Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Unbekannt oder vergessen: Geheimtipps › ELO – Electric Light Orchestra/Jeff Lynne
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AutorBeiträge
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@ Jan
Was die spezielle ELO-Aufnahmetechnik anbelangt, so werde ich mich mal bemühen, das Originalzitat zu finden. Was ich weiss, ist, dass ELO 1977 24-Spurgeräte benutzten und dass nicht alle Schlagzeugparts gedoppelt wurden. Mein Argument war aber weniger, dass Bev Bevan einen wahnsinnig schweren Job hatte, das war eigentlich nur so eine Nebenbemerkung, weil ich denke, dass er das selbst mal dazu gesagt hat, vielleicht um sich selbst ein bisschen zu loben. Im Prinzip hat sich gerade Bev Bevan ja nicht zuletzt als Drummer bei Black Sabbath ausgetobt, weil er nicht zufrieden war mit seiner Rolle als Drummer von ELO. Bei den Studioaufnahmen in den 80ern wurde er ohnehin weitgehend von Drumcomputern ersetzt. Live durfte er sich austoben, aber im Studio war er sehr unzufrieden später. Zurück zu meinem Argument: ich habe argumentiert, dass der ELO-Schlagzeugsound der 70er sicher nicht der gleiche ist wie der Schlagzeugsound ab sagen wir mal Ende der 80er. Wenn ich Zoom mit OOTB vergleiche, so ist das nicht derselbe Schlagzeugsound. Also muss man unterscheiden, wenn man vom typischen JEFF LYNNE SCHLAGZEUGSOUND spricht. Welche Ära?
Was das Doppeln von Gitarren und Leadvocals betrifft: ist mir schon klar. Ich meine Zoom hat Jeff Im Alleingang aufgenommen, und die ELO-Alben der 80er sind im wesentlichen Lynne und Richard Tandy. Aber was ist daran falsch? Es geht doch nicht darum, ob Jeff Lynne das live genauso singen könnte oder nicht. Was mich an ELO fasziniert, sind ja gerade diese Studiomanipulationen. Wie ich bei meiner „Defence“ geschrieben habe: was entsteht, ist ein selbständiges musikalisches Bild, gemalt mit natürlichen und weniger natürlichen Klangfarben. Es interessiert mich nicht, wer jetzt gerade was spielt oder singt. Bei ELO geht es um Songs, nicht darum, die Virtuosität der Musiker aufzuzeigen. Lynne kann wesentlich besser Gitarre spielen als er je auf ELO-Platten gezeigt hat. Sogar der junge Brian May hat mal Jeffs Gitarrentechnik in dessen Idle Race Tagen genau unter die Lupe genommen.
Was Brainwashed anbetrifft, so finde ich auch, dass es die beste Lynne-Harrison Kollaboration ist, neben dem Song CHEER DOWN. Aber das liegt jetzt weniger daran, dass die Stimme natürlich aufgenommen wurde. Nein, mir gefällt einfach die Produktion, und wie die Slidegitarre im Vordergrund steht. Die Songs sind natürlich auch klasse (RISING SUN!!!). CLOUD NINE hingegen hört sich für mich trotz guter Ansätze oft wie ELO für Arme an. Da hat Lynne wirklich noch nicht die richtige Balance gefunden. Andererseits wollte Harrison ja womöglich den ELO-Sound.
PELO.
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WerbungBin kein ELO-Experte, habe OOTB und Discovery, aber beide seit ca. 18 Jahren nicht mehr gehört und muss auch nicht mehr sein. Lynne als Produzent ist mir vor allem über die Wilbury-Clique geläufig.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Bluetach auch!
bin die neue und hebe mal vorsichtig meinen zeigefinger… :rolleyes:
klar hat elo bei mir einen festen platz im cd-regal und selbstverständlich einen fetten „weisst du noch damals-bonus“ *gg*. gab damals keine klassenfeste oder feten ohne das discovery-album.
das schwarze doppel-album war seinerzeit eine der ersten scheiben, die ich mir selbst gekauft und a million times gehört habe.
vor kurzem habe ich eine dvd von einem elo-konzert (ohne jeff) in die finger bekommen und habe mir so gedacht, das ich persönlich mit den studio-platten besser beraten bin und diese musik nicht so wirklich was für meine begriffe von live-feeling ist.
und die travelling-willbury-produktionen sind selbstredend klassiker.
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the sun and the moon the wind and the rainZum Thema Schlagzeug double Tracking:
– Bev Bevan meint dazu:
„Einzigartig bei ELO Aufnahmen ist, daß die meisten meiner Drum Parts zweispurig aufgenommen werden. Das bedeutet, die Drums durch ein Lied zu spielen, sie aufzunehmen und danach nochmals aufzunehmen, wobei mein Originalstück über meinen Kopfhörer läuft. Die Konzentration macht einen krank. Sollte ich für den Bruchteil einer Sekunde patzen, muß das Ganze wiederholt werden. Doch Mack, unser Techniker, erzielt einen Drumsound, so wie ich ihn mag: üppig, wuchtig und kraftvoll.“
Quelle: Bev Bevan/Uwe Gleichfeld. Die ELO Story. Limitierte Erstauflage S. 58f.
– Im deutschen ELO Fanzine FACE THE MUSIC, Ausgabe 24, beschreibt der Rezensent das so:
„Am Ende der Aufnahmen eines Songs mußte Bev zweimal die gleiche Drumspur einspielen, um einen satten Schlagzeugsound zu bekommen. Die ursprüngliche Drumspur, am Anfang der Aufnahme fürs Takthalten, wurde durch die letzteren beiden ersetzt. Der volle Drumsound entstand deshalb, weil Bev natürlich Millisekunden innerhalb seiner beiden identischen Drumspuren voneinander abwich.“ (S. 15)
– Weiter heisst es in der deutschen Übersetzung eines Interviews mit Bev, das ursprünglich 79 in Beat Instrumental erschien:
„Bevs doppelspurige Aufnahmetechnik wird nur auf einen Teil des Drum Kits angewandt. Die Bass Drum nimmt er nicht doppelt auf, vielmehr konzentriert er sich diesbezüglich hauptsächlich auf die Snare Drum und die Tom Toms. Auf der ersten Spur wird das Kit unter Verwendung von neun Neumann-Mikrophonen aufgenommen. Bei der zweiten Spur werden dann einige Mikrophone auf der gegenüberliegenden Seite (sic) des Studios plaziert, um etwas Atmosphäre einzufangen; und dann werden die zwei Spuren zusammengemischt.“
(FACE THE MUSIC 25 S. 40)
So, alles klar? Ich kann dem Ganzen nur begrenzt folgen, da ich wie gesagt keine Erfahrungen mit Plattenaufnahmen habe.
PELO.
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Ja, so macht man das. Das mit den Millisekunden stimmt. Das macht's auch aus. Sonst könnte man die Spur ja einfach kopieren (kann man auch machen und um Millisekunden verschieben – geht schneller! :) ).
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage BlueHey, klingt wahnsinnig interessant was der Bev da so im Studio gemacht hat. Leider ist die Musik ansonsten kaum der Rede wert.
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If you try acting sad, you'll only make me glad. -
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