Elvis Costello

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  • #199715  | PERMALINK

    coleporter

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    Das bringt mich darauf, eine Lanze für Costellos „schlechtestes Album“ (laut Costello: „Congratulations! You’ve just purchased our worst album.“) zu brechen:
    „Goodbye Cruel World“ enthält zwar in der Tat viele mediokre, aber auch einige grandiose Songs. „Home Truth“, „Room With No Number“, „Inch By Inch“ und „The Comedians“ sind toll, und „Peace In Our Time“ gehört für mich sogar zu den besten Costello-Songs überhaupt.

    --

    Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)
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    #199717  | PERMALINK

    kicks

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    fein!

    4 wunderbare Beiträge bis jetzt
    __________________________
    keep on postin`

    --

    #199719  | PERMALINK

    kicks

    Registriert seit: 11.10.2006

    Beiträge: 545

    ich kann mich an garnichts erinnern, welches mir nicht gefallen würde
    aber ich kenne natürlich auchnicht alles

    hier etwas ganz wunderschönes:

    Elvis Costello & Chet Baker – I´m a fool to want you

    http://www.youtube.com/watch?v=aBhH6UNZ5wY

    ( es gibt auch Van Morrison & Chet Baker – Send In The Clowns
    falls es jemand interessieren würde )

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    #199721  | PERMALINK

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    Dann höre/lerne kennen: Il Sogno. Sowas von peinlichem Schrott.

    --

    #199723  | PERMALINK

    coleporter

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    Beiträge: 4,085

    Naja! Es ist schon wesentlich peinlicherer Schrott dabei herausgekommen, wenn Popmusiker sich an der „ernsten Musik“ versucht haben – ich sage als Beispiel mal einfach „Paul McCartney“…
    „Il Sogno“ ist auf keinen Fall weltbewegend aber doch gelungener als fast alle anderen E-Musik-Gehversuche.
    (Für einen der gelungensten halte ich übrigens „Words For The Dying“ von John Cale – obwohl der mit seinem Bratschenstudium ja schon fast nicht mehr als Popmusiker durchgeht…)

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    Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)
    #199725  | PERMALINK

    Anonym
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    Ich finde beim Grenzüberschreiten immer, das einzige Kriterium ist das Gelingen. Das Grenzüberschreiten selbst hat keinen Wert, zumal heutzutage, wo das jedermann immerzu gerne tun möchte. Costello ist es nicht gelungen. Wir haben eine verkorkste Aufnahme mit Streichern mehr – mehr eben nicht. Schade um die Zeit, die er dran gewendet hat.

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    #199727  | PERMALINK

    coleporter

    Registriert seit: 23.02.2007

    Beiträge: 4,085

    Was genau findest du denn an der Aufnahme so verkorkst?

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    Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)
    #199729  | PERMALINK

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    Eklektizismus. Klingt wie eine Mischung von Mendelssohn und viel frühem Schönberg. Nichts eigenes. Geronnene Langeweile. Wird außerdem dem „Libretto“ gar nicht gerecht.

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    #199731  | PERMALINK

    coleporter

    Registriert seit: 23.02.2007

    Beiträge: 4,085

    Okay, mit Eklektizismus kann man mich als Fan von Britten, Antheil und Schnittke nicht schocken…
    Und du hast natürlich Gershwin vergessen, denn dessen „Rhapsody in Blue“ klingt ja auch immer wieder durch. :fencing: Und der gute alte Chabrier…

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    Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)
    #199733  | PERMALINK

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    Beiträge: 0

    coleporterOkay, mit Eklektizismus kann man mich als Fan von Britten, Antheil und Schnittke nicht schocken…
    Und du hast natürlich Gershwin vergessen, denn dessen „Rhapsody in Blue“ klingt ja auch immer wieder durch. :fencing: Und der gute alte Chabrier…

    Schnittke höre ich sogar ab und an… Am liebsten von dekadent wirkenden, älteren Exilrussen interpretiert. Aber ich hoffe sehr, daß Elvis den nicht auch nochmal entdeckt:-)

    --

    #199735  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,067

    coleporterNaja! Es ist schon wesentlich peinlicherer Schrott dabei herausgekommen, wenn Popmusiker sich an der „ernsten Musik“ versucht haben – ich sage als Beispiel mal einfach „Paul McCartney“…
    „Il Sogno“ ist auf keinen Fall weltbewegend aber doch gelungener als fast alle anderen E-Musik-Gehversuche.
    (Für einen der gelungensten halte ich übrigens „Words For The Dying“ von John Cale – obwohl der mit seinem Bratschenstudium ja schon fast nicht mehr als Popmusiker durchgeht…)

    Hat nichts mit Dir zu tun, aber das Wort „Bratsche“ ist eines der häßlichsten der deutschen Sprache. Man denkt an Bratpfannen, Ohrfeigen, zusammengeklebten Knatsch, aber kaum an Musik. Oder?

    Ich finde wirklich kaum etwas schlimmer als die sehr deutsche Unterscheidung zwischen E-Musik und U-Musik. Die hat wirklich der Teufel (oder Adorno) erfunden, weil sie sinnlose Barrieren zwischen verschiedenen Musikstilen errichtet und dem elitären deutschen Musikkritiker und seinen Anhängern im Bildungsbürgertum es gestattet, moderne Musik fast vollständig und unabhängig von ihrer Qualität zu ignorieren. Sarkastisch könnte man anmerken, dass sie nur der Verewigung und Objektivierung von Adornos Musikgeschmack dient, der als allgemein gültiger Maßstab fungieren soll.
    Mit U-Musik muss man sich daher nicht beschäftigen, weil ernsthafte Menschen sich eben nur mit ernsthafter Musik beschäftigen.

    Da auch moderne Komponisten wie Gershwin und vor allem Jazz zur U-Musik zählen, hat die Unterscheidung auch einen rassistischen und kulturimperialistischen Charakter (denn die USA und insbesondere die Afro-Amerikaner haben ja in dieser Vorstellung keine Europa vergleichbare Kultur).

    Schließlich ist noch anzuführen, dass mit der Unterscheidung weder ein Erkenntnisgewinn noch eine praktische Unterscheidungsmöglichkeit gewonnen ist – stattdessen werden Zuordnungen willkürlich nach ideologischen Gesichstspunkten festgelegt, der zudem (Beispiel: Gershwin) von Zeit und Ort des Betrachters abhängig ist. Wer also einen derartigen Begriff verwendet, der muss wissen, in welche Gesellschaft er sich damit begibt und welchen Bewertungsmaßstäben er sich damit unterwirft.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #199737  | PERMALINK

    coleporter

    Registriert seit: 23.02.2007

    Beiträge: 4,085

    :lach:
    Na gut, aber Schnittke hin, französischer Impressionismus her – ich finde einfach, dass Costello mit „Il Sogno“ eine gute Arbeit abgeliefert hat, ganz egal, wo er sich seine Inspirationen geholt hat…

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    Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)
    #199739  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    nail75
    Ich finde wirklich kaum etwas schlimmer als die sehr deutsche Unterscheidung zwischen E-Musik und U-Musik. Die hat wirklich der Teufel (oder Adorno) erfunden, weil sie sinnlose Barrieren zwischen verschiedenen Musikstilen errichtet und dem elitären deutschen Musikkritiker und seinen Anhängern im Bildungsbürgertum es gestattet, moderne Musik fast vollständig und unabhängig von ihrer Qualität zu ignorieren.

    Eine kleine Unschärfe nail: die Gleichsetzung von sog. U-Musik mit Moderne trifft es nicht. Gibt auch eine Moderne in der E-Musik. Und Adorno ist nicht des Teufels. Das sind eher die ganz modernen Philosophen des übriggebliebenen Bürgertums. Ansonsten bin ich ganz einverstanden und immer an guter Unterhaltung interessiert, ob jetzt als U oder E klassifiziert.

    --

    #199741  | PERMALINK

    coleporter

    Registriert seit: 23.02.2007

    Beiträge: 4,085

    nail75Hat nichts mit Dir zu tun, aber das Wort „Bratsche“ ist eines der häßlichsten der deutschen Sprache. Man denkt an Bratpfannen, Ohrfeigen, zusammengeklebten Knatsch, aber kaum an Musik. Oder?

    Naja, aber was will man machen? Sowohl die Worte „Viola“ als auch „Bratsche“ kommen ja von „Viola da braccio“… :-)

    nail75

    Ich finde wirklich kaum etwas schlimmer als die sehr deutsche Unterscheidung zwischen E-Musik und U-Musik. Die hat wirklich der Teufel (oder Adorno) erfunden, weil sie sinnlose Barrieren zwischen verschiedenen Musikstilen errichtet und dem elitären deutschen Musikkritiker und seinen Anhängern im Bildungsbürgertum es gestattet, moderne Musik fast vollständig und unabhängig von ihrer Qualität zu ignorieren. Sarkastisch könnte man anmerken, dass sie nur der Verewigung und Objektivierung von Adornos Musikgeschmack dient, der als allgemein gültiger Maßstab fungieren soll.

    Ich finde die Unterscheidung auch nicht immer glücklich, es aber sinnvoll, zumindest IRGENDEINE zu treffen.
    Wahrscheinlich ist es am sinnvollsten, die Intention des Künstlers zu kennen und dann zu überprüfen, wie gut er sie umgesetzt hat…

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    Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)
    #199743  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,067

    wohlklangEine kleine Unschärfe nail: die Gleichsetzung von sog. U-Musik mit Moderne trifft es nicht. Gibt auch eine Moderne in der E-Musik. Und Adorno ist nicht des Teufels. Das sind eher die ganz modernen Philosophen des übriggebliebenen Bürgertums. Ansonsten bin ich ganz einverstanden und immer an guter Unterhaltung interessiert, ob jetzt als U oder E klassifiziert.

    Es läuft ein wenig darauf hinaus, aber die Bezeichnung „Unschärfe“ habe ich mir verdient.

    Adorno ist nicht des Teufels – aber diese Unterscheidung! :-)

    @coleporter: Dann eben lieber Viola!

    Ich glaube, dass keine Art von Unterscheidung zwischen E- und U-Musik hilfreich ist. Dann lieber „Klassik“, „Jazz“, „Pop“ usw.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
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