Startseite › Foren › Das Konzert-Forum: Wann, wer und wie › Und so war es dann › Bob Dylan & Mark Knopfler – Tour Herbst 2011
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hagrid2
Moin, ich möchte nicht streiten bzw. diskutieren. Ich möchte nur meine/unsere Warte beschreiben. Mein Vater (63) hat sich nichts sehnlicher gewünscht, als Bob Dylan mal LIVE vor seinem (Dylans/Vaters Tod) zu erleben.Das Doppelangebot, Knopfler&Dylan war für Ihn im Vorfeld wie ein 6er im Lotto. Dylan läuft in meinem Elternhaus seid dem ich denken kann. Und dann erleben wir den gestrigen Abend und mein Vater verlässt sichtlich enttäuscht und niedergeschlagen vorzeitig die Halle.
Ich lasse mich gerne als WDR2-Fernsehgartenhörer oder Knopfler Jünger betiteln (wobei ich Knopfler vorher nie gehört und den Fernsehgarten nie gesehen habe). Mich rechtfertigen, ob ich Musikgeschmack habe oder nicht, werde ich sicherlich nicht.
Für ein gutes Konzert sind meiner Meinung nach ein paar Faktoren zuständig, sei es das Abmischung, die Qualität der Musiker, der Saal/Gelände, die Fans, aber vor allem der Sänger.
Ob Knopfler besser oder schlechter als sonst war, kann ich nicht sagen, mir hat es gefallen. Wobei der Anfang ein wenig zäh war.
Das der Künstler/Altmeister Bob Dylan hingegen nen großen Haufe Scheisse vorgeführt hat, kann man nicht leugnen. Kritiker, die jetzt mit dem Argumenten kommen : dass ist halt sein Stil bzw. so vertreibt er die „Nichtgläubigen“/nicht die wahren Fans, er ist halt Künstler und in sowiesohausen sind die Leute wegen fehlender Stühle/Knopfer doch richtig abgegangen/das macht er mit Absicht; kann ich nicht verstehen. Ich persönlich habe mich schon musikalischer Gekotzt als was dort zu hören war.
Ob es ein Formtief hatte oder es generell nicht schafft besser zu singen, weiss ich nicht, auftreten sollte man aber nicht.
Für mich war es nur ein Rausschmiss von Geld, für meinen Vater ist eins seiner Idole gestorben.
nail75 22930
Halten wir mal fest, dass diese Knopfler/Dylan-Konzerte wohl tatsächlich eine ganze Menge Leute animiert haben, in die Hallen zu gehen, die keine Ahnung hatten, was sie erwartet. In Mainz beim „reinen“ Dylan-Konzert waren fast keine Leute da, die nicht wussten, was kommt. Und niemand (!) ist früher gegangen.Viel erstaunlicher finde ich, dass Dein Vater in den letzten 30 Jahren in keinem Dylan-Konzert war, obwohl es dazu massenhaft Gelegenheit in allen Teilen Deutschlands gegeben hätte. Die pathetische Aussage oben klingt, als hätte Dylan nicht Dutzende Konzerte gespielt, sondern sei nach 30 Jahren zum ersten Mal in Deutschland. Dass ein Dylan-Fan nicht weiß, was ihn erwartet, finde ich sehr merkwürdig, noch dazu jemand für den Dylan ein „Idol“ ist.
Als Antwort auf die erste Post von einem neuen user muss man nicht von „wir“ sprechen. Dem einen gefällt etwas, dem anderen nicht. Das kann man hinterfragen, kann es aber auch so stehen lassen. Warum werden neue user so vertrieben?
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WerbungWie Dylan heute klingt; dass er seine Songs frei interpretiert und dass sich auch die Band nicht mehr so anhört, wie noch in den 60ern. Das kann man in ~ 3 Minuten herausfinden und im Zweifelsfall viel Geld sparen.
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Etienne LeonardDa prallen 22000 und paar zerquetschte post mit paller Brust hinausposaunt gegen eine erste post.
Wie kann jemand da von Halten wir mal fest sprechen,
ist nail75 der liebe Gott oder mit den anderen Schulterklopfern nur ein besserer
mobbing spezialist
Hier ist gar nichts festzuhalten, schon gar nicht mit wir.„diekeine Ahnung hatten, was sie erwartet“
unglaublich, wie borniert manso etwas schreiben kann…
von was keine Ahnung???
Atme mal durch, zitiere die Posts richtig und dann schreib nochmal. Wenn Du die Diskussion verfolgst, ist gegen Nails und den Einwand der anderen nichts zu sagen. Wenn man als 63jähriger Mensch Dylan angeblich vergöttert, aber noch nie in einem seiner Konzerte war, kann es mit der Vergötterung nicht so weit her sein.
Und daß der alte Knörzer schon immer unberechenbar war in seinen Darbietungen, ist auch ein alter Hut. Darauf wird man wohl noch hinweisen dürfen, ohne hier gleich von Dir als borniert hingestellt zu werden.--
@Etienne: Deine Beleidigungen und Verleumdungen sind unstatthaft. Wir sind ab sofort endgültig geschiedene Leute. Wenn Du in Zukunft mit mir reden willst, dann erwarte ich eine andere Ausdrucksweise.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Ein kurz eingeworfenes Lanzebrechen für das Weihnachtsalbum von mir. Aber lasst euch nicht stören.
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detours elsewhereIst ja bald wieder soweit, vielleicht hol ich es mir dieses Jahr :liebe_2:
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Ist doch alles perfekt so.
Bleibt nur noch zu hoffen, dass in München die vorderen fünf Reihen mit früh verschwindenden Knopfler-Fans besetzt sind…
(Ach was, sechste oder siebte Reihe nehm ich auch)--
Hallo zusammen,
ich bin neu hier und finde die Diskussion sehr interessant.
Ich war auf diversen Dylan Konzerten seit 1981 und auf einem Dire Straits Konzert.
Ich fand die Kombination äußerst spannend. Die Größe des Konfliktpotentiales hätte ich nicht erwartet. Trotz der Verschiedenheiten waren doch musikalisch Ähnlichkeiten. Auch im Knopfler Teil spielte die Band teils sehr treibend, jedenfalls mit viel Leben drin. Dieser Teil vemittelte sehr positive Gefühle, mit Knopflers Stimme und Gitarre doch alles eher warm und gemütlich. Wenn man nur in ein Konzert geht, um sich in eine positive Stimmung versetzen zu lassen, war das der richtige Teil.
Dylans Vorstellung war mindestens ebenso lebendig, aber hier ging’s eben auch viel um Verzweiflung, Zorn und Trauer – aber mit der Botschaft „es geht immer weiter“. Genau das wurde mit der Musik (meiner Meinung nach) perfekt ausgedrückt. Nein, es war keine Zurücklehn-Schmusemusik, aber es war mindestens ebenso emotional wie bei Knopfler. Nur eben andere Emotionen.
Wenn man ins Theater geht, bekommt man auch in vielen Stücken auf faszinierende Weise die Konflikte des Lebens vorgesetzt, und es werden eben nicht nur hübsch inszenierte Shakespeare Komödien gespielt. Wem nur diese gefallen und nur ein paar Stunden gut unterhalten werden möchte, der kann mit einem fulminanten Ibsen eben auch nichts anfangen.Ich habe die Werbung nicht gehört, aber wenn mit alten, facettenreich produzierten, melodischen Stücken geworben wird, kann die altersweise, aufs Wesentliche geschrumpfte bare-bones Version nur enttäuschen. Bei beiden.
Ich fand Dylan im Vergleich zu früheren Konzerten sehr lebendig und hochmotiviert. Habe ihn auch stocksteif stehend und ohne ein Wort ans Publikum erlebt. Ohne Emotion beim Singen allerdings habe ich ihn noch NIE erlebt, wenn diese auch in den letzten Jahrzehnten durchaus auf die verschiedensten Weisen ausgdrückt wurde. In Oberhausen war’s eben ziemlich zackig ;-). Dass seine Stimme auch weicher klingen kann, konnte man ungefähr während 30 Sekunden hören. Das ist auf youtube Mitschnitten auf Konzerten mit besserer Stimmung häufiger zu hören. Vielleicht hat sich die Härte des Vortrages durch die vielen Leute, die das Konzert verließen noch etwas gesteigert. Vielleicht ist die musikalische Planung aber auch so professionell, dass solche Kleinigkeiten keine Rolle spielen. Er wird das kennen, es ist ja nun sicher nicht das erste Mal, dass Dylan aneckt. Trotzdem tat es mir leid…
Zur Tonqualität und Atmosphäre der Arens: ich fand beides schlecht. Ich saß im Unterrang dicht an der Bühne. Während Knopflers ersten Songs überlagerte ein tiefes Brummen die Musik, das wurde dann abgestellt. Dann war die Tonquallität gut.
Bei Dylan war (wie eigentlich immer) die Band weit im Vordergrund. Das empfinde ich als Nachteil, macht es doch das Verständnis des Textes noch schwerer. Und die Texte gehören nun mal ultimativ dazu. Nur über die Texte erschließt sich der Vortrag und die Interpretation derselben. Auch die schlechte Beleuchtung und das Dylan sich unter seinem Hut versteckte, taten das ihre. Wenn man ihm beim Singen zusehen kann, sieht man mit wie viel Inbrunst in der Regel die Songs vorgetragen werden. Ich kann verstehen, dass jemand, der beim Singen so viel Emotion preisgibt, in allen anderen Bereichen sehr, sehr zurückhaltend ist, damit die Leute nicht auf falsche Gedanken kommen oder zu vertraulich werden.
Die Atmosphäre fand ich schrecklich. Eine viel zu hohe Grundhelligkeit, die vom Geschehen auf der Bühne ablenkte, und die Leute, die das Konzert verließen, haben mich persönlich massiv gestört. Ich bin für die Zugabe in den Innenraum gegangen, und da war’s dann ein bißchen so wie früher ;-)). Nur VIEL zu kurz.Also, ich hab mich auch nicht vorher schlau gemacht. Wußte auch gar nicht, wie viel youtube da zu bieten hat. Ich bin nur mit einem offenen Ohr und mit gewisser Grundkenntnis über die musikalische Entwicklung beider Künstler hingegegangen. Beide haben mir gefallen, wie schon gesagt, ich fand sie jetzt nicht soo weit voneinander entfernt in ihrer Tendenz zu den alten Wurzeln der Musik (Folk bei Knopfler, Blues, Rock und fast jazzige Teile bei Dylan). Unterschiedlich war für mich nur der Inhalt, Knopfler eher hell und freundlich, Dylan dunkler, manchmal aggressiv, aber immer voll Leben. Mich hat es mitgerissen.
Ich fand’s KLASSE!. Nächstes Mal will ich aber wieder im Innenraum vorn sein!!! Wenn ich ins Konzert gehe, will ich auch etwas vom Künstler mitbekommen und nicht so viel von den Zuschauern rund rum.
Schöne Grüße
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duke02Also, ich hab mich auch nicht vorher schlau gemacht. Wußte auch gar nicht, wie viel youtube da zu bieten hat. Ich bin nur mit einem offenen Ohr und mit gewisser Grundkenntnis über die musikalische Entwicklung beider Künstler hingegegangen.
Kanntest du denn aktuelle Veröffentlichungen von Dylan? Dass man sich nicht vor einem Konzertbesuch durch massenweise mieser youtube-Clips klickt, kann ich verstehen. Für mich ist es aber selbstverständlich, dass ich mit dem aktuellen Output eines Künstlers beschäftige, zu dessen Konzert ich gehe. Das scheinen hier viele nicht für für notwendig gehalten zu haben.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
tugboat captainEin kurz eingeworfenes Lanzebrechen für das Weihnachtsalbum von mir. Aber lasst euch nicht stören.
Must be Santa, must be Santa! Euphorische Vorweihnachtspolkastimmung auch bei mir. Hochtrabende These: Diese Platte drückt den Spirit des späten Dylan besser aus, als viele Dylanologen wahrhaben wollen. Will aber auch nicht weiters stören und möchte on topic nur so viel anmerken: Ich finde es toll, dass der alte Zausel auch im Jahr 2011 noch Konzertgänger verstört aus dem Saal flüchten lassen kann. Vorschlag für die nächste Frühjahrstour: Das Weihnachtsalbum komplett live aufführen – Schockeffekt etwa so groß wie bei Mitt-60er-Elektrifizierung, End-70er-Missionierungskamüagne und 80er-alkoholinduzierter-Desorientierungsphase.
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bullschuetz…Das Weihnachtsalbum komplett live aufführen – Schockeffekt etwa so groß wie bei Mitt-60er-Elektrifizierung, End-70er-Missionierungskamüagne und 80er-alkoholinduzierter-Desorientierungsphase.
Cool, da würde ich hingehen. Dylans Bühnenoutfit sehe ich schon förmlich vor mir.
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bullschuetzDas Weihnachtsalbum komplett live aufführen
Ohne Ankündigung und bei der gemeinsamen Tour nach Santana und vor Eric Clapton ;)
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Zum Thema: „Muss man sich vorher beschäftigen?“ – Aus meiner Sicht muss man das nicht. Es gibt immer viele Leute, die einfach nur mal hingehen, weil Freunde einen Künstler empfohlen haben, weil es ihnen langweilig ist oder weil sie das Konzert interessant finden (geht mir beispielsweise ganz oft so). Und natürlich kann man dann auch enttäuscht sein und früher gehen. Das habe ich auch schon häufiger gemacht.
Natürlich kann man auch von einem Künstler überrascht werden, den man als „Idol“ verehrt. Der kann ja ggf. etwas neues machen, was überraschend ist. Wie das aber bei Dylan passieren kann, der seit 30 Jahren dasselbe macht, weiß ich nicht.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.MefirOhne Ankündigung und bei der gemeinsamen Tour nach Santana und vor Eric Clapton ;)
Genau! Und zwar in Hamburg-Blankenese oder München-Grünwald mit folgender Setlist:
1. When the night comes falling from the sky (Empire Burlesque Version)
2. Somethings Burning, Baby
3. In the garden
4. Are you ready
5. The mighty Quinn
6. Woogie Boogie
7. Wigwam
8. Spanish is the loving tongue
9. They killed him
10. Ugliest girl in the worldZugabe: I`ll be home for Christmas
Ich würde mich bis ans Lebensende verschulden für ein Ticket…
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Eric Pfeil liefert in der FAZ liefert eine der treffensten Rezensionen, die ich gelesen habe:
FAZ
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Die schönste Erkenntnis des Abends aber ist diese: Fünfundvierzig Jahre nachdem ihn enttäuschte Fans „Judas“ schimpften, im Jahr seines siebzigsten Geburtstags und zu einem Zeitpunkt, als ihm mancher ernsthaft den Literaturnobelpreis zugetraut hatte, ist Bob Dylan immer noch in der Lage, entnervte Zuhörer in Scharen aus seinem Konzert zu treiben. „Something is happening here and you don’t know what it is“, krächzt er mit reichlich Gruselecho in der Stimme, während unzählige Paare, deren Vorstellung von einem „schönen Konzertabend“ wohl anders aussieht, die Gelegenheit nutzen, den Stau nach dem Konzertende zu vermeiden.
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Einen schönen gemütlichen Nostalgieabend mit einem jovialen Onkel Dylan in Best-of-Laune? Es sollte sich doch eigentlich längst herumgesprochen haben: It Ain’t Me, Babe.
…Derweil weinen sich im „Fanreport“-Forum von Eventim enttäuschte Fanseelen aus…
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Schlagwörter: Aber das Weihnachtsalbum!, Bots auch hier, Bürgerschreck, Da hör' ich lieber Modern Talking, Heinz lass uns gehen, hömmareferenziimaschön, Jedes Blasorchester besser, keine Melodien und völliger Murks, know your idols!, seine Band haut es raus, ZDF-Fernsehgarten-Publikum
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