Electric Light Orchestra (ELO) – Jeff Lynne

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  • #10893431  | PERMALINK

    pelo_ponnes

    Registriert seit: 13.04.2004

    Beiträge: 2,799

    Ganz genau! Das ist ähnlich, wie wenn man nach 20 Jahren nochmal an den Urlaubsort zurückkehren will, wo man ein Sommermärchen erlebt hat. Es wird selten nochmal ein genauso gutes, intensives Erlebnis. Jeffs Weg, die Kraft der ELO-Tradition zu nutzen, aber gleichzeitig auch immer ein bisschen was Anderes zu versuchen, ist auch aus meiner Sicht der bessere. (Und das hat er auch in den letzten Jahren getan, AITU ist mit Sicherheit nicht Zoom 2, und auch, wenn er sich weniger durch aktuelle Trends beeinflussen lässt wie in den alten Tagen, war es auf seine Weise durchaus ein frischer Sound).

    Ich freue mich immer, wenn er sich bei neuen Sachen ein bisschen auch von Time inspirieren lässt – war bei AITU aus meiner Sicht bei Songs wie When The Night Comes oder dem Titeltrack sehr deutlich der Fall – aber ich bin mir nicht so sicher, ob ich Time Revisited als neues Album als wünschenswert erachte.

    zuletzt geändert von pelo_ponnes

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    #10893489  | PERMALINK

    horacewimp

    Registriert seit: 29.06.2007

    Beiträge: 183

    Wie auch immer man den Song findet, er ist auf jeden Fall sehr effektiv produziert – also mit minimalstem Aufwand :-)
    Das lässt sich recht einfach per Phasenauslöschungstest* validieren.

    B-) Mein Ergebnis:

    Aufgenommen wurden insgesamt acht instrumentale Takte, das Schlagzeug besteht aus einem eintaktigem Loop, der Refrain ist ein einziges Mal gesungen worden.
    Das 8bar-Pattern wurde 10mal hintereinander identisch kopiert, beim ersten und sechsten Durchlauf ist die zusätzliche Gitarrenspur mit der Melodie zu hören, beim achten Durchlauf ein paar Klaviertöne. Der Gesang des Refrains „let me go..“ ist in allen Refrains derselbe Take, die vier Refrains sind demzufolge ebenfalls phasengenau gleich – komplett generiert durch Copy&Paste.

    Das ist sicher alles nicht aussergewöhnlich bei der Herstellung von Popsongs – entspricht eher dem üblichen Standard, zumindest im Tagesgeschäft des Mainstream-Pop.
    Ich hätte ELO/Jeff Lynne produktionstechnisch allerdings eine Liga höher angesiedelt. Klar, schon seit Discovery gab es auch den einen oder anderen Drumloop, aber eine derart konsequente Baukasten-Arbeitsweise habe ich so nicht erwartet – vor allem nicht bei den Leadvocals.

    Ein wenig verwundert es mich also schon, dass Jeff Lynne nicht mehr Ehrgeiz entwickelt hat, eine authentischere Aufnahme abzuliefern.
    Er selbst hält ja in Interviews seine Ansprüche an das Produktionsniveau immer sehr hoch.
    Möglicherweise trägt das zu dem etwas lieblosen, langweilenden Charakter des Tracks bei, der von einigen kritisiert wurde.
    Nach den ersten 8 Takten hat man defacto instrumental schon alles gehört, nach dem ersten Refrain dann endgültig alles…

    So lässt sich ein Album mit 10 Tracks natürlich recht zügig produzieren, zumal auch nicht viel Zeitaufwand für das Finden und Ausarbeiten des Gesamtsounds (Drumsound, EQing, Mix, Mastering..etc..) nötig gewesen sein dürfte. Hierfür stehen mit Sicherheit Templates zur Verfügung, so dass wahrscheinlich nur noch Detailanpassungen von Track zu Track notwendig sind.

     

     

    *(2 Stereo-Spuren in einer beliebigen DAW (Pro Tools, Logic, Cubase..), Tempo 100bpm, auf einer der beiden Spuren die Phase invertieren – dann den Track exakt alle 8 Takte durchschneiden und die verschiedenen Parts beliebig übereinanderlegen -> bis auf den Gesang in den Strophen etc.. und ein paar Kleinigkeiten löscht sich nahezu alles perfekt aus.
    Das klingt jetzt etwas technisch – vereinfacht gesagt, ist dies eine zuverlässige Testmethode um herauszubekommen, ob zwei Audios tatsächlich 100prozentig identisch sind)

    zuletzt geändert von horacewimp

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    #10893541  | PERMALINK

    pelo_ponnes

    Registriert seit: 13.04.2004

    Beiträge: 2,799

    Ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung von Phasenauslöschungstests, aber was zum Beispiel die  Drums betrifft, ist schon lange bekannt, wie Jeff arbeitet. Was soll diese Authentizitätsdiskussion? Warum müssen die Drums „echt“ klingen?Mich interessiert nur der Sound. Hier finde ich ihn eher unaufdringlich ( der Sound zu Zeiten von AT oder mit Phil Jones und Wilburys, der alles andere als virtuos – eher bollerig-roboterhaft- klingt, fand ich aber z. B. gerade deswegen cool).Warum soll Jeff  beweisen, dass er den Song in einem Take durchsingen  kann? Mich überrascht das Baukastenprinzip nicht, und dass er mit Autotune glättet, weiß auch jeder. Mich interessiert nur das Stück am Schluss, es ging bei ELO im Studio nie primär darum, die Musikalität der Beteiligten aufzuzeigen. Und nicht vergessen: was so einfach scheint, ist am schwersten. Und wenn du den Hintergrund mal a analysierst, sind es gerade diese Kleinigkeiten, die du mal beiseitelässt, die den Unterschied ausmachen.

    PS: Mit Drumloops hat Jeff punktuell sogar schon vor Discovery gearbeitet.

    zuletzt geändert von pelo_ponnes

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    #10893549  | PERMALINK

    pelo_ponnes

    Registriert seit: 13.04.2004

    Beiträge: 2,799

    Secret Messages Blu-Spec 2CD Version Japan

    :good:

    Kommt Ende November!

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    #10893571  | PERMALINK

    cycleandale
    ALEoholic

    Registriert seit: 05.08.2010

    Beiträge: 10,342

    pelo_ponnesSecret Messages Blu-Spec 2CD Version Japan Kommt Ende November!

    Geil!!!  :yahoo:

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    l'enfer c'est les autres...
    #10893707  | PERMALINK

    elo4evermatt

    Registriert seit: 12.11.2007

    Beiträge: 1,811

    So, hier meine 2 Cents zum Song FROM OUT Of NOWHERE.

    Es ist der von mir erwartete Sound. Mittlerweile bin ich aber an den Punkt gekommen, dass ich Jeff das nicht mehr so durchgehen lasse. Dieses Zu-Tode-kompressieren gepaart mit einer einzigen Mittenlastigkeit klingt alles andere als HiFi. Ganz ehrlich Leute. Der Song kriegt keine Luft mehr. Wo sind da Höhen und Tiefen (soundtechnisch gesehen)?

    Da ist keine Dynamik drin, es klingt absolut nicht organisch, teilweise sogar wie durchs Telefon. ich weiß dass Jeff es genau so haben will, und er lässt sich da auch von niemandem reinquatschen. Auch Steve Jay hat wohl bei dem ganzen eher die Rolle des „stillen Beobachters“.

    Vielleicht höre ich auch mittlerweile zu viel andere, besser produzierte Musik, ich weiß es nicht. Aber ich bin schon extrem underwhelmed. FOON kommt in keinster Weise an die Klasse eines WHEN I WAS A BOY heran.

    nochmal: ich habe das wohl alles genau SO erwartet. Aber es kickt mich nicht. Noch nicht.

    --

    "I believe in love ... but it don't believe in me!" (Rhett Miller)
    #10893967  | PERMALINK

    cycleandale
    ALEoholic

    Registriert seit: 05.08.2010

    Beiträge: 10,342

    pelo_ponnesSecret Messages Blu-Spec 2CD Version Japan Kommt Ende November!

    Und WO bekommt man das?
    Amazon z.B. listet es noch nicht.

    --

    l'enfer c'est les autres...
    #10894119  | PERMALINK

    livin-thing68

    Registriert seit: 15.09.2012

    Beiträge: 303

    cycleandaleVor allem: Wenn ich etwas „so wie Time“ hören will – dann lege ich Time auf. Jeff hat seinen Sound ja stets geändert, und das liebe ich ja so an seiner Musik!

    pelo_ponnesAuf jeden Fall! Also ich kann nur sagen, ich staune schon, dass es tatsächlich ELO-Fans gibt, die bei FOON keinen hook hören??? Es ist, da lege ich mich fest, ein Hammersong der absoluten Top-Kategorie, den ich jetzt schon süchtig in Endlosschleife höre. Und wer mit Kopfhörern hört, hört auch die zweite Ebene besser, die den Song nochmal auf ein anderes NIveau bringt (erinnert mich in der HInsicht etwas an Point Of No Return). Also, ich finde das Arrangement weder dünn noch langweilig, und wer es wie ich auch mal voll elektronisch mag, dem lege ich zudem den Eniac Electronic Mix ans Herz, der auf youtube die Runde macht. Für jede Stimmungslage also was im Angebot. 50 Jahre ELO wird 2020 bestimmt ausgeschlachtet. Da war ja schon gerüchteweise von einem Katalogprojekt (On The Horizon?) zu lesen. Jeff hat im Interview gesagt, dass sie schon zur Promo im NOvember ähnlich wie bei AITU ein paar Auftritte machen. Ich hasse das ewige Nörgeln von uns Deutschen. Natürlich wird es Jeff nie allen recht machen können, aber statt vorher alles zu zerreden, freuen wir uns doch einfach auf dieses Album! Und sogar ein Song mit Richard Tandy!

    https://www.youtube.com/watch?v=-sQFGryGy7w

    Der Eniac Electronic Mix hört sich auch nicht verkehrt an, echt gelungen.

     

    --

    #10894161  | PERMALINK

    livin-thing68

    Registriert seit: 15.09.2012

    Beiträge: 303

    #10894169  | PERMALINK

    cycleandale
    ALEoholic

    Registriert seit: 05.08.2010

    Beiträge: 10,342

    livin-thing68

    pelo_ponnesSecret Messages Blu-Spec 2CD Version Japan Kommt Ende November!

    https://www.amazon.de/Secret-Messages-Blu-Spec-Electric-Orchestra/dp/B015NQ5XHA/ref=sr_1_fkmr0_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&keywords=Secret+Messages+Blu-Spec+2CD+Version+Japan&qid=1569703462&s=gateway&sr=8-1-fkmr0 …ist doch schon lieferbar, Lieferung 2. – 8. Okt.

    Wenn ich richtig sehe ist das aber nur 1 CD. Also nicht das Gegenstück zum Doppel-Vinyl-Album.

    --

    l'enfer c'est les autres...
    #10894339  | PERMALINK

    pelo_ponnes

    Registriert seit: 13.04.2004

    Beiträge: 2,799

    Ja, wohl nur 1 CD.

    @elo4evermatt

    Interessant. Ich mag ja WIWAB auch, aber im direkten Duell würde ich From Out Of Nowhere als den faszinierenderen Track ansehen.

    Ich finde auch interessant, dass alle schreiben, sie hören beim neuen Song nur Drums, Bass und Gitarren und etwas Piano. Also ich höre punktuell sogar streicherähnliche Sounds, und durchaus einen großflächigen Hintergrund. Ich störe mich auch nicht an Jeffs Vorliebe für Kompression. Gerade bei Time ist das ja auch sehr massiv eingesetzt worden.

    --

    #10894601  | PERMALINK

    saschgo

    Registriert seit: 22.06.2010

    Beiträge: 66

    Die Analyse von horacewimp ist ja wirklich beeindruckend! Ich bin persönlich weniger derjenige, der diesen technischen Aspekt so stark betrachtet. Der Sound von From Out Of Nowhere an sich ist für mich wie erwartet und nicht unbedingt mein Geschmack. Was JL da konkret bezweckt, weiß wohl nur er selbst. Und produktionstechnisch? Genau da kommt schon mein persönliches ABER. Denn ich höre Musik nicht über den technischen Aspekt. Ich höre das Lied einen ganzen Abend ohne Unterbrechung, weil es etwas in mir anspricht. Das ist natürlich eine völlig subjektive Bewertung. Mir gefällt es sehr gut, typischer JL-Song wie ich es liebe. Melancholisch, ein klein wenig vom „Sturzchor“ und doch auch wieder positiv. Das zählt für mich. Und selbstverständlich ist mir klar, dass es andere Meinungen gibt. Ich selbst bin aber zufrieden und freue mich, dass der olle Kauz auf seine alten Tage nochmal so aufdreht. Euch allen einen schönen Tag mit guter Musik, welche das auch sein mag!

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    #10894675  | PERMALINK

    livin-thing68

    Registriert seit: 15.09.2012

    Beiträge: 303

    Das schreibt ein gewisser Roland S. aus Rostock, über „From Out Of Nowhere“ im Steve Hoffman Forum:

    Der Song und die Produktion sind typisch für Jeff Lynne, sagen wir mal seit seinen offiziellen Wilbury-Jahren.
    Ich gebe seitdem nicht mehr viel auf seine „ELO“ -Trademarke.
    Alle ELO-Alben seit diesen Tagen sind Wilbury-Alben.

    Für die Klangqualität hoffe ich, dass die CD / Vinyl / HiRes besser klingt als dieses offizielle Youtube / Stream-Ding.

    Auch die oben verlinkte BBC Radio-2-Version mit Interview klingt etwas besser.

    Insgesamt und auf den ersten Hörproben ist dies der härteste Jeff Lynne seit The Travelling Wilburys „Vol. 3“.

    Bisher: Ich mag es!

    Mit der Aussage, dass seit den Wilbury  Tagen auch alles nach Wilburys klingt, was Jeff danach produziert hat, da hat der gute Roland nicht ganz unrecht.

    Vielleicht ist auch das der Grund warum ich Jeff seine Musik seit den Wilburys besonders liebe. 🛸❤️

    Denn ich fing erst 1988  damit an, mich für Jeff’s Musik richtig zu interessieren.

    … und vielleicht sollte man den Roland mal ins Rolling Stone Forum einladen .

    --

    #10894679  | PERMALINK

    eloforever

    Registriert seit: 14.12.2017

    Beiträge: 93

    Hallo Leute,

    nach längerer stiller Abstinenz hier melde ich mich mal wieder zu Wort. Ich bin hauptsächlich in der ELO-Whats-App-Gruppe aktiv.

    Zu aller erst mal. Es ist ein Hammer und eine große Freude, das Jeff ein neues ELO-Album rausbringt. Daumen hoch.

    Ich finde auch den neuen Song ganz gut. Auch wenn ich ihn persönlich eher zu Jeff´s mittelklasse Songs zählen würde. Aber das ist ja grundsätzlich Geschmackssache. Wenn hier manche sagen, das ihnen der neue Song sehr gut gefällt dann ist das doch legitim und ich freue mich für diejenigen. Ich persönlich war ein klein wenig von dem neuen Song enttäuscht.

    Nicht, weil er etwa schlecht wäre. Das ist er ganz und gar nicht, sondern weil ich mir von einer Single-Auskopplung etwas mehr erwartet habe. Da hatte doch When I Was A Boy durchaus mehr Hitpotential.

    Was mich jedoch wirklich etwas geärgert hat, ist die KLANGQUALITÄT des Songs. From Out Of Nowhere kommt derart dumpf und breiig daher, das ich mich wirklich frage ob nicht irgendjemand in Jeff´s Dunstkreis mal sagt:“Hey Jeff, wieder mal geile Songs, aber wir Leben jetzt im Jahr 2019. Der Sound ist matschig“.

    Gerade weil wir ja hier von ELO sprechen und auf dem Cover immer das geliebte Raumschiff unterwegs ist, dürfte der Klang ruhig etwas fortschrittlicher sein.

    Ich habe diverse ELO-Playlists, die bei mir täglich laufen. Auf diesen Playlists sind hauptsächlich meine Favoriten ab den Alben Eldorado drauf. Wenn dann mal ein Song vom ZOOM, AITU oder FOON läuft fällt regelrecht die miserable Klangqualität im Vergleich zu den alten Aufnahmen auf. Alben wie TIME oder DISCOVERY hören sich viel frischer an. Und wir alle wissen doch wie alt diese Alben schon sind.

    Und noch mal ein kritischer Satz zu der Anmerkung, das wir deutschen nur am Nörgeln wären. Das kann ich nicht mehr hören. Mich nerven eher diese kritiklosen Fan-Boys, die ALLES immer gut finden nur weil es Jeff so gemacht hat.

    Gerade weil ich doch weiß, was Jeff über die Jahrzehnte großartiges geleistet hat und ich auch weiß, das er in der Vergangenheit schon HiFi-Qualitätsalben (in Bezug auf die Klangqualität) herausgebracht hat, ist es doch umso unverständlicher das er gegen Ende seines musikalischen und irdischen Lebens sich mit solch einer schlechten Klangqualität zufrieden gibt.

    Noch mal. Jeff ist heute noch ein erstklassiger Songschreiber, Produzent und Musiker. Aber ihm würde etwas Input von außenstehenden Menschen gut tun, die in gewissen Dingen ein Korrektiv darstellen. Jemand wie Mack als Toningenieur würde Jeff´s Musik noch deutlich an Qualität steigern. Mal ganz zu schweigen, von echten Streichern, die früher jeden ELO-Song veredelt haben.

    Ich bin seit über dreißig Jahren Fan von ELO. Was mich damals so fasziniert hatte war die Symbiose von klassischen Streicherarrangements und Synthesizer-Soundteppichen. Dies alles war so einmalig damals.

    Um jedoch noch versöhnlich zu enden, bleibt noch die Hoffnung das bei dem übrigen Songs des kommenden Albums noch die ein oder andere Perle dabei sein wird. Wie ich unseren Jeff kenne, stehen die Chancen dafür sehr gut. Auch wenn mit einer besseren Klangqualität bei den übrigen Songs nicht zu rechnen sein wird.

    Gruß Falko

    --

    #10894691  | PERMALINK

    pelo_ponnes

    Registriert seit: 13.04.2004

    Beiträge: 2,799

    Er hat sicher nicht ganz unrecht insofern als die Arbeit mit den Wilburys einen enormen Einfluss auf Jeff hatte und die Art, wie Jeff Lynne in der Folge Platten machte, extrem beeinflusst hat. Zu sagen, dass alles nach Wilburys klingt, ist aber eine extreme Vereinfachung. AT war der direkte Versuch, die Prinzipien von den Wilburys aufs eigene Schaffen anzuwenden (natürlich ohne das enge Zeitfenster ein Tag – ein Song, Tüfteln auf Ewigkeit war dann doch erlaubt), Zoom ist eher schon eine Synthese, hier tauchen auch Elemente auf, die bei den Wilburys z. B. verpönt waren (die für Wilburys zu üppigen ELO-Harmonien, der Einsatz von Computer, während Wilburys (fast) komplett analoge Herangehensweise war). In den Noughties sehe ich auch eher einen weiteren Schritt zurück auf die Vergangenheit. Ein Schlüsseltrack ist da Point Of No Return, weil meine erste Assoziation da war „ah, Tom Petty-Sound“, doch dann kommen immer mehr Elemente im Hintergrund hinzu, der Song entwickelt eine größere Dimension, es klingt nach dem Grandiosen des alten ELO, das auf Zoom kaum vorhanden ist, gefiltert durch viele der Prinzipien, die er nach ELO Phase 1 bekannt gemacht hat.  Es ist diese zweite Ebene, eher leise im Hintergrund, die ich auch bei FOON höre. „Alone In The Universe“ finde ich, liegt recht weit vom Wilbury-Sound weg, ist eher eine Kreuzung aus Long Wave, Eighties ELO (Keyboards dominanter, teilweise sehr songprägend) und Armchair Theatre (die ruhigeren Songs). Generell prägt gerade die neuen Songs auch noch mehr als Zoom das digitale Zeitalter. Wie ja auch Horace Wimp angedeutet hat, macht Lynne mittlerweile sehr viel am Computer, schiebt Elemente hin und her, glättet usw, bis er es als fehlerlos empfindet. Ich weiss, dass manche das dann als steril und leblos empfinden, aber mir geht das eigentlich nicht so, zumal ELO-Musik für mich nie wie die Musik miteinander musizierender Bandmitglieder gewirkt hat.

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