Afrika

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  • #4628983  | PERMALINK

    vega4

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    Ein paar Worte zu Masekela: Leider habe ich die Platte erst 3mal gehört, aber der erste Eindruck ist sehr, sehr gut. Diese Platte ist ein schönes Beispiel für eine gelungene Mischung zwischen Afro und Jazz. Nicht immer gelingt es die Musiker daraus ein überzeugendes Werk zu erzeugen. Im diesen Fall passt alles. Beide Musikrichtungen werden gleichberechtig in Szene gesetzt und ergänzen sich perfekt. Ein „Must have“ für alle Worldbeat-Anhänger…

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    Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl Kraus
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    #4628985  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

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    Nichts anderes habe ich erwartet. Ich muss leider noch warten, übrigens auch auf Seun Kuti…

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    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    #4628987  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

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    The Fela Originals #5: Yellow Fever / Na Poi

    Auch wenn bei den einzelnen Ausgaben dieser Serie meist nicht ersichtlich ist, warum die jeweils ausgewählten Alben kombiniert wurden, so kann das dieses Mal sogar der Laie erkennen. Das Stück Na Poi ist auf beiden Alben enthalten. Ansonsten offenbaren sich dem Hörer die üblichen Fehler: als Autor und Komponist ist durchweg Fela Anikulapo Kuti angegeben, was aber nur für Yellow Fever zutrifft, zu Na Poi Zeiten nannte er sich noch Fela Ransome Kuti, wie man auf dem Cover auch unschwer erkennen kann. Auch die Jahresangabe für Na Poi ist falsch angegeben, das Album wurde in Nigeria nicht 1976 sondern bereits 1971 veröffentlicht, bei Yellow Fever ist sie mit 1976 allerdings richtig angegeben.

    Na Poi war in zweierlei Hinsicht ein Novum. Mit dem Titeltrack sprengte erstmals ein Stück den Rahmen einer LP-Seite und wurde auf 1 1/2 Seiten aufgeteilt. Für die CD hat man diese Pause glücklicherweise nicht übernommen und kann Na Poi somit am Stück hören, dessen weitere Neuerung der hörspielartige Anfang war. In Na Poi geht es kurz gesagt um Sex, um das, was Mann und Frau hinter verschlossenen Türen eben so tun, wie man den Titel auch frei übersetzen könnte. Und dabei ist das Stück auch musikalisch ein 25 minütiger Orgasmus auf gewohnt hohem Niveau mit scharfen Bläsersätzen und hypnotischen Rhythmen. Das zweite Stück You No Go Die Unless You Wan Die, auf dem CD Cover übrigens unvollständig angegeben, ist eine nette Zugabe, oder da wir schon beim Sex sind, ein nettes Nachspiel, das allerdings nicht weiter ins Gewicht fällt.

    Yellow Fever aus dem Jahr 1976 ist das schwächere dieser beiden Alben, was vor allem auch an Na Poi 75 liegt, eine Neueinspielung des grandiosen Werkes von 1971, jedoch deutlich kürzer und auch ohne die nötige Schärfe der Originalversion. Der Text ist übrigens derselbe. Warum das Stück damals neu eingespielt wurde, ist mir nicht bekannt, allerdings hat Na Poi neben der sexuellen noch eine andere Bedeutung und thematisiert die zunehmende Urbanisierung vor allem in Lagos auch dank neu gefundener Ölressourcen. Das Titelstück ist eine Attacke auf das Gesundheitswesen, das zwar nicht in der Lage zu sein scheint, Krankheiten wie Malaria erfolgreich zu behandlen, während andererseits aber jede Menge Geld zur Aufbleichung der Haut verschwendet wird. Das sog. Skin Bleaching war zu jener Zeit vor allem bei Frauen sehr beliebt. Auch Yellow Fever fehlt das Ungestüme und Wilde der frühen Aufnahmen. Mitte der 70er setzten Fela und Africa 70 verstärkt auf einen entspannteren, lässigeren Sound, ohne dabei freilich in den Texten an Schärfe einzubüßen.

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    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    #4628989  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

    Registriert seit: 10.07.2002

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    Ankündigung

    Voraussichtlich am 18.07.2008 erscheint nun die Sir Victor Uwaifo Retrospektive Guitar Boy Superstar 1970-76 auf dem Soundway Label als CD und 2LP. Sein Ekassa gennanter Stil ist eine Mischung aus traditionellen Rhythmen, Highlife und einer Prise Rock’n’Roll und Soul.

    Tracklist

    01. KiriKisi (Ekassa 24)
    02. Igboroho (Ekassa 5)
    03. Idogo (Ekassa 42)
    04. Egbe Natete
    05. Edenederio (Ekassa 40)
    06. Obodo Eyo (Ekassa 12)
    07. Talking Instruments (Ekassa 8)
    08. Agho
    09. Iye Iye Oh
    10. Mother Witch – Shu’Husu’hu
    11. Atete (Ekassa 38)
    12. Ebibi (Ekassa 28)
    13. Osalobua Rekpama
    14. Do Lelezi (Ekassa 22)
    15. Akuyan (Ekassa 46)
    16. Dododo (Ekassa Number 1)
    17. Madaka
    18. Happy Day From Me To You
    19. West African Safari

    Track 13 Osalobua Rekpama befindet sich auch auf dem Sampler Nigeria Special. Track 16 Dododo (Ekassa Number 1) befindet sich auch auf dem Strut Sampler Nigeria 70: Lagos Jump. Das für den VampiSoul Sampler Highlife Time verwendetete Stück Joromi ist auf dieser Compilation nicht enthalten.

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    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    #4628991  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

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    Ankündigung

    Am 25.07.2008 erscheint der 5. Teil der African Pearls Reihe mit dem Titel Congo 70, Rumba Rock auf dem Syllart Label (eine Homepage scheint es nicht zu geben).

    Bisher erschienen:

    Vol. 1: Congo, Rumba on the River
    Vol. 2: Guinée, Cultural Revolution
    Vol. 3: Mali, One Day on Radio Mali
    Vol. 4: Senegal, The Teranga Spirit

    Ich habe bislang noch nichts davon gehört und kann somit auch keine Aussage über Klang und Aufmachung machen. Grundsätzlich aber scheint diese Reihe nicht uninteressant zu sein. Die Tracklists versprechen zumindest mir jede Menge hierzulande Unbekanntes.

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    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    #4628993  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

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    Mounira Mitchala – Talou Lena (2008)

    Die 28-jährige Sängerin und Songschreiberin aus dem Tschad wird als neuer Stern am afrikanischen Musikhimmel gehandelt. Nun ist der Tschad nicht gerade bekannt für seine Musikkultur und vor allem für junge Frauen ist es schwierig, als Musikerin Fuß zu fassen, aber Mounira Mitchala hat es schließlich geschafft, sich in N’Djamenas Musikszene zu etablieren. Im Jahr 2007 gewinnt sie schließlich den Decouvertes RFI Preis, vergeben von einer Jury, die von keinem Geringerem als Salif Keita geleitet wird. Es folgen Auftritte mit Ismael Lo und Tiken Jah Fakoly und in Frederic Gallianos Projekt African Divas erlangte sie große Aufmerksamkeit. Ihr Debütalbum produzierte sie zunächst selbst in N’Djamena und vollendete es schließlich in Frankreich.

    Mit Talou Lena präsentiert das kleine französische Label Marabi nach El Hadj N’Diayes Album Géej nun das nächste Highlight und man kann es kaum glauben, dass es sich dabei um ein Debütalbum handelt. Die Songs zeugen von Reife und doch auch von musikalischer Unbeschwertheit, auch wenn die Texte meist ernster Natur sind. So geht es um die vermeintlich typischen Themen wie Aids, Krieg oder Zwangsehen, die uns doch aber gar nicht so fremd sein dürften. Es gibt aber auch Lieder, in denen sie die Schönheit ihrer Heimat besingt. Musikalisch erscheinen die Songs in einem rein akustischen Gewand, bestehend aus Gitarre, Bass, Percussion, den Lauten Oud und Garaya sowie Flöten und arabischen Violinen.
    Es ist in der Tat schwierig, Highlights aus diesem Album zu nennen. Mitchala gelingt hier ein Dutzend hervorragender Songs, die zumeist leicht melancholisch daherkommen, den Blick jedoch immer nach vorne richten. Im ersten Stück Annil geht es um Zwangsehen, um junge Frauen oder Mädchen, die infolge von Armut an reiche alte Männer verheiratet werden. Zarlie ist eine Hommage an ihre Mutter und deren Heimat Guera in Zentraltschad während das ungemein ohrwurmartige Titelstück zur Versöhnung der Bevölkerungsgruppen des Tschad aufruft und den Bürgerkrieg als Grund für die Armut brandmarkt. In Dafour besingt sie die Krise im benachbarten Sudan, worunter hauptsächlich Frauen und Kinder zu leiden haben und in Al Sahara geht es um die zunehmende Ausbreitung der Wüste als Folge des Klimawandels. Mitchala versteht es perfekt, Songs mit eingängigen Melodien zu schreiben, die aber dennoch über ausreichend Kanten und Ecken verfügen und somit niemals langweilig werden. Im Gegenteil, es gibt vieles auf diesem Album zu entdecken, das einen großen Teil der tschadischen Tradtionen beinhaltet und dabei manchmal doch auch erstaunlich nah am Songwriting westlicher Prägung dran ist. Gesungen werden die Stücke übrigens durchgehend auf Tschadisch-Arabisch.

    Talou Lena ist ein großartiges Debüt geworden, das vor allem auch zeigt, dass es selbst unter widrigsten Umständen möglich ist, derart herausragende Musik zu machen. Bleibt zu hoffen, dass in Zukunft noch mehr von die dieser faszinierenden Frau aus dem Tschad zu hören sein wird.

    Internet

    Leider gibt es zur Zeit werde eine Hompage noch eine Seite bei MySpace.

    Marabi
    Interview

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    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    #4628995  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

    Registriert seit: 10.07.2002

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    Ankündigung

    Rokia Traorés neues Album Tchamantché wird nun am 25.08.2008 zumindest im UK und in den USA auf Nonesuch veröffentlicht.

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    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    #4628997  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

    Registriert seit: 10.07.2002

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    Ankündigung

    Am 01.08.2008 erscheint ein Live-Doppelalbum des südafrikanischen Jazz-Saxofonisten, -Flötisten und -Sängers Zim Ngqawana mit dem Titel Zimology – In Concert 2003. Die MySpace-Seite bietet leider noch nichts Aktuelles, das was dort zu hören ist, klingt allerdings recht vielversprechend. In sehr bescheidener Qualität kann man hier noch das Stück Elegies in C-Minore (Opus #1) Qula Kwedini hören.

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    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    #4628999  | PERMALINK

    flash

    Registriert seit: 18.11.2005

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    Hi sparch,

    könntest Du mir vielleicht aus dem Stehgreif ein paar gute afikanische House/Electro-Artists empfehlen? Es müssen nicht unbedingt plakativ-afirkanische Einflüsse zu hören sein. Was ist zur Zeit angesagt in den Clubs in Kairo, Tunis und Johannesburg?

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    #4629001  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

    Registriert seit: 10.07.2002

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    Mit Kairo, Tunis oder Johannesburg kann ich leider nicht dienen. Das Münchner Out|Here Label beschäftigt sich aber seit einigen Jahren mit urbaner Musik aus Afrika und hat dazu schon einige Sampler veröffentlicht. Sehr empfehlenswert sind hier die Sampler Black Stars – Ghana’s Hiplife Generation (weiter vorne gibt es dazu eine Besprechung) und Lagos Stori Plenti-Urban Sounds from Nigeria. Beide Sampler sind zudem mit ausführlichen Linernotes ausgestattet.

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    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    #4629003  | PERMALINK

    flash

    Registriert seit: 18.11.2005

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    Cool, danke werd mich mal kümmern.

    --

    #4629005  | PERMALINK

    vega4

    Registriert seit: 29.01.2003

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    Frau Mitchala klingt für mich mehr als interessant. Wird wohl die nächste Platte von diesen Genre für mich sein…

    --

    Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl Kraus
    #4629007  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

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    Wenn das Album nur mal endlich hierzulande erscheinen würde…


    Als einen dramatischen Stilumschwung weg vom Akustischen kündigt die malische Sängerin Rokia Traoré ihre neue, in Frankreich bereits erschienene CD „Tchamantché“ an. Die in Belgien, Frankreich und Saudi-Arabien aufgewachsene Diplomatentochter hat auf den bisherigen Alben eine moderne, zunächst rein akustische Liedsprache entwickelt und verknüpfte traditionelle Instrumente in bislang unerhörter Weise. Zwar bleiben auf dem neuen Werk vertraute Eckpfeiler wie die Sprache Bambara, die rhythmischen Anlehnungen an die Tradition und der Klang der N’Goni.

    Davon abgesehen aber verlässt Traoré ihren bisherigen Weg. Zwischen Rock, Blues und Afro-Vokabular changierend, integriert sie den Sound der Gretsch-Gitarre, setzt auf eine westliche Rhythmussektion, schlüpft aber auch in die Rolle der Billie Holiday, deren The Man I Love“ sie covert. Darüber hinaus haben Harfe, Geigen und eine Klarinette den Weg in die Arrangements gefunden. Deutschlandpremiere des neuen Programms ist am 2. Oktober im Burghof Lörrach.

    Von einem Frankreichimport rate ich übrigens ab, wenn man des Französischen nicht mächtig ist. Englische Übersetzungen dürften hier vermutlich Fehlanzeige sein.

    --

    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    #4629009  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

    Registriert seit: 10.07.2002

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    Vega4Frau Mitchala klingt für mich mehr als interessant. Wird wohl die nächste Platte von diesen Genre für mich sein…

    Die Veröffentlichung in Deutschland wurde übrigens auf den 19.09.2008 verschoben. Keine Ahnung wo JPC mein Exemplar vorher schon herbekommen hat. Vermutlich ein Frankreich Import, englische Erläuterungen sind neben den Französischen allerdings enthalten, wobei Marabi vermutlich auch nur eine Version seiner Alben auf den Markt bringt.

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    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    #4629011  | PERMALINK

    vega4

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    sparchDie Veröffentlichung in Deutschland wurde übrigens auf den 19.09.2008 verschoben. Keine Ahnung wo JPC mein Exemplar vorher schon herbekommen hat. Vermutlich ein Frankreich Import, englische Erläuterungen sind neben den Französischen allerdings enthalten, wobei Marabi vermutlich auch nur eine Version seiner Alben auf den Markt bringt.

    Schade! Diese Woche ist auch „Minyeshu – Dire dawa“ eingetroffen. Ein sehr überzeugendes Werk…

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    Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl Kraus
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