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Zu den „Demoiselles“ komme ich morgen, ich bin die Tage allein daheim und gucke die Box jetzt einfach mal durch, einen Film pro Tag … gerade gab es Les Parapluies de Cherbourg (FR, 1964) – geht nicht ohne etwas zu heulen … was für ein grossartiger Film! Die kongeniale Arbeit mit Michel Legrand, die Begegnung mit Catherine Deneuve (die dann den Wiederkehrer Marc Michel aka Roland Cassard heiratet, den Hauptdarsteller aus „Lola“, dem ersten Film Demys), die Farbchoreographie (dabei wurde ja gar nichts im Studio gedreht, wie es scheint), natürlich der Algerienkrieg im Hintergrund, die Einsamkeit des Soldaten, der obendrein in anderes Land zurückkehrt (das etwas über vier Jahre nach der Premiere des Filmes explodieren sollte, die Saat dafür war hier schon im Boden) – und auch nach der Rückkehr allein bleibt. Und dann beschliesst – irgendwie typisch Demy, oder? – glücklich zu sein. Ein kleines Glück, bei dem es mir nicht ganz wohl ist: das Mauerblümchen, das sich am Ende für diese kleine Glück quasi opfert – und dabei eben nie wirklich glücklich wirkt.
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