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Introducing… Carl Perkins | Das Album hatte ich neulich schon mal gesucht, es war irgendwie im grossen Durcheinander unlogisch einsortiert (nicht bei West Coast Jazz, nicht bei Hard Bop, nicht bei anderen dieser Boplicity/Ace-Digipack-Reissues …) – damit schliesse ich wieder in der Nähe von Russ Freeman, wo diese jüngste Runde ihren Anfang nahm: perkussives Piano, manchmal mit sehr vielen Tönen, mit grösserem rhythmischen Drive als Freeman, würde ich sagen – mit weniger Silver im Mix glaub ich. Sicher einer der besten Pianisten Kaliforniens in der viel zu kurzen Zeit, in der er aktiv war. Ein Name, den wir hier noch gar nicht hatten, der aber bei den Einflüssen der Vor-Evans-Pianisten in die Reihe von Hines, Tatum und Wilson gehört, drängt sich hier auf: Nat Cole. Der hat leider nie (wirklich? ich weiss es nicht genau) im p/b/d-Trio gearbeitet und ist hier aussen vor. Perkins spielte jedenfalls nach dessen Weggang bei Cole in der Combo des Gitarristen Oscar Moore … und ich höre eine Verwandtschaft mit Sonny Clark, der ab 1951 immer wieder in Kalifornien war und in den frühen Fünfzigern auch intensiv tourte (u.a. mit Buddy DeFranco). 1956 spielte er glaub ich das ganze Jahr mit den Lighthouse All Stars, da wird Perkins ihn bestimmt mal gehört haben – und andersrum vielleicht ja auch … jedenfalls gefällt mir der recht dunkle Sound von „Introducing…“ wirklich gut und es war höchste Zeit, dass es wieder mal läuft. Die Rhythmusgruppe teilt Perkins sich mit Lorraine Geller auf ihrem 1954er-Album: Leroy Vinnegar und Larance Marable. Besser ging in Kalifornien damals auch fast nicht, zumindest nicht, wenn man etwas mehr Gewicht in der Waagschale haben wollte.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #168: Wadada & Friends - Neuheiten 2025 (Teil 2) - 9.12., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba