Ambrose Akinmusire

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  • #10436561  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Ich höre gerade zum ersten Mal das 2017 erschienene Doppelalbum A RIFT IN DECORUM – LIVE AT THE VILLAGE VANGUARD (Blue Note) von Ambrose Akinmusire … und verdammt, ist das gut! So gut, dass ich nicht einfach einen Post im Hörthread versenken möchte.

    Das Line-Up:

    Ambrose Akinmusire – Trompete
    Sam Harris – Piano
    Harish Raghavan – Bass
    Justin Brown – Schlagzeug

    Das Material stammt gänzlich aus der Feder von Akinmusire, der auch Produziert hat … der Sound ist nicht besonders brillant aber dafür sehr intim, sehr eng irgendwie, das fühlt sich eher wie in einer kleinen Stube als wie im Club an – und kommt gut. Die Band ist bestens aufeinander abgestimmt, das wird eigentlich schon im ersten Stück deutlich. Es läuft überall viel, doch verliert sich das kaum in einer Nabelschau, alles ist sachdienlich, virtuose Ausflüge werden eingebunden, aufgefangen, abgefedert. Das Quartett wechselt so nahtlos zwischen freiem Spiel, Post-Bop und Grooves, dass das die Musik wie völlig aus einem Guss klingt. Und dass das eine Live-Aufnahme ist, macht es noch eindrücklicher …

    Das eine andere Album, das ich von Akinmusire bisher kenne, „When the Heart Emerges Glistening“, konnte mich nicht packen, und dieses hier lag seit wenigstens einem Monat, eher schon seit zweien herum und ich dachte oft daran, ein Ohr voll zu nehmen. Doch heute gibt es nicht bloss ein Ohr voll davon sondern gleich das Gesamtpaket (etwas unter zwei Stunden Musik) – toll!

    Ich grüsse mal herzlich gen Berlin @vorgarten :bye:

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #162: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records, 8.4., 22:00; # 163: 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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    #10436821  | PERMALINK

    vorgarten

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    gypsy-tail-wind
    Ich grüsse mal herzlich gen Berlin

    gruß zurück! freut mich, dass du meinem hinweis nachgegangen bist und das album für dich entdeckt hast. mir ging es ja ähnlich. ich verfolge akinmusire etwas oberflächlich, seit er als 19-jähriger bei steve coleman auftauchte, der ihn wohl in irgendeiner college-band entdeckt hat (RESISTANCE IS FUTILE, das live-album aus montpellier, das erste auf label bleu, mit finlayson als zweitem trompeter). das debütalbum habe ich verschlafen, dann kam das erste, von dir erwähnte, blue-note-album, das schon einige wirklich schöne momente hatte. dann habe ich ihn mit der band live in berlin gesehen und fand das alles noch etwas unreif und den saxofonisten (walter smith III) verzichtbar. der fehlt jetzt auch und im quartett funktioniert jetzt alles bestens. (davor gab es noch ein album, aber das kenne ich auch nicht.)

    in letzter konsequenz ist mir das doch zu mainstream, aber wirklich wahnsinnig gut ausbalanciert – und akinmusire ist ein riesentalent, das ist ja in jedem moment zu greifen. da schwingt auch viel jazzgeschichte mit, ohne dass er sich in zitaten verfängt. und vor allem als balladenspieler finde ich ihn unter jüngeren trompetern ohne vergleich – bei diesem dritten stück („moment in between the rest“) macht er sachen, die für sich völlig irre sind, aber kriegt daraus noch eine völlig überzeugende dramaturgie hin.

    die kontexte, aus denen diese musik kommt, finde ich recht symptomatisch – coleman, moran (beim pianisten harris), iyer (die rhythm section), akinmusire hat auf dem BUTTERFLY-album von kendrick mitgespielt, justin brown bei thundercat. bin sehr gespannt, wie das mit denen weiter geht.

    von steve colemans five-element-band wird dieses jahr übrigens auch ein livealbum aus dem vanguard erscheinen.

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    #10437055  | PERMALINK

    abnicker

    Registriert seit: 01.01.2017

    Beiträge: 24

    Ich sah ihn unlängst am 17.03. im Dortmunder „domicil“in dieser Besetzung:

    Mary Halvorson guitar, Amirtha Kidambi vocals, Ambrose Akinmusire trumpet, Michael Formanek bass, Tomas Fujiwara, drums

    Im Rahmen der Code Girl -Tour wurde ein Gemisch aus Jazz, Folk und freier Improvisation mit der Idee des Songwritings verbunden. Hier stach er sehr (positiv )mit wunderbaren Soli und einem klaren Ton heraus; (Halvorson hat mir nicht so gefallen, sehr introvertiert, fast aggressiv in ihrer Schüchternheit).

    Gruß

    Wolfgang

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    #10437069  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,716

    abnickerIch sah ihn unlängst am 17.03. im Dortmunder „domicil“in dieser Besetzung:
    Mary Halvorson guitar, Amirtha Kidambi vocals, Ambrose Akinmusire trumpet, Michael Formanek bass, Tomas Fujiwara, drums
    Im Rahmen der Code Girl -Tour

    das album erscheint am 30. ich bin sehr skeptisch, vor allem wegen kidambi. und zu einem halvorson-fan werde ich eh nicht mehr.

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    #10437091  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,716

    das balanciert so toll zwischen kitsch, angeberei und wirklich tiefen gefühlen, dass ich das hier nicht vorenthalten will:

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    #10437175  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    vorgarten

    abnickerIch sah ihn unlängst am 17.03. im Dortmunder „domicil“in dieser Besetzung: Mary Halvorson guitar, Amirtha Kidambi vocals, Ambrose Akinmusire trumpet, Michael Formanek bass, Tomas Fujiwara, drums Im Rahmen der Code Girl -Tour

    das album erscheint am 30. ich bin sehr skeptisch, vor allem wegen kidambi. und zu einem halvorson-fan werde ich eh nicht mehr.

    Ich kenne sie nicht, aber eine kurze Recherche zeigt, dass Kidambi (ich kannte noch nicht mal ihren Namen) auch Harmonium spielt … davon ab würde mich das als Quartett ohne Gesang aber interessieren – das ist aber ziemlich klar eine Halvorson-Band mit Gasttrompeter (und Sängerin). Ob man mit Halvorson warm werden kann, weiss ich nicht, aber ich glaube ihre Musik ist irgendwie auch nicht darauf angelegt (Laubröck ist für mich ein ähnlicher Fall). Darin, dass da etwas anders gemacht wird als in der Jazz-Tradition liegt aber gerade ein Reiz, in dem Bruch mit herkömmlichen Narrativen im Spiel.

    Aber das gehört nicht in den Akinmusire-Thread, denn dieser spinnt ja gerade diese Tradition sehr erfolgreich und geschickt weiter, auch wenn er mit ihr – im Spiel – durchaus auch einmal bricht … oder eher, er bricht sie nicht, er erweitert halt die Bezüge – und da gehören Kendrick Lamarr und Thundercat dann eben mit ins Kontinuum, aber das tun sie sowieso, ob man es noch „Jazz“ nennt oder nicht, spielt auch nur eine Nebenrolle.

    @vorgarten Danke für das Video, hab’s grad angehört, sehr schön! Und ja, #3 auf der ersten CD ist sicherlich eins der Highlights des Doppel-Albums!

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    #10437463  | PERMALINK

    kathisi

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    Freue mich auf das Konzert im Stadtgarten Köln am 02. Mai.

    Besetzung ist noch nicht bekannt.

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    Love goes on anyway!
    #12252533  | PERMALINK

    stefane
    Silver Stallion

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    Heute abend im Radio:

    Sonntag, 11. Februar 2024
    23.00 – 24.00 Uhr
    RBB Kultur

    Late Night Jazz
    Ambrose Akinmusire – Beauty Is Enough
    Am Mikrofon: Wolf Kampmann

    Der RBB schreibt dazu in seiner Sendungsankündigung:

    „Der amerikanische Trompeter gehört zu den großen Virtuosen des zeitgenössischen Jazz. Auf seinem neuen Album „Owl Song“ beschreitet Ambrose Akinmusire jedoch im Trio mit Gitarrist Bill Frisell und Schlagzeuger Herlin Riley musikalische Wege, auf denen es weniger um Virtuosität geht. In einem sehr intimen Setting entrollt er jenseits aller Kategorisierungen eine Topographie der Schönheit, denn sein Motto lautet: Beauty Is Enough. Wolf Kampmann stellt den Musiker und sein neues Album im Gespräch mit Ambrose Akinmusire vor.“

    --

    "Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)
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