Die Last und Lust der Mühe

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  • #5389265  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

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    thomlahnGerade wenn ich von der eigenen Geschacksautobahn mal abfahre, lasse ich die Sachen halt mal liegen, wenn sie sich nicht sofort erschliessen. Das hat schon oft geholfen und nichts mit ‚Schönhören‘ zu tun.

    So siehts aus. Liegenlassen ist was ganz wichtiges!
    Umso erstaunter bin ich immer, wie hier viele auf Kommando sich neue Alben erschliessen, um dann auch noch zu ähnlichen Ergebnissen zu kommen. Kommt mir alles immer etwas ferngesteuert vor…

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    #5389267  | PERMALINK

    malibu

    Registriert seit: 12.12.2005

    Beiträge: 3,280

    Da es bei mir selten vorkommt, dass ich eine Platte beim ersten Hören verstehe, hat Entdecken neuer Musik bei mir eigentlich immer etwas mit Mühe zu tun. Allerdings ist diese Mühe ein beträchlicher Anteil des Spaßes, den ich am Musik hören habe. Ist also eigentlich keine Mühe.

    Wie viel Aufwand ich dabei treibe, hängt natürlich davon ab, wie viel ich als Gegenleistung erwarte. (D.h. ich werde mich nicht so eingängig um das Werk z.B. Dieter Bohlens oder Bon Jovis kümmern, als dass ich sicher sagen könnte, dass mir wirklich überhaupt kein noch so kleiner Teil ihrer Werke etwas sagt, das wäre zu viel Mühe.) Wenn ich im Laden in ein Album reinhöre, das mich total verwirrt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich die Platte kaufe, ziemlich hoch.

    Ein anderer Aspekt ist, wie viele Chancen ich Künstlern gebe, die allgemein aber nicht von mir anerkannt sind. Meistens läuft es darauf hinaus, dass ich mir alle paar Jahre mal wieder ein Stück antue und prüfe, ob sich etwas verändert hat. Eigentlich investiere ich in letzter Zeit nicht sehr viel in solche Aktionen.

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    #5389269  | PERMALINK

    nes

    Registriert seit: 14.09.2004

    Beiträge: 61,724

    Ah UmMir gefallen die Begriffe „Mühe“ und „Erarbeiten“ in diesem Zusammenhang überhaupt nicht. Auch für mich ist die Beschäftigung mit Musik Hobby und Freizeitvergnügen. Und dieses Vergnügen besteht darin, mich so oft es eben geht hinzusetzen und konzentriert zuzuhören. Das macht mir erheblich mehr Spaß als Musik nur nebenher bei irgendwelchen anderen Tätigkeiten zu konsumieren.
    Die Freude besteht dabei zu einem erheblichen Teil im Zuhören selbst. Es geht gar nicht so sehr darum, darauf zu warten, ob etwas nun gefällt oder nicht. Man braucht auch nicht verzweifelt auf „Zugang“ zu der Musik zu drängen; die Töne kommen von ganz allein. Man muss nur aufhören, nach gewissen akustischen Schlüsselreizen zu suchen, die einem in der Vergangenheit Freude bereitet haben.
    .

    So schauts aus.
    100% meine Ansicht.

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    #5389271  | PERMALINK

    martin-3862

    Registriert seit: 02.11.2005

    Beiträge: 9,391

    Ich weiss noch, wie ich über Blood On The Tracks gewettert habe und nun ist es eines meiner liebsten Dylan Alben. Manche Werke haben eben so viel an Klasse, die erschließt sich erst nach vielen vielen Hördurchgängen und selbst dann entdeckt man immer wieder etwas neues! (War mit Highway 61, Blonde On Blonde oder Time Out Of Mind nicht anders.)

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    #5389273  | PERMALINK

    doerte-densing

    Registriert seit: 12.11.2006

    Beiträge: 51

    dougsahmMein Mühebudget ist aber bereits durch Beruf, Sport und Familie ausgeschöpft.

    Das hast du schön gesagt. Wie das überhaupt insgesamt auch ein toller Beitrag ist.
    Ich finde Freunde und Familie auch wichtiger als Joanna Newsom.
    Sich Musik schönhören ist so wie sich Männer schöntrinken. Irgendwann macht sich Ernüchterung breit.

    --

    Nobody puts Baby in a corner.
    #5389275  | PERMALINK

    nikodemus

    Registriert seit: 07.03.2004

    Beiträge: 21,334

    *Martin*Ich weiss noch, wie ich über Blood On The Tracks gewettert habe und nun ist es eines meiner liebsten Dylan Alben.

    Stimmt, das hab ich noch im Ohr…aber so ist das manchmal bei Bob oder VU…:-)

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    and now we rise and we are everywhere
    #5389277  | PERMALINK

    flatted-fifth
    Moderator

    Registriert seit: 02.09.2003

    Beiträge: 6,027

    MerlotBleibt dabei nicht in dir das Gefühl der Ignoranz zurück?

    Ich wende mich nicht ab. Jedoch zeigt die Erfahrung in mir, dass bei bestimmten musikalischen Kategorien es zwecklos ist, mich damit auseinanderzusetzen. Fast 4 Jahrzehnte beschäftige ich mich eingehender, wenn auch als Hobby, mit der Musik… von Klassik über Jazz bis hin zum „einfachen“ Pop. Ein Timberlake oder eine Hilton werden jedoch niemals eine Chance von mir bekommen, sich auch nur den Hauch von Zeit mit Mühe zu befassen.

    Ja, ich bin ignorant… aber diese Ignoranz ist ein Stück Lebenserfahrung und Qualtität. Lieber verzichte ich darauf ein Terry Callier Track jemanden vorzuspielen, als mir Kommentar über meinen außerirdischen Geschmack anzuhören. Der Wert und die Mühe, welche ich Musik zuordne oder aufbringe, ergibt sich im reinen Verständnis meiner Liebe und Freude an jener Musik. Was mich auch unabhängiger von irgendwelchen Rezensionen oder Beurteilungen macht.

    Das ist schon richtig, aber um Ignoranz geht es hier ja gar nicht. Mein Beispiel diente nur zur Veranschaulichung der Tatsache, dass auch wenig komplexe Musik nicht unbedingt eingängig sein muss.
    Dein Ansatz ist nachvollziehbar und meiner Meinung auch richtig. In der unüberschaubaren Flut der Musik, welche man umfassend alleine gar nicht kennen kann (außer dagobert natürlich…) muss zwangsläufig eine persönliche Selektion stattfinden. Und ich würde das nicht als ignorant bezeichnen, das klingt so negativ. Nennen wir es Prioritäten setzen… ;-)

    --

    You can't fool the flat man!
    #5389279  | PERMALINK

    nikodemus

    Registriert seit: 07.03.2004

    Beiträge: 21,334

    Dörte Densing
    Sich Musik schönhören ist so wie sich Männer schöntrinken. Irgendwann macht sich Ernüchterung breit.

    Ach Dörte Schnucki, du trinkst zu wenig, sonst hättest du das Problem doch gar nicht…:bier:

    --

    and now we rise and we are everywhere
    #5389281  | PERMALINK

    flatted-fifth
    Moderator

    Registriert seit: 02.09.2003

    Beiträge: 6,027

    Ich finde Freunde und Familie auch wichtiger als Joanna Newsom.

    Alles ist wichtiger als Joanna Newsom… ;-)

    Sich Musik schönhören ist so wie sich Männer schöntrinken. Irgendwann macht sich Ernüchterung breit.

    Und ich dachte immer, nur die Männer trinken sich die Frauen schön…

    Aber Spaß beiseite. Es geht hier ja nicht um Schönhören, das wäre Selbstbetrug. Entweder man hat ein Werk für sich entdeckt oder halt nicht. Wenn sich immer noch Ernüchterung breit macht, ist man immer noch nicht am Ziel.

    --

    You can't fool the flat man!
    #5389283  | PERMALINK

    marcos-valle

    Registriert seit: 27.08.2002

    Beiträge: 2,587

    Ah Um Wenn ein Album nach wiederholtem Hören zu „wachsen“ beginnen sollte, dann spräche das m.E. nicht für das Album, sondern eher gegen mein Urteilsvermögen.

    das unterschreibe ich auch, jahrzehntelange beschäftigung mit musik lässt antennen wachsen um recht schnell zu spüren was geht oder eben nicht.

    bei mir war es füher so, daß das sich „erarbeiten“ von abseitigen ,mit allen hörgewohnheiten brechenden platten nur dazu geführt hat ungeliebte leichen im plattenkeller liegen zu haben.

    irgendwo steht hier zb noch ESKIMO von den RESIDENTS im regal….

    --

    "Können Sie Klavier spielen?" "Weiß nicht, mal versuchen."
    #5389285  | PERMALINK

    thomlahn

    Registriert seit: 11.11.2003

    Beiträge: 8,143

    ..

    --

    ?
    #5389287  | PERMALINK

    thomlahn

    Registriert seit: 11.11.2003

    Beiträge: 8,143

    marcos valle

    Ah Um
    Wenn ein Album nach wiederholtem Hören zu „wachsen“ beginnen sollte, dann spräche das m.E. nicht für das Album, sondern eher gegen mein Urteilsvermögen.

    das unterschreibe ich auch, jahrzehntelange beschäftigung mit musik lässt antennen wachsen um recht schnell zu spüren was geht oder eben nicht.

    Hört hört. Und wenn es so ist, soll man es dann halt mit der Musik lassen und doch wieder Modelleisenbahnen sammeln?

    --

    ?
    #5389289  | PERMALINK

    marcos-valle

    Registriert seit: 27.08.2002

    Beiträge: 2,587

    mach doch! du wirst sicher passende modelle finden.

    --

    "Können Sie Klavier spielen?" "Weiß nicht, mal versuchen."
    #5389291  | PERMALINK

    oldboy

    Registriert seit: 12.10.2004

    Beiträge: 7,593

    marcos valledas unterschreibe ich auch, jahrzehntelange beschäftigung mit musik lässt antennen wachsen um recht schnell zu spüren was geht oder eben nicht.

    bei mir war es füher so, daß das sich „erarbeiten“ von abseitigen ,mit allen hörgewohnheiten brechenden platten nur dazu geführt hat ungeliebte leichen leichen im plattenkeller liegen zu haben.

    irgendwo steht hier zb noch ESKIMO von den RESIDENTS im regal….

    na endlich einer, ders sagt, wies ist!

    --

    sent via personal computer - bitte entschuldigen sie eventuelle INSZENIERUNGEN
    #5389293  | PERMALINK

    pluesch

    Registriert seit: 01.10.2006

    Beiträge: 107

    unter meinen liebsten 50 alben sind jedenfalls fast ausschließlich alben, die mir so ziemlich vom ersten moment an zugesagt haben, sprich, die ich mir nicht in irgendeiner form „mühevoll erarbeiten“ musste, oder die erst jahre nach dem kauf soweit gewachsen sind (und darunter sind durchaus alben, von denen viele vermeintliche experten behaupten, sie seien „schwierig“).
    wie siehts denn in dem sinne mit euren lieblingsalben aus?

    --

    affektierte scheiße
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