Böhse 0nkelz, Loreley am 18.07.2003

Startseite Foren Das Konzert-Forum: Wann, wer und wie Und so war es dann Böhse 0nkelz, Loreley am 18.07.2003

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  • #1044203  | PERMALINK

    stillstand

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 384

    Alles, aber wirklich alles, was man zum Thema wissen muß, findet sich unter

    www.taz.de/pt/.etc/nf/onkelz

    35 Seiten, die meine Hochachtung vor Juristen wieder mal aufleben lassen.

    --

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    #1044205  | PERMALINK

    dock

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 4,485

    Unter www.saaronkelz.de finden wir das Liedchen „Bullenschwein“, dem wir entnehmen können „Dicke Knarre umgeschnallt, Mann was bist Du stark. Ich treff Dich in der Strassenbahn, Da scheißt Du Dir die Hosen voll, …. doch sonst bist Du das größte Schwein, Polizei Dein Freund und Helfer, schlag sie tod und helf Dir selber..“! Männliche Drohgebärde gegenüber Polizeibeamten als Stellvertreter des staatlichen Gewaltmonopols mit dem Impetus „warte nur, bis ich Dich mal alleine treffe!“

    Das „Lied“ „Türken raus“ lautet: „Türken raus …., alle Türken müssen raus, Türkefotze unrasiert, Türkenfotze, Türkenpack, raus aus unserem Land, Geht zurück nach Ankara, denn Ihr macht mich krank, Nadelstreienträger, Plastiktütenträger, Altkleidersammler und Bazillenträger.“

    Das „Lied“ „Deutschland den Deutschen“: „Deutschland versinkt in Schutt und Dreck, Und Ihr, Ihr Schweine, Ihr seht einfach weg. Die Bullen werden den Aufstand schon niederschlagen, immer nur draufhaun, ohne zu fragen, lange genug ham´ wir mit angesehen wie unsere Städte zugrundegehen, Deutschland den Deutschen, jetzt ist ein Aufruhr in unserem Land, die Kids von der Straße haben sich zusammgetan, skinheads ist Zusammenhalt, Gegen Euch und Eure Kanakenwelt, Die Zeiten von Liebe sind jetzt vorbei, Gewalt ist das Mittel gegen Ausbeuterei, Wir ham´ es satt, vor Eurch zu kriechen, Dazu ham´ wir keine Lust, wir haben ein bess´res Leben verdient Doch bis jetzt ham immer die Kanaken gesiegt“.

    In verschiedenen Liedern beteiligen sich die Kläger am Kulturkampf gegen Unmännliches, Undeutsches, Weiches, für das die Neue Deutsche Welle oder die Hippies Synonyme sind. Hippie ist so eine Art Schimpfwort in den Augen der Kläger. Wir fügen – nur für das Gericht – den Ausdruck aus dem Internet als Anlage KE 1 bei.

    Das nationaldeutsche Gehabe können wir erkennen in dem Lied „Mexico ´86“, in dem die Kläger „unsrem Gegner vor die Füße pissen“ wollen. Die Platte wird noch heute auf der offiziellen Homepage der Kläger angeboten.

    Als Anlage KE 2 fügen wir die Textmitschnitte von „Der nette Mann“, einer Platte der Kläger vom Jahre 1984 bei. Diese Platte ist voller Preisungen von einsamen wölfischen Männern, Skinheads, Deutschland und den Deutschen usw.

    Einen Überblick über das „künstlerische Schaffen“ der Kläger vermag sich die Kammer unter http://www.gazer.virtualave.net/Musik/musikza.html verschaffen. Wir fügen einen Ausdruck der Plattencover der Jahre als Anlage KE 3 bei.

    Als Anlage KE 4 fügen wir die Texte der 95´er Platte „Hier sind die Onkelz“ bei, als Anlage KE 5 die Texte der 93´er Platte „Weiss“ bei; und als Anlage KE 6 die Texte der 93´er Platte „Schwarz“, als Anlage KE 7 die Texte der Platte „E.I.N.S.“ von 1996, als Anlage KE 8 die Texte der Platte „Viva los tioz“ von 1998, als Anlage KE 9 die Texte der Platte „Ein böses Märchen aus tausend finsteren Nächten“ von 2000.

    Vielleicht sollten die Kläger die Kammer am vollständigen Text des Liedes „Türkenvotze“ teilhaben lassen. Der Titel ist Programm.

    Das aktuelle Liedgut der Kläger – so wollen wir es einmal zusammenfassend bewerten – darf man wie folgt beschreiben: Ohne explizit-politische Parolen, ohne „Richtung“, wird eine männlich-aktivistische, soldatisch und egozentrische Mentalität bei der männlichen Fangemeinde bedient. Man ist „entschlossen“, irgendwie ständig im „Kampf“. Man vergißt zu sagen, wozu man entschlossen ist, wogegen man kämpft. Hauptsache man ist entschlossen. Den alten rechten Fans, die auch entschlossen sind, spricht man so aus dem Gemüt, ohne sie zu verprellen. Gleichzeitig kann man aber beim LG Berlin eine einstweilige Verfügung erhaschen, mit der man der taz verbietet, das Ganze als rechtsradikal einzustufen. Denn weil man ja im Kampf ist, ohne zu sagen, wogegen, kann man getrost das Kampfziel jeden selbst bestimmen lassen. Immerhin: Freund von Zivilgesellschaften mögens gerne etwas weniger kämpferisch. Wir kommen auf die Männlichkeit und Egozentrik des Weltbildes der Kläger noch zurück.

    b.
    Die männlich-kämpferische Grundfarbe der Darbietungen der Kläger bleibt nicht ohne Folgen:

    Das Liedgut der Kläger ist interessant für rechtsradikale Plattenvertriebe.

    Im rechtsradikalen Versandhandel von „Moin Moin Records“ (www.moinmoinrecords.de) können wir die alten, nach eigener klägerischer Einschätzung rechtsradikalen CD der Kläger bestellen (Anlage KE 10). Der Versandhandel „Deutsche Stimme“ der NPD-Zeitung bietet neben „NPD-Artikeln“ die Kläger – Live in Dortmund, und auch „E.I.N.S.“ (Anlage KE 11); ebenso in der Ausgabe 11/97 (Anlage KE 12), 2/98 (Anlage KE 13), 7/1998 (Anlage KE 14), 8/1998 (Anlage KE 15). Nun werden die Kläger erklären, daß sie dafür nichts können, und daß sie damit nicht einverstanden sind usw. Das erklärt aber nicht, warum sich jugendkulturelle Kreise und Milieus, die sich der NPD zu-, angehörig oder nahestehend empfinden, so auf die Kläger beziehen, und bis heute auf die Kläger abfahren.

    c.
    Bis heute ziehen die Kläger Rechtsradikale mit ihrem aktuellen „künstlerischen“ Schaffen magisch an. Am 16. und 17. Mai 2000 planten die Kläger einen Auftritt in Dortmund. Die NPD mobilisierte ihre jugendlichen Anhänger, Mitglieder und Sympathisanten der „Jungen Nationaldemokraten“ (JN), sich dort beim Konzert der Kläger zu reunieren und gemeinsam die klägerische Musik und Darbietung zu genießen (Aufruf von den Jungen Nationaldemokraten, Anlage KE 16) und mit den nach Einschätzung der JN so vielen rechtsradikalen Zuhörern und Fans der Kläger zusammen zu treffen. Der Aufruf fand ein gehöriges Echo. Die Kläger fühlten sich „mißbraucht“, das werden sie auch dem Gericht mitteilen, die Deutsche Stimme wiederrum empfindet die Krokodilstränen der Kläger als „hektische Betriebsamkeit“ (Stellungnahme der JN zu dem Vorgang, zu finden unter www.crosswinds.net…, Anlage KE 17). Die Deutsche Stimme, Zeitung der NPD berichtete darüber im Juni 2000 (Anlage KE 18).

    d.
    Die Kläger gebärden sich angesichts dessen als die verfolgte Unschuld. Dies sind sie aber keineswegs. Denn nicht ohne Not attrahieren die Kläger eine rechtsradikale Audienz: Sehen wir uns einmal die Formensprache der Kläger an.

    Wir fügen als Anlage KE 19 das Portal der Homepage der Kläger bei (www.rockt.nu/InternetOnkelz) und als Anlage KE 20 Bildnisse sowie Heraldik, der sich die Fans der Kläger bedienen (www.3d-gallerie.de/Bilder/Onkelz/Onkelzgall.html). Wir finden hier den aus der Heraldik des Nationalsozialismus weithin bekannten Adler mit ausgebreiteten Schwingen (natürlich ohne Hakenkreuz). Wir wissen, daß es den Adler auch in anderen Formen- und Symbolkreisen gibt. Auch das Hakenkreuz haben die Nationalsozialisten nicht erfunden. Gleichwohl: Der Unterzeichnende, 45 Jahre alt und im verebbenden Nachkriegsdeutschland sozialisiert und stilistisch gebildet, wird durch diesen Adler an die Heraldik und Symbolik des Deutschen Faschismus erinnert, ebenso durch das Kreuz mit Kreis herum, das das Emblem der Kläger ist.

    Die Schreibweise der Böhsen Onkels, die ihre Fans gewählt haben, im Kreis mit durchkreuzender Senk- und Waagerechten ist entlehnt dem Keltenkreuz, das als Signet weißhäutiger rechtsradikaler Organisationen gilt (Anlage 20a), als Erkennungsmerkmal der rechtsradikalen Skinheadbewegung (Bayerisches Landesamt für Verfassungsschutz, Verbot gegenüber VSBD/PdA, Anlage 20 B).

    Das Alles spricht – wie die NPD mit feinem Gespür feststellen – nach wie vor rechtsradikale Fankreise an.

    dürfte erstmal reichen :sauf:

    @ Lars ??
    @ 28 ??

    aus Interesse gibs weibliche Onkelz Fans ??

    --

    #1044207  | PERMALINK

    dock

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 4,485

    und die einschlägigen Scheiben werden u.a. unter http://search.ebay.de/search/search.dll?Mf…nkelz&x=14&y=18 weiterhin vertickt !!!!!!!

    ES IST ZUM KOTZEN :knatter: :knatter: Böhse onkelz :evil: :evil:

    --

    #1044209  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    aus Interesse gibs weibliche Onkelz Fans ??

    ja, gibt es. zumindest hier (provinz)…

    --

    #1044211  | PERMALINK

    28

    Registriert seit: 26.06.2003

    Beiträge: 143

    Alles, aber wirklich alles, was man zum Thema wissen muß, findet sich unter

    www.taz.de/pt/.etc/nf/onkelz

    35 Seiten, die meine Hochachtung vor Juristen wieder mal aufleben lassen.

    War ja nur eine Frage der Zeit, bis das kommt. Naja, Deine Hochachtung wird wohl jeder leicht verdienen, der Deine Paranoia bestätigt. Auf den restlichen Quatsch, den die Winkeladvokaten der taz da zusammengereimt haben, gehe ich später genauer ein. Habe gerade nicht viel Zeit.

    @ dock

    Und, was beweist das nun, das „einschlägige“ Scheiben bei ebay vertickt werden, außer daß einige Leute solche besitzen und verkaufen wollen? Dies dürfte kaum im Auftrag der Band geschehen. Außerdem, welche „einschlägige“ CD meinst Du? Das älteste, was ich dort gefunden habe ist die „Böse Menschen Böse Lieder“ von 85, die jedoch weder beschlagnahmt noch indiziert ist.

    28

    28

    --

    Wann wurde abgestimmt wer hat das vorgeschlagen? Ich glaube es stimmt bestimmt aber ich wollte doch mal fragen, sag' mal: Ist das so?
    #1044213  | PERMALINK

    lars

    Registriert seit: 24.06.2003

    Beiträge: 64

    zu dem thema rechtsradikales liedgut von damals haben wir schon
    genug diskutiert. das jedem eine zweite chance gebürt ist wohl auch
    klar. warum gibt es ausstiegsprogramme für rechtsextremisten
    aber die onkelz distanzieren sich von ihrer vergangenheit aber man
    tritt sie immerwieder in die fascho ecke zurück. verstehe ich nicht.

    weibliche onkelzfans gibt es sehr viele. die sind auch nicht anders als andere mädels auch (abgesehen vom musikgeschmack)

    so und nun zu diesem bericht welcher als hauptargument zusammengefasst behauptet weil npd und andere plattenvertriebe onkelz
    cd´s verticken sind die onkelz rechts. mag vielleicht so aussehen. ABER
    nachdem ich mich damit auch schon auseinander gesetzt habe muss ich
    sagen bullshit. es gibt mehr als genug faschoplatten vertreiber wo
    auch rammstein und „jbo“ (ja richtig gelesen. jbo) anbieten. sind die etwa
    auch rechts?
    so und nun geh mal zu nem fascho, ich mein ein richtigen nich so´n mitläufer bubi, und frag den was er von den onkelz hält. hab ich auch schon
    gemacht. als antwort kriegt man: verräter, kommis usw.

    ich kann auch niemanden verübeln wenn er aufgrund solcher artikel denkt
    die onkelz wären rechts aber dem ist nunmal nicht so.
    ich hab auf nem konzert in berlin und frankfurt mit punks gepogt und würden die da
    hingehen wenn onkelz rechts wären?

    wenn sich jemand mal damit auseinandersetzt (ernsthaft auseinandersetzt)
    wird er erkennen wie es wirklich ist.
    hat man dazu keine lust, ist das ok.
    aber dann die schnauze aufreisen und fascho schrein ist völlig daneben
    und ist in meinen augen verleumdung und übele nachrede.
    manchmal möchte ich solchen leuten die fresse …. weil man sollte mal
    nachdenken was das überhaupt bedeutet „fascho“!
    gesagt ist das schnell aber damit stempelst du mich als krimínellen
    und absolut asozial verachtenswerten hinn
    und das ist völlig daneben.

    denkt mal drüber nach

    bin schon auf euere „gehaltvollen“ antworten gespannt :-x

    --

    lass uns nicht gehn mit hass in unsren blicken sag auf wiedersehn mit einem segen auf den lippen
    #1044215  | PERMALINK

    lars

    Registriert seit: 24.06.2003

    Beiträge: 64

    nachtrag:

    selbst die toten hosen und die ärtzte (ehemals todfeinde der onkelz)
    haben kapiert das sie nicht rechts sind.

    „schrei nach liebe“ ärtzte :….zwischen störkraft und den onkelz steht ne kuschelrock Lp…..
    hieß es im original vor zig jahren.
    jetzt singen sie ……zwischen störkraft und den andern steht ne kuschelrock Lp………

    --

    lass uns nicht gehn mit hass in unsren blicken sag auf wiedersehn mit einem segen auf den lippen
    #1044217  | PERMALINK

    28

    Registriert seit: 26.06.2003

    Beiträge: 143

    Texte in „+++“ sind Zitate aus der taz-Klageerwiderung!

    +++Unter www.saaronkelz.de finden wir das Liedchen „Bullenschwein“, dem wir entnehmen können „Dicke Knarre umgeschnallt, Mann was bist Du stark. Ich treff Dich in der Strassenbahn, Da scheißt Du Dir die Hosen voll, …. doch sonst bist Du das größte Schwein, Polizei Dein Freund und Helfer, schlag sie tod und helf Dir selber..“! Männliche Drohgebärde gegenüber Polizeibeamten als Stellvertreter des staatlichen Gewaltmonopols mit dem Impetus „warte nur, bis ich Dich mal alleine treffe!“ +++

    Zunächst mal zu dem Lied: Dieses wurde nie „offiziell“ veröffentlicht, sondern findet sich nur auf dem berühmt-berüchtigten Demo-Tape aus den frühen 80ern. Das Stück ist mittlerweile 22 Jahre alt, und wurde soweit ich weiß, nie live aufgeführt. Allerdings frage ich mich gerade, wieso „Drohgebärden gegen Polizeibeamte“ ein Indiz für rechtes Gedankengut sein sollen? So weit ich weiß, sind solche auch auf Tonträgern von eindeutig „linken“ Bands nicht gerade selten. Beispiel: Auf ihren letzten beiden Tourneen hatten die Ärzte die Coverversion des Liedes „Bullenstaat“ im Programm, in dem es z.B. heißt: „Hängt die Bullen auf und röstet ihre Schwänze“. Die CD mit diesem Stück wurde zudem auf den Konzerten verkauft. Sind die Ärzte jetzt auch als rechtsradikal einzustufen, zumal dieses ja kaum als „Jugendsünde“ abtun kann, waren die letzen beiden Tourneen dieser Combo doch 1998 und 2001?!

    +++Das „Lied“ „Türken raus“ lautet: „Türken raus …., alle Türken müssen raus, Türkefotze unrasiert, Türkenfotze, Türkenpack, raus aus unserem Land, Geht zurück nach Ankara, denn Ihr macht mich krank, Nadelstreienträger, Plastiktütenträger, Altkleidersammler und Bazillenträger.“+++

    Auch hier handelt es sich um ein Stück von dem erwähnten Demo-Tape, welches über 20 Jahre alt ist, und für das sich die Band mittlerweile ebensolange gebetmühlenartig erklären muß. Geschrieben wurde es als Reaktion auf fast tägliche Schlägereien mit ausländischen Popper-Gangs in Frankfurter Trabantenstädten. Aufgeführt wurde es einmal live in einem türkisch-deutschen Kulturzentrum(!) vor ca. 25 besoffenen Punks und Skins.

    +++Das „Lied“ „Deutschland den Deutschen“: „Deutschland versinkt in Schutt und Dreck, Und Ihr, Ihr Schweine, Ihr seht einfach weg. Die Bullen werden den Aufstand schon niederschlagen, immer nur draufhaun, ohne zu fragen, lange genug ham´ wir mit angesehen wie unsere Städte zugrundegehen, Deutschland den Deutschen, jetzt ist ein Aufruhr in unserem Land, die Kids von der Straße haben sich zusammgetan, skinheads ist Zusammenhalt, Gegen Euch und Eure Kanakenwelt, Die Zeiten von Liebe sind jetzt vorbei, Gewalt ist das Mittel gegen Ausbeuterei, Wir ham´ es satt, vor Eurch zu kriechen, Dazu ham´ wir keine Lust, wir haben ein bess´res Leben verdient Doch bis jetzt ham immer die Kanaken gesiegt“.+++

    Stammt aus der gleichen Zeit, wie die beiden ersten genannten Lieder, und ist tatsächlich unterste Schublade, keine Diskussion. Allerdings ist es Blödsinn, diese drei Stücke der Band bis heute vorzuhalten, da man den Musikern damit nicht die geringste persönliche Weiterentwicklung während der letzten 20 Jahre eingesteht. Jeder, der sich näher mit der Band beschäftigt, sollte eigentlich in der Lage sein zu erkennen, daß sie sich seit Jahren glaubhaft von solchem Gedankengut distanziert haben.

    +++In verschiedenen Liedern beteiligen sich die Kläger am Kulturkampf gegen Unmännliches, Undeutsches, Weiches, für das die Neue Deutsche Welle oder die Hippies Synonyme sind. Hippie ist so eine Art Schimpfwort in den Augen der Kläger. Wir fügen – nur für das Gericht – den Ausdruck aus dem Internet als Anlage KE 1 bei.+++

    Der Kampf gegen „Undeutsches“ schließt die „Neue Deutsche Welle“ ein?! Interessant. Die Onkelz stammen aus der Frankfurter Punk-Szene, und in dieser waren Sytheziser-Musik und „Hippies“ Anfang der 80er nicht gerade hoch im Kurs. Außerdem waren die Onkelz zu dieser Zeit – als 16-18 jährige Jugendliche mit teils asozialem Hintergrund – in der Auswahl ihrer „Feindbilder“ nicht gerade wählerisch.

    +++Das nationaldeutsche Gehabe können wir erkennen in dem Lied „Mexico ´86“, in dem die Kläger „unsrem Gegner vor die Füße pissen“ wollen. Die Platte wird noch heute auf der offiziellen Homepage der Kläger angeboten.+++

    Echt stark! Es gibt kein Lied mit dem Titel „Mexiko ’86“ und auch keine Platte gleichen Namens. Es gibt eine Mini-LP mit dem Titel „Mexiko“, an der die Band jedoch weder die Rechte besitzt, und die seit Jahren weder hergestellt noch vertrieben wird und schon garnicht über die Homepage der Band. Lediglich in der dort nachzulesenden Diskographie wird sie erwähnt. (warum auch nicht?)

    +++Als Anlage KE 2 fügen wir die Textmitschnitte von „Der nette Mann“, einer Platte der Kläger vom Jahre 1984 bei. Diese Platte ist voller Preisungen von einsamen wölfischen Männern, Skinheads, Deutschland und den Deutschen usw. +++

    Nee, das haut mich ja jetzt um! Die Platte einer Skinhead-Band, die Lieder über Skinheads enthält. Die Textstellen, in denen es auf dieser Platte um „wölfische Männer“ und um „Deutschland den Deutschen“ geht, hätte ich übrigens mal gerne gesehen.

    +++Als Anlage KE 4 fügen wir die Texte der 95´er Platte „Hier sind die Onkelz“ bei, als Anlage KE 5 die Texte der 93´er Platte „Weiss“ bei; und als Anlage KE 6 die Texte der 93´er Platte „Schwarz“, als Anlage KE 7 die Texte der Platte „E.I.N.S.“ von 1996, als Anlage KE 8 die Texte der Platte „Viva los tioz“ von 1998, als Anlage KE 9 die Texte der Platte „Ein böses Märchen aus tausend finsteren Nächten“ von 2000.

    Vielleicht sollten die Kläger die Kammer am vollständigen Text des Liedes „Türkenvotze“ teilhaben lassen. Der Titel ist Programm. +++

    So so, ein Lied, welches vor 22 Jahren entstanden ist, und das auf keiner der oben genannten Veröffentlichungen zu finden ist, ist als laut den taz-Anwälten „Programm“. Das ist eine wie ich finde sehr interessante Auslegung dieses Begriffs.

    +++Das aktuelle Liedgut der Kläger – so wollen wir es einmal zusammenfassend bewerten – darf man wie folgt beschreiben: Ohne explizit-politische Parolen, ohne „Richtung“, wird eine männlich-aktivistische, soldatisch und egozentrische Mentalität bei der männlichen Fangemeinde bedient.+++

    Das ist schlicht Blödsinn, außer der Tatsache, das sich tatsächlich keine politische Parolen auf Onkelz Platten finden. Allerdings wüsste ich mal gerne, an welchen Texten eine „soldatische Mentalität“ festgemacht wird?! In vielen Texten der Onkelz geht es darum, seinen eigenen Weg zu gehen, sich eben nicht als Mitläufer irgendwelchen Zwängen zu unterwerfen.

    +++ Man ist „entschlossen“, irgendwie ständig im „Kampf“. Man vergißt zu sagen, wozu man entschlossen ist, wogegen man kämpft. Hauptsache man ist entschlossen. Den alten rechten Fans, die auch entschlossen sind, spricht man so aus dem Gemüt, ohne sie zu verprellen. Gleichzeitig kann man aber beim LG Berlin eine einstweilige Verfügung erhaschen, mit der man der taz verbietet, das Ganze als rechtsradikal einzustufen. Denn weil man ja im Kampf ist, ohne zu sagen, wogegen, kann man getrost das Kampfziel jeden selbst bestimmen lassen.+++

    So weit ich weiß, legen viele Bands aus dem Heavy Metal-Genre, ebenso wie Punk-Bands oder Künstler aus dem Rap/Hip-Hop Bereich eine „kämpferische“ Attitüde an den Tag. Da fragt aber komischerweise niemand dannach, ob man damit eventuell „rechten Fans“ aus dem Gemüt spricht. Mit dieser Argumentation ließe sich vermutlich auch gegen das Atmen durch die Nase und den Mund zu Felde ziehen, nach dem Motto: „Hey, die Nazis atmen durch die Nase, lasst es uns deshalb durch’s Arschloch tun!“

    +++ Immerhin: Freund von Zivilgesellschaften mögens gerne etwas weniger kämpferisch. Wir kommen auf die Männlichkeit und Egozentrik des Weltbildes der Kläger noch zurück.+++

    Jugendliche Rebellion gegen die (Zivil-)Gesellschaft ist etwas völlig normales, ebenso wie die Tatsache, daß Musik dabei eine wichtige Rolle spielt.

    +++Die männlich-kämpferische Grundfarbe der Darbietungen der Kläger bleibt nicht ohne Folgen:

    Das Liedgut der Kläger ist interessant für rechtsradikale Plattenvertriebe.

    Im rechtsradikalen Versandhandel von „Moin Moin Records“ (www.moinmoinrecords.de) können wir die alten, nach eigener klägerischer Einschätzung rechtsradikalen CD der Kläger bestellen (Anlage KE 10). Der Versandhandel „Deutsche Stimme“ der NPD-Zeitung bietet neben „NPD-Artikeln“ die Kläger – Live in Dortmund, und auch „E.I.N.S.“ (Anlage KE 11); ebenso in der Ausgabe 11/97 (Anlage KE 12), 2/98 (Anlage KE 13), 7/1998 (Anlage KE 14), 8/1998 (Anlage KE 15). Nun werden die Kläger erklären, daß sie dafür nichts können, und daß sie damit nicht einverstanden sind usw. Das erklärt aber nicht, warum sich jugendkulturelle Kreise und Milieus, die sich der NPD zu-, angehörig oder nahestehend empfinden, so auf die Kläger beziehen, und bis heute auf die Kläger abfahren.+++

    Zunächst mal wird das Engagement der Band den Vertrieb ihrer Platten über solche Kanäle zu unterbinden völlig verschwiegen. Dies ist jedoch nicht so einfach, da vor allem die Rechte an älteren CDs nicht bei der Band liegen, sondern bei der jeweiligen Plattenfirma. Dies macht es nicht gerade einfach, die Vertriebswege offenzulegen, und zurück zu verfolgen.
    Warum ist die Band nach wie vor für Rechte interessant? Gute Frage. Die Onkelz stammen ohne jeden Zweifel aus der Skinheadszene, was niemand bestreitet, und sie sind leider Anfang der 80er einen Teil des Weges dieser Szene nach Rechts mitgegangen, bevor sie erkannt haben, daß dies ein Holzweg ist. Mittlerweile hat die Band jedoch eine Professionalität erreicht, wie keine andere Band (zurecht!) , die aus dieser Szene entstanden ist. Dies mag auf einige wenige Wirrköpfe bis heute anziehend wirken, obwohl diese dabei übersehen, daß die Onkelz diese Professionalität nur dadurch erreichen konnten, indem sie sich von dieser Szene lösten. Seitens der Band und der Mehrzahl der Fans wurde jedoch mehrfach darauf hingewiesen, daß man auf diese Leute auf Konzerten keinerlei Wert legt und daß man finanziell ebensowenig auf diese Klientel als Plattenkäufer angewiesen ist.

    +++Bis heute ziehen die Kläger Rechtsradikale mit ihrem aktuellen „künstlerischen“ Schaffen magisch an. Am 16. und 17. Mai 2000 planten die Kläger einen Auftritt in Dortmund. Die NPD mobilisierte ihre jugendlichen Anhänger, Mitglieder und Sympathisanten der „Jungen Nationaldemokraten“ (JN), sich dort beim Konzert der Kläger zu reunieren und gemeinsam die klägerische Musik und Darbietung zu genießen (Aufruf von den Jungen Nationaldemokraten, Anlage KE 16) und mit den nach Einschätzung der JN so vielen rechtsradikalen Zuhörern und Fans der Kläger zusammen zu treffen. Der Aufruf fand ein gehöriges Echo. Die Kläger fühlten sich „mißbraucht“, das werden sie auch dem Gericht mitteilen, die Deutsche Stimme wiederrum empfindet die Krokodilstränen der Kläger als „hektische Betriebsamkeit“ (Stellungnahme der JN zu dem Vorgang, zu finden unter www.crosswinds.net…, Anlage KE 17). Die Deutsche Stimme, Zeitung der NPD berichtete darüber im Juni 2000 (Anlage KE 18).+++

    Provokation der NPD, die an Dummheit schon nicht mehr zu überbieten ist. Ähnlich wie die radikale Linke seit Jahren versucht die Distanzierungsversuche von Band & Fans zunichte zu machen, so versuchen die radikalen Rechten im Grunde dasselbe, da sie scheinbar immer noch glauben, die Onkelz seine „ihre“ Band. Außerdem ist ein solcher Aufruf – der natürlich gleich mal ein diverse Redaktionsstuben gefaxt wird – mal wieder eine gute Gelegenheit, für ein paar Drecks-Nazis in die Zeitung zu kommen, nach dem Motto „Any press is good press“.

    +++Die Kläger gebärden sich angesichts dessen als die verfolgte Unschuld. Dies sind sie aber keineswegs. Denn nicht ohne Not attrahieren die Kläger eine rechtsradikale Audienz: Sehen wir uns einmal die Formensprache der Kläger an.

    Wir fügen als Anlage KE 19 das Portal der Homepage der Kläger bei (www.rockt.nu/InternetOnkelz) und als Anlage KE 20 Bildnisse sowie Heraldik, der sich die Fans der Kläger bedienen (www.3d-gallerie.de/Bilder/Onkelz/Onkelzgall.html). Wir finden hier den aus der Heraldik des Nationalsozialismus weithin bekannten Adler mit ausgebreiteten Schwingen (natürlich ohne Hakenkreuz). Wir wissen, daß es den Adler auch in anderen Formen- und Symbolkreisen gibt. Auch das Hakenkreuz haben die Nationalsozialisten nicht erfunden. Gleichwohl: Der Unterzeichnende, 45 Jahre alt und im verebbenden Nachkriegsdeutschland sozialisiert und stilistisch gebildet, wird durch diesen Adler an die Heraldik und Symbolik des Deutschen Faschismus erinnert, ebenso durch das Kreuz mit Kreis herum, das das Emblem der Kläger ist.+++

    Das ist von vorne bis hinten gelogen. Die Homepage der Onkelz ist www.onkelz.de. Alles andere sind Seiten von Fans, auf deren Gestaltung die Band keinerlei Einfluß hat, außer Seiten, mit einduetig rechter Symbolik per einstweiliger Verfügung dicht machen zu lassen, was in der Vergangenheit schon der Fall war. Das Emblem der Onkelz ist weder ein Adler, noch ein Kreuz mit einem Kreis drumrum oder ähnliches. Das „Emblem“ wenn man so will ist der von Platten und T-Shirts bekannte Schriftzug, bzw. die Initialien „BO“.

    Fazit: Dieser Mist ist den Webspace nicht wert, den er belegt. Aussagen, die vor über 20 Jahren gemacht wurden, werden unreflektiert an heutigen Maßstäben gemessen, Band sowie Fans wird nicht die geringste Fähigkeit der geistigen sowie persönlichen Entwicklung zugestanden und zu allem Überfluß werden Lieder, Platten und Embleme erfunden, die es gar nicht gibt, um ein überkommenes Feindbild für eine Leserschaft aufrecht zu erhalten, die offenbar genau das haben will. Daß sich weiland ein deutsches Gericht davon hat beeindrucken lassen, ist nicht gerade etwas, daß mein Vertrauen in die Rechtsprechung in diesem Land stärkt.

    28

    --

    Wann wurde abgestimmt wer hat das vorgeschlagen? Ich glaube es stimmt bestimmt aber ich wollte doch mal fragen, sag' mal: Ist das so?
    #1044219  | PERMALINK

    lars

    Registriert seit: 24.06.2003

    Beiträge: 64

    hab grad in dem artikel noch was cooles von der taz gefunden :lol:

    Wir wollen einen weiteren Text darbieten aus diesem Album, das die Kläger offenbar nicht für „rechtsradikal“ halten, denn sie wollen es ja legal vertreiben dürfen und begehren daher deren Freigabe. Der Text des Songs „Der nette Mann“ lautet wie folgt:

    Kleine Kinder hab ich gern, zerstückelt und in Scheiben
    Warmes Fleisch, egal von wem, ich will’s mit allen treiben
    Ob Tiere oder Menschen, ich seh‘ gern alles leiden
    Blutbeschmiert und mit großer Lust wühl ich in Eingeweiden!
    Die Gier nach Qual und Todesschreien macht mich noch verrückt
    Kann mich denn kein Mensch verstehen, daß mich das entzückt
    Komm, mein Kleines, du sollst heut‘ Nacht mein Opfer sein
    Ich freu mich schon auf dein entsetztes Gesicht
    Und die Angst in deinen Schreien!
    Ich bin der nette Mann von nebenan und jeder könnt‘ es sein
    Schaut mich an, schaut mich an, ich bin das perverse Schwein!

    Wir erinnern daran, dass kürzlich eine Nebenorganisation der NPD in Eberswalde nach der Ermordung eines 11-jährigen Kindes einen Umzug für die Todesstrafe für Kinderschänder veranstaltet hat.

    Die Kläger (Onkelz) sprechen dem „perversen Schwein“ jede Menschenwürde ab

    ich finds geil
    damals als es verboten wurde hies es es ruft zum kindsmord auf
    jetzt spricht es dem „perversen Schwein“ jede Menschenwürde ab
    mist! also sowas der arme kindermörder. das ist doch echt zum :-(

    und die assoziation zur npd demo find ich auch klasse.
    jeder der gegen kinderschänder und für deren tod ist ist mit der npd gleichzustellen? (todesstrafe ist für die viel zu milde)
    fragwürdig

    die taz ist doch immerwieder für nen lacher gut :twisted:

    --

    lass uns nicht gehn mit hass in unsren blicken sag auf wiedersehn mit einem segen auf den lippen
    #1044221  | PERMALINK

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    Registriert seit: 26.06.2003

    Beiträge: 143

    Die Kläger (Onkelz) sprechen dem „perversen Schwein“ jede Menschenwürde ab

    ich finds geil
    damals als es verboten wurde hies es es ruft zum kindsmord auf
    jetzt spricht es dem „perversen Schwein“ jede Menschenwürde ab
    mist! also sowas der arme kindermörder. das ist doch echt zum :-(

    und die assoziation zur npd demo find ich auch klasse.
    jeder der gegen kinderschänder und für deren tod ist ist mit der npd gleichzustellen? (todesstrafe ist für die viel zu milde)
    fragwürdig

    die taz ist doch immerwieder für nen lacher gut :twisted:

    Naja, die Todesstrafe sollte in einer demokratischen Gesellschaft eigentlich tabu sein, meiner Meinung nach, und ohne jetzt darüber ein Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen zu wollen.

    Allerdings ist die Argumentation der taz völlig daneben. Allein schon der Versuch ein Lied aus dem Jahr 1984 mit einer NPD-Forderung aus dem Jahr 2000 assoziieren zu wollen macht schon jeden Kommentar eigentlich überflüssig, zumal in dem besagten Lied keinerlei Forderung der Todesstrafe vorkommt. Und Kinderschänder bzw. -möder als „perverse Schweine“ zu bezeichnen, ist wohl kein exklusiv rechtsradikales Verhalten.

    28

    --

    Wann wurde abgestimmt wer hat das vorgeschlagen? Ich glaube es stimmt bestimmt aber ich wollte doch mal fragen, sag' mal: Ist das so?
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    genossebenito

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    kindergarten

    --

    piffpaffpiffpaffpuffpilzpilzpilzpilzmesserfaschistoid
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Das Thema „Böhse 0nkelz, Loreley am 18.07.2003“ ist für neue Antworten geschlossen.