Re: Bob Dylan – Highway 61 Revisited

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irrlicht
Nihil

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redbeansandricezum einen hat H61R bei mir auch noch nicht soo eingeschlagen wie Blonde on Blonde, Desire, das davor…. zum anderen: Generell würd ich John Wesley Harding auch nicht Novizen anempfehlen, aber mein Gefühl ist, dass sich Irrlicht nicht vor Kargheit fürchtet, tendentiell Berührungsängste zu Orgeln hat (in der Hinsicht: Gegenteil von mir, hat gebraucht), und dass die zwei Auswege die frühen Alben oder JWH sind… und dass JWH dann doch irgendwie besser passt… @irrlicht: in Sachen chronologisch, und da du Highway 61 schon kennst: Es gibt in der Tat keinen Grund, Blonde on Blonde erst nach john Wesley Harding auszuprobieren…

In jedem Fall hast Du meine musikalische Ausrichtung in dieser Hinsicht ziemlich treffend auf den Punkt gebracht. Das, was vielen zu karg und spröde ist, entlockt mir meist große Freude – und mit Orgeln kann man mich, zumindest wenn man sie nicht gerade als wie immer geartetes surreales Element einsetzt, meist eher tiefenwirksam vertreiben.

lathoVielleicht geht’s Irrlicht so wie mir: irgendwann mal macht es Klick. Blood On The Tracks ist doch so eine Platte, in der sich jeder wiederfindet.

Auf diesen Moment hoffe ich auch. „Blood on the tracks“ mag ich übrigens aber sehr gerne – selbst wenn mich dort auch nicht alles überzeugt. Aber wie gesagt: Auch keine wirkliche Herzensangelegenheit; kein Album mit dem ich unbedingt durch Krisen gehen würde und an dessen Zeilen ich Tränen vergießen könnte. Oder das ich als musikalische Schulter zum Anlehnen auflege. Das Album nötigt mir mehr Wertschätzung, Respekt und stillschweigende Faszination ab.

waWahrscheinlich wird es auch kein Dylan-Album geben, das Dich restlos überzeugt.

Die Bedenken habe ich zwar auch, allzu tragisch fände ich es aber nicht. Mir ist ein Album lieber, bei dem ich zwischen schlecht und prächtig wählen kann, als ein solches, das permanent im eher unzulänglichen Mittelmaß versinkt.

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Hold on Magnolia to that great highway moon