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Originally posted by candycolouredclown@16 Nov 2004, 13:09
Irgendwie ist mir nicht klar, was Du meinst, und vom Film erwartest.
Eine explizite Schilderung, Abhandlung, Kritik am Nationalsozialismus? Noch mit einem Kommentar aus dem Off „Menschen vergasen ist böse!“. Allein die Tatsache, dass Polanski diese unglaublichen Greuel (verhältnismäßig nüchtern) zeigt, sollte doch ausreichen, in jedem Menschen seinen Sinn für Recht und Unrecht zu wecken.
Was ich auch nicht verstehe: Von welchem Feingefühl und welcher Verantwortung sprichst Du? Oder anders gefragt: Wo fehlen sie Deiner Meinung nach?Ich halte den Film weiß Gott nicht für ein Meisterwerk. Wahrscheinlich nicht mal für einen sehr guten Film (aber einen guten schon, doch). Aber ich wüsste nicht, dass ich irgendwelche moralischen Einwände hätte, oder auch nur finden könnte.
Ich hab doch erwähnt, dass ich Polanski die nüchterne und und zurückhaltende Inszenierung zugute halte.
Ich erwarte von einem Film, der diese Ereignisse reflektiert, dass er etwas bewirkt, wirklich etwas bewirkt. Dass er neue Sichtweisen eröffnet um das alles verstehen können. Und da reicht es mir nicht aus, wenn er mir sagt „Vergasen ist schlecht“, wenn ein Mensch diesen Sinn von Recht und Unrecht nicht schon besitzt wird dieser Film auch nicht helfen. Will sagen dieser Film ist politisch gesehen überflüssig und bei dieser Thematik bleibt er eben nicht nur Film, der nichts muss, er muss eben etwas ( aber da habe ich ja auch schon meine Vorbehalte geäußert )
Oder anders gesagt, dreht keine Filme mehr über den Nationalsozialismus, sondern Dokumentationen ( oder eben Filme die nicht unbedingt auf ein Massenpublikum zugeschnitten sind )
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WerbungErwartest du die Stimme eines Psychologen aus dem Off, der dem Zuschauer erzählt, weshalb Menschen nach aktuellem Stand der Wissenschaft unter den und den Umständen zu Greueltaten fähig sind?
Oder willst du nur noch Dokumentationen, die sich mit den politischen Zusammenhänge im Dritten Reich beschäftigen und sich im übrigen auf das Erwähnen vom Opferzahlen beschränken, ohne wirklich das Leid dahinter begreifbar machen zu können?
Ich glaube, die eigentlich unvorstellbaren Grausamkeiten ohne gewagte Erklärungsversuche in Bildern zu schildern – so, wie sich zugetragen haben -, ist die einzige Möglichkeit, uns einen Zugang zu den Ereignissen zu verschaffen. Weil es eben auch noch dann nicht zu begreifen ist, selbst wenn man es mit eigenen Augen sieht, weshalb jeder Versuch, die geschilderten Untaten verstehen zu wollen, von vornherein zum Scheitern verurteilt ist.
„Der Pianist“ ist kein Film über den Nationalsozialismus, sondern ein Film über Schicksale im Nationalsozialismus.
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Die eigene Schönheit verblasst immerzu im Angesicht der Schönheit der Geliebten.Was habt ihr denn mit diesem Off-Erzähler, wie man das macht ist eine ganz andere Frage.
Ich (persönlich) brauche keinen Film mehr, der die Ereignisse nur zeigt und sonst nichts, vielleicht war sowas irgendwann notwendig, jetzt aber imo nicht mehr.
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Originally posted by candycolouredclown@16 Nov 2004, 12:19
(er muss gar nichts).Das nochmal unterstrichen. Film hat ÜBERHAUPT keine soziale Pflicht. Deswegen sind Kürzel wie „Von einem Film über den Holocaust erwarte ich“ unnötig vereinfachend. Zunächst einmal ist die Darstellung von etwas aus jeder Seite möglich. Interessant wird erst das Produkt dann in seinem ästhetischen, etc. Ergebnis. Kunst soll und muss alles aus der eigenen Sicht stellen, anstatt sich auf Grunddarstellungen festzulegen. Für eine thematische Auseinandersetzung im Film gibt es AN SICH keine Richtlinien! Deswegen auch eher die Werke zunächst einmal im dem Film eigenen Anspruch betrachten, anstatt ihn in seinen eigenen Überbau zu hauen.
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A Kiss in the DreamhouseOriginally posted by River@16 Nov 2004, 12:34
Will sagen dieser Film ist politisch gesehen überflüssigGott sei Dank!
Ich möchte keine Filme sehen, die politisch wichtig sind. Wozu auch?Das könnte aber auch der „falsche“ Ansatz Deinerseits sein. Polanski hatte nicht vor einen politischen Film zu machen. Es ist ein persönliches Projekt, mit dem er versucht, eigene Erlebnisse im Warschauer Ghetto mit der wahren Geschichte von Wladyslaw Spilman zu vermischen.
Polanski drehte den Film nicht um aufzuklären, sondern um für sich das Erlebte zu verarbeiten und weil er der Meinung war, dass er es seiner Heimat schuldig sei. (ob solche Filme nun „wichtig“ und „nötig“ sind, ist freilich streitbar)--
Flow like a harpoon daily and nightlyOriginally posted by Napoleon Dynamite+16 Nov 2004, 14:42–>
QUOTE (Napoleon Dynamite @ 16 Nov 2004, 14:42) Das nochmal unterstrichen. Film hat ÜBERHAUPT keine soziale Pflicht. Deswegen sind Kürzel wie „Von einem Film über den Holocaust erwarte ich“ unnötig vereinfachend. Zunächst einmal ist die Darstellung von etwas aus jeder Seite möglich. Interessant wird erst das Produkt dann in seinem ästhetischen, etc. Ergebnis. Kunst soll und muss alles aus der eigenen Sicht stellen, anstatt sich auf Grunddarstellungen festzulegen. Für eine thematische Auseinandersetzung im Film gibt es AN SICH keine Richtlinien! Deswegen auch eher die Werke zunächst einmal im dem Film eigenen Anspruch betrachten, anstatt ihn in seinen eigenen Überbau zu hauen. Wenn ich einen Film sehe und für gut oder schlecht befinde dann spielt dann doch auch meine persönliche subjektive Sichtweise eine Rolle, wieso soll ich dann abstrahieren und den Film nur für sich bewerten. Bei politischen Themen ( und das ist hier nunmal der Fall, egal ob beabsichtigt oder nicht ) tut man sich nunmal schwer nur das Kunstwerk Film zu sehen und die Beziehung zwischen Betrachter und Kunstwerk nimmt insbesondere hier eine genauso große Stellung ein wie die Beziehung zum Künstler selbst.
FÜR MICH hat ein Film mit solcher Thematik gewisse Aspekte zu beinhalten, die hier nunmal nicht gegeben sind. Nach Sehen dieses Films hatte ich – hart ausgedrückt – nur den Eindruck wieder einer dieser üblichen und etwas nichtssagenden Beiträge gesehen zu haben, wobei es doch eigentlich noch soviel zu sagen gibt. Abseits der Qualtität des Films selbst und seiner Intention hat mich das enttäuscht.
Womit erstmal nicht gesagt sei, dass der Film für sich und für andere schlecht und unnötig sein sein muss. Da muss ich euch recht geben, das ist vielleicht ein falscher Ansatz zur Bewertung und da habe ich mich auch falsch ausgedrückt. Wenn das ein persönliches Herzensprojekt Polanskis war, dann sei ihm das auch zugestanden. „Wichtig“ und „Pflicht“ folglich nur in Beziehung zu meiner eigenen Einstellung.
Das alles jetzt ganz abgesehen davon, dass ich den Pianisten, abseits dieser Kriterien, auch nicht gerade für überragend halte. Das ist kein reiner Kunstfilm, sondern mindestens genauso Kommerz ( vielleicht sind das aber auch alle Filme…).
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Taking Sides – Der Fall Furtwängler
O: Taking Sides – Le cas Furtwängler, F/GB/A 2001
2330
ARDam: 18.Nov | bis: 01:10 | Netto/Brutto: /100 Min. | FSK: 12
„Politik und Kunst gehören immer getrennt“, betont Dr. Wilhelm Furtwängler (Stellan Skarsgård). Sein Statement wird Folgen haben. Wie einen Handlan-ger behandelt US-Major Arnold (Harvey Keitel) den gefeierten Dirigenten. Gnadenlos befragt er Furt-wängler kurz nach Kriegsende über dessen Karriere unter den Nazis. Der dem Verhör beiwohnende Lieutenant Wills (Moritz Bleibtreu) ist entsetzt über Arnolds Härte und seine Unterstellung, das Genie sei des „Teufels Bandleader“ gewesen. Hilflos sieht sich Furtwängler der Anklage ausgeliefert… Nur eine Schachfigur oder doch ein opportunistischer Karrierist? „Mephisto“- Regisseur István Szabó seziert erneut ein Künstlerschicksal im Dritten Reich. Mit Harvey Keitel als selbstgerechtem Rachegott und Stellan Skarsgård als musikbesessenem Genie gelang ihm ein grandios gespieltes Drama um moralische Verantwortung.
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
um 21:50 auf super rtl: woody, der unglücksrabe (woody allen)
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22:40 Orf 1: Seven.
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TRINKEN WIE GEORGE BEST UND FUSSBALL SPIELEN WIE MARADONAOriginally posted by Mark Oliver Everett@20 Nov 2004, 22:12
22:40 Orf 1: Seven.zu schade dass ich den Sender hier nicht bekomme :(
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Originally posted by Sommer@20 Nov 2004, 22:15
zu schade dass ich den Sender hier nicht bekomme :(Den kriegt wohl niemand hier rein, außer Österreicher und Schweitzer.
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike RoykoOriginally posted by Krautathaus@21 Nov 2004, 11:42
Schweitzer.Oh, oh. Das ist ja Provokation. Die Leute aus der Schweitz werden ausflippen.
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Heute 23:30 ARD „Raus aus Amal“, im Original natürlich „Fucking Amål“. Sehr süß.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Originally posted by wowee zowee@21 Nov 2004, 15:32
Oh, oh. Das ist ja Provokation. Die Leute aus der Schweitz werden ausflippen.Das ist echt der Wahnsinn, was ich so im Eifer des Gefechts Tippfehler reinhau…ich laß es jetzt auch als Ermahnung an meiner selbst einfach so stehen und schäme mich :(
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike RoykoSchlagwörter: Kernkraft
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