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Stimme Dir vollkommen zu, otis.
Und welcome back übrigens. Wie war der Urlaub?@Nail
Alles soweit richtig, aber auch damals war es kein Rock’n’roll was hier als solcher ausgegeben wurde. Und natürlich war es der Versuch, der hiesigen Jugend eine Art Rock’n’roll Ersatz vorzugaukeln. Wer damals schon die Originale kannte, der ließ sich aber sicher nicht veralbern.
Die deutsche Adaption des Rock’n’roll war so bieder und so schlagerhaft, das kann man einfach nicht Rock’n’roll nennen. Dass es Leute gab und gibt, die das mögen, ist unbestritten. Dagegen habe ich zunächst mal auch nichts. Ich mag manche 50er Jahre Schlager auch ganz gerne.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Highlights von Rolling-Stone.deSyd Barrett: Genie und Tod des Pink-Floyd-Gründers
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Zappa1Ich nicht!
Warum war Peter Kraus kein Rock’n Roller? ….
Und da hat P.K. sicherlich mit dazu beigetragen, den Muff etwas rauszubringen. Er war doch sogar unseren Eltern suspekt. Kann mich gut erinnern, dass immer gesagt wurde, dass es unerhört ist, dass ein Sohn eines anerkannten Journalisten, so eine „Negermusi“ macht.
Denke, dass P.K. zur damaligen Zeit schon sehr wichtig war und seine Berechtigung hatte.
Und es gab halt damals auch ne Jugend, die noch nicht alle kleine Doebelings waren, und das alles, was in Deutschland so lief, total scheiße fanden.3x JA! Aber trotzdem kein R’n’Rer im klassisch amerikanischen Stil, eher die Richtung Cliff Richard.
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Mikko
Alles soweit richtig, aber auch damals war es kein Rock’n’roll was hier als solcher ausgegeben wurde. Und natürlich war es der Versuch, der hiesigen Jugend eine Art Rock’n’roll Ersatz vorzugaukeln. Wer damals schon die Originale kannte, der ließ sich aber sicher nicht veralbern.Ja, aber welcher deutsche Jugendliche konnte sich schon importierte R’n’R-Singles leisten? Und die Künstler tourten ja hierzulande auch nicht.
Ich wollte eines noch zu Rossis Aussagen ergänzen. Natürlich hat dem deutschen Bildungsbürgertum die „Negermusik“ nicht gefallen, aber gewisse Amerikanisierungs-Tendenzen sind ja in der deutschen Popmusik schon in den 1950ern unüberseh- und hörbar. Das betrifft ja auch den Einfluss von Jazz auf den deutschen Schlager und die Popularität bestimmter amerikanischer Interpreten, wie aus den Charts ersichtlich.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.gollum3x JA! Aber trotzdem kein R’n’Rer im klassisch amerikanischen Stil, eher die Richtung Cliff Richard.
Falsch! Cliff Richard war auf seinen ersten Platten 1000x mehr Rock’n’roll als irgendein deutscher Musiker.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!ad Kraus, Herold et.al.
Ich habe die Zeit zwar auch nur als Kind miterlebt, aber bin doch etwas näher dran als die meisten hier und kenne die Zeitzeugen entsprechend auch schon wesentlich länger.
Meine Vorstellung der 50s-Jugend: Es gab die hippe, coole, aufgeklärte Jugend (in kleinem Maße), die den damals modernsten Jazz hörte, sich von den Eltern absetzte etc. pp, die über Rock’n Roll die Nase rümpfte (Zeitzeugenaussagen, auch nachzulesen etwa bei Heidkamp)
Dann gab es die „aufmüpfige“ Halbstarken-Szene (eine erste Jugendszene hier bei uns), die sich (wie immer und zu allen Zeiten bei Pubertierenden) Ventile suchte, ihrer Frustrationen etc. zu entledigen. Diese „Szene“ war (im Vergleich zu den 60s) damals sehr klein, diese Jungs und Mädels flogen auf den Rock ’n Roll. Zur Not tat es bei diesen dann auch der Verschnitt Kraus oder Herold. Mein Eindruck aus Erzählungen von Zeitzeugen aber ist, dass die Kraus/Herold eher von denen gemocht und gehört wurden, die zwar schon ein wenig Aufbegehr in sich spürten, aber letztendlich doch die Braven waren und blieben. Mag aber sein, dass durch Kraus/Herold schließlich und endlich die Gesellschaft nach und nach und mehr und mehr an die „bösen“ Originale herangeführt wurde, dass die Akzeptanz stieg. Und so auch bei uns die Zeit reif wurde für den großen Umbruch in den 60s.
Wer diese Musikfilme mit Kraus etc. kennt, weiß, dass die Musik und der Aufmupf in das klassische Heile-Welt-Bild der 50s eingepasst wurde. Jazz kam übrigens dort auch vor: Mit Louis Armstrong (!!!), der so den Alibi-Schwarzen abgab (Keine Angst vorm schwarzen Mann!).--
FAVOURITESMikkoFalsch! Cliff Richard war auf seinen ersten Platten 1000x mehr Rock’n’roll als irgendein Deutscher Musiker.
Klar, er ist ja auch in Indien geboren, da hat man den RocK’n‘ Roll von Haus aus mehr im Blut als es ein Deutscher jemals haben könnte.
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„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102Vermutlich sollte man eher jene fragen, die damals ausgegangen waren und nach dieser Musik tanzten.
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Tout en haut d'une forteresse, offerte aux vents les plus clairs, totalement soumise au soleil, aveuglée par la lumière et jamais dans les coins d'ombre, j'écoute.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
MikkoFalsch! Cliff Richard war auf seinen ersten Platten 1000x mehr Rock’n’roll als irgendein Deutscher Musiker.
Oh Mann… willst Du’s nicht verstehen? Es geht um den Typ, die Figur, das Image… als ungefähre Richtung. Sowohl CR als auch PK behielten beide einen Touch Schwiegersohn-Typ. Zu CRs „Rote Lippen soll man küssen“ etc tanzten auch die Eltern.
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Nail, ich bin sicher kein Fachmann für die 50er und klassischen Rock’n’roll, aber Bill Haley trat 1958 u.a. im Berliner Sportpalast auf. Bei dem Konzert gab es Randale und Schlägereien zwischen den so genannten Halbstarken in Lederjacken und der Polizei. Und Bill Haley ist ja nun wirklich nicht der Prototyp des harten Rockers gewesen. Du siehst, es gab bereits da einen Unterschied ums Ganze.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!gollumOh Mann… willst Du’s nicht verstehen? Es geht um den Typ, die Figur, das Image… als ungefähre Richtung. Sowohl CR als auch PK behielten beide einen Touch Schwiegersohn-Typ. Zu CRs „Rote Lippen soll man küssen“ etc tanzten auch die Eltern.
Ich verstehe sehr wohl, was Du meinst. Du musst es nur gleich genauer sagen. Und Cliff Richard mit Peter Kraus zu vergleichen, das halte ich dennoch für weit daneben.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!otisad Kraus, Herold et.al.
Ich habe die Zeit zwar auch nur als Kind miterlebt, aber bin doch etwas näher dran als di meisten hier und kenne die Zeitzeugen entsprechend auch schon wesentlich länger.
Meine Vorstellung der 50s-Jugend: Es gab die hippe, coole, aufgeklärte Jugend (in kleinem Maße), die den damals modernsten Jazz hörte, sich von den Eltern absetzte etc. pp, die über Rock’n roll die Nase rümpfte (Zeitzeugenaussagen, auch nachzulesen etwa bei Heidkamp)
Dann gab es die „aufmüpfige“ Halbstarken-Szene (eine erste Jugendszene hier bei uns), die sich (wie immer und zu allen Zeiten bei Pubertierenden) Ventile suchte, ihrer Frustrationen etc. zu entledigen. Diese „Szene“ war (im Vergleich zu den 60s) damals sehr klein, diese Jungs und Mädels flogen auf den Rock ’n Roll. Zur Not tat es bei diesen dann auch der Verschnitt Kraus oder Herold. Mein Eindruck aus Erzählungen von Zeitzeugen aber ist, dass die Kraus/Herold eher von denen gemocht und gehört wurden, die zwar schon ein wenig Aufbegehr in sich spürten, aber letztendlich doch die Braven waren und blieben. Mag aber sein, dass durch Kraus/Herold schließlich und endlich die Gesellschaft nach und nach und mehr und mehr an die „bösen“ Originale herangeführt wurde, dass die Akzeptanz stieg. Und so auch bei uns die Zeit reif wurde für den großen Umbruch in den 60s.
Wer diese Musikfilme mit Kraus etc. kennt, weiß, dass die Musik und der Aufmupf in das klassische Heile-Welt-Bild der 50s eingepasst wurde. Jazz kam übrigens dort auch vor: Mit Louis Armstrong (!!!), der so den Alibi-Schwarzen abgab (Keine Angst vorm schwarzen Mann!).Kann ich, auch durch die Erzählungen und den Erlebnissen mit meinen beiden um 10 Jahre älteren Cousinen so fast unterschreiben.
Nur, ich mag die Aussage nicht, dass Herold oder Kraus oder wer auch immer, keine Rock’n’Roller waren. Geht doch nicht darum, dass sie besser waren, was sie ja nicht waren, als die Originale, es geht um’s Lebensgefühl der damaligen Zeit, Natürlich waren die Filme recht brav, aber irgendwie doch ein wenig aufmüpfig. Heutzutage wirkt das natürlich anders, aber dass 15-jährige Mädels, wie z.b. die Conny, damals im Film mit Jeans rumliefen war doch schon fast „Revolution“.
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„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102MikkoIch verstehe sehr wohl, was Du meinst. Du musst es nur gleich genauer sagen. Und Cliff Richard mit Peter Kraus zu vergleichen, das halte ich dennoch für weit daneben.
Ja, der gute Cliff hat ja mit „Power To All Our Friends“ einen der „grössten Rock-Songs“ abgeliefert.
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Einverstanden, Franz.
Und Dengel, ich sprach von Cliff Richard bis ca. 1962, falls Dir das nicht aufgefallen war.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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MikkoEinverstanden, Franz.
Und Dengel, ich sprach von Cliff Richard bis ca. 1962, falls Dir das nicht aufgefallen war.
Du musst es nur gleich genauer sagen
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otisad Kraus, Herold et.al.
Ich habe die Zeit zwar auch nur als Kind miterlebt, aber bin doch etwas näher dran als die meisten hier und kenne die Zeitzeugen entsprechend auch schon wesentlich länger.
Meine Vorstellung der 50s-Jugend: Es gab die hippe, coole, aufgeklärte Jugend (in kleinem Maße), die den damals modernsten Jazz hörte, sich von den Eltern absetzte etc. pp, die über Rock’n Roll die Nase rümpfte (Zeitzeugenaussagen, auch nachzulesen etwa bei Heidkamp)
Dann gab es die „aufmüpfige“ Halbstarken-Szene (eine erste Jugendszene hier bei uns), die sich (wie immer und zu allen Zeiten bei Pubertierenden) Ventile suchte, ihrer Frustrationen etc. zu entledigen. Diese „Szene“ war (im Vergleich zu den 60s) damals sehr klein, diese Jungs und Mädels flogen auf den Rock ’n Roll. Zur Not tat es bei diesen dann auch der Verschnitt Kraus oder Herold. Mein Eindruck aus Erzählungen von Zeitzeugen aber ist, dass die Kraus/Herold eher von denen gemocht und gehört wurden, die zwar schon ein wenig Aufbegehr in sich spürten, aber letztendlich doch die Braven waren und blieben. Mag aber sein, dass durch Kraus/Herold schließlich und endlich die Gesellschaft nach und nach und mehr und mehr an die „bösen“ Originale herangeführt wurde, dass die Akzeptanz stieg. Und so auch bei uns die Zeit reif wurde für den großen Umbruch in den 60s.
Wer diese Musikfilme mit Kraus etc. kennt, weiß, dass die Musik und der Aufmupf in das klassische Heile-Welt-Bild der 50s eingepasst wurde. Jazz kam übrigens dort auch vor: Mit Louis Armstrong (!!!), der so den Alibi-Schwarzen abgab (Keine Angst vorm schwarzen Mann!).Hier kommen wir meiner Ansicht nach ein entscheidendes Stück weiter. So wie es auch in England eine R’n’R-Bewegung unter den Jugendlichen gab, gab es sie eben auch in Deutschland. Das war Ausdruck einer Jugendkultur, wie sie vorher kaum oder nur in Ansätzen existierte. Das hat mit Qualität der Musik erst einmal wenig zu tun, sondern verweist auf identische oder ähnliche kulturelle Phänomene. Oft war das harmlos war, im Vergleich zu den 1960ern zumal, ist, aber es war doch neu und für die Zeitgenossen durchaus beunruhigend, zumal es eben auch Vorkommnisse gab, die nicht ganz so harmlos waren:
http://de.wikipedia.org/wiki/HalbstarkeWas Du über Kraus/Herold sagst, kann ich sehr gut nachvollziehen. Diese Filme waren ja auch Kopien amerikanischer Vorbilder, aber selbstverständlich – Filme kosten ja sehr viel Geld! – harmlos und anständig genug, um keinen Anstoß zu erregen.
MikkoNail, ich bin sicher kein Fachmann für die 50er und klassischen Rock’n’roll, aber Bill Haley trat 1958 u.a. im Berliner Sportpalast auf. Bei dem Konzert gab es Randale und Schlägereien zwischen den so genannten Halbstarken in Lederjacken und der Polizei. Und Bill Haley ist ja nun wirklich nicht der Prototyp des harten Rockers gewesen. Du siehst, es gab bereits da einen Unterschied ums Ganze.
Ja, das sagte otis ja auch schon und ich denke, in dieser Hinsicht besteht Einigkeit. Der Unterschied war durchaus vorhanden, mir ging es nur um die Ähnlichkeit der Phänomene, ganz abgesehen davon, wie gut oder schlecht man jetzt Bill Haley, Cliff Richard oder Peter Kraus findet.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum. -
Schlagwörter: Deutschsprachig
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