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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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bullschuetzDie fast schon realsatirische Treuherzigkeit im Umgang mit truebsten Klischees bei den Balladen, die streberhaft domestizierte Wucht bei den „harten“ Nummern, die ganze hueftsteife Unsexyness und schrankwandartige Spiessigkeit des Genres schreckt mich seit Jahrzehnten zuverlässig ab, einzig die beflissene Humorlosigkeit, die ich da oft wahrnehme, finde ich ulkig und insofern unterhaltsam. Diese Musik hat so vieles, was mich immer schon genervt und gelangweilt hat, und so nichts von all dem, was mich elektrisiert, zum Tanzen bringt, bei den Eiern packt oder auch intellektuell anregt, dass ich fast geneigt bin, zu sagen: Ich hatte schon immer den besseren Geschmack. Ich bitte um Entschuldigung, wenn ich arrogant klinge. Aber da ich mindestens die Hälfte von dem Zeug, was auf der eingangs geposteten Liste steht, im Laufe meines Lebens mehr oder weniger zwangsweise mehr oder weniger intensiv hier oder dort hören musste, habe ich da mittlerweile eine recht zementierte Meinung: Dieses Genre verdient aus meiner Sicht keine nachträgliche Rehabilitierung.
Da gebe ich Dir in allen Punkten recht. Sehen die Meisten ja so.
Nur jetzt kommt das große ABER: Die Nachfrage für diese Musik war u. ist teilweise heute noch recht hoch. Die große Zielgruppe wird gerne bedient von vielen Radiosendern, Plattenfirmen usw. Da kann ich mich nicht dagegen wehren und an manchen Tagen lasse ich mich darauf ein, je nach Grundstimmung. Die Zielgruppe wird wohl vermutlich aus Leuten gebildet, denen richtiger Rock zu hart ist. Denke an den Erfolg von Kuschelrock-CDs, sogar meine Frau hatte die in den 90ern regelmäßig gekauft. Ich selbst habe noch 2-3 pflegeleichte Sampler so in Richtung „Partyrock-Mischung“ mit REO Speedwagon, Foreigner, Boston, Toto etc.für lange Reisen in Bahn, Auto oder Flugzeug. Who cares. Diese Sachen liefen doch in allen Kneipen, Cafes, Boutiquen, Fitness-Centern, auf Partys, beim Zahnarzt, einfach überall. Man konnte sich da der Sache nicht entziehen. Wollte ich auch nicht. Es gibt schlimmere Geräusche. Lieber AOR als Rammstein.--
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bullschuetzDie fast schon realsatirische Treuherzigkeit im Umgang mit truebsten Klischees bei den Balladen, die streberhaft domestizierte Wucht bei den „harten“ Nummern, die ganze hueftsteife Unsexyness und schrankwandartige Spiessigkeit des Genres schreckt mich seit Jahrzehnten zuverlässig ab, einzig die beflissene Humorlosigkeit, die ich da oft wahrnehme, finde ich ulkig und insofern unterhaltsam. Diese Musik hat so vieles, was mich immer schon genervt und gelangweilt hat, und so nichts von all dem, was mich elektrisiert, zum Tanzen bringt, bei den Eiern packt oder auch intellektuell anregt, dass ich fast geneigt bin, zu sagen: Ich hatte schon immer den besseren Geschmack. Ich bitte um Entschuldigung, wenn ich arrogant klinge. Aber da ich mindestens die Hälfte von dem Zeug, was auf der eingangs geposteten Liste steht, im Laufe meines Lebens mehr oder weniger zwangsweise mehr oder weniger intensiv hier oder dort hören musste, habe ich da mittlerweile eine recht zementierte Meinung: Dieses Genre verdient aus meiner Sicht keine nachträgliche Rehabilitierung.
@bullschuetz: Niemand will hier nachträglich rehabilitieren. Das ist eine der zahlreichen falschen Annahmen in Deinem Post. Was nicht ganz klar zu sein scheint: Es gibt überhaupts nichts zu rehabilitieren.
Ich lese in Deinem Post weniger Arroganz als Ignoranz – aus unbekannten Gründen kannst Du diese Musik nicht so wahrnehmen wie die meisten anderen.
Der Punkt ist dabei ja immer: Liegt die zugeschriebene Eigenschaft (die gefetteten Stellen) im Objekt oder entsteht sie durch die Brille des Beobachters? Gerade die ersten Zeilen deuten daraufhin, dass es die Interpretation des Beobachters ist, bzw. seine fragwürdigen Annahmen und Erwartungen – warum zum Beispiel sollte AOR Humor haben? Den gibt es in anderen Subgenres bestimmt, aber hier bist Du damit falsch. Auch Deine Klischees hast Du für Dich allein – vielleicht nehmen andere als typisch wahr? Jedes Gericht braucht Zutaten, du würdest doch einen Kuchen nicht salzen? Etc. pp. Dass das dann zu Missfallen führt, kann nicht wundern. Du brauchst was anderes.
Ob daraus ein besserer Geschmack schlussfolgert? Eine gewagte These, die nur dann stimmt, wenn man sich auf Deine Annahmen einlässt. Dein Ego schmeichelt Dir das ein, damit Du im psychischen Gleichgewicht bleibst, aber sonst . . . puh.Aha, niemand will hier nachträglich rehabilitieren?
zuletzt geändert von randolph
Wie ist denn dann deine Aussage, das die Musik besser als ihr Ruf sei, zu werten?
Bisher bist du noch nicht auf die Frage von go1 und mir eingegegangen, was den AOR besser als seinen Ruf macht.
Das wäre ein Ansatz, nicht ganz so ignorant zu wirken, wie du es bullschuetz vorhälst.
Was dich, nebenbei gesagt, eher selbst disqualifiziert.--
Dead men smell toe nailsonkel-tomIch erkenne da nur den Willen, irgendwas runter zu machen.
Jede Musik, die sich per Funk und Fernsehen so penetrant in den Vordergrund spielt, verdient es, heftig niedergemacht zu werden. Das hat sich in den letzten zwanzig Jahren dank alternativer Angebote geändert, aber zu AOR-Zeiten konnte man noch deutlich besser (und großflächiger) nerven.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.pfingstluemmel
onkel-tomIch erkenne da nur den Willen, irgendwas runter zu machen.
Jede Musik, die sich per Funk und Fernsehen so penetrant in den Vordergrund spielt, verdient es, heftig niedergemacht zu werden. Das hat sich in den letzten zwanzig Jahren dank alternativer Angebote geändert, aber zu AOR-Zeiten konnte man noch deutlich besser (und großflächiger) nerven.
Dummes Geschwätz. Warum sollte häufig gespielte Musik per se schlecht sein?
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Das habe ich nirgends behauptet, dengel. Wenn mir aber eine Musik so penetrant ihren Hintern ins Gesicht streckt, werde ich es mir nicht zweimal überlegen zuzutreten. Vor allem, wenn sie mir nicht gefällt.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.Du schriebst, häufig in Funk und Fernsehen gespielte Musik gehört niedergemacht, oder?
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Ich weiß nicht, ob früher die Menschen gefesselt und mit unlieber Musik beschallt wurden. Anscheinend gab es ja kein Entkommen vor Musik, die nicht gehört werden möchte. Ich schaffe es wunderbar, um all das Zeug, was mir nicht gefällt, einen großen Bogen zu machen. In der Regel.
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Der mit dem „schlecht“ warst dann du.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.choosefruitIch weiß nicht, ob früher die Menschen gefesselt und mit unlieber Musik beschallt wurden. Anscheinend gab es ja kein Entkommen vor Musik, die nicht gehört werden möchte. Ich schaffe es wunderbar, um all das Zeug, was mir nicht gefällt, einen großen Bogen zu machen. In der Regel.
Lebst du vielleicht etwas abseits? Vielleicht sogar einsiedlerisch? Omnipräsentem Kram kann man sich schwer entziehen. Er kriecht durch die Ritzen.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.Falsch ausgedrückt. Aber wrum sollte man die häufig gespielte Musik fertigmachen?
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dengelFalsch ausgedrückt. Aber wrum sollte man die häufig gespielte Musik fertigmachen?
Natürlich nur, wenn man sie nicht mag. Etwas, das mir aufgezwungen wird, lehne ich eher ab, als etwas, zu dem ich in freien Stücken hinzustoßen kann. Wie Spinat. Oder Sex.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.Gerade höre ich die Tom Robinson Band mit „Glad To Be Gay“, „Power In The Darkness“. Diese Musik lief Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre andauernd im Radio. Ist sie deswegen nierderzumachen, wie du schreibst, Pfingstlümmel?
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Siehe einen Beitrag über dir, dengel.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.Die Liste ist total scheiße. AOR bedeutet der Übersetzung ja für nach dem Geschmack erwachsener Menschen gemachte Musik. Müsste man dann nicht die späteren Rolling Stones, John Mellencamp, Neil Young, Bruce Springsteen, Tom Petty usw. dazuzählen? Die machen doch keine Musik für Teenager, oder?
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onkel-tomWas mich ja immer wundert ist die Tatsache, dass Leute, die sich eigentlich überhaupt nicht für ein Thema interessieren, meinen ihren Senf dazu abgeben zu „müssen“. Und das gleich mehrfach ……. Ist ja okay, wenn einem eine Musikrichtung nicht gefällt aber muss man dass dann ständig wiederholen? Ich mag ja keinen Punk, käme aber nicht auf die Idee, mich in einem Sex Pistols Thread ausführlich zu meinem Nichtgefallen zu äußern.
Dieses Post könnte sich (auch) auf mich als AOR-Stänkerer beziehen, daher schreib ich nochmal was dazu.
Weil man vieles, was unter AOR läuft, nicht mag, heißt das ja nicht, dass man sich für das Thema nicht interessiert. Insofern erlaube ich mir halt, mich dazu auch zu äußern. @bullschuetz hat schon erwähnt, dass dieses Gernre ein Gradmesser sein kann, an dem man seine musikalischen Vorlieben abgleichen konnte. Besonders wenn man in der Hochzeit der AOR in den 1970ern noch selbst von ihr heimgesucht wurde. Und AOR war dann eben für mich schnell so ziemlich alles, was ich an Musik nicht mochte: Die personifizierte Harmlosigkeit unter dem Deckmantel einer vorgegebenen Rock-Attitude, die wirklich niemanden bei seinen täglichen Verrichtungen stören möchte. Eine Art Instant-Authentizität, die sich selbst sehr ernst nahm und das alte männliche Rock-Ding pflegte, nur eben bekömmlich durchgekocht und handwerklich perfekt aufbereitet. Kurz: Der „Feind“, wie man ihn sich in der 1970er-Jahre-Jugend nur wünschen konnte.
Nun sind seitdem auch schon wieder ein paar Jahrzehnte ins Land gegangen. Einiges, was ich als AOR bezeichnen würde (was aber in der ominösen Top50-Liste von CLASSIC ROCK nicht auftaucht, weswegen ich eben nichts davon in der eigenen Sammlung habe, was mich ja gleich „elitär“ sein lässt), weiß ich mittlerweile zu schätzen oder auch wieder zu schätzen: Z.B. Steve Miller, Fleetwood Macs „Don’t Stop“, und auch sowas hemdsärmeliges wie Bachmann Turner Overdrive würde mir vielleicht wieder gefallen. Heutzutage blicke ich auf die schlimmsten Verbrechen des AOR (Journey, Foreigner, u.a.) mit einer gewissen Amüsiertheit zurück, wie damals eigentlich auch schon. Es sind die Fallhöhen, die mich so erheitern: Ich kann AOR nicht ernst nehmen, gerade weil sich diese Musik in ihrer ganzen Harmlosigkeit so ernst genommen hat. Sie gibt große Gefühle vor und will doch niemanden wirklich aufrütteln. Wenn sie lauter wird, wird sie durch unzählige Tonspuren doch nur zum Referenzsound für HiFi-Magazine poliert. Marketing-Rock, auch wenn die Bands selber sich wahrscheinlich ganz anders wahrgenommen haben. Aber was wissen Künstler schon von ihrer eigenen Kunst? Sie sind ja viel zu stark involviert. So wie Fans übrigens auch.
Warum dieser Thread so eine Resonanz findet, hat meines Erachtens nichts mit einem anstehenden Revival – hochgeschrieben oder nicht – zu tun, sondern schlicht damit, dass hier im RS-Forum sehr viele ältere Menschen versammelt sind, die eben diese Musik noch kennen, die sie in Jugendjahren mehr oder weniger prägend begleitet und/oder an der sie sich gerieben haben. Sie ist im Gedächtnis vorhanden, man muss sie nicht noch mühsam anhören. Daher spricht der Thread hier viele an. Und daher wird eben auch kontrovers über das Sujet geschrieben. Keine große Sache. Über eine zeitgenössische Musikerin wie Spellling würde wohl nicht diskutiert werden. Die müsste man sich ja vorher noch anhören.
Das ist mir auch noch wichtig: Wenn man einen Großteil von AOR vollkommen lächerlich findet, heißt das nicht, dass man einen User, der diese Musik immer noch mag, vollkommen lächerlich findet. Wollte ich dann auch noch mal erwähnen.
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Schlagwörter: AOR
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