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AutorBeiträge
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Doc F.…besser als „Working ON A Dream“, das ich zwar nicht verkauft, aber auch kaum gehört habe.
…mehr als „Working On A Dream“ (*)…
Ich verstehe nicht, wie man „Working On A Dream“ so abwatschen kann. Zumindest Anfang („Outlaw Pete“) und Ende („The Last Carnival“ bzw. „The Wrestler“) der Platte sollte doch selbst den härtesten Kritiker zu ** hinreißen lassen.
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Highlights von Rolling-Stone.deWerbung@nail75: Schon ganz rchtig, dass ich „Magic“ besser fand als „Working on a dream“. Ich fand das klanglich auch nicht so schlimm, wie es vielfach beschrieben wurde, aber da spielen die eigenen Ohren und die eigene Anlage sicher auch eine Rolle. Fakt ist für mich, dass ich die Mehrzahl der Songs auf „Magic“ gut bis sehr gut fand – textlich wie musikalisch – und dass die neue hier in jeder Hinsicht für mich abfällt. Ich halte ihn nach wie vor für einen aufrechten Burschen, dem ich seine Intentionen immer abkaufe, aber er ist mir hier viel zu einseitig und in den Texten zu platt (Setzkasten halt), dabei hätten die Themen ja geradezu nach epischen Songs geschriien, abe die kriegt er entweder nicht mehr hin oder nur im Zusammenspiel mit der E Street Band, die ich doch sehr vermisse auf diesem Album, allen voran Roy Bittan und Little Steven
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Morgen abend im Zündfunk nachtmix auf Bayern 2 (23.05 Uhr – 00.00 Uhr, auch über Stream zu empfangen):
Wrecking Ball USA?
Der Boss und andere US-amerikanische Songwriter
Mit Michael BartleWie ist es denn nun, das neue Springsteen-Album – immerhin Album der Woche im Rolling Stone? Na ja, geht so! Wrecking Ball heißt sein neues Album, Abrissbirne. Und tatsächlich hätte das zerklüftete, zerrissene, im Hinterland manchmal schon an ein Dritte Welt Land erinnernde Amerika eine ganze Menge an Stoff und Geschichten hergegeben für den Boss, den kritischen Patrioten, aber Bruce Springsteen hat diesmal nicht wirklich einnetzen können – zu breiig und bräsig in weiten Teilen die Produktion und auch die ein oder andere Fiddel und den ein oder anderen Gospel-Chor hätte er sich sparen können, so klingt Wrecking Ball über weite Strecken dann wie das musikalische Äquivalent zu diesen Feelgood Movies mit sozialkritischem Anspruch. Also etwas harmlos und zahnlos. Neben Bruce Springsteen wird dieser Nachtmix aber auch jüngere amerikanische Songwriter und Pop-Entwürfe streifen – etwa den hochtalentierten Andrew Bird oder M Ward sowie die hochgehandelten Alabama Shakes. Und am Ende stellt Michael Bartle dann noch die ein oder andere neue Electro-Pop Scheibe vor.
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What's a sweetheart like me doing in a dump like this?John Updike…die Missstände an Börsen, die Hedgefonts etc. kann man auch lyrisch besser verarbeiten….
Ein Punkt, der mich am meisten am Album „Wrecking Ball“ stört. Die pure Schwarz-weiß Malerei, wenn es um das Bank-/Finanzwesen geht. Im Grunde haben damit alle Künstler ein Problem. Sie wollen natürlich ein Statement abgeben, aber im Grunde fehlt ihnen der Durchblick und das Wissen um zu beurteilen, was in den letzten Jahren passiert ist. Und dann kommen schnell textliche Banalitäten heraus.
Gegen die Unmenschlichkeit von Kriegen, Umweltverschmutzung, Armut, etc. läßt sich natürlich besser anschreiben als gegen die abstrakte Bank- und Finanzwelt.Im übrigen: an den Börsen gibt und gab es nie Missstände. Die funktionieren seit Jahrzehnten einwandfrei, es sind die OTC Märkte, die Probleme bereiten. Man kann das gar nicht oft genug wiederholen.
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nail75Roulette ist aber auch eher gut gemeint als gut gemacht.
Was gefällt dir denn an „Roulette“ nicht? Ich finde den Song, inbesondere seinen Anfang mit den hektischen Trommeln, höchst gelungen.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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MatzIch verstehe nicht, wie man „Working On A Dream“ so abwatschen kann. Zumindest Anfang („Outlaw Pete“) und Ende („The Last Carnival“ bzw. „The Wrestler“) der Platte sollte doch selbst den härtesten Kritiker zu ** hinreißen lassen.
Tja, tut mir leid – das ist halt die Kritik eines enttäuschten Fans ;-). „Outlaw Pete“ kann ich einfach nicht gut finden, weil das Lied teilweise 1:1 nach KISS klingt und „The Wrestler“ gefällt mir leider auch nicht. „The Last Carnival“ ist in Ordnung, aber nicht so überragend, daß ich deshalb das gesamte Album besser bewerten könnte. „Nebraska“ oder „Born To Run“ sind mindestens 5x so gut und nicht nur 2 1/2 mal :-).
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Mick67…pure Schwarz-weiß Malerei, wenn es um das Bank-/Finanzwesen geht. Im Grunde haben damit alle Künstler ein Problem. Sie wollen natürlich ein Statement abgeben, aber im Grunde fehlt ihnen der Durchblick und das Wissen um zu beurteilen, was in den letzten Jahren passiert ist. Und dann kommen schnell textliche Banalitäten heraus….
Kann man so sehen. Allerdings muss einem Künstler der vereinfachte und pauschalierte Blick auf schwarze Schafe und die Folgen der Zockerei erlaubt sein. Die Art wie Ry Cooder dieses Thema auf seinem letzten Album in der Rolle des Jesse James behandelt, ist mindestens so drastisch, aber … besonders im Walzertakt … origineller:
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Boys I was branded as a bandit and bank robber
But I never turned a family from their home
… please give me back my trusty 44
…
Un minuto a rezar y un segundo para morir (One minute to pray and a second to die)
that’s all you birds will ever get from me
You lined your pockets well but I´ll see you all in hell
Quemando como dinero (burning as cash) for all eternityRy Cooder – El Corrido de Jesse James
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Gerade die FAZ-Rezension gelesen – Da unterschreibe ich aber jedes Wort!
(Im Hintergrund läuft bei mir gerade „Magic“, sicher nicht sein stärkstes Werk, aber welche Wohltat gegenüber der Abrissbirne!!)
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Wenn es nach dem aktuellen Schnitt der Sternebewertung des Forums geht, ist das Album bei knapp 4 Sternen und liegt damit auf einem Level mit Leonard Cohen und Tindersticks , aber besser als alle übrigen relevanten + viel Benoteten wie Lana del Rey, Adele, First Aid Kit, Noel Gallagher.
Will damit sagen : das Album ist vielleicht nichts für den intellektuellen Musikfan, aber der Boss hat doch anscheinend mal wieder den Musiknerv vieler getroffen, meinen auch. Und nenne mir einer einen Künstler ( ausser vielleicht vorerwähnten Leonard Cohen ) , der in den 70ern relevante Alben produziert hat , und heute mit einem vergleichbaren Stil weiterhin erfolgreich auf höchstem Niveau ist.
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Clarence doesn't leave the E Street Band when he dies. He leaves when we dieRandy Newman
Bob Dylan
Neil Young--
What's a sweetheart like me doing in a dump like this?
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Wir sollten hier nicht vergessen, um was für ein Medium es sich handelt. Es geht doch schlicht und einfach um Rockmusik. Ich zumindest kenne kein Album, dass fein und penibel die Finanzwelt analysiert. Zum einen könnte man dies nicht in dem Format Rocksong unterbringen, zum anderen wollen das die meisten nicht in einem Song hören. Dafür gibt es doch ganz andere Quellen. Und Springsteen hier mangelndes Verständnis und Wissen zu unterstellen ist dann doch etwas zu hoch gegriffen.
Ich persönlich finde das Album unglaublich dicht und vielschichtig. Ich kann jedoch verstehen, wenn einem die Art der polternden „Protestsongs“ nicht gefällt. Auf der anderen Seite kann ich nicht die „Schwarz/Weiß – Malerei“ in Bezug auf Springsteen verstehen. Mir kommt es so vor, als wenn sich viele überhaupt nicht die Mühe machen, den Zugang zum Album zu bekommen. Da wird oft kurz reingehört, einige Worte aufgeschnappt, die man versteht und schon wird die lyrische Qualität angeprangert. In meinen Ohren ist das ganze Album von vorne bis hinten unglaublich durchdacht und meisterlich umgesetzt. Viele hier kritisierten Punkte (direkte Sprache etc.) sind ganz bewusst gewählt und sollen genauso klingen. Wer das natürlich nicht versteht oder verstehen will, der wird das Album schlecht reden. Genauso, wer immer wieder ein neues „Racing in the streets“ oder „Jungleland“ fordert. Ich finde es schade, dass sich immer weniger Menschen an ein Album trauen, dass beim ersten oder zweiten hören nicht sofort anspricht (das ist jetzt nicht nur auf Springsteen gemünzt).
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Mit Deiner Analyse liegst Du vollkommen daneben, Mr. Badlands.
Ich will hier jetzt nicht die ganze Finanzkrise aufrollen, aber wenn Springsteen davon singt, daß sein Hometown von den bösen Bankern getötet wurde, dann ist das eindimensional gedacht. Die endlose Konsumgeilheit seiner Landsleute befeuert durch aberwitzige Finanzierungen gehört genauso an den Pranger. Aber nein, kein Wort, hier steht er wie immer bei Bruce, der hard working man, der sich jeden Cent aus dem Kreuz leiert, dort der böse Banker seit neuesten.
Wenn man ein Thema nicht komplett durchdrungen hat, kann man das ganze auch etwas abstrakter oder auch gar nicht angehen, aber so ist mir Springsteens Kritik zu platt.Mir sind Texte ansonsten ziemlich egal, aber bei „Wrecking Ball“ wird man an jeder Ecke darauf gestoßen. Und Du kannst Dir sicher sein, Springsteen Alben tue ich nie nach 2-3mal Hören ab.
Da ich auch gerade das Buch „Born To Run“ von Louis P. Masur lese, habe ich heute zweimal BtR durchgehört. Das sind inhaltlich Welten zu „Wrecking Ball“. Daß man wie Du, WB sternemäßig auf eine Stufe mit BtR stellt, ist mir ein Rätsel.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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@mick: „Born to run“ und „Wrecking Ball“ sind nicht miteinander vergleichbar. Beides sind jedoch Meisterwerke, jedes auf seine Art. Wenn Du eine andere Auffassung vom neuen Album hast, dann ist das Deine Sichtweise. Allerdings solltest Du auch akzeptieren, dass es Menschen gibt, die das Album für ein großes Werk halten. Vielleicht solltest Du Dir einfach mehr Zeit für die Texte nehmen. Du hast ja selbst gesagt, dass Texte normalerweise nicht so Dein Ding sind.
Viele werfen hier mit Steinen. Die Argumentationen vieler Album Kritiker jedoch finde ich um ein mehrfaches „platter“ als die die Texte Springsteens. Man sollte auch immer bedenken, welche Emotion oder Antrieb was hinter den Texten steht.
P.S. Mein ausführliches Review folgt demnächst….
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waRandy Newman
Bob Dylan
Neil YoungRandy Newman lass ich gelten, wobei er seine Musikinstrumentierung doch häufig nur noch auf Piano beschränkt.
Bob Dylan ist natürlich völliger Blödsinn, da er seine Musikinstrumentierung und -ausrichtung immer wieder komplett geändert hat . Die letzten Alben haben musikalisch mit seinen ersten überhaupt nichts am Hut. Im Gegenteil ein gutes Beispiel für meine Argumentation, denn eine Dylanplatte wie in den 60ern wird wohl von vielen Alt-Fans gewünschtsein, wird es aber definitiv nie mehr geben.
Von Neil Young kenne ich zuwenig, um beurteilen zu können, ob es Alben wie Harvest oder After the Gold Rush ( die beiden hab ich zumindest ) auch in den letzten sagen wir mal 15-20 Jahren gegeben hat.--
Clarence doesn't leave the E Street Band when he dies. He leaves when we dieOh Mann, ihr beiden macht Euch aber die Welt, wie sie Euch gefällt.
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