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klienicumj. balzer nimmt in der aktuellen spex den mund voll und will den ’neuen‘ folkfrauen, u.a. zählt er m. nadler und a. diane in direkter nachfolge s. zelmanis und e. mandells dazu, schlichtheit, langsamkeit und „altmodische rollenmodelle“ unterstellen. female folk möchte er umgedeutet wissen zu „unfree folk“: „Als letzer Schwundstufe des Folk Revivals hinterlassen Sängerinnen wie Diane und Nadler vor allem den Eindruck einer großen Gediegenheit, eines selbstzufriedenen Post-Hippie-Biedermeiers: pseudoauthentisch und pseudokunstvoll, doch in Wahrheit hochkonfektioniert und klischeehaft. Ihre Musik bietet wenig mehr als die Soundtapete für den eingebildeten Bildungshörer; hübsch anzusehende, aber innerlich zutiefst entleerte Nachwehen eines überflüssig gewordenen Hypes.“
klanglich zu wenig modern, gesanglich zu unstrittig (wie etwa eine wagemutigere joanna newsom) und inhaltlich altbacken und zu ungefährlich, kanzelt der reporter gezielt ab. „… gut, dass Gott für die Menschen unter dem weiten Himmel den sicheren Hafen der Familie errichtet hat.„, giftet balzer irrig weiter und unterstellt modernen mädels, die mit braunstichigen coverbildern arbeiten und quäkerkleider tragen, hinterwäldlertum und bewusste regression.
da fehlen dem schreiberling die freiheit der improvisation und er läuft sturm gegen verzagtheit, das schlichte, gegen pseudo-naturbelassenheit und schrebergartenhafte umhegtheit.Ich teile seine Meinung zwar nicht, aber mir gefällt die Art und Weise, wie er seinen Standpunkt begründet. Seine Analyse ist meiner Ansicht nach vollkommen richtig, nur sehe ich keinen Grund darin, die Musik deshalb schlecht zu finden. Aber ich verstehe, was er meint – und es dürfte inhaltlich schwer zu entkräften sein. Ich mag jedenfalls nicht wiedersprechen. Nur Eleni Mandell passt nicht ganz in die Aufzählung, die ist doch zu subversiv, um mit Diane oder Nadler in eine Reihe gestellt zu werden. Ein Grund jedenfalls, die neue Spex zu kaufen.
UDWÄrgerliche Rezension! Da hat wohl jemand dringend einen provokanten Aufhänger gesucht (und leider auch gefunden), um sich zu profilieren.
Würdest Du denn sagen, dass die Kritik vollkommen ins Leere läuft?
Übrigens finde ich das Argument, jemand provoziere, um sich zu profilieren, gänzlich ausgelutscht und sinnbefreit.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Highlights von Rolling-Stone.de„The Last Waltz“: So viel Harmonie war nie wieder
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WerbungBalzers Texte sind ja meist laut, wichtigtuerisch, fehlerhaft und natürlich immer auf den möglichst größten Effekt aus. Jemand der mit allen Mitteln darum kämpft, als große Nummer und Seismograph für alle popkulturellen Ereignisse wahrgenommen zu werden. Habe mich schon lange daran gewöhnt. Und klar, irgendwer glaubt den Quark ja auch.
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Ja, schon irgendwie Phantomdiskurs, aber wenigstens Diskurs.
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Wer sich oberflächlich mit ihrer Musik beschäftigt, kann manches durchaus so sehen. Großartige Analysen lese ich nicht, dafür aber launiges Rumgemeine…
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krauspopWr sich oberflächlich mit ihrer Musik beschäftigt, kann manches durchaus so sehen. Großartige Analysen lese ich nicht, dafür aber launiges Rumgemeine…
Ich finde man macht es sich zu einfach, wenn man die Kritik so im Vorübergehen abwatscht. Aber ich gebe zu, dass reflexartige Ablehnung leichter fällt.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.To Be Still steht seit kurzem bei mir auf dem Zettel. Der Track auf der UNCUT-CD, „Every Path“, hat mir gut gefallen und mich angenehm an Neko Case erinnert (das Backing meine ich, nicht den Gesang) – er hätte mir allerdings noch besser gefallen, wenn er etwas kürzer wäre: Am Ende verfliegt der Zauber mit einer Wiederholung zuviel. Ich will das Album aber hören (den Vorgänger kenne ich auch noch nicht). John Lewis von UNCUT hört einen deutlichen Fortschritt gegenüber The Pirate’s Gospel; er lobt die Arrangements und vor allem die Stimme und den Gesang.
Zu Jens Balzers Kritik kann ich nichts sagen, solange ich die besprochenen Alben nicht gehört habe.
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To Hell with PovertykrauspopWer sich oberflächlich mit ihrer Musik beschäftigt, kann manches durchaus so sehen. Großartige Analysen lese ich nicht, dafür aber launiges Rumgemeine…
ja.
nail75Ich finde man macht es sich zu einfach, wenn man die Kritik so im Vorübergehen abwatscht. Aber ich gebe zu, dass reflexartige Ablehnung leichter fällt.
ja. doch zurückgebissen gehört. insbesondere wenn die kritik umfassend sein will und gleichzeitig ins bodenlose stürzt. die vergleiche mit kolleginnen, du hast es selbst angesprochen, sind haltlos. „schwundstufe“ ist polemisch und gemein, „pseudoauthentisch“ ist idiotisch und „hochkonfektioniert“ ein stempel, den balzer seinem geschreibsel aufdrücken kann, aber keiner alela diane.
kaum jemanden sieht man in der „szene“, der verwurzelter mit seiner heimat ist, ohne dabei „native“ vorzugaukeln. da stolziert niemand auf folk, indianisches oder auf sonst ein klischee getrimmtes auf die bühne. dianes auftritt sind bar jeglicher „schreberhaften umhegtheit“. im gegenteil wirken entschlossenheit, intimität und nicht zuletzt authenzität. beispiele:konzert siouxx/diane (04/08):
der personalwechsel vollzieht sich innerhalb weniger minuten. und nun steht alela diane vor uns. sie wird gemessen an ihrer vorgängerin. und größer könnten die gegensätze nicht sein. hier die strenge im profil, dort die weichen, runden züge. hier die fast schon rittmeisterliche kleidung mit bluse, jeans und schaftstiefeln, dort die hippieske leichtigkeit. hier das zögerliche, verstohlene lächeln, dort die herzlichkeit und unvoreingenommenheit. doch alela diane macht aus ihrem herzen keine mördergrube. mit hinweis auf ihren nachnamen ‚menig‘ verdeutlicht sie ihre zugewandtheit deutschland gegenüber und freut sich über die auftrittsmöglichkeiten. gleichzeitig bezeugt sie ihre sehnsucht nach hause, da sie bereits seit geraumer zeit toure.
konzert diane (11/08):
die heimfahrt dauerte gestern gut eine stunde. lange nicht mehr hatten wir uns so angeregt über ein konzert unterhalten. und wir beschränkten uns nicht auf „mensch, war das gut!“ oder „was für ein konzert!“. nein, wir suchten vielmehr nach den gründen unseres, ja, irgendwie glücklichseins, beseeltseins. die warme, zugleich kräftige, ausdrucksstarke und niemals wankelmütige stimme alelas hatte es uns auch an diesem abend besonders angetan. natürlich achteten wir auf das agile gitarrenspiel, jedoch blieb der blick während des konzertes unentwegt auf dem gesicht der amerikanerin aus nevada city ruhen. ablesen konnte man dort jede gefühlsregung, nuancen ihrer emotionalen bewegtheit, manchmal glaubte ich ein glänzen in ihren augen gesehen zu haben. im gesang wird sie eins mit ihren geschichten, wird, nein ist glaubhaft, ernst und stolz und vermittelt eine würde, die ich nur selten so ausgeprägt und zugleich flüchtig, weil unbestimmt und niemals intendiert, bei einem musiker vorfand.
schon im frühjahr, bei unserer ersten begegnung erschlug mich fast diese festigkeit, die nicht zuletzt ausdruck in einer disziplinierten aufstellung erhält. gegründet, als gäbe es keinen anderen ort für sie, die gitarre im anschlag, instrument und körperteil zugleich, in inniglicher verbindung zum intonieren bereit und die stimme als göttliche gabe, und ist dabei doch ein natürliches, ungetrimmtes organ. dieses unverfälschliche im gesang, diese reinheit und doch nie abwesendheit ausdrückende entrücktheit hinterlassen mich glücklich, bewegt. und wenn ich mir während des konzerts ihre mimik ansah, so war es, als würde ich in einen spiegel schauen. alela diane ist der garant dafür, dass wir, als menschheit, weiterhin ein anrecht auf dasein haben.klienicum
ja. doch zurückgebissen gehört. insbesondere wenn die kritik umfassend sein will und gleichzeitig ins bodenlose stürzt. die vergleiche mit kolleginnen, du hast es selbst angesprochen, sind haltlos. „schwundstufe“ ist polemisch und gemein, „pseudoauthentisch“ ist idiotisch und „hochkonfektioniert“ ein stempel, den balzer seinem geschreibsel aufdrücken kann, aber keiner alela diane.
kaum jemanden sieht man in der „szene“, der verwurzelter mit seiner heimat ist, ohne dabei „native“ vorzugaukeln. da stolziert niemand auf folk, indianisches oder auf sonst ein klischee getrimmtes auf die bühne. dianes auftritt sind bar jeglicher „schreberhaften umhegtheit“. im gegenteil wirken entschlossenheit, intimität und nicht zuletzt authenzität. beispiele:Ich teile die Kritik ja auch nicht, glaube aber zu verstehen, was er ausdrücken will. Inhaltliche Altbackenheit, ein etwas verstaubtes Äußeres, „Hinterwäldlertum und bewusste Regression“, „Gediegenheit“, Ausdruck „eines selbstzufriedenen Post-Hippie-Biedermeiers“ sind zwar teilweise ungerechte Vorwürfe, aber man könnte sie durchaus zum Beginn einer Debatte benutzen, wenn man denn will. Denn sie sprechen ja durchaus konkrete Kritikpunkte an, die keineswegs aus der Luft gegriffen sind. Jedenfalls ergeben sie sich direkt aus dem musikalischen Auftreten der Damen – das sind die Angriffsflächen, die sie bieten. Wer an Musik den Anspruch erhebt, das hier und jetzt abzubilden, der greift sicherlich weder zu Nadler, noch Diane und auch nicht zu Mandell. Wem es gefällt, das Unveränderliche, Dauerhafte in der Musik zu suchen, der wird begeistert sein. Ich tendiere eher zu Zweiterem, deshalb gefällt es mir auch.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.@nail75:
Ich kann Dir soweit folgen, verstehe aber nicht, warum ein „verstaubtes Äußeres“ bei Alela Diane „keineswegs aus der Luft gegriffen“ sein soll. Magst Du das erläutern?--
How does it feel to be one of the beautiful people?Ich freu mich schon auf die Zusendung dieses Angebots:
http://www.fargostore.com/mod/p_disque.php?article_id=3624
moody
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Clau
Ich kann Dir soweit folgen, verstehe aber nicht, warum ein „verstaubtes Äußeres“ bei Alela Diane „keineswegs aus der Luft gegriffen“ sein soll. Magst Du das erläutern?Das habe ich nie behauptet, „verstaubtes Äußeres“ war lediglich ein flapsiger Ausdruck für die Gesamtheit der „Quäkerkleider“ tragenden Folksängerinnnen. Gegenüber Alela Diane wäre der Vorwurf sicher ungerecht (aber Verallgemeinerungen sind immer irgendwie ungerecht).
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Go1John Lewis von UNCUT hört einen deutlichen Fortschritt gegenüber The Pirate’s Gospel
Das sollte dich nicht davon abhalten, „The Pirate’s Gospel“ ebenfalls auf deine Liste zu setzen; es ist anders als das neue Album, aber keinesfalls weniger gelungen (mir gefällt es mit seinen kargeren Arrangements sogar besser).
Sollte dich der Kaufrausch packen, riskiere doch noch ein Ohr bei den Headless Heroes
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the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellation@nail75:
Okay, verstehe.--
How does it feel to be one of the beautiful people?Immerhin hat mich der Text Balzers jetzt doch neugierig gemacht. Und siehe da: Gefällt auf Anhieb. Setze den Piratengospel wohl mal auf meine Liste.
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Hold on Magnolia to that great highway moonIrrlicht Setze den Piratengospel wohl mal auf meine Liste.
Die einzig richtige Entscheidung. Eine durchgängig wunderbare LP.
Freue mich schon sehr auf Freitag…
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"i tell all my friends that i'm bound for heaven, and if it ain't so you can't blame me for living" Thank You, Jason! -
Schlagwörter: 2009, Alela Diane, The Pirate's Gospel, To Be Still
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