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@gypsy-tail-wind: Danke für die superben Marathon-Eindrücke. Habe ich mit Gewinn gelesen. Gerne mehr davon.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.Highlights von Rolling-Stone.deWerbungMerci fürs Lesen und fürs Feedback @pfingstluemmel – wird die Ausnahme bleiben, da ich seit einigen Jahren kaum noch ins Kino gehe … meine Kino-Phase (ca. 1996 bis in die frühen Zehner) war lang und phasenweise sehr intensiv, und als ich mich 2010 hier anmeldete, war ich da noch mittendrin. Seit nicht ganz zehn Jahren gehe ich vermehrt an Konzerte und das Kino bleibt auf der Strecke … vielleicht fand ich das Festival gerade deswegen so wunderbar, weil ich die alte Leidenschaft (die immer noch in mir schlummert) mal wieder voll ausleben konnte.
Die kommenden Wochen bin ich allein zuhause und hab mir mal die DVD-Box von Jacques Demy vorgenommen … aber zuhause DVDs (oder BluRays) gucken ist für mich einfach nicht dasselbe, ich brauche das Erlebnis im Kino (trotz aller Störfaktoren, die ich jeweils schon drei Minuten nach den Vorstellungen wieder komplett vergessen habe). Heute zum Auftakt die erste DVD (ohne den langen Bonusfulm von Agès Varda, „L’unviers de Jacques Demy“) mit frühen Kurzfilmen („Le sabotier du val du Loire“, „Ars“, „Les Horizons Morts“), viel später rekonstruierten (neu erstellten) noch früheren drei kurzen Animationsfilmen sowie der Episode „La Luxure“ aus den „Sept péchés capitaux“.
Von den langen Filmen kenne ich erst die ersten vier, zwei davon aber auch erst aus der DVD-Box („Intégrale Jacques Demy“, 12 DVD + 1 CD, Arte, 2008) gesehen habe, nur „Lola“ und „Les demoiselles de Rochefort“ hatte ich vor Jahren mal im Kino gesehen.
„Les horizons morts“ war 1951 der Abschlussfilm an der École technique de photographie et de cinématographie de Vaugirar, die Demy von 1949 bis 1951 besuchte:
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHat deine Abstinenz auch etwas damit zu tun, dass du so tief in der Materie steckst? Neben den üblichen Verdächtigen wie Hitchcock oder Lynch, deren Filme ich gesehen habe, kenne ich genau einen mageren Film aus deinem Mammutprogramm: Biruma no Tategoto. Besonders interessiert bin ich an den Filmen aus Dakar und dem Cleaver-Agit Prop-Streifen.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.Ach, ich stecke am einen Ort tief drin und kenne am anderen kaum etwas … in den knapp 20 Jahren intensiven Kinogehens habe ich z.B. nie eine schlaue Rivette-Retro geschafft (ich glaub es gab mal eine zu einem Zeitpunkt, als ich nicht hin konnte, oder es gab nur eine halbe … andere – Pasolini, Buñuel, Antonioni – gab’s in derselben Zeit mehrfach).
Aber nein, die Kino-Abstinenz hat damit zu tun, dass das bei zwei bis fünf Konzerten pro Woche (vornehmlich Klassik, aber auch weiterhin Jazz, wenn es was passendes zu hören gibt) nicht auch noch ins Kino (oder daheim viel) gucken kann.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaGibt es neben Rivette noch ein (unbekanntes?) Feld, das eine unwiderstehliche Faszination auf dich ausübt?
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.Klar, ganz vieles, von Germaine Dulac bis zu Agnès Varda … und ganz viele, von denen ich noch gar nicht weiss: Kinugasa, Mamoulian und auch Leute wie Bahram Bayzai [so wohl die übliche dt. Schreibweise], Ouédraogo … oder Sembène, von dem ich ja gar nichts sah, gehörten bis vor ein paar Wochen auch zu diesen
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaGestern auf DVD: „Lola“ (FR, 1960) von Jacques Demy, sein erster Langfilm und die Keimzelle seines ganzen Werks: alles schon da, die Chansons (inkl. Legrand, auch wenn das weitaus prägendste Stück der zweite Satz von Beethovens siebter Symphonie ist), die Choreographierten Szenen, die schrulligen und exaltierten Charaktere, die man aber zwangsläufig alle liebt, die Kostüme, Verkleidungen, Maskeraden, Spiegelungen und Tänze … und das Licht!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaGerade auf arte gesehen:
Milla Meets Moses (Babyteeth) (Australien, 2019)
Sehr, sehr schöner Film. Ansehen! In der Mediathek verfügbar bis Mitte August.
9,5/10Zitat arte.de: Milla trifft Moses – auf einem Bahnsteig. Während ihrer letzten Lebensmonate wird der 20-jährige Herumtreiber und Gelegenheitsdealer Moses der Lichtblick für die todkranke 16-jährige Milla. – Das Drehbuch zu Shannon Murphys Film (2019) basiert auf dem Theaterstück „Babyteeth“ von Rita Kalnejais.
Gestern auf DVD: La baie des anges von Jacques Demy (FR, 1962) – ein Film über … ja, worüber eigentlich? Sucht und Abhängigkeit, Liebe und Obsession? Oder wie der Sohn, Mathieu, meint, ein Abenteuerfilm? Als Charakterstudie funktioniert er nur halb, aber als Bilder- und Musikreigen – zum ersten Mal steuert Michel Legrand hier ein Originalmotiv bei, das sich durch den ganzen Film zieht, diesen quasi grundiert, punktiert, hochdramatisch und eben doch nur eine triviale kleine Melodie – funktioniert er prächtig, natürlich auch dank der erratischen Figur, die die blondierte Jeanne Moreau hier verkörpert (Foto vom Dreh, das rechts ist Demy selbst).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,509
kurganrs Gerade auf arte gesehen: Milla Meets Moses (Babyteeth) (Australien, 2019) Sehr, sehr schöner Film. Ansehen! In der Mediathek verfügbar bis Mitte August. 9,5/10
Zitat arte.de: Milla trifft Moses – auf einem Bahnsteig. Während ihrer letzten Lebensmonate wird der 20-jährige Herumtreiber und Gelegenheitsdealer Moses der Lichtblick für die todkranke 16-jährige Milla. – Das Drehbuch zu Shannon Murphys Film (2019) basiert auf dem Theaterstück „Babyteeth“ von Rita Kalnejais.
Dank für den Hinweis
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)„die farm der gehetzten“ (usa 1947) – andre de toth – ***1/2
der erste western von andre de toth… nicht so gut wie „day of the outlaw“ aber doch überdurchschnittlich… veronica lake (mit der de toth damals verheiratet war) macht aus dem film fast einen film noir, der hauptheld joel mcrea läuft das letzte drittel des filmes mit dem arm in der schlinge herum… die story kommt sehr langsam in fahrt, hat dann aber doch einige interessante twists… die bilder sind wie immer bei de toth excellent (obwohl hier noch schwarz weiss)…
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i don't care about the girls, i don't wanna see the world, i don't care if i'm all alone, as long as i can listen to the Ramones (the dubrovniks)@gypsy-tail-wind
Zufällig erst am Samstag Les Demoiselles de Rochefort geschaut. Einer meiner liebsten Sommerfilme ever. Meine liebste Szene (unter vielen) ist die, wo Françoise Dorléac die Schulhefte aufsammelt, die ihr rotznäsiger kleiner Bruder gerade auf den Boden gepfeffert hat, und plötzlich steht Gene Kelly vor ihr …
Mit der Box (direkt aus dem Ciné Tamaris Shop) bin ich aber auch noch lange nicht durch.--
"Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"Kino ist bei mir aus diversen Gründen auch weniger geworden, aber so ca. einen Film die Woche schaffe ich noch. Zuhause fehlt mir hingegen meist die Motivation.
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"Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"soulpope
kurganrs Gerade auf arte gesehen: Milla Meets Moses (Babyteeth) (Australien, 2019) Sehr, sehr schöner Film. Ansehen! In der Mediathek verfügbar bis Mitte August. 9,5/10
Zitat arte.de: Milla trifft Moses – auf einem Bahnsteig. Während ihrer letzten Lebensmonate wird der 20-jährige Herumtreiber und Gelegenheitsdealer Moses der Lichtblick für die todkranke 16-jährige Milla. – Das Drehbuch zu Shannon Murphys Film (2019) basiert auf dem Theaterstück „Babyteeth“ von Rita Kalnejais.
Dank für den Hinweis
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Gerne doch.
Zu den „Demoiselles“ komme ich morgen, ich bin die Tage allein daheim und gucke die Box jetzt einfach mal durch, einen Film pro Tag … gerade gab es Les Parapluies de Cherbourg (FR, 1964) – geht nicht ohne etwas zu heulen … was für ein grossartiger Film! Die kongeniale Arbeit mit Michel Legrand, die Begegnung mit Catherine Deneuve (die dann den Wiederkehrer Marc Michel aka Roland Cassard heiratet, den Hauptdarsteller aus „Lola“, dem ersten Film Demys), die Farbchoreographie (dabei wurde ja gar nichts im Studio gedreht, wie es scheint), natürlich der Algerienkrieg im Hintergrund, die Einsamkeit des Soldaten, der obendrein in anderes Land zurückkehrt (das etwas über vier Jahre nach der Premiere des Filmes explodieren sollte, die Saat dafür war hier schon im Boden) – und auch nach der Rückkehr allein bleibt. Und dann beschliesst – irgendwie typisch Demy, oder? – glücklich zu sein. Ein kleines Glück, bei dem es mir nicht ganz wohl ist: das Mauerblümchen, das sich am Ende für diese kleine Glück quasi opfert – und dabei eben nie wirklich glücklich wirkt.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
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