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letztes album aus den 60ern –

zeitlin, marsh, graves, the name of the terrain (1969)
das lag natürlich 1969 auch in der luft, verkabelte tasten, funk-drums in ungeraden metren und e-bass. hier wird auch noch eine menge nonsens gesungen, deshalb spielt es für die umfrage keine rolle. trotzdem interessant, wohin sich zeitlin entwickelt, und da muss man natürlich auch seinen soundtrack für die invasion of the body snatchers erwähnen. ich gönne ihm die kürzliche wiederentdeckung dieses verrückten albums, das seinen braveren klavieralben in einem punkt aber treu bleibt: nur ein paar pirouetten weniger, und es wäre vielleicht ein (kult-)klassiker geworden.
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Highlights von Rolling-Stone.deWerbungSehr schön, Deine Texte, danke! Das Kuhn-Album hab ich noch nie gesehen!
Hab selbst leider wieder viel zu wenig Zeit die Tage.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #168: Wadada & Friends - Neuheiten 2025 (Teil 2) - 9.12., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
Johnny Coates Jr. – Portrait | Ein unbekannter 18jähriger aus Trenton, NJ, nahm 1955/56 bei drei Sessions mit der Rhythmusgruppe von Hank Jones (Wendell Marshall und Kenny Clarke) ein Album für Savoy auf. Er sei „known only to those name jazzmen lucky enough to have gigged with him during the past few years. Two years ago, guitarist Johnny Smith let Coates sit in with his group at the Embers at the urging of his bassist, George Roumanis, a fellow Trentonian, and was, as he put it, ‚utterly gassed by the way this kid handles himself'“, so die Liner Notes von Sol Weinstein („Columnist for the Trentonian“). Charlie Ventura war ein weiterer bekannter Musiker, der den jungen Pianisten hörte und mochte. Dieser war mit 12 der Musikergewerkschaft beigetreten, gewann verschiedene scholarships – und trotz anderer Lehrer war sein Vater am prägendsten: „one of the finest Dixie and swing pianists in the Delaware Valley“ (wieder aus den Liner Notes natürlich). Damals hatte Coates schon zwei Sommer im Deerhead Inn gespielt, mit dem Ex-Thornhill-Posaunisten Bob Jenny, „under the watchful eye of Bob Lehr, the Deerhead’s Jazz-loving owner“. Seve Cadena, der Bruder von Ozzie, brachte ihn dann bei Savoy ins Spiel, und so kam es zu dem Album mit Standards und ein paar Originals. Und irgendwie sticht das heraus: Coates spielt wenig, und er tut das mit aussergewöhnlich schönem Ton. Manchmal grenzt das an die gepflegte Unterhaltung (ein Block-Chord-Arrangement von „Little Girl Blue“), anderswo nehmen Marshall/Clarke sich mehr Raum und das ganze hebt tatsächlich ab. Aber die meiste Zeit ist das ein sehr schönes, gerade für einen so jungen Musiker überaus reifes Album geworden, eine Art Antithese zu den Leuten mit den vielen Tönen (über die Iverson ja mal sowas schrieb wie, dass ein Drittel der vielen Töne falsch gewesen sei) … und es ist natürlich ein weiterer Ausflug in eine kleine lokale Szene. Im Deerhead Inn machte später mal ein berühmter Pianist einen Zwischenhalt und eine famose Platte – Coates spielte auch dann noch dort, laut Wiki von 1956 an für fünfzig Jahre, aber wenn Weinstein keinen Blödsinn schreibt, ging das schon 1954 los. Eine kleine Wiederentdeckung auf jeden Fall.
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Introducing… Carl Perkins | Das Album hatte ich neulich schon mal gesucht, es war irgendwie im grossen Durcheinander unlogisch einsortiert (nicht bei West Coast Jazz, nicht bei Hard Bop, nicht bei anderen dieser Boplicity/Ace-Digipack-Reissues …) – damit schliesse ich wieder in der Nähe von Russ Freeman, wo diese jüngste Runde ihren Anfang nahm: perkussives Piano, manchmal mit sehr vielen Tönen, mit grösserem rhythmischen Drive als Freeman, würde ich sagen – mit weniger Silver im Mix glaub ich. Sicher einer der besten Pianisten Kaliforniens in der viel zu kurzen Zeit, in der er aktiv war. Ein Name, den wir hier noch gar nicht hatten, der aber bei den Einflüssen der Vor-Evans-Pianisten in die Reihe von Hines, Tatum und Wilson gehört, drängt sich hier auf: Nat Cole. Der hat leider nie (wirklich? ich weiss es nicht genau) im p/b/d-Trio gearbeitet und ist hier aussen vor. Perkins spielte jedenfalls nach dessen Weggang bei Cole in der Combo des Gitarristen Oscar Moore … und ich höre eine Verwandtschaft mit Sonny Clark, der ab 1951 immer wieder in Kalifornien war und in den frühen Fünfzigern auch intensiv tourte (u.a. mit Buddy DeFranco). 1956 spielte er glaub ich das ganze Jahr mit den Lighthouse All Stars, da wird Perkins ihn bestimmt mal gehört haben – und andersrum vielleicht ja auch … jedenfalls gefällt mir der recht dunkle Sound von „Introducing…“ wirklich gut und es war höchste Zeit, dass es wieder mal läuft. Die Rhythmusgruppe teilt Perkins sich mit Lorraine Geller auf ihrem 1954er-Album: Leroy Vinnegar und Larance Marable. Besser ging in Kalifornien damals auch fast nicht, zumindest nicht, wenn man etwas mehr Gewicht in der Waagschale haben wollte.
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Schlagwörter: Jazz, Piano, Piano Trio
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