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Hmmm, es ist doch immer dasselbe…
Man muss schon mal gucken, über welche Kriterien man sich in Geschmacksfragen wirklich unalbern streiten kann, ohne dass es zur bloßen Abklatscherei verkommt. Meist ist das doch eine ziemlich zirkuläre Argumentation: „Der XY gefällt mir, weil er so toll ist (also er mir gefällt).“ Selbst, wenn man das anhand bestimmter Kriterien begründet, geht es oft nicht viel tiefer: „der XY gefällt mir, weil er so dolle Sachen macht (bitte einsetzen: 15-minütige Gitarrensoli, raffinierte Texte, Kieksen in der Stimme etc.).“ Wenn jemand anders ebendiese Dinge widerlich findet, ist man wieder da, wo man schon war. Und darüber kann man sich wirklich kaum mit Gewinn streiten bzw. es verkommt meist zum „Du bist ja doof und sollst die Bappen halten“.
Natürlich kann man versuchen, andere von „seinen“ Qualitätskriterien zu überzeugen, das kann zumindest Spaß machen. Allzu viel kommt dabei meist aber auch nicht heraus, außer, dass zwei Leute sich ihre erlesenen Geschmäcker um die Ohren schlagen.
Mich z.B. stört es kein bisschen, wenn jemand Elvis Costello für einen larmoyanten Trottel hält oder „I want you“ für eindimensionales Gequieke. Das hat aber nix mit Toleranz meinerseits zu tun, auch nicht mit Gleichgültigkeit, denn ich liebe Musik mehr als die meisten anderen Dinge. Klar hält man seine Musik für wichtig und bedeutsam und will, dass andere das auch so sehen, aber dieser ganze Abgrenzungs- und Anerkennungsmist nervt, wenn argumentativ da nix zu holen ist!!
Wozu man aber sicher etwas sagen kann, ist, wenn man argwöhnt, dass diese Urteile womöglich auf echten, inhaltlich zu benennenden Missverständnissen beruhen, wie ich z.B. bei Herrn Kopf argwöhne. Wenn dieser dann, aufgeklärt, immer noch sagt: „Trotzdem ist Costello ne Oberpflaume“, ist’s ok.
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