Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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  • #4532483  | PERMALINK

    tina-toledo
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    Registriert seit: 15.06.2005

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    The Hurt Locker (Kathryn Bigelow, 2008) * * * 1/2

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    Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #4532485  | PERMALINK

    hipecac

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    Beiträge: 1,020

    MÉG KÉR A NÉP [ROTER PSALM] (Miklós Jancsó) ****1/2 – *****

    NECRONOMICON – GETRÄUMTE SÜNDEN (Jesús Franco) ****1/2 – *****

    #4532487  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
    Moderator

    Registriert seit: 09.11.2002

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    [IMG]http://fs1.directupload.net/images/150608/ptgxa6wk.jpg
    Himmel ohne Sterne von Helmut Käutner

    Käutner hasste das Westdeutschland der 50er-Jahre.

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    I'm making jokes for single digits now.
    #4532489  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

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    Psycho Legacy
    (Regie: Robert V. Galluzzo – USA, 2010)

    Die „Psycho Legacy“ folgt dem unauslöschlichen Erbe der „Psycho“-Filme und zeigt mit vielen prominenten Filmemachern der Neuzeit, warum „Psycho“ bis heute nichts von seiner Spannung und Intensität verloren hat. Dabei wird deren Langlebigkeit und Erfolg untersucht, nicht gezeigte und sehr seltene Interviews und Fotos von Anthony Perkins werden mit Interviews von Robert Loggia, Olivia Hussey, Henry Thomas, Diana Scarwid, Tom Holland, Hilton Green, Mick Garris und vielen mehr verflochten.

    Sobald ich als Knirps herausgefunden hatte, wie man den Videorekorder meiner Eltern bedient, habe ich Horrorfilme aus dem Nachtprogramm der Privatsender und der Öffentlich-Rechtlichen aufgezeichnet. Darunter waren zu Beginn auch die ersten drei Teile der „Psycho“-Reihe um Norman Bates, der von Anthony Perkins dargestellt wurde. Später folgte auch Teil 4, den ich zusammen mit meinem Cousin in der Videothek auslieh.
    Lange Zeit war das mein Grundstock an Horrorfilmen (zusammen mit „Halloween“, „Night Of The Living Dead“, „Lebendig begraben“ und einer gekürzten TV-Fassung von „A Nightmare On Elm Street“), die ich mir regelmäßig ansah.
    „Psycho Legacy“ ist eine knapp 90-minütige Dokumentation, die nicht nur Alfred Hitchcocks Original, sondern allen Pre- und Sequels den gleichen Platz einräumt und sie mit ähnlicher Begeisterung bespricht, wie den Kultklassiker des Gräuelkinos. Dabei werden nicht nur die filmischen Vorzüge des Erstlings herausgestellt, sondern man kann durchaus erahnen, dass „Psycho“ auch ein Promostunt war und sehr gut über die vielen Werbegags funktionierte, die sich Hitchcock ausgedacht hatte. Etwa die Idee, keine Zuschauer mehr nach Filmstart in den Saal zu lassen. Oder das Publikum beim Indianerehrenwort zu nehmen, das Ende nicht Freunden und Familie preiszugeben. Dazu viele kleine Tabubrüche (die frühe Ermodung eines Stars, die Toilettenszene) und sexuelle Anspielungen, die man so in Hollywood noch nicht gesehen hatte.
    Durch Erinnerungen der Mitwirkenden und über Anekdoten wird außerdem deutlich, dass Hitchcock sich weit weniger auf seine Storyboards versteifte und einen besseren Umgang mit Schauspielern pflegte (sogar ihre Ideen einbezog!), als dies sonst gemeinhin kolportiert wird.
    Die größte Freude bereitet „Psycho Legacy“ aber durch seinen Umgang mit den Fortsetzungen, die hier ausgiebig gewürdigt werden. Man sollte dies nicht falsch verstehen: Die Dokumentation von Regisseur Robert V. Galluzzo ist kein unkritisches Schulterklopf- und Jubelfest, wie es einem gerne als „Making Of“ auf Kauf-DVDs untergeschoben wird. Sie zeigt aber vor allem die Teile 2 und 3 in einem weitaus günstigeren Licht, als Kritiker es sonst auf sie werfen, wenn sie nicht sowieso eher im Dunkeln verschwinden.
    Und das in meinen Augen völlig zurecht. Gerade „Psycho II“ ist ein absolut akkurates Werk, das mehr als 20 Jahre nach dem Original eine behutsame Modernisierung vornimmt und – ebenfalls völlig gelungen – Norman Bates Geschichte weiterspinnt.
    Anthony Perkins hat dies sicherlich ähnlich gesehen, denn er arrangierte sich nicht nur mit der Rolle, die man seit Alfred Hitchcocks Thriller mit ihm verband, sondern er hatte auch Spaß daran die Figur Norman Bates weiter auszugestalten, so dass er bei „Psycho III“ zusätzlich die Regie übernahm. Die meisten Mitwirkenden waren sehr beeindruckt, mit welcher Ernsthaftigkeit Perkins sich auf diesen Film vorbereitet hatte und mit welcher Leichtigkeit und Hingabe er Cast und Crew führte.
    Als dann in „Psycho IV – The Beginning“, einer TV-Produktion, der aufstrebende Filmemacher Mick Garris, den man heute vor allem für seine Stephen King-Verfilmungen kennt, die Regieaufgaben nach eigenem Gusto ausführte, verstimmte dies Perkins sehr und er ließ es auf dem Set zu offenen Machtkämpfen kommen – durchaus zum Wohle des Films, wie Mick Garris in einem der Interviews bestätigt.
    Sicher sind die anberaumten 90 Minuten eine geradezu lächerliche Zeitspanne, um sich den vier „Psycho“-Filmen ausgiebig widmen zu können, noch mehr, wenn man z.B. auch die Entstehung der Filmmusik (u.a. von Bernard Herrmann und Jerry Goldsmith) und den Blickwinkel der Fans auf die Reihe einbeziehen will. Hier hat die DVD von Ascot Elite aber einen wahren Trumpf im Ärmel: Unter dem Menüpunkt „Extras“ befinden sich ca. 20 Minuten der gekürzten Szenen und so gut wie alle (!) Interviews in einer längeren, manchmal auch ungekürzten Fassung, die für „Psycho Legacy“ verwendet wurden. Nicht nur das, auch einige Featurettes rund um „Psycho“-Themen sind vorhanden.
    Falls man nicht nur an Alfred Hitchcocks Sicht der Dinge interessiert ist, dürfte dies die umfassendste filmische Widmung sein, die „Psycho“ jemals wiederfahren ist. Natürlich ist hin und wieder ein Kommentar durch Nostalgie getrübt, die Beteiligten gehen aber ansonsten erstaunlich offen und ehrlich miteinander um; Platz für Kritik ist immer gegeben. Eine klare Empfehlung für Fans der Reihe, alle anderen sollten sich Teil 2, 3 und 4 wenigstens mal ansehen und dann hierauf zurückkommen.

    Trailer

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    #4532491  | PERMALINK

    tina-toledo
    Moderator

    Registriert seit: 15.06.2005

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    Les amours imaginaires / Herzensbrecher (Xavier Dolan, 2010) * * *

    Down Terrace (Ben Wheatley, 2009) * * * 1/2

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    Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!
    #4532493  | PERMALINK

    candycolouredclown
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 19,052

    „Palo Alto“ (Gia Coppola)

    Sieht wunderwunderschön aus und hat auch von den Grundvoraussetzungen eigentlich Alles, was man sich von einer Coming-of-Age Geschichte wünscht, aber irgendwie erreicht mich die Verfilmung von James Francos Kurzgeschichtenband nicht so, wie ich es mir gewünscht hatte. Aber Emma Roberts! *****! :liebe::liebe::liebe:

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    #4532495  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 36,959

    candycolouredclown“Palo Alto“ (Gia Coppola)

    Sieht wunderwunderschön aus und hat auch von den Grundvoraussetzungen eigentlich Alles, was man sich von einer Coming-of-Age Geschichte wünscht, aber irgendwie erreicht mich die Verfilmung von James Francos Kurzgeschichtenband nicht so, wie ich es mir gewünscht hatte. Aber Emma Roberts! *****! :liebe::liebe::liebe:

    Die füng Sterne aber nur für Emma, oder? Der Film selber hebt nicht so richtig ab.

    --

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    #4532497  | PERMALINK

    candycolouredclown
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 19,052

    lathoDie füng Sterne aber nur für Emma, oder?

    Ja, leider.

    --

    Flow like a harpoon daily and nightly
    #4532499  | PERMALINK

    nick-longhetti

    Registriert seit: 08.07.2011

    Beiträge: 655


    The Bloody Judge (Jesús Franco, 1970)

    Christopher Lee ist hier eine Wucht – isoliert von seinen Mitmenschen (Fantastisch, wie verloren er immer wieder in Räumen platziert wird!) wütet und keift er rum, verurteilt Menschen zu grausamen Toden und zweifelt immerzu an sich selbst; Entspannung findet er nur, wenn er auf seiner geliebten Orgel Gas gibt. Schön und einer der wenigen Schauspielerfilme in Francos Werk.

    Und danach in Artes „Trash“-Reihe:


    La maldición de la momia azteca (Rafael Portillo, 1957)

    Azteken, Seelenwanderungen, eine Mumie, eine Gangsterbande mit diabolischem Mad Scientist an der Spitze, ein Held im schicken Lucha Libre-Dress und das alles in gerade mal 60 Minuten, die vor Ideen fast übersprudeln. Eigentlich kein Wunder, dass so ein spaßiger Film hier immer noch das olle „Trash“-Label verpasst bekommt.

    --

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    #4532501  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 36,959

    Nick Longhetti[[…]
    La maldición de la momia azteca (Rafael Portillo, 1957)

    Azteken, Seelenwanderungen, eine Mumie, eine Gangsterbande mit diabolischem Mad Scientist an der Spitze, ein Held im schicken Lucha Libre-Dress und das alles in gerade mal 60 Minuten, die vor Ideen fast übersprudeln. Eigentlich kein Wunder, dass so ein spaßiger Film hier immer noch das olle „Trash“-Label verpasst bekommt.

    Leider gestern zu spät eingeschaltet, sah aber gut aus (irgendeine Azteken-Szene). Ich war ganz baff, dass so etwas auf Arte läuft und sah dann im Videotext das Label „Trash“. Wahrscheinlich war der Film besser als 90% dessen, was sonst so auf Arte läuft. Und dazu im Original.

    --

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    #4532503  | PERMALINK

    cleetus

    Registriert seit: 29.06.2006

    Beiträge: 17,295

    Valley Uprising ****
    Das Riding Giants der Kletterszene im Yosemite der 60er/70er Jahre.

    --

    Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block
    #4532505  | PERMALINK

    nick-longhetti

    Registriert seit: 08.07.2011

    Beiträge: 655

    @latho
    Arte hat ja auch schon mittlerweile einigermaßen anerkannte Meisterwerke wie „Out of the Blue“, „La frusta e il corpo“ und „Valerie a týden divů“ unter diesem Banner gesendet – ziemlich unglaublich, aber immerhin alle im Original.
    Die Mumie kannst du übrigens noch in der Mediathek nachholen: http://cinema.arte.tv/de/artikel/der-fluch-der-aztekischen-mumie-7-tage-online-anschauen

    --

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    #4532507  | PERMALINK

    motoerwolf

    Registriert seit: 25.10.2006

    Beiträge: 6,176

    Django und die Bande der Gehenkten (Ferdinando Baldi, 1968)

    Mittelprächtiger Film. Die Grundidee ist gar nicht schlecht, die Mängel liegen eher im Detail*. Und viel verbockt zusätzlich die deutsche Synchro, die leider selbst in der Django-Fassung schon zuviel Klamauk hat. Und eben diesen auch noch in einer Sprache, die sehr in der Entstehungszeit des Films verhaftet ist und heute nicht mehr besonders lustig wirkt. Ich habe mal in die englische Fassung hineingeschaut, die scheint in dieser Beziehung um einiges stimmiger zu sein.

    *
    Orazio: Garcia, ich wollte dir noch was sagen.
    Garcia: Was?
    Orazio: Hab ich vergessen…
    Orazio: Ach, Garcia, ich weiß wieder. Morgen wollen sie deine Frau hängen.

    Überhaupt ist Orazio eine der mißlungensten Figuren des Films, an den meisten der weniger guten Szenen ist er beteiligt.
    Andere Mängel liegen im unnötigen Verschenken von guten Ideen. So sollen die Gehenkten denen, die sie an den Galgen brachten, als Gespenster erscheinen, um Angst zu verbreiten. So Djangos Plan. Statt dessen wird gezeigt, die die Gehenkten am helllichten Tag die jeweiligen Männer aufsuchen und sie ganz banal verprügeln und ihre Häuser niederbrennen.

    Die e-m-s-DVD ist nebenbei bemerkt eine echte Zumutung. Sie verrät nämlich das Ende schon beim Start, indem sie den finalen Kampf zeigt, noch bevor das Menü erscheint. Wer den Film noch nicht kennt, sollte also direkt nach dem Einlegen der Scheibe für ein paar Minuten den Raum verlassen oder den Fernseher ausschalten.

    --

    And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame
    #4532509  | PERMALINK

    motoerwolf

    Registriert seit: 25.10.2006

    Beiträge: 6,176

    Drive (Nicolas Winding Refn, 2011)

    Den Film habe ich schon eine ganze Weile hier liegen, ihn aber nicht geschaut, weil ich versehentlich eine zu detaillierte Kritik gelesen habe. Die mußte erst aus dem Kopf, damit ich den Film ohne zuviel Vorwissen genießen konnte. Das hat sich gelohnt. Der Film ist eine echte Perle des Action-Kinos. Wie Refn Spannung aufbaut ohne im Millisekundentakt zu schneiden sucht seinesgleichen im modernen Film. Allein die Frage, wohin der Film sich entwickelt, bleibt ja lange offen. Vom Heist-Movie über einen Rennfahrer-Film bis zum Beziehungsdrama ist ewig lange alles möglich. Wunderbar sind die Bilder, die das Seelenleben der Protagonisten besser beleuchten als jeder Dialog es könnte. Nicht das letztere hier schlecht wären. Im Gegenteil, das Drehbuch ist große Klasse. Ohne Geschwätzigkeit, auf den Punkt, dabei aber nie plump. Im Grunde bricht Refn mit seiner Entschleunigung alle Regeln des Actionkinos, der Erwartungshaltung des Zuschauer wird völlig zuwider gehandelt. Wer sich darauf einläßt, wird aber reich belohnt. Der Fast and Furious-Fan dagegen könnte sich schnell gelangweilt abwenden. Und damit ironischerweise genau die Szenen verpassen, auf die er gewartet hat. Obwohl: selbst die eigentlich recht harten Action- bzw. Gewaltszenen sind so kühl in Szene gesetzt, daß sie diese Klientel wahrscheinlich auch enttäuschen. Ich dagegen bin hingerissen von Drive.

    --

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    #4532511  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,236

    Schön beschrieben, motörwolf. Mich hat „Drive“ auch umgehauen.

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    Hold on Magnolia to that great highway moon
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