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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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WerbungSolche Vorwürfe sind nicht neu und wurden oft vorgebracht gegen Autoren, die im Strom schwimmen und den Zeitgeist repräsentieren – s. Shakespeare oder Bertolt Brecht.
Wer will schon behaupten, dass aus Montage nicht irgendwann etwas Eigenes entsteht – durch Kombinationen von Versatzstücken und Zitaten? Es gibt einen Punkt, bei dem das umschlägt ins Autochthone.
Wer möchte Kunstprodukte denn demontieren, in ihre Einzelteile und Einflüsse zerlegen, um dann kleinlich nachzuweisen, wo die eigene Schöpfung endet und das Plagiat beginnt? Doch höchstens der zum Philologen mutierte Spießer, der sich zum Richter aufspielt, ohne jemals ein Kunstwerk hinterlassen zu haben, das andere ergreift. Und wozu sollte das auch dienen? Gibt es hier eine Art Patentschutz?
Hauptsache ist doch wohl, die es uns berührt.
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fuchs "And they couldn't prevent Jack from being happy..."fuchsSolche Vorwürfe sind nicht neu und wurden oft vorgebracht gegen Autoren, die im Strom schwimmen und den Zeitgeist repräsentieren – s. Shakespeare …
Shakespeare, um einen seiner kleineren Vorzüge zu nennen, war natürlich der bessere Dylan. Er erledigte, was Dylan in 400-500 Songtexten erledigt, nebenbei – in fünf Zeilen, mit dem kleinen Finger der linken Hand.
Wer möchte Kunstprodukte denn demontieren, in ihre Einzelteile und Einflüsse zerlegen, um dann kleinlich nachzuweisen, wo die eigene Schöpfung endet und das Plagiat beginnt?
Heinrich Detering und noch ein paar andere Dylanologen.
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Canzione
Heinrich Detering und noch ein paar andere Dylanologen.Belege?
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.CanzioneShakespeare, um einen seiner kleineren Vorzüge zu nennen, war natürlich der bessere Dylan. Er erledigte, was Dylan in 400-500 Songtexten erledigt, nebenbei – in fünf Zeilen, mit dem kleinen Finger der linken Hand.
Welche fünf Zeilen waren das?
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Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen sollnail75Belege?
Michael Gray und das literaturwissenschaftliche Hauptseminar
etc.
„Was soll man noch dazu sagen? Diebstähle bei den Bluesvätern oder den ´Canterbury Tales´wird die Dylan-Philologie sicherlich bald herausfinden, die manchmal eben doch die Vermutung nahelegt, dass etwas hauptsächlich deswegen bewundert wird, weil es von Bob Dylan stammt.“ (Edo Reents)
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Also keine. Dachte ich mir.
Zusatz: Noch immer nicht. Du kannst bis ans Ende Deiner Tage suchen, bei Detering wirst Du nichts finden, dass Deine obige Einschätzung rechtfertigen würde.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Also keine.
Das sehe ich anders.
Dachte ich mir.
Dann ist ja gut.
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CanzioneDas sehe ich anders.
nail75 Noch immer nicht. Du kannst bis ans Ende Deiner Tage suchen, bei Detering wirst Du nichts finden, dass Deine obige Einschätzung rechtfertigen würde.
Dann erkläre Dich näher.
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Was ich außerdem nicht verstehe, ist Deine Haltung zu den Plagiats-Vorwürfen. Teilst Du sie, lehnst Du sie ab? Die Beiträge #4, #18 und #21 scheinen mir inhaltlich widersprüchlich zu sein, jedenfalls ergibt sich daraus kein einheitliches Bild.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Was ich außerdem nicht verstehe, ist Deine Haltung zu den Plagiats-Vorwürfen. Teilst Du sie, lehnst Du sie ab?
Ich teile sie.
Dass der Songwriter Bob Dylan als Autodidakt gern geistes- und literaturgeschichtlich aus zweiter Hand gearbeitet hat und auch das Plagiat nicht scheute – das ist eine Tatsache. Hierfür bedarf es (meiner Ansicht nach) keines weiteren Beweises mehr.
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CanzioneIch teile sie.
Dass der Songwriter Bob Dylan als Autodidakt gern geistes- und literaturgeschichtlich aus zweiter Hand gearbeitet hat und auch das Plagiat nicht scheute – das ist eine Tatsache. Hierfür bedarf es (meiner Ansicht nach) keines weiteren Beweises mehr.
Das ändert ja nichts daran, dass er Millionen Menschen erreicht und berührt hat, einen kaum zu überschätzenden Einfluss auf unzählige andere Popmusiker hatte – viel mehr als jeder seiner Inspiratoren – und dass er einer der Großen in der populären Musik ist und wohl lange bleiben wird.
Und daran ändert auch nichts die – für mich – kleinlich und besserwisserisch anmutende Seziererei der Entstehung seiner Texte.
Aber mich hat ja auch schon immer die Oberlehrerattitüde der Philologen gestört (Ich darf das sagen – bin selber einer).
Wenn es keine Autoren gäbe, die (immer ohne analytisches Denken – mit geht nicht) ihre Kunstwerke einfach geschaffen haben, wären die Oberlehrer arbeitslos. Überflüssig sind sie sowieso.--
fuchs "And they couldn't prevent Jack from being happy..."CanzioneIch teile sie.
Dass der Songwriter Bob Dylan als Autodidakt gern geistes- und literaturgeschichtlich aus zweiter Hand gearbeitet hat und auch das Plagiat nicht scheute – das ist eine Tatsache. Hierfür bedarf es (meiner Ansicht nach) keines weiteren Beweises mehr.
Die Frage ist nur, was man damit aussagen will bzw. was das beweisen soll.
Songwriting ist nicht identisch mit „Songtexte schreiben“. Der Begriff des Plagiats ist dort unnütz, wo das Songwriting immer auch den Rückgriff auf ältere Stücke beinhaltet.
Es ist eine Sache, die musikalischen und lyrischen Wurzeln von Dylan nachzuzeichnen und den Motiven, Bildern und Textzeilen nachzuspüren und eine ganz andere, Dylans Status als zentrale innovative Figur der Popmusik mit diesem Pseudo-Argument zu bestreiten. Das ist eine oberflächliche Art des Denkens, die mir zutiefst missfällt.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.fuchs
Wenn es keine Autoren gäbe, die (immer ohne analytisches Denken – mit geht nicht) ihre Kunstwerke einfach geschaffen haben, wären die Oberlehrer arbeitslos. Überflüssig sind sie sowieso.Das wirft die Frage auf, ob nicht die Kritik (Philologie) einen Autor macht und ihn vorzeitig ins öffentliche Bewußtsein bringt, während sie einen anderen mit Jahren der Verspätung der Öffentlichkeit empfiehlt. Bei Dylan bestand beinahe die Gefahr, dass man ihn vergessen hätte. Aber gerade seine Nichtfestlegbarkeit (das dauernde Versteckspiel des Herrn Dylan) hat sich als so anziehend erwiesen, dass die Kritik (die Philologie, die Dylanologie, etc.) die Herausforderung annahm.
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CanzioneDass der Songwriter Bob Dylan als Autodidakt gern geistes- und literaturgeschichtlich aus zweiter Hand gearbeitet hat und auch das Plagiat nicht scheute – das ist eine Tatsache.
nail75Songwriting ist nicht identisch mit „Songtexte schreiben“. Der Begriff des Plagiats ist dort unnütz, wo das Songwriting immer auch den Rückgriff auf ältere Stücke beinhaltet.
Richtig. Wer sich etwas näher mit der Musikgeschichte und der Geschichte der Folkmusik im Besonderen auskennt, weiß, dass die Übernahme von Melodien und auch Texten eine Tradition ist. Ihr ursprünglicher Zweck war die Weitergabe der Songs an die jeweils nächste Generation.
Dass sich Dylan in dieser Tradition amerikanischer Musik sieht, hat er mehrmals gesagt. Auch hatte er ja nie ein Problem damit, die Quellen seiner Musikstücke offenzulegen.
Das sollte man wissen und ehrlicherweise erwähnen, wenn man Dylan den Plagiats-Vorwurf macht.
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"Crimson flames tied through my ears, Rollin’ high and mighty traps, Pounced with fire on flaming roads, Using ideas as my maps, “We’ll meet on edges, soon,” said I, Proud ’neath heated brow, Ah, but I was so much older then, I’m younger than that now" - Bob Dylan, My Back Pages -Dylanesque
Dass sich Dylan in dieser Tradition amerikanischer Musik sieht, hat er mehrmals gesagt. Auch hatte er ja nie ein Problem damit, die Quellen seiner Musikstücke offenzulegen.
Das sollte man wissen und ehrlicherweise erwähnen, wenn man Dylan den Plagiats-Vorwurf macht.
Wir sollten nicht arglos wie Dylanesque sagen: Bob Dylan bekennt sich zum Plagiat. Wir sollten, wie wir in hinreichendem Maße haben nachweisen können, feststellen: Die Quellenlage ist mit genauer Absicht verunklärt*. Sie ist wissent- und willentlich unklar gemacht. Der Songwriter Bob Dylan legt allen Wert darauf, sich nicht erwischen zu lassen. Die Nichtfestlegbarkeit und die Undeutlichkeit halte ich für eine von Dylans gründlichsten Kunstabsichten…Dylans „Anleihen“ sind Plagiate.
*Siehe auch Beitrag #15
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Schlagwörter: Dylan; Bob Dylan; Lyrics;
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