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Mr. BadlandsKlasse Album, bin sehr berührt und begeistert. Kann noch nicht sagen, was mein Favorit ist. Momentan haben mir es Jack of all trades!!!, This depression!!!, Wrecking Ball, Rocky ground!!! und Land of hopes and dreams am meisten angetan. Aber auch die restlichen sind auf einem verdammt hohen Niveau.
Ein Meisterwerk im Schaffen von Springsteen!! :sonne:
Das sind auch meine Favoriten. Und schön, dass „Rocky Ground“ hier soviel Zustimmung erfährt.
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WerbungIch höre das Album irgendwie anders, bin aber noch nicht ganz durch mit einer abschließenden Beurteilung. Aber für mich steht fest, daß „Rock Ground“ der Schwachpunkt ist. Das ist Musik für Hörer dieser R&B Soße, die sich seit Jahren durch die Charts schleimt. Fürchterlich!
Fest steht für mich auch, daß es sich nicht um ein Meisterwerk vom Boss handelt, eher gehobenes Mittelfeld, Europaleagueplatz vielleicht.--
Ich mag „Rocky Ground“ auch, aber diese alberne Rap-Einlage ist etwa so passend wie Pavarotti damals in U2s „Miss Sarajevo“.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Close to the edgeIch mag „Rocky Ground“ auch, aber diese alberne Rap-Einlage ist etwa so passend wie Pavarotti damals in U2s „Miss Sarajevo“.
Beides ist genial! Der Pavarotti Teil ist doch pure Gänsehaut, besonders als Bono diesen Teil während der letzten Tour live übernommen hat :-). Da sieht man welches Potential er als Sänger hat.
Ich finde es bei „Rocky Ground“ hervorragend, dass sich der „Rap“ sehr zurücknimmt und etwas bedrückendes verbreitet, eingebettet in die kämpferischen Samples und in Springsteens vorsichtigen Optimismus „a new day’s coming“. Toll, wie sich die Sounds ineinander verweben.
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TAZ vom 02.03.2012
Bruce Springsteen ist wütend. Das kann man hören, auf seinem neuen Album – mit kämpferischen Songs über den kaputten amerikanischen Traum.von Thomas Winkler
Das Wall Street Journal hat die Gefahr bereits absorbiert. Das Zentralorgan der amerikanischen Banker besprach zu Beginn der Woche als eines der ersten großen Presseorgane Bruce Springsteens neues Album „Wrecking Ball“ und analysierte nicht einmal besorgt: Der große alte Mann der amerikanischen Rockmusik habe sich „die Finanzwirtschaft als herausragenden Gegner“ ausgesucht.
Tatsächlich: Springsteen mag noch nie ein Großmeister der Grautöne gewesen sein, aber so eindeutig wie auf seinem 17. Studio-Album waren die Rollen noch nie verteilt. Die da oben sind schuld, denen da unten geht’s scheiße. Und: Das ist nicht in Ordnung. „The banker man grows fat, working man grows thin“, heißt es in „Jack of All Trades“. Der mittlerweile 62-Jährige grummelt es eher, als dass er es singt. Später nuschelt er dann: „If I had me a gun, I’d find the bastards and shoot ’em on sight.“ Ja, der Boss ist richtig sauer.
Diese verzweifelte, aber immer noch kämpferische Klage über die Macht der Banken, über Geschäftemacher, die sein Land zugrunde gerichtet haben, zieht sich wie ein roter Faden durch das Album. „Easy Money“ heißt ein Song. „Gambling man rolls the dice / Working man pays the bill / It’s still fat and easy up on banker’s hill“, wüted Springsteen in „Shackled and Drawn“. Trotzdem kommt der Rezensent des Wall Street Journal zu einem versöhnlichen Fazit: „Wrecking Ball“ sei „ein Triumph“. Und gar nicht so gefährlich, denn Springsteens neues Opus stärke schlussendlich „traditionelle christliche und amerikanische Ideale“.Das mag so sein. Allerdings propagiert Springsteen dann wohl doch andere Ideale, als sie an der Wall Street vorherrschen. Bei einer Pressekonferenz in Paris in der vergangenen Woche ließ er keinen Zweifel an seiner politischen Stoßrichtung: „Was unserem Land angetan wurde war falsch und unpatriotisch und unamerikanisch“, zeterte er mit Blick auf die Finanzwirtschaft und die abgewählte Bush-Administration, „und niemand ist dafür bislang zur Rechenschaft gezogen worden.“
Ausdrücklich erwähnte er Occupy Wall Street als positiven Impuls, die gesellschaftliche Starre in den USA aufzulösen. Die Bewegung hätte „die nationale Agenda verändert, die zuvor von der Tea Party bestimmt war“.
Was „amerikanisch“ ist
Auf Springsteens Agenda steht es schon lange, die Deutungshoheit über das „Amerikanische“ zurück zu erlangen. Ein Projekt, das 2005 mit „Devils & Dust“ begann, mit dem Springsteen erste Zweifel anmeldete an der patriotischen Allianz, in die er sich widerspruchslos mit dem Post-9/11-Album „The Rising“ eingereiht hatte. Ein Jahr später folgte „We Shall Overcome: The Seeger Sessions“, auf dem er über das Nachspielen alter Folk-Klassiker den amerikanischen Traum als Arbeiterrecht reklamierte.
Das anschließende „Magic“ mit seinen Geschichten von Verlierern, Außenseitern und Gescheiterten ließ sich lesen als Zustandsbeschreibung einer Nation in einem ungeliebten Krieg. Vor drei Jahren begrüßte er mit „Working on a Dream“ weniger die Ankunft von Obama, den er im letzten Wahlkampf unterstützte, als das Ende der Ära Bush.
Dieses Projekt findet nun mit „Wrecking Ball“ seinen vorläufigen Abschluss. Und damit er nicht missverstanden wird, wie es ihm mit „Born in the U.S.A.“ passiert ist, das, obwohl ein Anti-Vietnamkriegs-Song, als Hymne des ersten Golfkriegs missbraucht wurde, laufen im Videoclip zur ersten Single-Auskopplung „We Take Care of Our Own“ mitten durch die Schwarz-Weiß-Bilder von Obdachlosen und leerstehenden Häusern, abgehärmten Gesichtern und hoffnungsvollen Kinderaugen die Texte: „Where is the promise from sea to shining sea?“ – in Anspielung auf ein populäres Lied, das die USA als Land der unbegrenzten Möglichkeiten preist.
Dieses Versprechen, so Springsteen in Paris, ist gebrochen worden: „Es gibt keine Vereinigten Staaten, wenn du einigen Menschen sagst, sie dürfen nicht mit auf den Zug springen.“ Mit seinen neuen Songs reaktiviert er seine Lieblingsrolle als Volkstribun, der denen da oben mal erklärt, wie der wahre Amerikaner da unten lebt. „Hard times come and hard times go“, singt Springsteen im Titelsong, in dem er den Abriss des Giants Stadium in seinem Heimatstaat New Jersey erzählt. Das Stadion, in dem vor allem Football gespielt wurde, verschwand 2010 und wurde ersetzt durch eine hochmoderne Entertainment-Arena, während auf dem alten Ort Parkplätze entstanden: „All our little victories and glories have turned into parking lots.“
Eintauchen in die Vergangenheit
Das Alte, Bewährte, so die Botschaft, muss verschwinden, wenn es der Kapitalismus so will. Aber das ist falsch. Eine Haltung, die auch in der Musik des neuen Albums reflektiert wird. Manager Jon Landau, der Springsteen einst legendärerweise zur Zukunft des Rock‘n‘Roll erklärt hatte, versprach, das neue Album seines Schützlings sei dessen „musikalisch innovativstes der letzten Jahre“. Dazu haben Springsteen und sein Produzent Ron Aniello erst einmal der E Street Band eine Pause verordnet. Nur einzelne Mitglieder kommen sporadisch zum Einsatz, der im vergangenen Jahr verstorbene Clarence Clemons grüßt mit einem Saxophon-Solo aus dem Grab.
Stattdessen hat Aniello moderne Technik genutzt, um manche Songs mit elektronischen Sounds und Computer-Beats aufzupeppen. Doch natürlich ist aus „Wrecking Ball“ trotzdem kein Techno-Album geworden, denn mit noch viel größerer Lust taucht Springsteen ein in die Vergangenheit. Dort liegen seine Bezugspunkte, dort, in einem besseren Gestern will er sich verorten.
Fast scheint es, als sollte „Wrecking Ball“ ein Landkarte entwerfen, die den Weg weist zu den glorreichsten Momente in der Geschichte der populären Musik Amerikas, zu Country, Folk, Rock. Auch zu Soul und Gospel, die so ausführlich wie noch nie bei Springsteen auftauchen. Am Ende von „Land of Hope and Dreams“ stimmt eine Frauenstimme sogar Curtis Mayfields schwarze Selbstermächtigungshymne „People Get Ready“ an.
Er besetzt die Musiken
Springsteen besetzt diese Musiken, so wie die Protestierer die Wall Street besetzt haben. Beides hat vor allem eine symbolische Bedeutung. Ob in dem eher optimistischen „Shackled and Drawn“ mit seiner von Fidel und Banjo gestützten Jahrmarktsstimmung oder im elegischen, auf Klavier, Streicher und Posaunenchor bauenden „Jack Of All Trades“: Immer wieder bezieht sich Springsteen auf die „Seeger Sessions“ und damit auf die Protest-Song-Tradition der USA, die noch vor Woody Guthrie oder Seeger zurückreicht.
Noch weiter zurück geht die musikalische Reise in die glorreiche amerikanische Vergangenheit in „Death to My Hometown“: Während Springsteen berichtet, wie der globalisierte Kapitalismus eine Stadt zerstört, wie mit der Fabrik zuerst die Arbeit und dann auch die Würde verschwindet, jubilieren die Spielmannsflöten, als käme gerade die Kavallerie zur Rettung angeritten.
Am Ende des Albums steht das bereits sechs Jahre alte „American Land“, ein Song, der längst fest zu seinem Live-Programm gehört. Über einen Marschrhythmus und mit hemmungsloser Fröhlichkeit fordert Springsteen all die illegalen und legalen Einwanderer aus Mittel- und Südamerika auf, es „the Irish, the Italians, the Germans and the Jews“ nach zu tun.
Die kamen einst mit leeren Bäuchen über das große Wasser in dieses Land der unbegrenzten Möglichkeiten, das es niemals gegeben hat, das lange aber wenigstens ein funktionierendes Versprechen war. Das Lied verspricht: Das Land liegt immer noch hier, „ready for the taking of every working man“. Das alte Versprechen wird erneuert: „Make your home in die American land“. Wie sie das in der Wall Street wohl wirklich finden?--
Findest du nicht auch, dass es angemessener wäre, hier einen Link zu diesem Artikel zu setzen (Und damit die Arbeit des Redakteurs ein wenig zu belohnen), statt hier den gesamten Text reinzukopieren?
Wer das so machen will, hier ist der Link:
http://taz.de/Bruce-Springsteens-neues-Album/!88785/
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CordFindest du nicht auch, dass es angemessener wäre, hier einen Link zu diesem Artikel zu setzen (Und damit die Arbeit des Redakteurs ein wenig zu belohnen), statt hier den gesamten Text reinzukopieren?
Ok. Bin nicht so bewandert in diesen Dingen. Wird in Zukunft beachtet.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Ich bin zwar nicht mit allem einverstanden, was Thomas Winkler über die Platte in der TAZ schreibt, aber das ist doch mal eine fundierte Auseinandersetzung und nicht der schnelle, gehässige Verriss von Reents in der FAZ.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Thomas Groß (Die Zeit) zweifelt daran, ob es das vom Boss mit Herzblut glorifizierte Amerika überhaupt noch gibt
„So herzzerreißend dieser letzte Volkstribun des Rock’n’Roll auch an seiner Vision festhält, Springsteens Amerika leidet darunter, dass Legende und Wirklichkeit immer schwerer in Deckung zu bringen sind.“
…und bringt es am Ende seines Artikels so auf den Punkt:
“Got a 59 Chevy and my baby with me«, so klingt klassischer Springsteen. »I’m going to hit the road in my brandnew Toyota Prius« – das funktioniert schon nicht mehr.“
http://www.zeit.de/2012/10/Springsteen-Wrecking-Ball/seite-2
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gollumThomas Groß (Die Zeit) zweifelt daran, ob es das vom Boss mit Herzblut glorifizierte Amerika überhaupt noch gibt
„So herzzerreißend dieser letzte Volkstribun des Rock’n’Roll auch an seiner Vision festhält, Springsteens Amerika leidet darunter, dass Legende und Wirklichkeit immer schwerer in Deckung zu bringen sind.“
Das ist ja gerade die Essenz Amerikas: „America is not a lie; it is a disappointment. But it is a disappointment only because it is also a hope.“
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Mir gefällt das Album mit jedem Durchlauf besser. Einzig mit „Death to my hometown“ kann ich nach wie vor nicht so viel anfangen…
Der TAZ-Artikel ist zwar recht lang, aber trotzdem nicht schlecht. Schöne Ein- und Übersicht von dem, was Springsteen mit dem Album im Sinn hat(te).
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Krimis, Thriller und Urban Fantasy - weitere Infos unter www.soeren-prescher.deSo, nach mehrmaligem, intensiveren Hören kann ich jetzt auch was zur neuen Bruce-Scheibe sagen.
Insgesamt bleibt der Eindruck, dass sich da nichts so richtig bei mir aufdrängt. Die Single mag ich wohl, finde die lyrics jetzt auch nicht zu platt. Ein Feund nannte es Setzkasten-lyrics, was sagst man dann erst zu „You’ve got it“. Das ist für mich unterste Schublade (des Setzkastens).
Insgesamt missfällt mir, dass er quasi 80% der Platte über das gleiche Thema geschrieben hat: Niedergang! „Death to my homewtown“, „Wrecking ball“, „Shackled and drawn“, „Jack of all trades“, „This depression, der Titelsong und die Single – alles mehr oder weniger das gleiche: der Niedergang der guten alten Zeit und die Reaktion des kleinen Mannes darauf. Nach 2 Stücken hatte ich es raus und danach schwand mein Interesse deutlich.Mittlerweile geht mir auch das Suzie-Tyrell-Gefiedel gehörig auf den Nerv, weil alle von ihr befiedelten Stücke irgendwie gleich klingen und mich sofort an alles Mögliche auf The Rising erinnern. Überhaupt ist mir da zu viel irisches Gedöns am Werk.
Noch schlimmer aber die drum-loops, die man ihm eingeredet hat, das geht ja mal gar nicht. Krampfhafter Versuch, modern zu klingen? Neue Käuferschichten erschließen? Ziemlich daneben gegangen!„Land of Hope and Dreams“ ist natürlich auch als Studioversion großartig und besteht neben dem Titelsong für mich fast als das einzige Stück. Daran werde ich mich erinnern, aber es ist natürlich auch nicht wirklich neu. Bei „Rocky Ground“ bin ich mir noch unschlüssig, was ich mit dieser Bibel-Adaptation anfangen soll. „We are alive“ ist wohl eine Reminiszenz an Clerence? Politisch korrekt, aber nicht so pralle.
Mich beschleicht das Gefühl, dass bei Bruce der Ofen aus ist. Die Texte packen mich nicht, erwecken nicht mehr diese Bilder wie früher. Solche epischen Songs wie „Badlands“, „Promised Land“ „Racing in the streets“, „Darkness on the edge of town“ – von „Thunder Road“ und „The River“ mal ganz zu schweigen, hat er offenbar nicht mehr drauf. Die heutigen Texte erschöpfen sich immer wieder in den gleichen Bildern und sind austauschbar. Seine Intention ist sicher aufrecht und politisch korrekt, aber da auch die Musik nicht wirklich packt, ist das Album relativ langweilig, gottseidank nicht so peinlich wie der Vorgänger, aber auch nicht viel besser. Magic war wohl somit das letzte Gute – für mich. Und diese Einsicht tut mir als großer Bruce-Fan weh.
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Yeats, stimme Dir 1000 % zu. Nur, das mit den neuen Käuferschichten wird sicher bestens funktionieren. Dieses Na Na NA und Shall La La Gesinge zielt auf Radio Airplay und in den Stadien funktioniert das bei der Andacht dann sowieso. Der Versuch der Aufarbeitung der amerikanischen Verhältnisse, die Missstände an Börsen, die Hedgefonts etc. kann man auch lyrisch besser verarbeiten. Zudem ist die „Musik“ ohne Ende zusammengeklaut und dazu dann noch schlecht produziert. Wenn ich an die Reaktorkatastrophe in Harrisburg denke und den daraus resultierenden Song „Roulette“, das ist wahrlich ein ganz anderes Kaliber. Aber so etwas bringt der Boss einfach nicht mehr. Von mir gibt´s daher für dieses Machwerk einen halben Stern. Aus Mitleid. Aber wie gesagt, in den Medien wird die CD sicherlich abgefeiert werden.
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YeatsSo, nach mehrmaligem, intensiveren Hören kann ich jetzt auch was zur neuen Bruce-Scheibe sagen.
Insgesamt bleibt der Eindruck, dass sich da nichts so richtig bei mir aufdrängt. Die Single mag ich wohl, finde die lyrics jetzt auch nicht zu platt. Ein Feund nannte es Setzkasten-lyrics, was sagst man dann erst zu „You’ve got it“. Das ist für mich unterste Schublade (des Setzkastens).Das kann ich durchaus nachvollziehen.
Insgesamt missfällt mir, dass er quasi 80% der Platte über das gleiche Thema geschrieben hat: Niedergang! „Death to my homewtown“, „Wrecking ball“, „Shackled and drawn“, „Jack of all trades“, „This depression, der Titelsong und die Single – alles mehr oder weniger das gleiche: der Niedergang der guten alten Zeit und die Reaktion des kleinen Mannes darauf. Nach 2 Stücken hatte ich es raus und danach schwand mein Interesse deutlich.
Das beschäftigt ihn offensichtlich sehr, sein politisches Engagement ist ja auch stark gewachsen.
Mich beschleicht das Gefühl, dass bei Bruce der Ofen aus ist. Die Texte packen mich nicht, erwecken nicht mehr diese Bilder wie früher. Solche epischen Songs wie „Badlands“, „Promised Land“ „Racing in the streets“, „Darkness on the edge of town“ – von „Thunder Road“ und „The River“ mal ganz zu schweigen, hat er offenbar nicht mehr drauf.
Songs von diesem Kaliber sind wohl nicht mehr zu erwarten, aber die gab es auch auf Magic nicht mehr.
Die heutigen Texte erschöpfen sich immer wieder in den gleichen Bildern und sind austauschbar. Seine Intention ist sicher aufrecht und politisch korrekt, aber da auch die Musik nicht wirklich packt, ist das Album relativ langweilig, gottseidank nicht so peinlich wie der Vorgänger, aber auch nicht viel besser. Magic war wohl somit das letzte Gute – für mich. Und diese Einsicht tut mir als großer Bruce-Fan weh.
Das verstehe ich nur teilweise. Gut, dass Du eine Verbesserung gegenüber Working On A Dream siehst, die höre ich nämlich auch, aber ich verstehe nicht ganz, inwiefern Magic so viel besser ist, denn das enthielt ja Songs wie „Radio Nowhere“, die ja mindestens so platt sind wie die plattesten Momente auf Wrecking Ball. In Hinblick auf die Produktion klang das außerdem aus meiner Sicht noch wesentlich unangenehmer. Insofern verstehe ich nicht ganz, was sich da jetzt so fundamental verschlechtert hat.
John UpdikeYeats, stimme Dir 1000 % zu. Nur, das mit den neuen Käuferschichten wird sicher bestens funktionieren.
Welche Käuferschichten sind das?
Dieses Na Na NA und Shall La La Gesinge zielt auf Radio Airplay
Das ist bei Springsteen ja mal ganz etwas neues.
Der Versuch der Aufarbeitung der amerikanischen Verhältnisse, die Missstände an Börsen, die Hedgefonts etc. kann man auch lyrisch besser verarbeiten.
Kannst Du dafür mal konkrete Beispiele nennen, bitte?
Wenn ich an die Reaktorkatastrophe in Harrisburg denke und den daraus resultierenden Song „Roulette“, das ist wahrlich ein ganz anderes Kaliber.
Roulette ist aber auch eher gut gemeint als gut gemacht.
Aber so etwas bringt der Boss einfach nicht mehr. Von mir gibt´s daher für dieses Machwerk einen halben Stern. Aus Mitleid.
Wow! Was bekommen denn die Alben seit The Rising von Dir?
Aber wie gesagt, in den Medien wird die CD sicherlich abgefeiert werden.
Welche Medien sind das? Würdest Du die Kritik in der FAZ als „abfeiern“ bezeichnen?
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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John UpdikeVon mir gibt´s daher für dieses Machwerk einen halben Stern. Aus Mitleid.
Das finde ich jetzt etwas zu hart
Ich muss aber sagen, daß ich auch nicht die Lobeshymne von Arne Willander im aktuellen RS nachvollziehen kann. Für mich ist „Wrecking Ball“ etwas besser als „Working ON A Dream“, das ich zwar nicht verkauft, aber auch kaum gehört habe.
Wenn ich die letzten Studioalben von Springsteen, Petty und Dylan (so ca. ab dem Jahr 2000) vergleiche – und Projekte wie Mudcrutch, die Seeger Sessions und „Christmas Ar Heart“ bleiben mal außen vor – dann liegt der Boss für mich ziemlich abgeschlagen auf Platz 3. Live ist das nocheinmal eine andere Geschichte. Da bin ich bisher noch nie enttäuscht worden und ich freue mich auch auf die beiden Auftritte in Paris im Juli.
Das Album bekommt von mir **1/2 – das ist mehr als „Working On A Dream“ (*), aber weniger als „Magic“ (****) oder „The Rising“ (***).
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