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AutorBeiträge
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Monroe StahrWow, das ist ja mal ein Verriss!
Das verwundert. Ich dachte gleich, das ist was für Monroe, er mochte ja schließlich auch „The XX“.
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WerbungMick67Das verwundert. Ich dachte gleich, das ist was für Monroe, er mochte ja schließlich auch „The XX“.
Was hat Callahan mit The XX zu tun?
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Mick67Das verwundert. Ich dachte gleich, das ist was für Monroe, er mochte ja schließlich auch „The XX“.
aber ich bin kein Bayern-Fan!
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Witek DłWas hat Callahan mit The XX zu tun?
Keine Ahnung, ich kenne das neue Album ja noch nicht. Ich habe nur nikos Beschreibung ein wenig mißbraucht.
Monroe Stahraber ich bin kein Bayern-Fan!
Du hast ja auch keine Ahnung vom Fußball.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
nikodemus Wie schon auf früheren Alben macht sich auf dem Song „America!“ ein Lou Reed Einfluss bemerkbar (die Gitarre), dazu hat ja Callahan auch eine sehr tiefe, erzählende Stimme.
Ist mir nie aufgefallen und auch wenn ich Lou Reed zutiefst verehre, kann ich mit Callahan nichts, aber auch gar nichts anfangen.
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Kennst du „Butterflies Drowned In Wine“ von SUPPER, da muss ich immer an Reed denken, die Gitarre, der stoische Gesang, das höre ich alles in „America!“ wieder. Ansonsten trennt die beiden musikalisch (und wohl auch persönlich) sicher mehr, als sie vereint.
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and now we rise and we are everywhereAmadeusHmmh. Falls dem wirklich so ist, muessten die fruehen Smog Platten schon sehr genial sein. Vielleicht sollte man sich diesem Werk unvorbelastet naehern. Faellt mir leicht und ich empfinde Freude daran, diese Scheibe zu hoeren.
Die ganz frühen Sachen kenne ich auch nicht, die sollen lo-fi sein und schwer anhörbar. Das älteste Album, das ich gehört habe, The Doctor came at Dawn von 1996, ist zwar anders (düsterer und monochrom), aber nicht besser als …Eagle oder Apocalypse. In mancher Hinsicht ist es sogar schlechter: Callahan setzt seine Stimme heute effektiver ein (was nicht nur eine Frage der Aufnahme ist, sondern auch der Abmischung) und er hat im Lauf der Jahre einiges dazugelernt, was Arrangements angeht und den Umgang mit Klangfarben. Es gibt aber einen Aspekt, auf den der Pitchfork-Rezensent hingewiesen hat: In den 90ern konnte man Smog als Teil eines spannenden Trends in der amerikanischen Indieszene wahrnehmen, während er heute einfach sein Ding macht und nur noch in seiner eigenen Strömung segelt.
Mike PowellWhen his first records as Smog started coming out, it would’ve been easy to situate Callahan in an axis of singer-songwriters who sounded both rooted in American folk traditions but also radically disjointed from them: Dave Berman (of Silver Jews), Cat Power, and Will Oldham (then playing as Palace). Berman has retired, Cat Power has slowed down, and Oldham, like Callahan, has become the kind of musician who only makes sense within the context of himself. Callahan has nothing to add to the general conversation about music in 2011 but is making the best albums of his career.
In der Kritik ist beiläufig von Callahans „beißendem Humor“ die Rede. Das ist ein Aspekt, den ich in Irrlichts Text etwas vermisse, der ansonsten das jüngere Schaffen Callahans gut charakterisiert hat. Seine Musik ist schon seit längerem frei von Depressivität und Selbstmitleid und sein Vortrag strahlt eine innere Ruhe aus. Wenn viel von seinen lyrics die Rede ist, so braucht das nicht zu wundern – sie sind oft ganz hervorragend: unprätentiös und frei von Phrasen, sehr konkret und transparent und doch geheimnisvoll, fast magisch – als blicke er anders auf die Welt als andere Menschen. Die Musik auf dem neuen Album spart aber auch nicht mit Reizen: sie ist erstaunlich groove-betont oder alternativ auch wunderbar entspannt, sie wirkt spontan, frei fließend und farbenreich – Nikos Astral Weeks-Assoziation hat da etwas getroffen, nicht nur wegen der Flöte. Großartige Platte (mindestens: * * * *).
In irgendeiner Kritik habe ich den Hinweis gelesen, dass „DC 450“, der Schlusspunkt des Albums, einfach die Katalognummer von Apocalypse ist: am Ende steht der Hinweis auf den Artefaktcharakter. „My Apocalypse“ bedeutet für Callahan eben etwas anderes als für die Charaktere in seinen Songs (der Viehtreiber des ersten Songs, der von seiner Herde zu Boden gerissen wird, hat sich am Ende in eine Straße verwandelt).
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To Hell with PovertyDer Viehtreiber, der nie wirklich ein Viehtreiber ist. Ein gutes Beispiel für Callahans Kunst, Emotionen in eine vollkommen andere Umgebung zu setzen. Mit der Zeit höre/lese ich viele Callahan Texte wesentlich emotionsbezogener, als sie auf den ersten Blick den Anschein haben. Zur Symbolik von Drover habe ich kürzlich in einem Interview gelesen, dass „das Vieh“ beispielsweise als Symbol für eine innere Unruhe zu verstehen ist, gegen die das lyrische Ich anzukämpfen versucht.
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Go1, es ist manchmal echt zum närrisch werden, niko hatte damals in seinem Thread schon recht: Du beschreibst das einfach immer besser. Ich finde mich in Deinen Texten meistens wieder und schönerweise gibts dennoch stets Kleinigkeiten zu entdecken, die man überdenken will. Sehr schön jedenfalls wieder (Favoritenthread, mach hin!).
@tolo: Melde mich nochmal ausführlicher, schöne Anmerkungen auch hier (auch wenn „Apocalypse“, wie erwähnt, ja leider noch gar nicht kenne)
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Hold on Magnolia to that great highway moon@go1: Schön, Dich mal wieder zu lesen! :wave:
Ich versuche mich gerade verzweifelt zu erinnern, ob Du damals beim Konzert in Frankfurt dabei warst. Ich meine ja, aber ganz sicher bin ich mir nicht. Wenn ja, dann konnte man dort sehen und erleben, dass Callahan wirklich in einer eigenen Welt zu leben scheint und eine ganz komische Aura hat. Vor der Bühne blieb der Raum frei, alle hielten respektvoll Abstand.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Go1: Erkennst du den Callahanschen Humor eigentlich auch auf der Eagle? Ich hatte das Gefühl, dass sein kruder Humor dort seltener zu erkennen ist, bzw. etwas weniger zum Einsatz kommt. (Große Ausnahme ist hier natürlich Faith/Void.)
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also,
hab das teil erst heute bekommen. zweimal gehört, werd noch nicht so recht warm damit!
was ich allerdings mit 100%tiger sicherheit sagen kann: mit viel heißer luft im RS hochgelobt!
Niemals *****!Anfrage an alle Käufer der CD: ist bei euch im track 2 bei 20 sekunden ebenfalls wie bei mir ein aussetzer?
Auf der CD ist kein Kratzer bzw kein Loch in der Beschichtung zu sehen. Oder ist das Absicht?--
Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!@lotterlotta:
Ich höre da nur eine Kunstpause: „Looks like – Baby’s Breath on a Mirror“.@mog:wai:
Nein, ich stimme Dir zu, was …Eagle angeht – jedenfalls kann man den Humor des Albums nicht krude nennen. Mir fällt spontan nur eine erheiternde Stelle ein: die Variation des Gospel-Klischees „I was blind, now I can see“, das herkömmlich eine religiöse Erweckung bezeichnet, in „Rococo Zephyr“.@nail75:
Leider war ich in Frankfurt nicht dabei – das bereue ich natürlich.@irrlicht:
Ich kann Deine Reaktion nicht so ganz nachvollziehen, aber egal: Danke für die Blumen! Nett, wieder was von Dir gelesen zu haben!--
To Hell with Poverty@Tolo: Jetzt dann mal endlich (mit ellenlanger Verspätung). Ich bin dankbar dafür, dass Du (und auch Go1) noch Callahans wunderbaren Humor, seine Bissigkeit und irgendwie auch zweiseitig zu betrachtende Gerissenheit angeschnitten habt. Die ist mir auch nicht entgangen, aber ein konkretes Beispiel hätte ich länger suchen müssen. Deine Ausführungen zu „America!“ lesen sich sehr interessant und auch absolut schlüssig. Einerseits sicherlich ein sarkastischer Hieb gegen Mythenbildung (wie Du schreibst) und auch so ein wenig gegen generelle Entwicklungsunfähigkeit (schön dazu auch diese stoische, energisch monoton wummernde Gitarre – ein gedanklicher Schraubstock!) – andererseits vielleicht aber eben auch gerade eine letztlich tiefe Sehnsucht nach „neuen Helden“ (mir fielen eben kurz wieder diverse Obama-Plakate incl. Heiligenschein und Lichtkuppel ein). Den letzten Teil finde ich dann fast am interessantes, vielleicht schon, weil ich nicht sicher, ob ich ihn verstanden habe. Callahan wählt die Brustwarze als Bild (ob als Synonym für Unbeholfenheit oder doch für Ausbeutung einer nicht erwähnten „mother earth“, die nährt?), spricht von Unersättlichkeit (oder Gier), lässt mich aber auch fragen (das „while“ macht mir hier etwas zu schaffen), ob er damit insgeheim eine nicht nur unersättliche, sondern sich eben auch selbst verschlingende Gesellschaft (als solche) beschreibt.
P.S. Danke für den Buchtipp übrigens, davon wusste ich nun gar nichts.
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Hold on Magnolia to that great highway moonServus,
mal eine Frage zum Album. Liegen der Vinyl Version Download Codes oder gar die CD bei?
Grüße
DV--
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Schlagwörter: Bill Callahan, Smog
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