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Madtuszu Before Sunset: Before Sunrise mag ich auch sehr, kann mich aber einem meiner Vorredner nur anschließen – das Wort „zärtlich“ hat er gebraucht, das finde ich gut – Before Sunset ist zärtlicher, behutsamer, die beiden Menschen müssen sich erst wieder an einander herantasten, gut das mussten sie im ersten Teil auch, aber hier sind sie nicht mehr frei – und da ist ein wenig Verzweiflung, die immer mitschwingt – zum einen ist da die vergeudete Zeit, über die sich Celine und Jesse ärgern, oder besser: die sie bedauern, und dann auch noch die drängene Zeit im Moment, man hat ja eigentlich nur anderthalb Stunden oder so. Schön ist es übrigens, beide Filme hintereinander zu sehen – da gibt es Stellen, die sich „reimen“ – z.B. stellt Jesse in beiden Filmen Celine die Frage, ob sie an Wiedergeburt glaube – im ersten sagt sie sofort ja, natürlich, im zweiten nur noch nää – im ersten versucht Jesse Celines Haar kurz zu berühren, als diese sich umdreht, und im zweiten versucht sie es bei ihm in der emotionalen Szene im Taxi, sie will ihn trösten, doch noch traut sie sich diese Nähe nicht zu. Doch das hat jetzt nichts damit zu tun, warum ich BSunset besser finde, das war nur so am Rande.
Schön gesagt und gut beobachtet (das mit der Wiedergeburt war mir noch gar nicht aufgefallen)!
scorechaserBei mir ist es genau anderes rum! Ich finde „Before Sunset“ sehr viel besser als „Before Sunrise“. Alleine schon dieses wunderbare, abrupte Ende, mit dem bestimmt niemand gerechnet hätte.
Ach, so abrupt war es doch gar nicht. Immerhin hat sich Linklater noch Zeit für eine sanfte Abblende genommen… aber ich weiß, was du meinst. Im Kino haben sie um mich herum auch alle ungläubig die Luft eingezogen, als der Abspann anfing. Ich grinste nur vor mir hin und freute mich, denn ich fand es genau richtig (hätte es an Linklaters Stelle wohl auch so gemacht). Es ist einfach der beste, um nicht zu sagen: perfekte Moment zum Die-beiden-allein-lassen und Den-Film-im-Geiste-selbst-weiter-fortspinnen.
Highlights von Rolling-Stone.deWerbungJa, über das Ende war ich auch sehr froh, besser hätte ich es mir nicht denken können.
Kennt ihr eigentlich die Episode aus Linklaters Waking Life, der 2001 oder so entstanden ist, in dem Delpy und Hawke, oder Celine und Jesse, im Bett liegen und darüber philosophieren, ob sie nur im Traum eines anderen Menschen existieren oder gar nur im Traum des Bettnachbars, wie es Jesse vermutet?--
Ja, ich mag „Waking Life“ sogar noch etwas lieber als die beiden Filme, neben „SubUrbia“ für mich das bisher beste, was Linklater gemacht hat.
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A Kiss in the DreamhouseDen kenne ich als großer Linklater-Freund natürlich auch. Mit „Waking Life“ hat er auf jeden Fall ein sehr interessantes Werk abgeliefert – mir gefiel auch, daß der Film wieder mehr in die frühe „Slacker“-Richtung geht, was nach den „Newton Boys“ ja nicht unbedingt zu erwarten war.
Schon sehr gespannt bin ich übrigens auch auf Linklaters „Boyhood“, die Geschichte einer, ja genau, Kindheit und Jugend. Ethan Hawke und Patricia Arquette als geschiedene Eltern, die sich trotz der Trennung bemühen, ihren Sohn vernünftig zu erziehen. Die Dreharbeiten begannen 2001, als der Junge sechs war und werden in lockerer Folge noch bis 2013 fortgeführt, also bis der Protagonist volljährig wird und mit der High School fertig ist. Die Zeit, die vergeht, die Charakterentwicklung, das gemeinsame Älterwerden… alles echt.
Also entweder geht der Film gehörig in die Hose oder aber er wird ganz groß. Ich hoffe natürlich auf Letzteres.Das klingt wirklich interessant. Macht nicht von Trier sowas ähnliches, bloß über einen viel längeren Zeitraum? Seit 1992 oder so, jedes Jahr ein paar Minuten. Mehr weiß ich auch nicht.
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