Die Beatles als Solokünstler

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  • #1103  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,468

    Dieses Thema wird ja auch an anderer Stelle gerne mal diskutiert, also hier haben wir einen eigenen Thread.
    Entgegen der wahrscheinlich meisten hier im Forum finde ich, dass das Solowerk von John Lennen gerne überschätzt/glorifiziert wird. Meiner Meinung nach kann man die essentiellen Solosongs von ihm auf einer 80-Minuten CD zusammenbrennen und den Rest über ebay verhökern. (Okay natürlich behält man das Original!) Also die Spector-Produktion auf den frühen Plastic-Ono-Platten finde ich meist grausam. Keine Frage: ich liebe John Lennon, aber schätze (wie bei allen 4) sein Werk zu Beatles-Zeiten sehr viel mehr. Ach ja: Geil finde ich die Cheap Trick-Version von „I’m loosing you“ von der Wonsuponatime-Anthology.

    Enter Macca: Also so etwas schlimmes wie „Press to play“ hat John natürlich nicht verbraten. Das Solodebüt hat 2 1/2 brauchbare Songs, sonst Schrott, Ram war da schon besser und die ersten Wings-Versuche waren dann wieder vernachlässigbar. „Band on the run“ und „Venus and Mars“ sind finde ich gute Alben, ansonsten mag ich noch die „Back to the egg“. McCartney II ist Schrott, aber dann kam ein Meisterwerk: Ich halte „Tug of war“ für großartig. Phantastische Produktion, raffineirte Arrangements und gute Songs. Most underrated song: „The pound is sinking“. Braucht sich vor dem Abbey-Road-Medley nicht zu verstecken. Mitte der 80er dann wieder Medicores („Pipes of peace“) bis Kopfschuss („Press to play“). Dann wieder ein gutes Album „Flowers in the dirt“ Welttournee, Livealben, unplugged, „Off the ground“ alles schön und gut. Anthology, Lindas Krankheit ein kleines, feines unspektakuläres aber liebenswertes „Flaming pie“, „Run devil run“ (langweilt mich genauso wie Lennos Rock’n’Roll-Album) und jetzt wieder ein sehr gutes Album mit „Driving rain“ – Zum Glück nicht von Jeff Lynne produziert. Gefällt mir sehr gut, das neue Werk, hoffentlich kommt er auch noch auf Europa-Tour.

    Enter George:
    „All things must pass“ hat tolle Songs aber leider auch eine (meiner Meinung nach) fürchterliche Spector-Produktion. Leider war George danach aber erstmal auf Jahre hinweg kreativ ausgebrannt. „Living in the material world“, „Dark Horse“, „33 1/3“ oder „Extra texture“ alles Schrott. Gut (oder sagen wir mal besser) wurde er erst wieder mit „George Harrison“ 1979 und „Somewhere in England“ 1981. „Gone troppo“ ist wieder Schrott und dann kam „Cloud 9“ als Altersmeisterwerk. Bin mal gespannt, wie sein noch unveröffentlichtes Album wird. Bestimmt toll.

    Und Ringo:
    „Photograph“ und „It don’t come easy“ sind nette Songs. Rest? Höfliches Schweigen. Kurzes Aufflackern mit „Weight of the world“ mit Jeff Lynne-Produktion…

    --

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    #473287  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 36,819

    Ich finde Lennons ‚Imagine‘ z.B. eher entäuschend. Außer ‚Imagine‘ und ‚Jealous guy‘ geben mir die Songs nicht allzu viel. Vielleicht sollte ich mir das nochmal anhören.

    Macca hat mich solo nie besonders interessiert. ‚Band on the run‘ will ich mir allerdings schon lange zulegen. Der Rest muß aber nicht sein.

    ‚All things muzst pass‘ finde ich großartig, auch die Produktion. Gefällt mir irgendwie. Nur die Jam Session ist überflüssig weil langweilig.

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    #473289  | PERMALINK

    _

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 3,561

    @sparch
    lass die finger von Band On the Run oder besorg dir RAM. hier is Macca zumindest interessanter!

    imagine is bis auf 4 songs im grunde durchschnitt! plastic ono band und rock’n’Roll kann man aber hören…

    --

    #473291  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 36,819

    @dead
    Das ist das erstemal, daß ich was positives über ‚Ram‘ lese. Ich selbst kenne die Platte nicht (zumindest nicht wissentlich).

    --

    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    #473293  | PERMALINK

    mortimer

    Registriert seit: 11.07.2002

    Beiträge: 387

    Solo gefällt mir Harrison am besten. Nicht das ich Lennon desswegen nich schätzen würde, aber den hab ich leider erst nach seinem Tod zu gehör bekommen. Außerdem kann diese japanische Schachtel nicht ab!

    McCartney mag ich absolut nicht und die Wings-Platten gehören meiner Meinung nach zu den meist überschätzten aller Zeiten.

    Ach ja, Ringo ist Ringo und wird immer Ringo bleiben!

    --

    #473295  | PERMALINK

    fred-schluckebier

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 2,722

    So gut auch einzelne Stücke und auch Platten (z.B. „John Lennon & The Plastic Ono Band“ (das ist die mit dem „Working Class Hero“ und „God“) oder „Imagine“) sind, so halte auch ich Lennons Solowerk im Vergleich zu Mac für überschätzt. Aber Lennon selbst ist schon toll! Und erst seine Stimme…
    Mac hat mehr Müll als gute Sachen gemacht, „Band on the Run“ ist schon ein Großes Werk, das einen Hauch der Beatles atmet. Auch die „Red Rose Speedway“ ist sehr gut, die „Ram“ allerdings nicht. Witzigerweise rangiert bei mir die „Back to the Egg“ an dritter Stelle. Achselzuck!
    Über Harrison kann ich mich irgendwie nicht äußern, aber es hat mich irgendwie angekotzt, dass nach seinem Tod solche Lobeshymnen auf ihn losgelassen wurden von wegen er war zwar nur der stille Beatle, aber eigentlich war er genau so gut und jeder hat es schon immer gewußt usw. Das geht irgendwie an den Tatsachen vorbei, aber da kann er nix für.
    Ringo hat ein paar wirklich schöne Singles gemacht und mehr über ihn zu sagen ist eigentlich nicht nötig.
    :sauf:

    --

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    #473297  | PERMALINK

    dave

    Registriert seit: 25.07.2002

    Beiträge: 129

    Ich halte „Tug of war“ für großartig. Phantastische Produktion raffineirte Arrangements und gute Songs. Most underrated song: „The pound is sinking“

    Yepp. Schön, dass es noch andere Menschen gibt, die „Tug of war“ schätzen.
    Gehört tatsächlich zum Besten, was Paul nach den Fab Four gemacht hat. Neben „The pound is sinking“ würde ich noch „Here today“ (mal was Nettes zu John…) und „Take it away“ hervorheben.

    Zu „Ram“: Ist sicherlich auch ein besseres Soloalbum, so „famos“ wie es Brüggemeyer in seiner liebenswerten Rubrik „Wiederhören“ macht, isses nun aber auch wieder nicht.

    „All things must pass“ hat tolle Songs aber leider auch eine (meiner Meinung nach) fürchterliche Spector-Produktion

    „All things must puss“ bleibt grandios, selbst Spector mit seinem Soundbrei konnte das Werk nicht kaputt kriegen. By the way, Harrison höchstpersönlich war mit der Produktion nicht wirklich glücklich.

    --

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    #473299  | PERMALINK

    peterjoshua

    Registriert seit: 16.07.2002

    Beiträge: 864

    Ich habe schon an anderer Stelle Tug of War gepriesen. Ein echter Kracher. Eines der wenigen Highlights der 80er für mich. Ebony and Ivory muß man nicht mögen, aber der Rest ist großartig.

    --

    rock 'n' roll..., deal with it!
    #473301  | PERMALINK

    hefoe83

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 1,319

    ich hab mir die „legend“ von lennon nun schon etliche male angehört. ich kann nixx aber auch gar nixx damit anfangen. die melodien plätschern einfach vor sich hin und die texte reißen mich auch net gerade um.
    vielleicht hab ich einfach zuviel erwartet von einem ex-beatle….

    --

    #473303  | PERMALINK

    dock

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 4,485

    Ich mag die Plastic Ono Band und das Rock’n’Roll Album schon sehr…..auf der Wonasponatime sind nen paar fantastische Demos von der Rock’n’Roll drauf….

    Maccas Solo-Werk hat mich nie besonders interresiert gleiches gilt für George und Ringo

    --

    #473305  | PERMALINK

    anne-pohl

    Registriert seit: 12.07.2002

    Beiträge: 5,438

    Hi,
    ich hab mir vor ein paar Jahren „Beaucoup of Blues“ gekauft und war angenehm überrascht davon, wie solide und charmant er mit diesen Country- und Bluesstücken umgeht. Und die Stimme paßt auch dazu.
    Aber mit den Beatles kenne ich mich auch nur ein bißchen aus, weil ich mit ihrer Musik aufgewachsen bin, weiter geht das Interesse nicht – ich kann also nicht wirklich mitreden. :D

    --

    #473307  | PERMALINK

    nowhere-man

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 91

    Im immer aktuellen Rolling Stone wurde unser Thema nun bei „Wiederhören“ aufgegriffen:

    http://www.rollingstone.de/html_default/ht…iederhoeren.htm

    --

    Boy, you been a naughty girl, you let your knickers down. :)
    #473309  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,468

    Auf der aktuellen Tour hat Paul ja auch „Here today“ und „Something“ auf Ukulele (von George) für seine Ex-Kumpels gesungen. Ist, finde ich, eine geschmackvolle Aktion (obwohl ich seine „Something“-Version nicht kenne!).

    --

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    #473311  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,468

    Hey, Ihr ganzen Neuen hier?
    Wie schätzt Ihr die Solowerke der Beatles ein?

    Nachtrag zu meinem Eröffnungstext: „Brainwashed“ ist die beste Soloplatte von George Harrison. Vor „All things must past“ und „Cloud 9“!

    --

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    #473313  | PERMALINK

    fetenguru

    Registriert seit: 17.07.2002

    Beiträge: 5,050

    „Brainwashed“ ist die beste Soloplatte von George Harrison. Vor „All things must past“ und „Cloud 9“!

    Bin zwar nicht neu hier, aber das trifft die Sache wohl ziemlich genau. Zwischen 1973 und sagen wir mal 1983 war er ja fast von der Bildfläche verschwunden.
    Die Soloplatten von Ringo kenne ich nicht, nur ein paar Singles. Er hätte wohl lieber sich ’ne Band aufbauen sollen, sich ans Schlagzeug setzen und einen Anderen singen lassen sollen. Wäre besser für ihn gewesen.
    Die wings werden meiner Meinung nach ein wenig unterschätzt, die reinen Soloplatten von Macca sind mir jedoch bis auf „RAM“ unbekannt, so dass ich mich auch hier enthalten muss. „RAM“ ist dafür was ganz Besonderes. Jedoch nicht bezogen auf Songwriting sondern eher auf die Umsetzung eines bis dahin relativ neuen Stils.

    …über John mach ich mir später noch ein paar Gedanken.

    --

    LARS ist nur eine Abkürzung: Like A Rollin' Stone
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