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gypsy-tail-wind
Ich grüsse mal herzlich gen Berlin
gruß zurück! freut mich, dass du meinem hinweis nachgegangen bist und das album für dich entdeckt hast. mir ging es ja ähnlich. ich verfolge akinmusire etwas oberflächlich, seit er als 19-jähriger bei steve coleman auftauchte, der ihn wohl in irgendeiner college-band entdeckt hat (RESISTANCE IS FUTILE, das live-album aus montpellier, das erste auf label bleu, mit finlayson als zweitem trompeter). das debütalbum habe ich verschlafen, dann kam das erste, von dir erwähnte, blue-note-album, das schon einige wirklich schöne momente hatte. dann habe ich ihn mit der band live in berlin gesehen und fand das alles noch etwas unreif und den saxofonisten (walter smith III) verzichtbar. der fehlt jetzt auch und im quartett funktioniert jetzt alles bestens. (davor gab es noch ein album, aber das kenne ich auch nicht.)
in letzter konsequenz ist mir das doch zu mainstream, aber wirklich wahnsinnig gut ausbalanciert – und akinmusire ist ein riesentalent, das ist ja in jedem moment zu greifen. da schwingt auch viel jazzgeschichte mit, ohne dass er sich in zitaten verfängt. und vor allem als balladenspieler finde ich ihn unter jüngeren trompetern ohne vergleich – bei diesem dritten stück („moment in between the rest“) macht er sachen, die für sich völlig irre sind, aber kriegt daraus noch eine völlig überzeugende dramaturgie hin.
die kontexte, aus denen diese musik kommt, finde ich recht symptomatisch – coleman, moran (beim pianisten harris), iyer (die rhythm section), akinmusire hat auf dem BUTTERFLY-album von kendrick mitgespielt, justin brown bei thundercat. bin sehr gespannt, wie das mit denen weiter geht.
von steve colemans five-element-band wird dieses jahr übrigens auch ein livealbum aus dem vanguard erscheinen.
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