerkennungsmist nervt, wenn argumentativ da nix zu holen ist!!
Wozu man aber sicher etwas sagen kann, ist, wenn man argwöhnt, dass diese Urteile womöglich auf echten, inhaltlich zu benennenden Missverständnissen beruhen, wie ich z.B. bei Herrn Kopf argwöhne. Wenn dieser dann, aufgeklärt, immer noch sagt: „Trotzdem ist Costello ne Oberpflaume“, ist’s ok.
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the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellationGloriaGehört und für schlecht befunden:
North -> …formlos, melodielos und farblos; sehr ernsthaft, das ist er , sehr künstlerisch, und, für meinen Teil jedenfalls, ungeheuer langweilig.
When I Was Cruel -> …melodielos und farblos und staubtrocken.
The Delivery Man -> …in meinen Ohren klang das alles ein wenig angestrengt, aber einige seiner Melodien wie „Monkey To Man“ und „The Scarlett Tide“ waren sehr angenehm.
etc.
Weder „North“ noch „The Delivery Man“ haben mir sonderlich gefallen, allerdings mochte ich „The River in Reverse“ sehr. Insofern kann ich Deine Meinung verstehen. Sentimental oder schlaff sind diese Werke jedoch nicht, höchstens schwach oder unausgegoren.
Allerdings ist das Frühwerk bei Costello das Entscheidende (sagen wir: alles vor Blood & Chocolate). Das sollte man wirklich kennen und ohne Kenntniss dessen ist ein Urteil über Costello als Künstler nicht möglich.--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75
Allerdings ist das Frühwerk bei Costello das Entscheidende (sagen wir: alles vor Blood & Chocolate). Das sollte man wirklich kennen und ohne Kenntniss dessen ist ein Urteil über Costello als Künstler nicht möglich.Soll doch bestimmt „bis“ (also „einschl.“) heißen, ne?
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@nail75
Wo bitte sind „North“ oder „Delivery Man“ schwach und unausgegoren? Gerade die Alben der letzten 10 Jahre zeigen welche Qualitäten Costello hat! Auf „North“ wäre Old Blue Eyes bestimmt neidisch!@Gloria
Na komm, findest Du nicht auch eine negative Rezension zu beiden besagten Alben??--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
nikodemusWie ein weiser Mann kürzlich sprach: Die ersten 8 sind alle gut (er untertrieb natürlich)
schön gesagt!
„The Delivery Man“ ist übrigens nicht unausgegoren. Es ist einfach nur das schlechteste Album von ihm!
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Suedehead@Nail75
Wo bitte sind „North“ oder „Delivery Man“ schwach und unausgegoren? Gerade die Alben der letzten 10 Jahre zeigen welche Qualitäten Costello hat! Auf „North“ wäre Old Blue Eyes bestimmt neidisch!North habe ich schon ewig nicht mehr gehört – wird Zeit für einen neuen Versuch. Gerade weil ich Americana mag, war ich von The Delivery Man sehr enttäuscht.
@Dick: TDM ist eben eines der schwachen Alben.
@Senol: Ja, B&C gehört zu den Guten!
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum. -
Schlagwörter: Elvis Costello
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