Cover Bands, Tribute Bands – Muckertum ohne künstlerische Eigenleistung?

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  • #7461569  | PERMALINK

    jimknopf

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 730

    gerryEs gibt nichts Neues unter der Sonne!

    …und auch das ist keine neue Erkenntnis.

    und das ist unsinn.
    es gab nie so viele neue musikrichtungen wie mom
    noch nie gab es so viele experimentierfreudige bands wie heute.
    man erfährts nur nicht
    weil die plattenindustrie nur auf „kling wie elemente“ setzt
    und die clubs voll mit coverbands sind

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    Viva la (R)evolucion
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #7461571  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 86,879

    JimKnopftja und warum? es gibt sie schon, sie werden nur nicht populär.
    eigenständigkeit ist heut schon fast verpöhnt

    Ich wüsste etliche Gegenbeispiele, aber die will ja keiner hören, o tempore o mores-Klagen sind schließlich absolut zeitlos.

    Mick67Schwer vorstellbar. Der Kram ist doch völlig austauschbar geworden. „Like A Virgin“ und „Papa Don’t Preach“ sind doch heute noch memorabel, weil die alte Madonna immer noch ziemlich populär und in der Hinsicht eine Ausnahmeerscheinung ist. Ich wage die Prognose, daß nach Lady Gaga in 10 Jahren kein Hahn mehr kräht.

    Ach Mick, das ist wirklich so ein alte-Leute-Denken, das hat es 1956 gegeben, 1965, 1982, 1995, wann auch immer. Nein, Lady Gaga-Songs klingen nur dann austauschbar, wenn man keinen Bezug zu dieser Musik hat. Für mich klingt auch jeder Blues-Song wie der andere. Aber deswegen rede ich auch nicht mit, wenn über Blues diskutiert wird, weil ich keine Ahnung davon habe.

    PS: Außerdem ist Popmusik erstmal für das hier und jetzt. Man hört doch keine Popmusik mit dem Gedanken daran, ob das in 20 Jahren noch relevant ist. Bzw. – wenn man anfängt, diese Frage wichtig zu finden, dann ist man draußen, dann ist Pop woanders.

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    #7461573  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,466

    Ich denke es macht auch einen großen Unterschied, ob man eine urbane oder eine provinzielle Liveszene betrachtet. Ich vermute auf dem Land hat man es mit eigenen Songs um einiges schwerer als in einer Großstadt. Und wie ich weiter oben schon mal schrieb. Das Alter der Bands hat einen entscheidenen Faktor.

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    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #7461575  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 86,879

    Stormy MondayNein, es geht um aktuelles Songmaterial, das von Coverbands gespielt wird. In Zukunft und HÄUFIG. Aus den Noughties wird nicht viel gespielt verglichen mit anderen Dekaden…..

    Weil solche Bands nunmal für Nostalgie zuständig sind. Hat es in den 80ern ABBA-Tributebands gegeben? Ich kann mich nicht daran erinnern. Niemand hat sich Mitte der 80er für ABBA interessiert. Seit Mitte der 90er ist jede zweite Woche eine ABBA-Tributeband in der Stadt.

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    #7461577  | PERMALINK

    mick67

    Registriert seit: 15.10.2003

    Beiträge: 76,902

    Herr Rossi….Ach Mick, das ist wirklich so ein alte-Leute-Denken, das hat es 1956 gegeben, 1965, 1982, 1995, wann auch immer. Nein, Lady Gaga-Songs klingen nur dann austauschbar, wenn man keinen Bezug zu dieser Musik hat. Für mich klingt auch jeder Blues-Song wie der andere. Aber deswegen rede ich auch nicht mit, wenn über Blues diskutiert wird, weil ich keine Ahnung davon habe.

    Blödsinn! Du tust so, als ob sich die Musikszene seit den 60ern nicht geändert hätte. Als ob noch mit den gleichen Instrumentarien wie in den 60ern Musik produziert und vermarktet wird. Und da rede ich noch nicht mal von der musikalischen Substanz, die eine Gaga vielleicht haben mag.

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    #7461579  | PERMALINK

    genosse-schulz

    Registriert seit: 06.01.2009

    Beiträge: 5,321

    Vielleicht haben Lady Gaga – Songs in 20 Jahren den Stellenwert, den Madonna – Songs aus den 80-ern heute haben, abwarten. Vielleicht bleibt aber auch nur der Trashfaktor a la… hier klicken.

    Aber wir reden hier immer nur von Pop, bei Rock dürfte in 20 Jahren der White Stripes ihr „Seven Nation Army“ wohl der Konsenstitel schlechthin sein. Oh Gott…

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    I hunt alone
    #7461581  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 86,879

    @mick: Selbstverständlich hat sich die Musikszene verändert, sehr verändert. Aber irgendwer hat immer gesagt: Rock’n’Roll ist in einem halben Jahr tot, von diesen Liverpooler Pilzköpfen will bald keiner mehr was wissen usw. Anfang der 80er gab es nur noch Synth-Pop und das hatte ja alles eine so begrenzte Halbwertzeit … Heutzutage ist der Synth-Pop der frühen 80er allgegenwärtig und begeistert Twentysomethings, über Bap reden aber wirklich nur noch ältere Semester.;-) Und in 20 Jahren wird es neue Bands und Künstler geben, die in irgendeiner Form auf Lady Gaga oder La Roux Bezug nehmen und im Internet werden Leute die alten Clips kommentieren: Ja, das waren die guten alten Zeiten, da gab es noch echte Hits, they don’t make them like this anymore und dergleichen. Solche Kommentare findest Du jetzt schon reihenweise unter Clips der 90er Jahre und damals hätte es hier haargenau die gleiche Debatte gegeben.

    --

    #7461583  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 86,879

    genosse schulzbei Rock dürfte in 20 Jahren der White Stripes ihr „Seven Nation Army“ wohl der Konsenstitel schlechthin sein. Oh Gott…

    :lol:

    --

    #7461585  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,065

    genosse schulzVielleicht haben Lady Gaga – Songs in 20 Jahren den Stellenwert, den Madonna – Songs aus den 80-ern heute haben, abwarten. Vielleicht bleibt aber auch nur der Trashfaktor a la… hier klicken.

    Der Song war aber schon damals Scheiße. Immer wenn er auf MTV kam, habe ich sofort umgeschaltet.

    @Rossi: Guter Beitrag, das sehe ich ganz genauso.

    Herr RossiWeil solche Bands nunmal für Nostalgie zuständig sind. Hat es in den 80ern ABBA-Tributebands gegeben? Ich kann mich nicht daran erinnern. Niemand hat sich Mitte der 80er für ABBA interessiert. Seit Mitte der 90er ist jede zweite Woche eine ABBA-Tributeband in der Stadt.

    Die Neubewertung von ABBA begann mit der „Gold“-Compilation. Als die rauskam, war ich 17 und in kürzester Zeit hatten sehr viele Freunde und Klassenkameraden diese CD.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #7461587  | PERMALINK

    mick67

    Registriert seit: 15.10.2003

    Beiträge: 76,902

    @Rossi
    Na ja, wir werden sehen. Der große Unterschied zu den 90ern besteht m.E. in der heutigen unendlichen Reproduzierbarkeit. Die von Dir genannten Beispiele haben alle noch in der „heilen“ Musikwelt ohne Downloads, mp3s und proTools stattgefunden. Ich glaube nicht, daß der Nostalgiefaktor bei den heutigen Hüpfdohlen ;-) Popacts in 10 Jahren genauso groß sein wird. Aber ich glaube, wir schweifen ab..
    Oder um vielleicht den Dreh zum Thema zu bekommen. Eine Band wie die Stones oder Yardbirds haben doch mit ihren Covers alter Blueser wie Chuck Berry oder Muddy Waters doch viel mehr Interesse für die Vorbilder erregt, als es eine Lady Gaga Coverband in 5 Jahren jemals auch nur annähernd gelingen könnte.

    --

    #7461589  | PERMALINK

    gerry

    Registriert seit: 29.06.2007

    Beiträge: 894

    JimKnopfund das ist unsinn.
    es gab nie so viele neue musikrichtungen wie mom
    noch nie gab es so viele experimentierfreudige bands wie heute.
    man erfährts nur nicht
    weil die plattenindustrie nur auf „kling wie elemente“ setzt
    und die clubs voll mit coverbands sind

    Da widerspreche ich Dir gar nicht. Ich wollte mit dem Zitat eher ausdrücken, dass wenn etwas „neu“ ist, dies nicht unbedingt etwas über die Qualität aussagt. Nur weil etwas anders ist, ist es nicht besser und ein guter Song ist ein guter Song, gestern wie heute.

    Etwas komplett „neues“ gibt es nicht und gab es nie. Neu zusammengesetztes und neu präsentiertes schon. Auch der zu seiner Zeit revolutionäre Rock’n’Roll war nicht wirklich „neu“ sondern hatte seine Wurzeln in alten Traditionen.

    Sollte jemand mit dem Bunsenbrenner einen ganz „neuen“ Musikstil entwickeln kommt dabei mit Sicherheit totaler Murks heraus.
    Musik ist etwas Lebendiges, das sich stetig weiterentwickelt und sich an den Traditionen immer wieder erdet und neu auflädt.
    Manchmal denkt man jahrelang, dass nichts passiert und plötzlich kommt eine neue Welle der Kreativität.
    Also keine Sorge!

    --

    #7461591  | PERMALINK

    mueti

    Registriert seit: 09.11.2007

    Beiträge: 1,047

    Eine früher-war-alles-besser Diskussion. Genau das, was dem Forum noch gefehlt hat! Booyah!

    --

    #7461593  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 86,879

    Mick67
    Oder um vielleicht den Dreh zum Thema zu bekommen. Eine Band wie die Stones oder Yardbirds haben doch mit ihren Covers alter Blueser wie Chuck Berry oder Muddy Waters doch viel mehr Interesse für die Vorbilder erregt, als es eine Lady Gaga Coverband in 5 Jahren jemals auch nur annähernd gelingen könnte.

    Das sind aber doch sehr unterschiedliche Vorgänge. Für die jugendlichen europäischen Beat-Fans war das musikalisches Neuland. Tributebands, die populäre Acts nachspielen, bedienen dagegen Nostalgie – bei denen, die die Originale miterlebt haben oder auch Nostalgie von Jüngeren, die die aktive Zeit der Beatles oder ABBA oder wen auch immer nicht selbst miterlebt haben.

    Eher vergleichbar ist es, wenn jetzt La Roux mit Heaven 17 ein Konzert geben. Heute 15jährigen dürften die wohl kaum noch ein Begriff sein, denn so berühmt wie Michael Jackson oder jetzt schon Lady Gaga sind sie nun nicht, Elly Jackson selbst war zu deren prägenden Zeiten noch gar nicht geboren. Ob nun jeder La Roux-Fan sich jetzt „Penthouse & Pavement“ aus dem Internet saugt oder die alte LP aus dem elterlichen Plattenschrank zieht oder beim Händler für ein paar Euro mitnimmt, das glaube ich nicht, aber es wird sicher nicht wenige geben, die das machen.

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    #7461595  | PERMALINK

    saffer38

    Registriert seit: 26.08.2003

    Beiträge: 3,091

    Puh…Coverbands – eines meiner „Lieblingsthemen“, har, har…ok, will es mal nicht so polemisch versuchen ;-)

    Coverbands aus Publikumsperspektive: Ja, kann ich zum Teil nachvollziehen, dass die Leute einfach „ihre Lieblingshits aus den 70er, 80er und 90ern“ live hören wollen (ala „Schatz, sie spielen unser Lied“) und v.a. bei Bands, die es nicht mehr gibt oder kaum touren, alles ok, soweit. Und für Tanzverstanltungen wahrscheinlich auch ok, wobei es manchmal etwas surreal und peinlich wirkt, wenn dann da ober ein Ein-Mann-Unterhalter mit Tonnen von MIDI-Technik die Hits mehr schlecht als recht runtereiert – da würde ich dann doch gleich nen DJ nehmen!

    Coverbands aus Musikerperspektive: Frag mich manchmal, wenn ich mal ne Coverband sehe, und die bekommen ihren Applaus, ob die sich dann Gedanken machen, warum ihnen zugejubelt wird. Weil sie den Leuten geben, was sie wollen (nämlich nichts eigenes, sind es nicht fremde federn, mit denen sich man da schmückt?, weil sie toll nachspielen oder weil ihnen als Band zugejubelt wird…
    Und meistens sehen sie dabei auch immer saudämlich aus (wie z.B. Abba-Coverbands mit doofen Perücken oder ZZ-Top-Coverbands mit angeklebten Bärten – ja, is denn heut scho Fasching??)

    Coverbands aus Veranstalter-Perspektive: Sind immer eine sicherere Bank, um die Hütte vollzukriegen. Leider wird aber damit immer mehr der Markt für kreative Musiker mit eigenem Material kaputt gemacht. Die meisten Coverbands, die ich kenne, arbeiten ja nicht kreativ, sondern versuchen die Sachen so perfekt wie möglich nachzuspielen.
    Wenn Musiker in ihre Sets 3,4 Covers einbauen und diese dann auch individuell interpretieren ist das was anderes und das finde ich auch spannend.

    Also generell: Cover- und Tribute-Bands braucht es nicht wirklich, ist m.M.n. nur so’n Refugium für gestrandete Musiker, die wahrscheinlich keine Träume mehr haben (das geht es ja meist auch nur um die Kohle) – ich meine, die haben in der Regel ihre feste Setlist und die wird jahrelang immer in der selben Reihenfolge runtergeschrammelt – das ist eine feine Dienstleistung am Kunden – wie man so sagt – aber mit Spannung, Überraschung, kreativem Chaos, also all das was gute Musik ausmacht – hat das für mich nicht mehr viel zu tun!
    Ist so ne Beamten-Einstellung zur Musik eben! So, nuff said!

    #7461597  | PERMALINK

    cleetus

    Registriert seit: 29.06.2006

    Beiträge: 17,530

    Saffer38

    Coverbands aus Musikerperspektive:

    Wer spielt denn dann in Coverbands? (Entschuldige wenn ich eine so, aus Musikerperspektive wahrscheinlich, blöde Frage stelle, nur impliziert deine Schreibweise ja, dass dem nicht so ist.)

    --

    Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block
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