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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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redbeansandricemein Gefühl ist, dass John Wesley Harding dir gefallen könnte/müsste…
Das wäre so ziemlich das letzte Album, das ich einem Dylan Novizen anempfehlen würde. Viel zu karg, verätselt und zu sehr mit der ganz eigenen Biographie des Künstlers Dylan zu jener Zeit verhaftet, als dass es für spontane Begeisterung sorgen dürfte, wenns schon mit H61R nicht geklappt hat.
Vielleicht ist Dylan ja auch gar nicht so wirklich dein Musikus, Irrlicht. Falls doch, würde ich nicht nach irgendwelchen Tipps und Empfehlungen gehen, sondern die Sache selbst in die Hand nehmen und einfach losziehen und mich in die Sachen versuchen reinzutasten. You don’t need a weatherman to know which way the wind blows!--
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WerbungpinchVielleicht ist Dylan ja auch gar nicht so wirklich dein Musikus, Irrlicht.
So pauschal würde ich das nicht sagen. Es gibt bei Dylan immer wieder diese umwerfenden Momente, an denen ich mich gar nicht satt hören kann – sowohl auf musikalischer, wie auch gesanglicher Seite. Und zunächst auch was seine Texte betrifft, Zeilen wie „Situations have ended sad/Relationship have all been bad/Mine’ve been like Verlaine’s and Rimbaud“ vergisst man nie wieder. Aber ganz unrecht hast Du nicht, es sind bislang, unter den sagen wir mal rund fünfzig Tracks die kenne, nur ein handvoll dabei, die mich wirklich vollumfänglich für sich einnehmen, da mir in musikalischer Hinsicht oft das Unerwartete fehlt. Dylans Tracks sind in ihrer Struktur ja meist relativ geradlinig und ich habe die Wahrnehmung nach kurzer Zeit nahezu alles darin entdeckt zu haben. That says, entweder packt mich der Song und die Melodie dahinter (wie etwa in „Shelter from the storm“ oder „Sara“) oder es sind eben irgendwelche Betonungen, Satzkonstruktionen und Sätze allgemein, die mich irgendwie neugierig machen. Die Instrumentierung und deren Variation ist es meistens jedenfalls nicht.
@redbeansandrice: Mercí. Vielleicht werde ich das irgendwann tun, derzeit stehen allerdings viele andere Sachen weiter vorne. Und wenn, würde ich Dylan fortan gerne chronologisch angehen.
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Hold on Magnolia to that great highway moon
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Ja, wie gesagt: wenn es dich wirklich interessiert, dann gehe es an. Es lohnt sich. Und je intensiver man sich damit beschäftigt, umso lohnender wird es. Nur sich alles am besten häppchenklein servieren und vorsetzen lassen, finde ich doof. Dylan ist so ein großer Mythos, mit so einem umfangreichen, ambivalenten Werk, das nimmt man auch in Zeiten von google und youtube und irgendwelchen Foren nicht einfach so im Vorbeilaufen mal eben kurz mit.
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pinchJa, wie gesagt: wenn es dich wirklich interessiert, dann gehe es an. Es lohnt sich. Und je intensiver man sich damit beschäftigt, umso lohnender wird es. Nur sich alles am besten häppchenklein servieren und vorsetzen lassen, finde ich doof. Dylan ist so ein großer Mythos, mit so einem umfangreichen, ambivalenten Werk, das nimmt man auch in Zeiten von google und youtube und irgendwelchen Foren nicht einfach so im Vorbeilaufen mal eben kurz mit.
Ich sehe das auch so. Und bin aus eben diesem Grund auch davon abgekommen, Dylan über Klassikerabtasten kennenlernen zu wollen – sondern fortan ganz am Anfang ansetze. Vielleicht dazu irgendwann mehr.
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Hold on Magnolia to that great highway moonUnd was sind diese handvoll Tracks?
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What's a sweetheart like me doing in a dump like this?waUnd was sind diese handvoll Tracks?
„Ballad of a thin man“, „Shelter from the storm“, „You’re gonna make me lonesome when you go“, „Isis“, „Sara“, „The times they are a-changin'“, „Masters of war“.
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Hold on Magnolia to that great highway moonDanke.
Ein Album-Empfehlung kann ich daraus nicht ableiten. Wahrscheinlich wird es auch kein Dylan-Album geben, das Dich restlos überzeugt. Dann bleibt nur Durchwühlen und Rosinen rauspicken.--
What's a sweetheart like me doing in a dump like this?waDanke.
Ein Album-Empfehlung kann ich daraus nicht ableiten. Wahrscheinlich wird es auch kein Dylan-Album geben, das Dich restlos überzeugt. Dann bleibt nur Durchwühlen und Rosinen rauspicken.Weiß‘ nicht. Vielleicht geht’s Irrlicht so wie mir: irgendwann mal macht es Klick. Blood On The Tracks ist doch so eine Platte, in der sich jeder wiederfindet. Oder man versucht’s mit dem Soundtrack zu Pat Garrett, das hat zumindest bei mir wunderbar funktioniert.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.pinchDas wäre so ziemlich das letzte Album, das ich einem Dylan Novizen anempfehlen würde. Viel zu karg, verätselt und zu sehr mit der ganz eigenen Biographie des Künstlers Dylan zu jener Zeit verhaftet, als dass es für spontane Begeisterung sorgen dürfte, wenns schon mit H61R nicht geklappt hat.
zum einen hat H61R bei mir auch noch nicht soo eingeschlagen wie Blonde on Blonde, Desire, das davor…. zum anderen: Generell würd ich John Wesley Harding auch nicht Novizen anempfehlen, aber mein Gefühl ist, dass sich Irrlicht nicht vor Kargheit fürchtet, tendentiell Berührungsängste zu Orgeln hat (in der Hinsicht: Gegenteil von mir, hat gebraucht), und dass die zwei Auswege die frühen Alben oder JWH sind… und dass JWH dann doch irgendwie besser passt… @irrlicht: in Sachen chronologisch, und da du Highway 61 schon kennst: Es gibt in der Tat keinen Grund, Blonde on Blonde erst nach john Wesley Harding auszuprobieren…
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.@latho
Bei mir hat es auch sehr spät „Klick gemacht“. Ich könnte es aber nicht an einem Album fest machen, eher an einzelnen Tracks. Von denen ausgehend ich dann erst die Größe der einzelnen Album erkannt habe.Was aber blieb ist die tiefe Abneigung gegenüber „Knockin‘ On Heavens’s Door“.
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What's a sweetheart like me doing in a dump like this?latho Blood On The Tracks ist doch so eine Platte, in der sich jeder wiederfindet.
gerade noch mal gehört , leider nicht. Das Genöle, die Mundharmonika…immerhin sollen die Texte ganz gut sein. Mit Dylan und mir wird das nichts mehr. Er wird es aber verschmerzen können.
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Ein guter Hirte trauert über jedes verlorene Schaf.
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What's a sweetheart like me doing in a dump like this?redbeansandricezum einen hat H61R bei mir auch noch nicht soo eingeschlagen wie Blonde on Blonde, Desire, das davor…. zum anderen: Generell würd ich John Wesley Harding auch nicht Novizen anempfehlen, aber mein Gefühl ist, dass sich Irrlicht nicht vor Kargheit fürchtet, tendentiell Berührungsängste zu Orgeln hat (in der Hinsicht: Gegenteil von mir, hat gebraucht), und dass die zwei Auswege die frühen Alben oder JWH sind… und dass JWH dann doch irgendwie besser passt… @irrlicht: in Sachen chronologisch, und da du Highway 61 schon kennst: Es gibt in der Tat keinen Grund, Blonde on Blonde erst nach john Wesley Harding auszuprobieren…
In jedem Fall hast Du meine musikalische Ausrichtung in dieser Hinsicht ziemlich treffend auf den Punkt gebracht. Das, was vielen zu karg und spröde ist, entlockt mir meist große Freude – und mit Orgeln kann man mich, zumindest wenn man sie nicht gerade als wie immer geartetes surreales Element einsetzt, meist eher tiefenwirksam vertreiben.
lathoVielleicht geht’s Irrlicht so wie mir: irgendwann mal macht es Klick. Blood On The Tracks ist doch so eine Platte, in der sich jeder wiederfindet.
Auf diesen Moment hoffe ich auch. „Blood on the tracks“ mag ich übrigens aber sehr gerne – selbst wenn mich dort auch nicht alles überzeugt. Aber wie gesagt: Auch keine wirkliche Herzensangelegenheit; kein Album mit dem ich unbedingt durch Krisen gehen würde und an dessen Zeilen ich Tränen vergießen könnte. Oder das ich als musikalische Schulter zum Anlehnen auflege. Das Album nötigt mir mehr Wertschätzung, Respekt und stillschweigende Faszination ab.
waWahrscheinlich wird es auch kein Dylan-Album geben, das Dich restlos überzeugt.
Die Bedenken habe ich zwar auch, allzu tragisch fände ich es aber nicht. Mir ist ein Album lieber, bei dem ich zwischen schlecht und prächtig wählen kann, als ein solches, das permanent im eher unzulänglichen Mittelmaß versinkt.
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Hold on Magnolia to that great highway moon
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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IrrlichtDas, was vielen zu karg und spröde ist, entlockt mir meist große Freude
Nicht falsch verstehen bitte: das „Spröde und Karge“ war bzgl. JWH auf Dylans Rückbesinnung und introvertierte Haltung gemünzt, mit der er dieses Album ausstattete. Ganz schlichte Songs, ohne Refrain und – was dich eventuell abschreckt – ohne nennenswerte Hooks (im klassischen Rock- und Popsinn) und mit sehr viel nach vorne gemischter Mundharmonika.
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Irrlicht„Ballad of a thin man“, „Shelter from the storm“, „You’re gonna make me lonesome when you go“, „Isis“, „Sara“, „The times they are a-changin'“, „Masters of war“.
Dann würde ich dir „Desire“ und „The Freewheelin‘ Bob Dylan“ und/oder „The Times They Are A-Changin'“ empfehlen. Wenn dir der reduzierte Dylan gefällt, solltest du unbedingt eines seiner frühen Folk-Alben hören. Eigentlich könnte ich auch zu „New Morning“ raten, weil dort all das ist, was du mögen könntest. Es ist abwechslungsreich, alle Lieder sind von der Spieldauer, die dich ermüden könnte, weit entfernt und das Album versprüht nicht diesen „Druck“, zu versuchen, in alles etwas hineininterpretieren zu wollen, was eigentlich gar nicht da ist.
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Schlagwörter: 1965, Al Kooper, Bob Dylan, Bob Johnston, Columbia, Highway 61 Revisited, Mike Bloomfield, Tom Wilson
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