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AutorBeiträge
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Nicht_vom_ForumWen interessiert schon das erste Drittel?
Niemanden, im Sinne von fotografgregs Credo hätte man es streichen sollen. (@latho: Was ist die Replik darauf?)
Off-topic hier, aber mit kompletter Selbstkontrolle gäbe es so manches nicht … nicht nur Arno Schmidt sondern wohl auch Cervantes, Shakespear, Sterne … Kunst muss auch wuchern dürfen, und nicht immer sollen Lektoren sie zurechtstutzen bittesehr.
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WerbungNicht_vom_ForumWar denn Selbstkontrolle und Reduktion jemals ein Ziel für Tarantino? Mir fällt kein Film ein, bei dem er seinem inneren Nerd-auf-Speed nicht zumindest einen prominenten Platz eingeräumt hätte. Angefangen beispielsweise bei der „Like a Virgin is about big dicks“-Diskussion in Reservoir Dogs.
In gewisser Weise hast du natürlich Recht, bei Tarantiono geht es um was anderes als Stringenz.
Aber abgesehen von Death Proof (der ja eher ne Fingerübung war, wenn auch eine gelungene) und eben Django (der überaus ambitioniert ist) könnte man diese Filme nicht kürzen ohne sie schlechter zu machen. D. Proof und Bastards wären richtig gekürzt wohl eher besser.--
fotografgreg D. Proof und Basterds wären richtig gekürzt wohl eher besser.
Die zwei besten Filme von Tarantino kürzen? No way…
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike RoykoDas Gelaber in Death Proof ist natürlich super.
gypsy tail windOff-topic hier, aber mit kompletter Selbstkontrolle gäbe es so manches nicht … nicht nur Arno Schmidt sondern wohl auch Cervantes, Shakespear, Sterne … Kunst muss auch wuchern dürfen, und nicht immer sollen Lektoren sie zurechtstutzen bittesehr.
Okay, das würde wirklich Off-topic, da tiefer einzusteigen – wäre aber ein ganz außerordentlich interessantes Thema! Nur ganz kurz: Klar muss Kunst wuchern dürfen, klar schöpft Kunst aus Regionen jenseits und unterhalb der Selbstkontrolle, klar sollten Lektoren das „nicht immer“ zurechtstutzen – aber mit dieser Formulierung beschreibst Du ja sehr schön, dass das ein ewig währender Kampf ist, bei jedem Kunstwerk geht es darum, hier eine Balance zu finden. Wenn Miles Davis jammt und Teo Macero schneidet – ach, wenn ich jetzt mit Beispielen anfange, verliere ich mich. Paul Simon hat mal in einem Songwriting-Workshop gesagt: Zensiere Dich nicht, lass alles zu, auch das Abwegige, zerstöre Deine Kreativität nicht durch die Schere im Kopf – und dann feile daran. Und mein Verdacht ist eben, dass Tarantino manchmal ein bisschen zu verliebt in seine Ideen ist. Mir ist das lieber als einer, dem nichts einfällt, sonnenklar! Aber … ach, genug Off-Topic. Falls es dazu mal ein „musikalisch-cineastisch-literarisches Philosophicum“ gibt, bin ich dabei!
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fotografgregIn gewisser Weise hast du natürlich Recht, bei Tarantiono geht es um was anderes als Stringenz.
Aber abgesehen von Death Proof (der ja eher ne Fingerübung war, wenn auch eine gelungene) und eben Django (der überaus ambitioniert ist) könnte man diese Filme nicht kürzen ohne sie schlechter zu machen. D. Proof und Bastards wären richtig gekürzt wohl eher besser.Bei Death-Proof kann ich mir ja noch vorstellen, wo Du schneiden würdest, aber bei Ing. Basterds interessiert es mich dann doch: Welche Teile hältst Du denn für überflüssig? (Gerne auch eine Aussage zu Death Proof, vielleicht liege ich ja falsch.)
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dickgypsy tail windNiemanden, im Sinne von fotografgregs Credo hätte man es streichen sollen. (@latho: Was ist die Replik darauf?)
[…]
Death Proof und Django Unchained finde ich beide nicht zu lang. Death Proof ist – wie immer bei QT – oberflächlich eine Homage an das Grindhouse-Kino, aber eigentlich ein Film über die Frauenfiguren aus diesen Filmen. Und die Szenen am Anfang empfinde ich als die stärksten – vor allem die Pausen zwischen den Dialogen (Sydney J. Poitier geht mal kurz raus und textet mit ihrem Freund – ab da wurde der Film tragisch).
Django Unchained ist in seiner Absicht, die Sklaverei bloß zu stellen, vielleicht etwas zu plakativ. Er besteht wie üblich aus den um einzelne set pieces gedrehten Szenen, aber die wirken mir etwas zu konstruiert, zu grob aneinander gefügt. Es fehlt QTs Eleganz, die sonst seine wuchtigen Filme zusammen halten (Kill Bill!).
Für beide (und alle weiteren) Filme gilt aber, dass sie natürlich auch ohne den eigentlichen Hintergrund funktionieren.--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.bullschuetzDas Gelaber in Death Proof ist natürlich super.
Für mich unter den Tarantino-Filmen locker in den Top 3.
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http://hyphish.wordpress.com "Every generation has its one defining moment. We are yours."Nicht_vom_ForumBei Death-Proof kann ich mir ja noch vorstellen, wo Du schneiden würdest, aber bei Ing. Basterds interessiert es mich dann doch: Welche Teile hältst Du denn für überflüssig? (Gerne auch eine Aussage zu Death Proof, vielleicht liege ich ja falsch.)
Hab mich im Eifer und in der Eile vertippt. Meinte nicht Bastards sondern Django. Ausführungen dazu vielleicht ein anderes mal Das schaffe ich heute nicht mehr.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Napoleon DynamiteNail übertreibt ganz schön, liegt von der Sache aber schon richtig. Du hingegen hast in diesem Thread ausschließlich Blödsinn geschreiben, also hol ihn nicht jedes Mal wieder hoch, wenn du die immer gleichen Erkenntnisse von Neuem bekommst.
bullschuetzWarum? Was nail geschrieben hat, ist doch richtig – und eigentlich weniger eine Interpretation als im Grunde Deskription. Inwiefern soll das falsch sein? Die KZ-Parallelen sind ja unübersehbar und sehr betont herausgearbeitet. Tarantino hinterlegt das ja auch mit eine klassischen Frage, die sonst im Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus gestellt wird: Wie kann ein Volk, das sich über seinen Kulturzugang eigentlich als hochzivilisiert ausweist, so etwas tun? …
Die grundsätzliche Intention eines KZ in Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus ist für mich eine andere als die einer Sklavenplantage in einigen Bundesstaaten der USA. Auch wenn es gewisse Parallelen gibt, hinkt der Vergleich insgesamt.
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talking headDie grundsätzliche Intention eines KZ in Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus ist für mich eine andere als die einer Sklavenplantage in einigen Bundesstaaten der USA. Auch wenn es gewisse Parallelen gibt, hinkt der Vergleich insgesamt.
Inwiefern?
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
nail75Inwiefern?
Insofern, als die Sklavenbesitzer keine Vernichtung der Sklaven insgesamt oder ihre Endlösung im Sinn hatten.
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talking headInsofern, als die Sklavenbesitzer keine Vernichtung der Sklaven insgesamt oder ihre Endlösung im Sinn hatten.
Das war auch nicht das Ziel von KZs in Nazi-Deutschland. Dazu dienten die Vernichtungslager im besetzten Polen. Also passt der Vergleich doch.
Denn da gibt es eine Menge offensichtlicher Parallelen, nämlich die Versklavung einer Bevölkerungsgruppe zum Arbeitseinsatz, wie das bei russischen Kriegsgefangenen geschah. Eine andere Parallele wären die Kolonisierungspläne des „slawischen Osteuropas“, das die Nazis germanisieren wollten, während die Slawen als Sklavenvölker für die Deutschen arbeiten sollten.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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nail75Das war auch nicht das Ziel von KZs in Nazi-Deutschland. Dazu dienten die Vernichtungslager im besetzten Polen. Also passt der Vergleich doch.
Es fährt ein Zug (oder auch mehrere) nach nirgendwo … z.B. von Dachau (Bayern, Deutschland) nach Auschwitz (besetztes Polen).
PS. Deine Argumentation, dass die Juden und viele andere nicht in einem Deutschen KZ, sondern im besetzten Ausland vergast wurden, finde ich etwas befremdlich.
Wo ist schlichtweg egal. Nur war das eben nicht das Prinzip und Ziel der Sklavenplantagenbesitzer in den USA.
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talking headDie grundsätzliche Intention eines KZ in Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus ist für mich eine andere als die einer Sklavenplantage in einigen Bundesstaaten der USA. Auch wenn es gewisse Parallelen gibt, hinkt der Vergleich insgesamt.
Sie sollte wie eine Art Auschwitz für Schwarze wirken.
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
KrautathausSie sollte wie eine Art Auschwitz für Schwarze wirken.
Sollte sie vielleicht, im historischen Kontext kann sie das aber/oder zum Glück nie/nicht erreichen … da waren die perfiden deutschen Technokraten wohl wirklich/zum Glück einzigartig/einmalig.
Wobei ich das einmalig deutlich hervorheben möchte!
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Schlagwörter: Quentin Tarantino
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