Startseite › Foren › Kulturgut › Für Cineasten: die Filme-Diskussion › Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)
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AutorBeiträge
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Dienstag war ich den ganzen Abend im Kino:
Auf eine ortsangepasste 90minütige Kurzfassung von Der automobile Mensch (Reinhard Seiß, AT 2024 – der ganze Film besteht aus über 6 Stunden Material) gab es noch eine Diskussion mit dem Regisseur und wem von der ETH-Zürich, einer der im Film zu Wort kommenden Experten war auch im Saal … war unterhaltsam, oft witzig, aber irgendwie auch total zum Verzweifeln. Die DACH-Schadenländer arbeiten halt immer noch eifrig an Schöner Wohnen für Autos.
Danach der Auftakt zur Guy Maddin-Retro mit My Winnipeg (CA 2007) und davor dem kurzen Night Mayor (CA 2009). Letzteren fand ich etwas gewöhnungsbedürftig aber am Ende ziemlich faszinierend, den Hauptfilm dann ziemlich umwerfend. Der Film scheint ja eine Art Fort-Bewegung zu suggerieren, aber die tritt zugleich an der Stelle, in Bildern und einem irgendwie lyrischen Off-Kommentar entsteht eine ganz eigenen Poesie des Kinos, sehr einprägsam und sehr eigen.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #163: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records (Teil 2), 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deLegendäre Konzerte: The Concert For Bangladesh 1971
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WerbungpfingstluemmelZuletzt gesehen:
Blueberry: L’expérience secrète (Regie: Jan Kounen – Frankreich/Großbritannien/Mexiko, 2004) 7/10
Ich glaube sofort, dass Regisseur Jan Kounen seine schamanischen Trip-Erfahrungen aus erster Hand hat, denn dort wo andere Filmemacher das Absurde ins Clowneske übertreiben, bleibt er nah an einem „echten“ psychedelischen Erlebnis und kann auf visueller Ebene (trotz oder gerade wegen übermäßigem CGI-Einsatz) ziemlich genau abbilden wie Psychedelika auf den Psychonauten wirken, vor allem überlagernde Mandelbrotmotive und akustische Verschiebungen und Vermengungen sind hervorragend ausgeführt.
Leider ist der Rest des Films ein wenig verschenkt (der Einsatz von Juliette Lewis ebenfalls), wenn man ihn mit anderen Acid-Western (z.B. El Topo, The Last Movie, Dust Devil, Dead Man) vergleicht, obwohl die Geschichte auf einer Comic-Reihe von Moebius – die Jodorowsky-Verbindung verstellt vielleicht ein wenig meinen Blick – beruht, ohne sich mehr als einige Motive dort auszuborgen.
Im Herzen ist Kounens Werk eher ein fantastisches Abenteuer im Western-Setting mit ausgeflipptem Finale, denn ein genuin bewusstseinserweiternder Freak-Out. Der Soundtrack plündert die psychedelisch wirksamen Sounds der Weltmusik, um sie geschmackvoll neu zusammenzusetzen. Zentrale Weisheit, gelassen ausgespuckt von Michael Madsen: „Animals are beasts, but men are monsters.“ Aber das wussten wir ja schon, oder?Ich habe den Kounen-Film noch nicht gesehen, aber eine Anmerkung: Giraud (Moebius bürgerlicher Name) hat bereits Ende der 80er seine Drogenerfahrungen (Mescalin, Peyotl, wenn ich richtig informiert bin) in seine Zeichnungen einfließen lassen. Das war noch vor der Begegnung mit Jodorowsky, die ja erst mit den Planungen zum Ur-Dune stattfand. Wobei Girauf mit den (wundervollen) Szenarios von J.-M. Charlier arbeitete, die nicht unbedingt psychedelisch waren. Giraud arbeitete vor allem mit den Farbpaletten, grüne Wüste, blaue Gesichter etc., was den Comics einen ganz eigenen Touch verleiht: knackharte (sehr straight erzählte) Italo-Westerngeschichten mit bunten Farben.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Die Timeline kann nicht ganz stimmen, latho. Jodorowsky und Moebius müssen sich deutlich früher kennengelernt haben, Mitte der 1970er oder sogar noch früher. Jodorowsky wollte Moebius für sein Dune-Projekt aufgrund der Blueberry-Comics engagieren.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.pfingstluemmelDie Timeline kann nicht ganz stimmen, latho. Jodorowsky und Moebius müssen sich deutlich früher kennengelernt haben, Mitte der 1970er oder sogar noch früher. Jodorowsky wollte Moebius für sein Dune-Projekt aufgrund der Blueberry-Comics engagieren.
Oh, ich dachte, das Dune-Projekt hätte erst in zu Beginn der 70er Fahrt aufgenommen (u.a. mit den Konzeptzeichnungen von Moebius)?
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.The Complete Unkinown – (Dylanfilm)
Hammergut
Jeder der knapp über ca. 20 1/2 ist sollte den Film sehen.
Toll das auch jüngere Studentinnen etc. im Kino waren
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...she`s so many woman... Warren Zevon - Hasten Down The Wind (1976) „Same" ... woo meIch finde auch, jemandem, dem Dylan ein unbekanntes Flugobjekt ist, ist für den Anfang in neuzeitlichen Bildern der junge Zausel ordentlich nahegebracht. Die Checker hier, einschliesslich den wahrhaftigen Dylanologen, hätten sicher den viel besseren und wahnhaft überzogenen Film gedreht. Einschliesslich mir.
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The highway is for gamblers, better use yurr sense Contre la guerre2025/03
(5 Filme)Todeszug nach Yuma (J. Mangold 2007) 5/10
Vor ihren Augen (Billy Ray 2015) 6/10
Dawn of the Dead (Zack Snyder 2004) 7/10
Die 39 Stufen (A. Hitchcock 1936) 9/10
Halloween (John Carpenter 1978) 9,5/10--
Gestern in der ARD-Mediathek wiedergefunden:
Basic Instinct (1992)
Ist immer noch ein toller Streifen, der aber auch zeigt, wie lange die 90er Jahre mittlerweile schon her sind.
Und: Ich muss mein Sexleben sowohl qualitativ als auch quantitativ dringend wieder exzessiver gestalten!
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"Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)
ford-prefect Feeling all right in the noise and the lightRegistriert seit: 10.07.2002
Beiträge: 10,358
gipettoGestern in der ARD-Mediathek wiedergefunden:
Basic Instinct (1992)
Ist immer noch ein toller Streifen, der aber auch zeigt, wie lange die 90er Jahre mittlerweile schon her sind.
Und: Ich muss mein Sexleben sowohl qualitativ als auch quantitativ dringend wieder exzessiver gestalten!Es war im Frühjahr 1995, als „Basic Instinct“ in seiner Free-TV-Premiere im Fernsehen lief, glaub auf RTL war das. An einem Freitagabend. Ich war 14 Jahre alt und in der achten Klasse … und am nächsten Montagmorgen war der Film das Top-Thema bei uns in der Klasse, vor allem bei den Jungs.
zuletzt geändert von ford-prefect--
Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!gipettoGestern in der ARD-Mediathek wiedergefunden:
Basic Instinct (1992)
Ist immer noch ein toller Streifen, der aber auch zeigt, wie lange die 90er Jahre mittlerweile schon her sind.
Und: Ich muss mein Sexleben sowohl qualitativ als auch quantitativ dringend wieder exzessiver gestalten!Prima Idee, Gipetto. Kann derzeit überhaupt nicht klagen. The old rabbit is back again ;)
Denn die Liebe, Liebe, Liebe, Liebe, die macht viel Spass,
Viel mehr Spass als irgendwas.--
The highway is for gamblers, better use yurr sense Contre la guerreHorizon
Epicness auf 11 gedreht und einige wirklich spannende Momente, stehen viel Leerlauf und dem permanenten Gefühle, dass der Streifen im Serienformat eigentlich besser aufgehoben wäre, gegenüber.
Ich hab ein Herz für überambitionierten Größenwahn, daher 6,5/10--
stormy-monday
gipettoGestern in der ARD-Mediathek wiedergefunden:
Basic Instinct (1992)
Ist immer noch ein toller Streifen, der aber auch zeigt, wie lange die 90er Jahre mittlerweile schon her sind.
Und: Ich muss mein Sexleben sowohl qualitativ als auch quantitativ dringend wieder exzessiver gestalten!Prima Idee, Gipetto. Kann derzeit überhaupt nicht klagen. The old rabbit is back again ;)
Denn die Liebe, Liebe, Liebe, Liebe, die macht viel Spass,
Viel mehr Spass als irgendwas.sechsneunundneunzig in jedem gut sortierten Hahawala.
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Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.Zuletzt gesehen:
Dirty Pictures (Regie: Étienne Sauret – USA, 2010) 6/10
Spider Baby (Regie: Jack Hill – USA, 1967) 8,5/10
Des Teufels Bad (Regie: Veronika Franz/Severin Fiala – Österreich/Deutschland, 2024) 9/10
Crash (Regie: David Cronenberg – Kanada, 1996) [Re-Watch] 8,5/10
Frankenweenie (Regie: Tim Burton – USA, 2012) 7,5/10Wie Mr. Reed es in Heretic auf den Punkt brachte: „Die einzig wahre Religion ist Kontrolle.“ Und wie weit diese Kontrolle reicht, spielt in Des Teufels Bad keine unerhebliche Rolle. Eine Ulrich Seidl Filmproduktion, exquisit gestaltet von seiner Frau Veronika Franz und Severin Fiala.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.Gestern im Kino: Pickpocket (Xiao Wu) (CN/HK 1997) – Auftakt zur Retro des mir noch völlig unbekannten Jia Zhang-ke. Gefiel mir sehr. Zur schweizer Premiere von „Rumours“ inkl. anschliessendem Gespräch mit Guy Maddin konnte ich nicht bleiben, aber den Film hole ich noch nach.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #163: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records (Teil 2), 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaAußerdem gesehen:
Memoria de mis putas tristes (Regie: Henning Carlsen – Mexiko/Spanien/Dänemark/USA, 2011) 6/10
Carnal Knowledge (Regie: Mike Nichols – USA, 1971) 7/10Trotz des provokanten Aufhängers (90-Jähriger bittet Zuhälterin um eine minderjährige Jungfrau zur Feier seines Wiegenfestes) liegt Henning Carlsens letzter Film eher auf dem von mir weniger geschätztem Arthaus-Terrain der gepflegten Langeweile. Alles recht hübsch und mit ein wenig Anspruch garniert, doch ohne tiefergehenden Eindruck. Nach dem gleichnamigen Roman von Gabriel García Márquez.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited. -
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