Startseite › Foren › Kulturgut › Für Cineasten: die Filme-Diskussion › Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)
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AutorBeiträge
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KrautathausFriedrich, die Fahrzeug Crashs und Stunts sind alle ohne CGI etstanden, wie in den 70/80s.
„Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen“ würde ich sagen, wenn ich sehe, wie dieser Film aus Schnippseln von nur wenigen Sekunden Länge zusammengeschnitten wurde. Wie hält man das als Schauspieler durch und wie schützt man diese Püppchen vor Sonnenbrand, wenn sie offenbar stundenlang knapp bekleidet in der prallen Sonne rumstehen müssen?
Scherz beiseite: Okay, es ist das meiste in echt gedreht und nicht am Computer erzeugt. Hut ab! Ich denke, mir hat einfach die Dramaturgie der permanenten Raserei und des ständigen Geballers nicht gefallen. Perfekt gemacht, aber mir ist das zu monoton. Vielleicht werde ich alt, so dass mir dieses dauernde Staccato nicht zusagt.
Es gibt einen eigenartigen Kontrast zwischen den statisch und isoliert wirkenden einzelne Takes und dem rasenden Tempo des daraus entstanden Films. Fällt mir nur mal so auf.
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)Highlights von Rolling-Stone.deNeu auf Disney+: Die Film- und Serien-Highlights im August
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WerbungMad Max ist eben Kino der ständigen Bewegung, da hat Miller nix verlernt. Vielleicht ist der Ur-Vater Vanishing Point eher etwas für dich (bitte die englische Fassung mit Charlotte ansehen).
Selber:
Starlet – Baker
Die ansonsten berückende Dree Hemingway spielt vielleicht eine etwas zu doofe Nuss, der Mittelteil hängt wie bei einem fetten Chihuahua etwas durch, aber dafür gibt’s mit Stella Maeve und dem gewohnt gekonnt schmierigem James Ransome die Vermieter from hell. Guter Score und einige beeindruckende Bilder aus dem „beautiful San Fernando Valley“.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.latho
Die ansonsten berückende Dree Hemingway spielt vielleicht eine etwas zu doofe Nuss,Du bist ja gemein. Ich würde sagen: einfach und gutgläubig.
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Flow like a harpoon daily and nightlylathoMad Max ist eben Kino der ständigen BEwegung, da hat Miller nix verlernt. Vielleicht ist der Ur-Vater Vanishing POint eher etwas für dich (bitte die englische Fassung mit Charlotte ansehen).
Vanishing Point scheint tatsächlich eher nach meinem Geschmack zu sein.
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)Friedrich“Wie hält man das als Schauspieler durch und wie schützt man diese Püppchen vor Sonnenbrand, wenn sie offenbar stundenlang knapp bekleidet in der prallen Sonne rumstehen müssen?
Vor allem frag‘ ich mich, wie das der 70jährige George Miller ausgehalten hat, da er lt. Interview mit der Cast, seine Lederjacke nie ausgezogen hat.
Ich seh‘ ihn jedenfalls nie ohne der Lederjacke:
https://www.google.de/search?q=george+miller+shooting+fury+road&biw=1198&bih=634&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwiGppOCqt3JAhWDlCwKHbgXApEQ_AUIBigB--
“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike RoykocandycolouredclownDu bist ja gemein. Ich würde sagen: einfach und gutgläubig.
Bei imdb hieß es: „unaware“
FriedrichVanishing Point scheint tatsächlich eher nach meinem Geschmack zu sein.
Glaube ich schon. Aber wie gesagt, sieh dir die 106-Minuten-Fassung an.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.lathoStarlet – Baker
Ja, so dolle fand ich den auch nicht. Wirkte alles sehr gezwungen, und die Hauptfigur war ultra-fade.
Jan LustigerSchöne Beschreibung, Irrlicht. Macht mir Lust, den Film nochmal zu sehen. (Nur mit dem letzten Satz irrst du. ;-))
tina toledoDa schließe ich mich an (inkl. Klammer).
Herzlichen Dank. Und zu der Klammer: Ich vermute, darüber lässt sich tatsächlich trefflich streiten. Ich verorte meine Wahrnehmung irgendwo zwischen Zufall und Schicksal, aber die meiste Zeit scheint einem doch das Leben die richtigen, wenn auch nicht immer zwingend die schönsten, Karten zuzuspielen.
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Hold on Magnolia to that great highway moonCleetusIch rate dir, den Film nochmal in „sehr laut“ zu sehen.
:)
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Arise now, ye Tarnished/Ye dead, who yet live/ The call of long-lost grace speaks to us allhipecacJa, so dolle fand ich den auch nicht. Wirkte alles sehr gezwungen, und die Hauptfigur war ultra-fade.
Gezwungen eigentlich nicht, ich fand, es fehlte im Mittelteil etwas an Spannung, an Entwicklung, es wurde nichts neues erzählt. Und Dree Hemingway spielt keine Fade, sondern eine etwas ähm.. Doofe. Und das gut.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Hier jetzt auch:
Tangerine – Baker
Schöner Weihnachtsfilm über Freundschaft mit zwei tollen Hauptdarstellerinnen.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.In den letzten Wochen gesehen und für erwähnenswert gehalten – Teil 1:
Wer stirbt schon gerne unter Palmen (Alfred Vohrer, 1974)
Nicht nur wegen Thomas Hunter der perfekte Partnerfilm zu Jesús Francos „X 312 – Flug zur Hölle“, auch Vohrer interessiert sich mehr für die Sehnsüchte seiner Protagonisten als für eine abenteuerliche Survivalgeschichte.
Glauco Onoratos latente Gewaltätigkeit entlädt sich erst gegen wehrlose Tiere und später dann gegen seine Mitgestrandeten, dabei hatte der Film ihn erst als Sympathieträger eingeführt. Sein Gegenpol, ein windiger Playboy, entpuppt sich hingegen doch als empathischer Typ und nicht als brutaler Chauvi. Im Laufe des sich anbahnenden Konfliktes zeichnet es sich dann ab: Für in ihrer klassischen, maskulinen Macherolle gefangene Typen gibt es hier keine Zukunft – ich habe es schon öfter gedacht, jetzt schreibe ich es: Vohrer ist der deutsche Nicholas Ray.Old Shatterhand (Hugo Fregonese, 1964)
Winnetou wurde in allen anderen Filmen der deutschen Karl May-Reihe grundsätzlich auf zwei verschiedene Arten gezeichnet: In Harald Reinls Filmen bleibt er mythisch und dem Publikum immer etwas fremd, erst als tapferer, aber auch wütender Krieger dann als weiser, dem Tode näher als dem Leben stehender Mahner. Das gibt ihm eine eigenwillige Würde, die ihn nie zum indianischen Sidekick oder, schlimmer noch, zum an das Publikum assimilierten Weißen verkommen lässt. In den restlichen Filmen der Reihe sieht das etwas anders aus, häufig taucht er nur als guter Retter in der letzten Sekunde auf (dazu nicht gerade selten…) und hat außer aufopferungsvollen Salbungen für seine weißen Freunde nicht viel zu sagen.
Hugo Fregonese bricht mit beiden Archetypen – zugegebenermaßen wurde zweiterer aber auch erst ab 1965 wirklich vorherrschend – und präsentiert einen großangelegten Indianerwestern.
Es ist der einzige Film der Reihe, in dem es, dem Titel zum Trotz, ganz um Winnetou geht. Wichtige Entscheidungen werden hier plötzlich nicht mehr am Lagerfeuer der Siedler/Soldaten/etc., sondern im Dorf der Indianer getroffen und auch der sonst so omnipotente Old Shatterhand kann am Ende nicht verhindern, dass sich der Häuptling gezwungen sieht, sein Volk in einen gnadenlosen Überlebenskampf zu führen. Hollywoodveteran Fregonese gestaltet seinen Film generell recht ruppig, gestorben wird viel und unglamourös und auch vor einem kleinen Jungen wird nicht haltgemacht (bei Reinl auch nicht, aber dessen teilnahmslose Schilderung von Gewalt war auch immer mehr Zuschauerprovokation als dies hier oder bei den ebenfalls emotionaleren und exzessiveren Filmen von Alfred Vohrer der Fall ist).
Ein sehr schöner Film, für dessen Wiederentdeckung ich Napo ausdrücklich danken möchte.U 47 – Kapitänleutnant Prien (Harald Reinl, 1957)
In seiner Offenlegung der Mechanismen eines Propagandafilmes so etwas wie der Arthouse-Film in Reinls Karriere; schon der Anfang macht deutlich um was es hier wirklich geht:
Dieter Eppler und seine Mannen schippern zu flotter Heldenmusik durch die See, dann fährt Ernst W. Kalinkes Kamera allerdings zur Seite und verrät, dass die Untermalung tatsächlich von einer Willkommenskapelle im Heimathafen stammt. Diesen Bruch in der Wahrnehmung macht sich der Film noch öfter zu Nutze und nach der imposant gedrehten Feindfahrt glauben wir und der gefeierte Kriegsheld dann tatsächlich, dass er etwas gegen das Regime ausrichten kann – dabei steht er doch nach dem ersten Quertritt prompt auf der Beobachtungsliste. Das fatalistischste der fatalistischen Reinl-Enden lehrt uns dann:
Mitmenschlichkeit nützt einem nicht mehr viel, wenn man sie zu spät wiederentdeckt.
Toller Film und dass diese Prien-Biografie aber auch wirklich nichts mit dem wirklichen Kapitän zu tun hat, ebenfalls reine Fabrikation ist, passt dann nur zu gut ins Bild.Verliebte Ferien in Tirol (Harald Reinl, 1971)
Aus anderen Gründen erwähnenswert:
Im Laufe meines großen Wiedersehens mit Reinls Filmen sind mir viele davon eng (oder noch enger als zuvor) ans Herz gewachsen und ihren Schöpfer halte ich zunehmend für einen großen Auteur des deutschen Kinos; leider hat all diese Zuneigung hier wenig genutzt. „VFiT“ ist schlicht und ergreifend ziemlich entsetzlich, das fängt bei den überspannten Komikeinlagen an und endet bei der, für Reinl unfassbar sozialdidaktisch angeleierten und dick aufgetragenen (aus heutiger Sicht aber immerhin etwas revolutionären) Naturschutzbotschaft. Von dem Andeutungsreichtum, der düsteren Hintergründigkeit seines Kinos ist hier, wie auch bei seinem wahrhaft grauenvollen letzten Film „Im Dschungel ist der Teufel los“ nirgends eine Spur zu finden. Schlimm.--
We are all failures, at least the best of us are.Star Wars Episode VII
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Mississippi Grind (Anna Boden/Ryan Fleck) *** 1/2
Muxmäuschenstill (Marcus Mittermeier) ***--
TRINKEN WIE GEORGE BEST UND FUSSBALL SPIELEN WIE MARADONAGestern im Kino:
Offret (Andrej Tarkowskij, Italien 1983) – die letzte Tarkowskij-Lücke hier … liess mich etwas perplex zurück, faszinierend, manchmal grossartig, aber anders (die – massiv überschätzte? – Plansequenz am Schluss) auch wieder irgendwie bekloppt, weil aus guten Ideen kaum was gemacht wird … aber gut, das Wiedersehen von ein paar Filmen Tarkowskijs war interessant, das auf jeden Fall, und Postbote Otto ist in der Tat eine tolle Figur.
Vorhin im Kino – nach dem endlich doch noch absolvierten letzten Arbeitstag im alten Jahr:
The Ballad of Cable Hogue (Sam Peckinpah, USA 1970) – und nach den cineastischen „essentials“ gibt es jetzt Brot und Wein – für einmal eine Flasche Amarone. Santé – here’s to Hildy, „perhaps the first Women’s Libber west of the Pecos“ (Roger Ebert) :bier:
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
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