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StaggerleeDer Vollständigkeit halber möchte ich noch zwei Einspielungen (für Aladdin Records) von Art Pepper nennen, die auf Blue Note erschienen sind – auch wenn Art Pepper sicherlich kein Geheimtip ist:
Modern Art (Art Pepper alto sax, Russ Freeman (piano), Ben Tucker (bass), Chuck Flores (drums), aufgenommen zwischeb 1956 und 1957 und The Art of Pepper (Carl Perkins (piano)- statt Russ Freeman) aufgenommen 57.
Auf beiden Einspielungen sprüht er vor Spielfreude und Ideenreichtum. Art Pepper wird zwar häufig dem Wescoastjazz zugeordnet- den Vorwurf den man dieser Richtung gelegentlich machte es sei pures Handwerk trifft bei ihm absolut nicht zu: Jazz (im besten Sinne) ist bei ihm ein konsequenter Prozess der (Neu, bzw. Um-)Komposition mit vollem Engagement aus dem Moment heraus, immer einen Schritt dem Cliche voraus. Man höre beispielsweise das nur durch eine einfache Baßlinie begleitete 6 minütige Blues In auf Modern Art: Meisterlich wie durchdacht und fließende er hier seine Soli aufbaut. Bei den langsameren Stücken zeigt sich eine lyrische Sensibilität, die mich an die besten Augenblicke von Lester Young erinnert.
Neben Lee Konitz war Pepper zu seiner Zeit sicherlich einer der eigenständigsten Altsaxophonisten- bedauerlich nur, daß seine Soloarbeiten immer wieder durch lange Gefängnisaufenthalte, bedingt durch seine Drogenabhängigkeit, unterbrochen wurde.
Schöner Tipp! Ich liebe Peppers Spiel …
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Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl KrausHighlights von Rolling-Stone.deSilvster-Tipp von Phil Collins: Mit „In The Air Tonight“ ins neue Jahr
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WerbungMeine Top 12 – ohne Reihenfolge. Ein Ranking fänd ich unangebracht.
Bud Powell The Amazing Bud Powell Vol. 2
John Coltrane Blue Trane
Art Blakey Moanin
Hank Mobley Soul Station
Dexter Gordon Our Man In Paris
Joe Henderson Page One
Eric Dolphy Out To Lunch
Horace Silver Song For My Father
Grant Green Green Street
Herbie Hancock Maiden Voyage
Jackie McLean ‚Bout Soul
Lou Donaldson Natural soul--
Eigentlich bin ich anders, ich komme nur selten dazu.mighty quinn
Jackie McLean ‚Bout SoulDas ist mal eine seltene Wahl. Ich kenne das Album und finde es ordentlich, sehr anders als die anderen Alben der Dekade, soweit ich sie kenne. Was fasziniert Dich daran?
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Das ist mal eine seltene Wahl. Ich kenne das Album und finde es ordentlich, sehr anders als die anderen Alben der Dekade, soweit ich sie kenne. Was fasziniert Dich daran?
Ich versuche es mal: Ich mag McLean, weil ich Parker mag. Von da aus ist es nur ein kleiner Weg zu McLeans ersten Platten.´bout Soul ist im Kanon meiner Blue Note-Favoriten die „freieste“ Platte. Normalerweise tue ich mich schwer mit rahmenlosen Strukturen im Jazz, die auftreten wenn es Richtung Free Jazz geht. Bei ´bout Soul fällt es mir leichter, weil McLean sich in diesen Kompositionen erst Schritt für Schritt vom Gerüst löst. Da kann ich gut folgen und mich auf seine robusten Phrasierungen konzentrieren.
Herrje, worüber rede ich?--
Eigentlich bin ich anders, ich komme nur selten dazu.mighty quinnIch versuche es mal: Ich mag McLean, weil ich Parker mag. Von da aus ist es nur ein kleiner Weg zu McLeans ersten Platten.´bout Soul ist im Kanon meiner Blue Note-Favoriten die „freieste“ Platte. Normalerweise tue ich mich schwer mit rahmenlosen Strukturen im Jazz, die auftreten wenn es Richtung Free Jazz geht. Bei ´bout Soul fällt es mir leichter, weil McLean sich in diesen Kompositionen erst Schritt für Schritt vom Gerüst löst. Da kann ich gut folgen und mich auf seine robusten Phrasierungen konzentrieren.
Herrje, worüber rede ich?Inzwischen kenne ich auch „New And Old Gospel“ und der Einfluss von John Coltranes Musik in dieser Phase von McLeans Werk wurde dadurch für mich deutlicher. Hörst Du auch dieselben Gemeinsamkeiten im Ton?
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.so, ich geb´jetzt mal auch meinen senf dazu – keine bestimmte reihenfolge.
lee morgan – search for the new land
jackie mclean – destination out!
grachan moncur III – evolution
andrew hill – compulsion!!!
pete laroca – basra
herbie hancock – inventions & dimensions
eric dolphy – out to lunch!
paul chambers – bass on top
bobby hutcherson – stick-up!
art blakey – indestructible!
freddie hubbard – blue spirits
sam rivers – fuchsia swing song
jimmy smith – the sermon!(ist eigentlich schon mal jemandem aufgefallen, dass blue note ab beginn der sechziger jahre eine gefährliche vorliebe für albumtitel mit einem oder mehreren rufzeichen hatte?)
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cheers, dd ----------------------------------------------------- nichts ist wahr; alles ist erlaubt - hassan I sabbah@deedee523: Schöne Auswahl! Dazu ein paar Fragen:
Warum hast du dich gerade für „Indestructible“ von Art Blakey und kein anderes Album von ihm entschieden? Was macht für dich „Indestructible“ so besonders?Die einzige Platte die ich von deiner Liste nicht kenne ist „Stick-up!“ Würdest du bitte ein paar Worte über sie schreiben?
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Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl Krausdeedee523so, ich geb´jetzt mal auch meinen senf dazu – keine bestimmte reihenfolge.
[…]
herbie hancock – inventions & dimensions
[…]Sag mal, hast du die Invention & Dimensions auf Vinyl? Wenn ja, woher hast du sie und wieviel hast du dafür bezahlt? (Sorry für die dumme Frage, aber ich bin schon seit einiger Zeit auf der Suche nach dieser Platte und find einfach nichts…)
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hallo,
die „indestructible!“ lebt für mich vom kontrast zwischen dem hoch abstrahierenden shorter (dem man gerade auf dem album seine coltrane-affinität stark anhört und andererseits dem blechduo fuller/morgan, die wunderbar flüssig und pointiert gegensteuern. und wenn reggie workman auf einem album mitspielt, kann ich mich ohnehin nicht wehren. einziger wermutstropfen: der etwas einfallslose schlagzeuger. nicht auszudenken, was für ein monster dieses album in den händen von elvin jones geworden wäre…
die „inventions“ hab´ich leider auch nur auf cd, die rvd-reissue-serie.
stick-up ist von 1968. joe henderson sax, mccoy tyner piano, billy higgins am schlagzeug und herbie lewis am bass. swingt wie verrückt, hat aber andererseits auch die seltsamen twists und spinnereinen, die ich am mittsechziger-postbop so mag. und mit mccoy im team kann sowieso nichts schief gehen.
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cheers, dd ----------------------------------------------------- nichts ist wahr; alles ist erlaubt - hassan I sabbahmccoy und hutcherson zusammen sind unschlagbar, das unterschreibe ich! und dann noch joe henderson…
Und die gewagte Aussage über die vielleicht zu „ruhige“ Rolle von Art Blakey halte ich für sehr gewagt, aber auch richtig.
Die entscheidenden Innovationen auf den Jazz Messengers-Alben wurden immer von allen anderen zusammengetragen, wie eben von Shorter oder auch Hubbard. Aber nichts destotrotz sind die Alben so gut geworden, weil Blakey sich bewusst im Hintergrund gehalten hat, die anderen durch diese Arbeitsweise beflügelt hat und immer wieder motiviert hat, wenn einem Solisten die Ideen ausgingen.Und noch Senf No.3: „Inventions and Dimensions“ ist eine der wenigen BN-Scheiben, die sogar als dünne französische Pressung Höchstpreise erzielt…
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIdeedee523hallo,
die „indestructible!“ lebt für mich vom kontrast zwischen dem hoch abstrahierenden shorter (dem man gerade auf dem album seine coltrane-affinität stark anhört und andererseits dem blechduo fuller/morgan, die wunderbar flüssig und pointiert gegensteuern. und wenn reggie workman auf einem album mitspielt, kann ich mich ohnehin nicht wehren. einziger wermutstropfen: der etwas einfallslose schlagzeuger. nicht auszudenken, was für ein monster dieses album in den händen von elvin jones geworden wäre…
die „inventions“ hab´ich leider auch nur auf cd, die rvd-reissue-serie.
stick-up ist von 1968. joe henderson sax, mccoy tyner piano, billy higgins am schlagzeug und herbie lewis am bass. swingt wie verrückt, hat aber andererseits auch die seltsamen twists und spinnereinen, die ich am mittsechziger-postbop so mag. und mit mccoy im team kann sowieso nichts schief gehen.
Danke für die Infos! Selber schätze ich „Indestructible!“ nicht ganz so hoch wie andere Werke von ihm ein. Würde ihr **** gebe.
„Stick up“ klingt sehr interessant. Werde mich wegen ihr umsehen…--
Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl Krausdeedee523(ist eigentlich schon mal jemandem aufgefallen, dass blue note ab beginn der sechziger jahre eine gefährliche vorliebe für albumtitel mit einem oder mehreren rufzeichen hatte?)
Allerdings, wobei Compulsion! mit 5 Rufzeichen noch relativ harmlos ist im Vergleich zu It’s Time! mit 244 Rufzeichen.
katharsisUnd die gewagte Aussage über die vielleicht zu „ruhige“ Rolle von Art Blakey halte ich für sehr gewagt, aber auch richtig.
„Ruhig“ würde ich nicht sagen, Blakey drischt ja schon ganz ordentlich in die Felle, aber im Vergleich zu Elvin Jones oder auch Max Roach, oder sogar Billy Higgins, passiert dabei nicht besonders viel Interessantes. Nur allzu oft (z.B. ganz deutlich auf A Night in Tunisia) kommt mir vor, Blakey kompensiert eine gewisse rhythmische Ideenlosigkeit mit Kraft, Lärm und Showeffekten.
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hprill
„Ruhig“ würde ich nicht sagen, Blakey drischt ja schon ganz ordentlich in die Felle, aber im Vergleich zu Elvin Jones oder auch Max Roach, oder sogar Billy Higgins, passiert dabei nicht besonders viel Interessantes. Nur allzu oft (z.B. ganz deutlich auf A Night in Tunisia) kommt mir vor, Blakey kompensiert eine gewisse rhythmische Ideenlosigkeit mit Kraft, Lärm und Showeffekten.„Ruhig“ nein, „Kraft“ ja. Wobei ich letzteres als durchaus positiv betrachte. Blakey mag kein polyrhythmisches Genie sein und er arbeitet gerne mit tendenziell lauten Effekten. Aber kein Drummer verströmt so viel Lebendigkeit und schiere Freude am Rhythmus wie Art Blakey – jedenfalls nicht im modernen Jazz. Und ja, gerade „A Night In Tunesia“ ist ziemlich over the top. Aber ich mag auch lauten, primitiven, expressiven Rock’n’Roll zu sehr, als dass ich darüber die Nase rümpfen würde. Wenn ich Art Blakey höre, kann ich nicht still sitzen bleiben. Großartig!!!!! (Man beachte die fünf Ausrufezeichen.)
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There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)Ich habe mir so eben Stick up bestellt, eine klasse Besetzung- jedenfalls bin ich sehr gespannt.
Was Art Blakey betrifft, so sehe ich das ähnlich wie die Anderen hier (Atom etc.). Auch wenn ich Max Roach preferiere- Art Blakey ist ein feiner Schlagzeuger.
1.) Seine Rolle als Begleiter: Gerade da er sich auf das Wesentliche beschränkt, ist er ein exzellenter Begleiter für Pianisten wie wie Monk oder Nichols.
2.) Art Blakey als Leader: Auf der anderen Seite stehen seine diversen Messengers für all das, was guten Hardbop ausmacht- drive, Vitalität und Bodenständigkeit. Außerdem: Sein untrügliches Gespür für junge Talente.Für mich ist er (aus den oben genannten Gründen) eher das Gegenteil von einem „Showman“ – da eben bei ihm Technik nicht im Vordergrund steht.
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Streiche „ruhige“, setze „zurückhaltendere“…
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III -
Schlagwörter: Alfred Lion, Blue Note, Francis Wolff, It must schwing!, Jazz, Jazz-Faves, Labels, Rudy Van Gelder
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