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Anonym
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Wir sollten hier nicht vergessen, um was für ein Medium es sich handelt. Es geht doch schlicht und einfach um Rockmusik. Ich zumindest kenne kein Album, dass fein und penibel die Finanzwelt analysiert. Zum einen könnte man dies nicht in dem Format Rocksong unterbringen, zum anderen wollen das die meisten nicht in einem Song hören. Dafür gibt es doch ganz andere Quellen. Und Springsteen hier mangelndes Verständnis und Wissen zu unterstellen ist dann doch etwas zu hoch gegriffen.
Ich persönlich finde das Album unglaublich dicht und vielschichtig. Ich kann jedoch verstehen, wenn einem die Art der polternden „Protestsongs“ nicht gefällt. Auf der anderen Seite kann ich nicht die „Schwarz/Weiß – Malerei“ in Bezug auf Springsteen verstehen. Mir kommt es so vor, als wenn sich viele überhaupt nicht die Mühe machen, den Zugang zum Album zu bekommen. Da wird oft kurz reingehört, einige Worte aufgeschnappt, die man versteht und schon wird die lyrische Qualität angeprangert. In meinen Ohren ist das ganze Album von vorne bis hinten unglaublich durchdacht und meisterlich umgesetzt. Viele hier kritisierten Punkte (direkte Sprache etc.) sind ganz bewusst gewählt und sollen genauso klingen. Wer das natürlich nicht versteht oder verstehen will, der wird das Album schlecht reden. Genauso, wer immer wieder ein neues „Racing in the streets“ oder „Jungleland“ fordert. Ich finde es schade, dass sich immer weniger Menschen an ein Album trauen, dass beim ersten oder zweiten hören nicht sofort anspricht (das ist jetzt nicht nur auf Springsteen gemünzt).
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