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Vielleicht war es ja nur ein Druckfehler, es fehlt einfach ein Stern; dann erübrigt sich die Diskussion. (Man kann sich im Forum ja nicht mal über das Existenzrecht von deutschsprachiger Popmusik einigen, man kann also nicht verlangen/erwarten, das eine Band mit kölschen Texten wie jede andere Band behandelt/bewertet wird, welche ein Album mit Songs durchgehend hoher Qualität gemacht hat; schon gar nicht, wenn der Sänger sich Sorgen um afrikanische Kinder macht.)
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Werbung… ist recht einfach beschrieben: Ein großer Teil des deutschen Musikjournalismus hat irgendwie ein ungutes Gefühl dabei, die Band höher zu bewerten als es meistens – so auch wieder im RS getan wird. Wobei es nicht um die Punkte geht. Es geht um eine merkwürdig fremdelnde Distanz zu einer Band, die nunmehr seit über 30 Jahren ein Oevre geschaffen hat, mit dem sie in anderen Ländern als sowas wie ein Nationaldenkmal abgefeiert würden. Niedecken ist der Erzähler deutscher Zunge, der es schafft, im mal engen, mal weiteren Korsett des Rock’n’Roll Geschichten zu erzählen, für die andere Romane schreiben müssten. Nachvollziehbare, manchmal auch sentimentale Geschichten, übrigens auch humorvolle – und ja: auch volksnah und intelligent – aber nicht intellektuell abgehoben. Zudem erreicht BAP immer noch mehrere Generation, und das hat sicher etwas mit vorgenanntem zu tun. Mittlerweile hat sich auch die musikalische Qualität der Band kontinuierlich gesteigert, man kann die Band zehnmal in einem Jahr live sehen und erlebt nie das gleiche Konzert.
Dass sie ziemlich stur gegen alle Trends noch immer erfolgreich sind, ist manchen Kritikern offenbar auch nicht geheuer, und das führt dann zu so verklemmten Reaktionen wie der RS Kritik, die eigentlich nur eine dünne Nacherzählung dessen ist, was auf dem Album passiert. Kaum vorstellbar, daß irgendein amerikanischer Rockkritiker auf eine Neuveröffentlichung – sagen wir mal von Springsteen – so mau und flach reagiert. Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass ständig nach Argumenten gesucht wird. die Band als eine seltsamerweise immer noch vorhandene kulturelle Randerscheinung abzutun. So, wie der Begriff Mundart-Rock hier in der Diskussion benutzt wird, hat er was abschätziges. Und ich vermute mal, dieses offensive Kölsch überhaupt nicht verstehen wollen kommt oft von Leuten, die es sicher toll fänden, wenn ihre Lieblingscombo eine kirgisische Hirtensprache rückwärts singt. Was nützt mir, wenn die neuen Helden aus Hamburg hochdeutsch singen, ich aber die Texte drehen und wende kann wie ich will – und trotzdem nichts darin finde, was mich anspricht? Was nutzt mir der so coole Lindenberg (der ja von manchen als Positivbeispiel BAP entegengehalten wird), wenn ich in ihm nur noch eine tragische Figur höre, die sich seit 30 Jahren als immer weltfremderer Berufsjugendlicher geriert?Also: Kein Grund zur Heldenverehrung, aber einfach ein Apell, die Band mal da zu sehen, wo sie hingehört – in Punkto Relevanz (ja. auch für die Masse). Im deutschen Sprachraum dorthin, wo international Springsteen, Tom Petty oder meinetwegen auch U 2 stehen. Mögen muss man sie ja trotzdem nicht. Aber die Aufgabe des Kritikers ist nicht nur Mögen oder NIchtmögen, sondern auch Einordnen und bewerten. Und ob die von mir bislang so missvertandenen Tocotronics, Kettcars oder Elemements of Crime mal dahin kommen, darüber rede ich gerne in zehn, fünfzehn Jahren.
Ansonsten… ich hab ne Karte für 50 Jahre BAP – 2026 in der Kölnarena
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Stillstandvolksnah und intelligent
Ja, was denn jetzt? Ein Witz!
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kramerJa, was denn jetzt? Ein Witz!
Mal ganz unabhängig von Bap – „volksnah und intelligent“ halte ich für keinen prinzipiellen Widerspruch, schon gar nicht in der Popkultur.
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… danke Herr Rossi. Ich glaube, Rockmusik macht man doch fürs „Volk“. Und wo steht geschrieben, dass man dann automatisch blöd sein muss? Volksnah heisst auch jetzt im direkten Zusammenhang mit Niedecken nur; Ich brauch keine zwei Staatsexamen, um zu verstehen, was der da singt.
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Bender RodriguezViel Spaß bei Musik, die noch „richtige, geile Musik“ ist.
Auf viele Bap-Hörer passt Deine Diagnose ganz bestimmt, aber denen, die hier im Thread „pro Bap“ diskutieren, tust Du damit mehrheitlich Unrecht. Ansonsten halte ich mich hier raus, weil ich sie mir freiwillig nicht anhören würde und zum Glück seit ca. Mitte der 80er auch nicht mehr unfreiwillig …
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Herr RossiMal ganz unabhängig von Bap – „volksnah und intelligent“ halte ich für keinen prinzipiellen Widerspruch, schon gar nicht in der Popkultur.
Meistens schon. Es gibt Ausnahmen, aber wahrscheinlich wenige. BAP sind übrigens nicht volksnah (was soll das überhaupt bedeuten?) sondern einfältig und bieder.
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StillstandIch glaube, Rockmusik macht man doch fürs „Volk“.
Nicht notwendigerweise. Der Künstler macht ja hoffentlich erstmal das, was er machen will. Wieviele Hörer das dann erreicht, wird sich zeigen. Es hängt natürlich auch mit der Musik und den Texten zusammen, mit den Protagonisten selbst usw.
Und wo steht geschrieben, dass man dann automatisch blöd sein muss?
Ich hoffe doch sehr, dem Irrtum unterliegt niemand mehr.
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Dann müssen also alle, die glauben, intelligente Musik zu hören, sich als nicht zum Volk gehörig betrachten – die Elite halt wieder mal. Was volksnah ist, hab ich erklärt, aber was ist bieder? Und was ist einfältig?
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Stillstandaber was ist bieder? Und was ist einfältig?
Das hast du doch auch bereits schon erklärt.
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@Herr Rossi
…ja, schon. Aber ich glaube keinem Künstler, egal welcher Gattung, der von sich behauptet, er mache das nur für sich, und es sei ihm egal, ob sich irgendjemand dafür interessiert. Der lügt. Und wenn er damit nur Kritiker begeistern will, die ihm dann wiederum sein eigenes ganz spezielles Volk beischaffen (jetzt mal ganz provokativ gesagt).
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
pinchDas hast du doch auch bereits schon erklärt.
Richtig und zwar geradezu beängstigend plastisch. Danke.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Volksnah kann sich übrigens nur derjenige geben, der nicht zum Volk gehört. Gerhard Schröder war zum Beispiel ein volksnaher Kanzler. Der passt auch zu BAP und z.B. den Scorpions.
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kramerMeistens schon. Es gibt Ausnahmen, aber wahrscheinlich wenige.
Die Stones, im UK Oasis und inzwischen anscheinend auch Morrissey, was natürlich seine besondere Ironie hat.
BAP sind übrigens nicht volksnah (was soll das überhaupt bedeuten?) sondern einfältig und bieder.
So habe ich sie auch immer empfunden, aber ich habe mich auch nie näher mit ihnen befasst. „Volksnah“ – es gibt ja offensichtlich Künstler und Bands, in deren Musik sich sehr viele wiederfinden, auch Leute, die sich sonst nicht sonderlich intensiv mit Musik befassen. Wobei sich natürlich beim genaueren Hinsehen zeigt, dass es „das“ Volk nicht gibt, sondern eher Milieus. Wer zu den Toten Hosen pilgert, hört sich nicht unbedingt Bap an, vermute ich mal, das Gros der Rammstein-Fans wird wohl nicht zu Grönemeyer gehen, der Andrea Berg-Verehrer verirrt sich nicht unbedingt bei den Ärzten. Aber ich kann mich irren, „die Leude“ sind ja häufig viel weniger berechenbar, als man sich das vorstellt.
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Herr RossiDie Stones, im UK Oasis und inzwischen anscheinend auch Morrissey, was natürlich seine besondere Ironie hat.
Morrissey volksnah? Wie meinst du das?
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Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen soll -
Schlagwörter: BAP, plugged, Radio Pandora, unplugged
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