Startseite › Foren › Das Radio-Forum › Roots. Mit Wolfgang Doebeling › 23.10.2011
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AutorBeiträge
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otisIst das Swarbrick an der Geige bei Carthy?
Ist er, unverkennbar. Übrigens der einzige Track von „Right Of Passage“, auf dem Swarb zu hören ist.
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ROOTS #1198
23.10.2011ALL ACOUSTIC
1. Stunde
1. BILL MONROE & HIS BLUEGRASS BOYS: Roanoke
2. NORMAN BLAKE: Handsome Molly
3. THE HOTMUD FAMILY: Rock Salt And Nails
4. CRITTON HOLLOW STRINGBAND: Room For The Poor
5. UTAH PHILLIPS: Frisco Raod
6. THE DICKEL BROTHERS: New River Train
7. HAPPY & ARTIE TRAUM: Freight Train Blues
8. BILL KEITH: No Expectations
9. UTAH PHILLIPS: Starlight On The Rails
10. HAPPY & ARTIE TRAUM: Blow Your Whistle Freight Train
11. THE EVEN DOZEN JUG BAND: On The Road Again
12. THE HOTMUD FAMILY: Drivin‘ Nails In My Coffin
13. BILL GRANT & DELIA BELL: Seven Year Blues
14. GLEN CAMPBELL: Lonesome Twelve
15. THE SELDOM SCENE: Muddy Water
16. TUT TAYLOR: Midnight At Beanblossom2. Stunde
17. TUT TAYLOR: Ghost Picker
18. NORMAN BLAKE: Old Ties
19. BILL GRANT & DELIA BELL: In A Field Of Stone
20. HAZEL DICKENS & ALICE GERRARD: Long Black Veil
21. KENNY BAKER: Washington County
22. THE SELDOM SCENE: Mean Mother Blues
23. MEG BAIRD, HELENA ESPVALL, SHARRON KRAUS: Bruton Town
24. MARTIN CARTHY: All In Green
25. GLEN CAMPBELL: Green Green
26. BILL MONROE & HIS BLUEGRASS BOYS: Rawhide
27. MEG BAIRD, HELENA ESPVALL, SHARRON KRAUS: Willie Of Winsbury
28. MARTIN CARTHY: The Sleepwalker
29. BILL KEITH: Farewell Blues
30. JOHN FAHEY: Deep River/Ol’ Man RiverThanks, otis.
Thanks, y’all.--
waWunderbare Sendung. Dankeschön.
Welche LPs kannst Du von der Hotmud Family empfehlen?Vor allem die dritte, „Buckeyes In The Briar Patch“. Zum einen, weil es musikalisch ihre beste LP ist. Zum anderen, weil sie mir Ernest Tubb höchstselbst in die Hand drückte, in seinem Record Shop, im Jahre 1975 („So you like bluegrass, son?“ – „Yes, Sir“ – „Then you might like this here record – they’re Yankees but it’s purdy good“ – „Thank you, Sir“).
Auch gut, aber eher Folk- bzw. Ragtime-orientiert sind die beiden ersten, noch in Trio-Besetzung aufgenommenen LPs, während die vierte der dritten zwar stilistisch ähnelt, aber qualitativ etwas abfällt.
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Danke, dann werde ich mich mal umschauen.
Oder ich komme nach Berlin, Du drückst mir die LP in die Hand und wir spielen die Szene zwischen Dir und Tubbs mit Original-Dialog nach.--
What's a sweetheart like me doing in a dump like this?wadie Szene zwischen Dir und Tubbs
Tubb, wa.
Tubbs war der gelackte Schwarze in „Miami Vice“.
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Ja, sorry.
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What's a sweetheart like me doing in a dump like this?Wolfgang DoebelingEssentiell sind außerdem die frühen LPs auf Flying Fish (flatpickin‘ extraordinaire) und die Platten für Takoma, danach wird es tendentiell konzertanter und bewegt sich in Richtung (Rising Fawn) String Ensemble: ich liebe diese LPs, vor allem „Original Underground Music From The Mysterious South“, doch Du könntest sie für „zu elaboriert“ halten… Konkret: da Du „Home In Sulphur Springs“ schon hast, solltest Du erstmal mit „The Fields Of November“ weitermachen, dann „Old And New“, beide auf Flying Fish.
Ich werde sehen, was sich machen lässt. An Utah Ph. bin ich auch dran, wenngleich mich einiges stört.
Wolfgang DoebelingIst er, unverkennbar. Übrigens der einzige Track von „Right Of Passage“, auf dem Swarb zu hören ist.
Sei mir nicht böse, aber All In Green klang für mich deutlich „zu elaboriert“. Ich wusste nicht, dass es ein von Carthy vertontes Gedicht war, sonst hätte ich das schon beim Hören geschrieben. Ich hätte den „Song“ mit seinen Harmonien in das 16./17. Jhdt. verortet. Diese an damalige Zeiten erinnernden vielen Kadenzen zwischendurch störten mich schon sehr, vor allem da sie nun gar keine historische Rechtfertigung mehr haben. Swarb unterstützte sie mit seiner Violine eher unrühmlich, so dass ich das Ganze summa summarum recht bemüht fand. Wenn auch schön für viele Augenblicke.
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FAVOURITESFair enough, I guess.
Ich messe die Komposition aber lieber an den Maßstäben, die ein Teenager (oder Jung-Twen) vor knapp hundert Jahren an sein Poem stellte: romantisch und sturzverliebt mußte es sein, aufbegehren mußte es. Und zwar im stilistischen Duktus einer Vorzeit, die wohl spätmittelalterlich/prä-apokalyptisch sein sollte (Shelleys Roots, noch ohne Wahn aus der Opiumhöhle). Eine, wenn Du so willst, akademische Übung, die Carthy auch so umsetzt. Mit anderen Worten: die Gestelztheit der Kadenzen korrespondiert mit dem nachempfundenen Ernst der Zeilen. Ein Kunstlied, immerhin! Ich finde das höchst gelungen, auch und gerade im etwas engen Korsett Carthy’scher Folk-Affektiertheit in Begleitung von Swarbs medieval-eckigen Bogenstrichen. Der Song fällt ebenso aus dem Rahmen jeglicher Folk-Usancen der 70er wie Cummings‘ Gedicht aus dem Rahmen seines (vor allem späteren) Werks fällt. „Historische Rechtfertigung“ mithin: Carthy vertont den sehr jungen Cummings, der sich gerade in die Pose des Romantikers wirft (oder Chaucer sein will?), erneut allen Liebesschmerz auskostend bis zur Neige: „my heart fell dead before“. Das muß doch artifiziell und elaboriert wirken, wie denn sonst?
Was Dich an Utah Phillips stört („einiges“?) würde mich schon auch noch interessieren. Die Nostalgie? Der Gesang? Die Zug-Geräusche?
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Erhellend deine Erläuterungen zu All In Green. Das von mir Angemerkte war also immerhin mit einigem Recht so gewollt. Auf dieser Basis würde ich es gern noch mal hören, obwohl der Track irgendwie noch im Ohr ist, vor allem diese schwere Violine und die vielen abwärts sich neigenden Melodiebögen (war das überhaupt so, das kommt mir jetzt im Nachhinein in den Kopf?).
Ein leicht onkelhafter (Sprech-)Gesang, ein wenig selbstgefällig, so habe ich die Phillips-Tracks in Erinnerung. Beileibe nichts Abstoßendes, aber auch nichts unmittelbar Anziehendes.
Da war All In Green schon von ganz anderer Statur.--
FAVOURITESSelbstgefällig bestimmt nicht, wehmütig eher, im Sinne von Prines „Paradise“. Es geht in diesem Konzeptalbum ja um die große Zeit der Züge, um Züge überhaupt. Aus eigenem Erleben geschrieben/gesprochen/gesungen. Phillips kannte sich als Hobo und Train-Hopper damit aus, auch was das Innenleben von Boxcars betraf. Durchaus autobiographisch sind daher manche Songs, kulturpessimistisch sowieso. Onkelhaft? Empfinde ich nicht so. Vielleicht, weil ich seine Vorliebe für diese Art der Fortbewegung teile, er also bei mir offene Türen einrennt („Paradise“ revisited).
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Nun, autobiographisch muss ja kein Plus sein, kann es evtl. (Das meinte ich wohl auch mit „onkelhaft“, er erzählt halt seine Stories den nicht Dabeigewesenen.)
Vielleicht spielst du beizeiten mehr davon, vielleicht höre ich Utah dann anders.--
FAVOURITES -
Schlagwörter: Bluegrass, Folk, Old Timey Music, vinyl only
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