Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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  • #11436631  | PERMALINK

    jimmydean

    Registriert seit: 13.11.2003

    Beiträge: 3,513

    pipe-bowlFür eine derart hohe Wertung kommt der Film für mich nicht in Frage. Da habe ich im Bereich des „Film Noir“ andere Favoriten. Sam Spade und Philip Marlowe kommen bei mir vor Mike Hammer.
    Weitere Aldrich-Favoriten von mir sind neben den drei soeben gesehenen Filmen „Vera Cruz“, „What ever happened to Baby Jane?“, „The flight of the Phoenix“, „The dirty dozen“ und „All the marbles“. Einen Fünf-Sterner habe ich bei Aldrich allerdings nicht. „The killing of Sister George“ kenne ich nicht.

    mike hammer ist eigentlich auch nicht so meins, aber die idee mit der atombombe am schluss finde ich genial… steht eh in der wiki: “ „the definitive, apocalyptic, nihilistic, science-fiction film noir of all time – at the close of the classic noir period“. neben „dr. strangelove“ der zweite grosse film, bei dem am schluss die bombe hochgeht… naja, muss man halt mögen… mir als „the cure“-fan taugt so was…
    „killing of sister george“ war einer der ersten filme, die sich mit der londoner lesben-szene auseinandersetzte… wie bei aldrich gewohnt, ziemlich derb, aber trotzdem imho sehr gut..

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    i don't care about the girls, i don't wanna see the world, i don't care if i'm all alone, as long as i can listen to the Ramones (the dubrovniks)
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    #11436817  | PERMALINK

    geitonas

    Registriert seit: 09.04.2018

    Beiträge: 243

    In der letzten Woche bis gestern Abend:

    „In den Wind geschrieben“ (D. Sirk, 1956)
    Großartig! Nach „Was der Himmel erlaubt“ bis jetzt mein liebster Film von Sirk.
    „Die Nacht des Jägers“ (C. Laughton, 1955)
    Ein Meisterwerk, welches nach jeder Sichtung stärker wird. Schade, dass es bei nur einem Film von Laughton blieb.
    „Warum habe ich ja gesagt?“ (V. Minelli, 1957)
    Ganz nette Komödie, die von Peck und Bacall getragen wird aber dann doch belanglos ist. Das hat z.b Wilder besser hinbekommen.
    „Der unsichtbare Dritte“ (A. Hitchcock, 1959)
    Spionage am Mount Rushmore. Der geht auch immer.
    „Deutschland im Herbst“ (R-W. Fassbinder, V. Schlöndorff uw. 1977)
    Starke Dokumentationspassagen, annehmbare Schauspieleinlagen. Fassbinder ragt heraus.
    „Der Teufel, möglicherweiße“ (R. Bresson, 1977)
    Bonjour Tristesse. Stellenweiße dann doch zäh geraten. War mein erster Film von Bresson, ich bleibe dennoch dran.
    „Über den Dächern von Nizza“ (A. Hitchcock, 1955)
    Eine runde Sache.
    „Johnny Guitar – Wenn Frauen hassen“ (N. Ray, 1954)
    Sicherlich ein wichtiger Film, der für mich allerdings nicht richtig gezündet hat. Vermutlich hatte ich mir das ganze etwas naturalistischer erhofft. P.S Die sexuelle Spannung zwischen den beiden Kontrahentinnen muss man aber schon mit der Lupe suchen oder?
    „El Topo“ (A. Jodorowsky, 1970)
    Was war das denn? Nochmal durchatmen und darüber nachdenken…

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    #11436887  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 36,938

    napoleon-dynamite
    VOYAGE A TRAVERS UN FILM (SAUVE QUI PEUT (LA VIE)) von Jean-Luc Godard
    Ich weiß ja nicht, was so eure Wellness-Routine ist, aber ich schaue mir einzelne Szenen aus „Sauve qui peut (la vie)“ an und lege Joni Mitchell, Stevie Wonder oder Keith Jarrett drüber. Wie sich in einer kürzlich wiederentdeckten Doku, die für’s Schweizer Fernsehen produziert wurde, sehen lässt, macht es Godard auch so.

    Und damit wird man 90!

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    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #11436983  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
    Moderator

    Registriert seit: 09.11.2002

    Beiträge: 21,857

    Und noch viel, viel älter.

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    I'm making jokes for single digits now.
    #11438727  | PERMALINK

    pfingstluemmel
    Darknet Influencer

    Registriert seit: 14.09.2018

    Beiträge: 5,947

    Mich hat schon immer interessiert, was unter den Hochglanzbildern der Werbung schlummert, die Käpt’n Iglo und seine Bubenbande zusammen auf den Weiten des Meeres portraitieren. Etwas Sexuelles drängt sich sofort auf: Die Uniformen, das mitunter Militärische im Maritimen, gemahnen an Strafmissionen, gar an Galeeren. Traut man diesem bärtigen Seebären nicht sofort eine pervertierte Knabenliebe zu, auf einem Schulschiff des Sadomasochismus, der Gorch Fuck des Fischfangs?
    Dieses Gefühl finde ich Jahrzehnte später in Bertrand Mandicos Langfilmdebüt Les garçons sauvages (Originaltitel) wieder, eine einfache und vulgäre Assoziation, die dem instabilen und fluiden Aggregatzustand des Films in ihrer Simplizität nicht entspricht, doch der mitunter starke Rückbezug auf unbewusst Verstörendes, das hier wie selbstverständlich in der Auslage präsentiert wird, funkelte bereits damals unter der Last der sinkenden Sonne am Horizont.
    Schmuck und Juweliges glänzen wie bei Josef von Sternberg oder Max Ophüls, weite Teile des Films ruhen auf den Grundpfeilern der Bilderwelten Kenneth Angers: Vom homoerotischen Frühwerk Fireworks, dessen monochromer Matrosenraufhändel explizit zitiert wird, bis zum späteren, okkulter und mystischer wirkenden Schaffen in Farbe, findet man viele Bezugspunkte. Optisch also schon ein besonderer Leckerbissen, der die Vorzüge der Vergangenheit genüsslich auskostet, und dabei soweit geht, auf die moderne Post-Produktion zu verzichten, um alles direkt am Set, unter Zuhilfenahme von In-Camera-Effekten, in Szene zu setzen. Ganz anders der Ton, welcher Schicht für Schicht im Studio nachsynchronisiert und von Grund auf neu zusammengestellt wurde.
    Die Wirkung besticht: The Wild Boys erweist sich als schnell wie das Wetter auf See umschlagen könnender Fiebertraum des abseitigen Kinos, der Vorstellung von der Überlegenheit des Inkohärenten folgend, der Mandico anhängt: Farbige Szenen wechseln mit Einstellungen in schwarz/weiß, man schwenkt mitten in der Konversation von Französisch auf Englisch um, und auch die Geschlechtsidentität der Figuren ist im Wandel begriffen. Nicht nur genderfluid, das ganze Unterfangen fließt und strömt wie ein mondsüchtiges Rinnsal, dem Rhythmus der Gezeiten spielerisch folgend, in verschiedenste Richtungen.
    Eine davon, die dunkelfeuchte Träumerei aus der erdigen Würze des Schoßes, belässt es nicht bei der Beschränkung von Erotik auf den menschlichen Körper, und bezieht die gesamte Umgebung des Films in ihr Liebesspiel mit ein, texturenreich und von variabler Viskosität, wie ein von der Leinwand herab pflückbarer, gereifter Pfirsich. Über Bild und Ton herausgehende Eindrücke sammeln sich im Zuschauerraum, Gerüche stehen im Saal, die schwüle Feuchte tränkt die Kinobänke. Ein Schamhaar auf der Zunge, Sperma als Nektar, sich um den Torso rankende Schenkel: Die Abenteuer der Insel machen die schwierige Überfahrt vergessen.
    Eine andere verfolgt die Frauwerdung der bösen Buben, den naiven Gedanken zulassend, die Feminisierung der wilden Jungs werde sie zu sanfteren Menschen machen, zu echten Partizipanten der Zivilisation, anstelle von rücksichtslosen Barbaren. Diese Strömung bleibt angenehm ambivalent, auch durch Mandicos Einfall, alle männlichen Hauptfiguren (bis auf den Kapitän) von jungen Frauen darstellen zu lassen. Die dadurch entstehende Spannung entlädt sich schließlich in einem dionysischen Fest der Jungskörper, als homosexueller Ausbruch zu den Klängen der Nina Hagen Band.
    Die restliche Musik des Films, zielsicher und zupackend, oszilliert zwischen Krautrock-Einschüben (u.a. der einflussreichen Band Cluster), Impressionen der Berliner Schule, der melancholisch bis experimentellen Atmosphäre von Ennio Morricone und vereinzelten Horror Synth-Anwandlungen, die eher als verhuschte Skizze in der Luft schweben, ohne jemals vollständig Fleisch zu werden, komponiert von Pierre Desprats, Hekla Magnúsdottír und der Band Scorpion Violent.
    Der die Sinne überwältigende Clash von Bruchstücken der Welten Jules Vernes und William S. Burroughs, welcher die nur sehr, sehr lose (wenn überhaupt) adaptierte Buchvorlage The Wild Boys: A Book of the Dead schrieb, ergibt eine mit sexuellen Fetischen durchsetzte Abenteuergeschichte, die mit dem Rückgriff auf frühere Ästhetiken des absonderlichen und exotischen Kinos glänzt, um damit hochaktuelle Themen zu verhandeln, die sich gerade erst ihren Weg in den Mainstream bahnen. Und das nicht auf die Art des betonklotzigen Thesenfilms, sondern in der organischen Lebendigkeit der Verschmelzungen und Verwandlungen, mehrfach prismengebrochen kaleidoskopisch und so märchenhaft wie magisch. Der genuine Zauber von Film und Kino in voller Pracht und mit so gut wie all seinen Möglichkeiten.

    Wer sich selbst ein Bild machen möchte, kann dies in der Nacht vom 15.04 auf den 16.04. um 00:10 Uhr bei arte tun. In der arte Mediathek findet man den Film vom 15.04.21 bis zum 13.07.21.

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    #11438747  | PERMALINK

    geitonas

    Registriert seit: 09.04.2018

    Beiträge: 243

    The Spiral Staircase (R. Siodmak, 1945, deutscher Titel: Die Wendeltreppe)

    In einer amerikanischen Kleinstadt geht ein Serienkiller um, der es auf Frauen mit Beeinträchtigungen abgesehen hat. Die stumme Helen (Dorothy Macguire), welche für die bettlägerige Mrs. Warren (Ethel Barrymore) arbeitet, rückt immer näher in das Visier des Mörders.
    Stark inszenierter Thriller von Siodmak, der sein Können mit seinem darauffolgendem Film „The Killers“ erneut unter Beweiß stellen sollte. Auch muss hier die Kamera von Nicholas Musuraca erwähnt werden, die äußerst gelungene Einstellungen festhält.

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    #11438861  | PERMALINK

    ford-prefect
    Feeling all right in the noise and the light

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 9,659

    Gestern und vorgestern habe ich mir die Fantomas-Trilogie mit Louis de Funes und Jean Marais von Mitte der 1960er angeschaut, in der ARD One-Mediathek, wo die drei Filme noch bis Samstag online stehen. Der Superschurke mit den 100 Gesichtern, der die Polizei um Kommissar Juve (de Funes) und seinen trotteligen Assistenten narrt, angelegt als James-Bond-Parodie. Herrlich altmodischer und aus der Zeit gefallener Humor mit einem glänzend aufgelegten Louis de Funes. Sind alle drei zu empfehlen. Der dritte Teil spielt in einem Spukschloss.

    zuletzt geändert von ford-prefect

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    Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!
    #11438907  | PERMALINK

    motoerwolf

    Registriert seit: 25.10.2006

    Beiträge: 6,160

    Louis de Funes ertrage ich nicht, zumindest nicht in den deutschen Fassungen. Zum Original kann ich nichts sagen, dazu ist mein Französisch viel zu schlecht. Aber im Grunde reicht mir schon sein Spiel, um sofort auszuschalten.

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    #11442915  | PERMALINK

    pipe-bowl
    Moderator
    Cookie Pusher

    Registriert seit: 17.10.2003

    Beiträge: 69,754

    In dieser Woche habe ich vier Filme gesehen, die recht unterschiedlich Eindruck auf mich gemacht haben:

    DER WUNDERBARE MR. ROGERS (OT: A Beautiful Day In The Neighborhood, 2019, Marielle Heller) ***

    Tom Hanks ist für die Rolle perfekt gewählt. Zu gut für diese Welt. Die Entwicklung, die der mißmutige und zynische Journalist nimmt, hat mich wegen der absoluten Vorhersehbarkeit jedoch nicht sonderlich gefesselt.

    LIGHT OF MY LIFE (2019, Casey Affleck) ***1/2

    Den Film habe ich sehr schnell in Relation zu „The Road“ von John Hillcoat gestellt. Jeweils wird die Postapokalypse thematisiert. Casey Affleck erzählt seine Geschichte, wie man es von Casey Affleck erwartet. Langsam und bedächtig. Sein bedächtiges Tempo zeitigt manchmal sehr gute Ergebnisse, z.B. in „Manchester By The Sea“ von Kenneth Lonnergan. Hier hat es die ein oder andere Länge. Wenn schon direkt am Anfang eine sehr lange Sequenz steht, wo der Vater der Tochter im Zelt eine Gute-Nacht-Geschichte erzählt, ahnt man, dass es sich ziehen könnte. Und das tut es dann auch. Am Ende löst es Affleck jedoch für mich gut auf.

    MILLA MEETS MOSES (OT: Babyteeth, 2019, Shannon Murphy) ****

    Ich mag die vier Hauptfiguren, ihren Humor, ihre Schrägheit. Die Geschichte wird lange Zeit nicht überladen mit dem Drama, das ihr innewohnt. Auch die Nebenfiguren, wie die Nachbarin und der Musiklehrer sind schön angelegt und auch gut gespielt. Das Finale war mir dann aber doch etwas too much.

    THE KING OF STATEN ISLAND (2020, Judd Apatow) ****1/2

    Vermutlich ist es kein gelungener Lebensentwurf, sein Leben nicht geregelt zu kriegen. Aber hier wird es so schön beschrieben, dass ich mich mit dem Protagonisten und auch seinem Umfeld wunderbar arrangieren konnte und es über zwei Stunden Spaß machte, den Figuren zuzusehen. Staten Island ist wohl der perfekte Platz für den Film, was sich natürlich auch daraus ergibt, dass es sich hier um eine zumindest teilweise Filmbiografie des Hauptdarstellers handelt.

    --

    there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you kill
    #11443561  | PERMALINK

    pfingstluemmel
    Darknet Influencer

    Registriert seit: 14.09.2018

    Beiträge: 5,947

    More of that Powell & Pressburger excellence. :heart:

    Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt.

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    Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.
    #11443633  | PERMALINK

    dustcrawling
    braucht kein hashtag

    Registriert seit: 15.03.2013

    Beiträge: 712

    Nekromantik müsste immer noch auf dem Index stehen, und J.B. ist kein Künstler.  :negative:

    --

    ...... jetzt schon mehr als 700 Qualitätsposts
    #11443665  | PERMALINK

    ford-prefect
    Feeling all right in the noise and the light

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 9,659

    Coyote Ugly (2000) mit Piper Perabo, Tyra Banks und John Goodman

    Hatte befürchtet, der könnte so realitätsfern wie Burlesque mit Christina Aguilera sein. Aber nein, Coyote Ugly bietet solide Unterhaltung. Vor allem der superbe Soundtrack stützt die Handlung sehr, mit coolen Nummern wie „One way or another“ von Blondie oder dem Song „The Right Kind of Wrong“ von LeAnn Rimes. Beste Szene im Film ist jene, in der die Bar zu dem Song „Pour Some Sugar on Me“ von Def Leppard Kopf steht und die Tänzerinnen die Theke als Showeffekt in Flammen aufgehen lassen. Zweiter Schauplatz im Film ist der Musikclub Bowery Ballroom, wo etliche bekannte Indie- und Alternative-Acts rockten und rocken. Herzerwärmend John Goodman als treusorgender Vater, der seine Tochter vor dem Moloch New York City bewahren will.

     

    zuletzt geändert von ford-prefect

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    Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!
    #11443713  | PERMALINK

    cycleandale
    ALEoholic

    Registriert seit: 05.08.2010

    Beiträge: 10,342

    Gestern: Oblivion.

    Maximal **1/2. Und Tom Cruise ist und bleibt ein blasser Schauspieler.

    --

    l'enfer c'est les autres...
    #11444813  | PERMALINK

    talkinghead2

    Registriert seit: 12.12.2019

    Beiträge: 3,838

    cycleandaleGestern: Oblivion.
    Maximal **1/2. Und Tom Cruise ist und bleibt ein blasser Schauspieler.

    Ach komm, ich habe ihn in vielen Filmen als recht überzeugend erlebt.

    Auge um Auge (Scott Cooper, 2013)

    Ein hochkarätig besetzter Rachethriller. Sehenswert.

    --

    Passt gut auf euch auf und bleibt gesund!
    #11444941  | PERMALINK

    motoerwolf

    Registriert seit: 25.10.2006

    Beiträge: 6,160

    dustcrawlingNekromantik müsste immer noch auf dem Index stehen, und J.B. ist kein Künstler.

    Dann ist das endlich mal geklärt… :wacko:
    Der Film ist ohne Altersfreigabe. Beschlagnahmt ist er aber nicht, falls du das meinst.

    Selbst:

    Hotel Artemis (Drew Pearce, 2018)
    Ganz netter Actioner, der ein wenig darunter leidet, etwas zu viel an Handlungssträngen miteinander verweben zu wollen, wodurch er manchmal arg konstruiert wirkt. Trotzdem unterhaltsam. Ein bleibender Eindruck wird aber nicht hinterlassen.

    Love and Monsters (Michael Matthews, 2020)
    Sehr schön fotografierter Abenteuerfilm, an dem höchstens auszusetzen ist, dass er nie überraschen kann. Besonders für ein jugendliches Publikum aber sicher eine gute Wahl.

    The Dead Don’t Die (Jim Jarmusch, 2019)
    Jarmusch macht hier viel richtig. Ich mag seinen Humor, ich finde es wunderbar, wie unaufgeregt der Film trotz Apokalypse daher kommt (darin erinnert er mich ein bisschen an The Battery a.k.a. Ben & Mickey vs. The Dead). Die Besetzung ist großartig bis in Nebenrollen, die vielen Referenzen auf andere Filme zu platzieren hat sicher viel Spaß gemacht, so wie für mich das Entdecken derselben schön war. Trotzdem bleibt eine Spur Enttäuschung. Denn leider erreicht Jarmusch hier wieder nicht die Qualität, die er mit Dead Man gezeigt hat. Irgendwie erwarte ich seit diesem Film immer ein Meisterwerk von Jarmusch, bekomme aber keines. Das ist aber Jammern auf hohem Niveau. Mehr zum Film bei Gelegenheit in meinem Zombie-Thread.

    Sons of Liberty (Michael Curtiz, 1939)
    Ein kurzer Propagandafilm von Curtiz. Eigentlich wäre er nicht weiter erwähnenswert, aber er hat mit Haym Salomon einen jüdischen Helden. Das ist 1939 auch in den USA nicht alltäglich, denn Antisemitismus war ja keineswegs auf Deutschland beschränkt und ist es bis heute nicht. Ansonsten ein typischer Propagandafilm der Zeit, wer ein Problem mit Pathos hat wird diesen Film hassen.
    Dabei fällt mir mal wieder ein, dass ich endlich mal Casablanca schauen muss.

    zuletzt geändert von motoerwolf

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    And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame
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