08.10.2016: Last Minute Special 6 | Damaged Goods

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  • #9966977  | PERMALINK

    jan-lustiger

    Registriert seit: 24.08.2008

    Beiträge: 11,464

    Nirvana
    Territorial Pissings
    Nevermind
    1991

    Im Grunde waren Nirvana nichts anderes als eine extrem gute und sehr innovative Punkband, die aus einer regionalen Szene voller Bands kam, die zwar sehr unterschiedlich klangen, aber doch den Punkethos ganz tief im Herzen trugen. Ob es nun der naive Pop von Beat Happening war, der garagige Rock von Bratmobile oder der dreckige Noiserock der Melvins. Es war immer und immer wieder der Punk, der Pate stand. Auch Kurt Cobain war stark von Hardcore und Punk beeinflusst. Nicht umsonst finden sich auf der Liste von Lieblingsplatten in seinem Tagebuch Namen wie MDC, Bad Brains oder The Slits. Dave Grohl spielte, bevor er bei Nirvana einstieg, Schlagzeug bei der legendären DC-Band Scream. Und dass der größte Hit der Band, „Smells Like Teen Spirit“, seinen Titel einem Ausspruch von Kathleen Hanna von Bikini Kill verdankt, ist mittlerweile fast schon Allgemeinwissen.
    (Jan Tölva)

    --

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    #9966979  | PERMALINK

    august-ramone
    Ich habe fertig!

    Registriert seit: 19.08.2005

    Beiträge: 65,112

    Nirvana – Territorial Pissings Klasse! *****

    Im Nebenthread wird gerade Nirvana klen gemacht…. Lustig! Nein, eher nicht lustig!

    --

    http://www.radiostonefm.de/ Wenn es um Menschenleben geht, ist es zweitrangig, dass der Dax einbricht und das Bruttoinlandsprodukt schrumpft.
    #9966981  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

    Registriert seit: 26.06.2006

    Beiträge: 83,739

    August RamoneMorrissey ist Morrissesy. Und das ist gut so. Und das mag ich. Wenn ich auch nicht jede seiner Aussagen gutheißen oder unterstützen würde. Und ich esse auch vor einem Morrisseykonzert eine Bratwurst.

    August!

    --

    Swimming in the Main Stream #08 (Beware of the Undercurrent) (Samstag, 08.11.2025, 20:30–22.30 Uhr, DJs Radiozettl & Mozza, Radio Stone FM)
    #9966985  | PERMALINK

    jan-lustiger

    Registriert seit: 24.08.2008

    Beiträge: 11,464

    August RamoneMorrissey ist Morrissesy. Und das ist gut so. Und das mag ich. Wenn ich auch nicht jede seiner Aussagen gutheißen oder unterstützen würde. Und ich esse auch vor einem Morrisseykonzert eine Bratwurst.

    Unterschreibe ich so. Klingt paradox, aber ich meine das mit der Arschgeige relativ wertungsfrei.

    --

    #9966987  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

    Registriert seit: 26.06.2006

    Beiträge: 83,739

    August RamoneNirvana – Territorial Pissings Klasse! ***** Im Nebenthread wird gerade Nirvana klen gemacht…. Lustig! Nein, eher nicht lustig!

    Ja, aber du weißt von wem!

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    Swimming in the Main Stream #08 (Beware of the Undercurrent) (Samstag, 08.11.2025, 20:30–22.30 Uhr, DJs Radiozettl & Mozza, Radio Stone FM)
    #9966989  | PERMALINK

    radiozettl

    Registriert seit: 07.08.2013

    Beiträge: 13,757

    Jan LustigerBoxhamsters Zu klein Der göttliche Imperator 1990

    Das ist ja fast ein Spaghettimonster dort auf dem Cover ;-)

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    #9966991  | PERMALINK

    jan-lustiger

    Registriert seit: 24.08.2008

    Beiträge: 11,464

    Jonathan Richman
    I Was Dancing in the Lesbian Bar
    I, Jonathan
    1992

    Schließlich gründet Richman The Modern Lovers, mit denen er 1972 – in der Besetzung mit Ernie Brooks, Jerry Harrison und David Robinson – einige der tollsten Proto-Punk-Songs […] aufnimmt. Die Lieder werden allerdings erst viel später, gegen Ende der 1970er […] veröffentlicht, weil Richman 1973 bei einem Konzertengagement im Inverurie Hotel auf den Bermudas die karibische Musik der lokalen Gruppen kennen- und liebenlernt und daraufhin auch seine eigenen Lieder in ähnlich sanft-lockerem Stil neu interpretieren will. Die Songs entspannter und ruhiger zu gestalten und überhaupt weniger (hier passt nur das schöne englische Wort) „snotty“ zu sein, überzeugt die restliche Band nicht, so geht sie auch bald in die Brüche. Die Musik zieht Brooks (zur Zusammenarbeit mit u. a. Arthur Russell oder David Johansen) und Harrison (zu den Talking Heads) nach New York, während Richman mit anderen Musiker_innen als Jonathan Richman and The Modern Lovers und später ohne die Liebhaber_innen weitermacht. Dabei entstehen in den folgenden Jahren passgenau zu seiner sensiblen und witzigen Art des Geschichtenerzählens viele reduktionistische, mal Folk-, mal Country-, mal Reggaebeeinflusste Platten, welche Richman, diesen Flüchtigen seines frühen Erfolgs, immer knapp über der Wahrnehmungsschwelle halten.
    (Rosina Brunner)

    --

    #9966993  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

    Registriert seit: 26.06.2006

    Beiträge: 83,739

    Jan Lustiger

    MozzaWas genau stößt dir denn an seiner Autobiographie auf?

    Nach der großartigen ersten Hälfte, die sich mit seiner Kindheit und Jugend beschäftigt und sich teilweise liest wie ein American-Gothic-Roman, der in Manchester spielt, wird es zu einer einzigen „Alle anderen tun mir Unrecht und sind kacke“-Tirade. Der über ewig viele Seiten verteilte Teil über die Gerichtsverhandlung mit den anderen Smiths-Mitgliedern, die sich immer wieder widerholt, ist schrecklich und zeigt, wie wichtig es ist, sowas zu kürzen. Aber Arschgeigen lassen ihre Tiraden halt nicht kürzen, weil sie glauben, immer im Recht zu sein…

    Das diskutieren wir später bei Gelegenheit noch mal aus.  :-)

    --

    Swimming in the Main Stream #08 (Beware of the Undercurrent) (Samstag, 08.11.2025, 20:30–22.30 Uhr, DJs Radiozettl & Mozza, Radio Stone FM)
    #9966995  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    bischen hintendran – das Baby heute…

    --

    #9966997  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

    Registriert seit: 26.06.2006

    Beiträge: 83,739

    Jan Lustiger

    August RamoneMorrissey ist Morrissesy. Und das ist gut so. Und das mag ich. Wenn ich auch nicht jede seiner Aussagen gutheißen oder unterstützen würde. Und ich esse auch vor einem Morrisseykonzert eine Bratwurst.

    Unterschreibe ich so. Klingt paradox, aber ich meine das mit der Arschgeige relativ wertungsfrei.

    Wobei das natürlich schwierig ist, „Arschgeige“ wertungsfrei zu setzen. Für mich persönlich undenkbar. Wenn ich so eine Wertung raushaue, dann muss ich dazu stehen.

    --

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    #9966999  | PERMALINK

    demon

    Registriert seit: 16.01.2010

    Beiträge: 66,870

    Jan, leg‘ dich in Sachen Morrissey nicht mit jemandem an, der als Username „Mozza“ gewählt hat!

    Und nun zurück zur Sendung:
    Boxhamsters – Zu klein war bisher mein Highlight, noch vor den Scherben. Der Song von Nirvana hingegen war für mich der einzige bisher, der mich kein bisschen berührt hat.

    --

    Software ist die ultimative Bürokratie.
    #9967003  | PERMALINK

    pheebee
    den ganzen Tag unter Wasser und Spaß dabei

    Registriert seit: 20.09.2011

    Beiträge: 37,497

    August RamoneNirvana – Territorial Pissings Klasse! *****
    Im Nebenthread wird gerade Nirvana klen gemacht…. Lustig! Nein, eher nicht lustig!

    hab ich auch gelesen.
    ziemlich daneben, die ganze Diskussion und als vorhin Joy Division lief, musste ich genau an diese Nirvana-Diskussion denken und daran wie abwegig diese Argumentation doch ist.

    --

    Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.
    #9967005  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

    Registriert seit: 26.06.2006

    Beiträge: 83,739

    Jonathan Richman
    I Was Dancing in the Lesbian Bar

    Ganz große Klasse! Das Album fehlt mir, wenn es jemand los werden will, PN!

    --

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    #9967007  | PERMALINK

    radiozettl

    Registriert seit: 07.08.2013

    Beiträge: 13,757

    *leiser dreh*

    --

    #9967009  | PERMALINK

    jan-lustiger

    Registriert seit: 24.08.2008

    Beiträge: 11,464

    Die Ärzte
    Wenn es Abend wird
    Die Bestie in Menschengestalt
    1993

    Michael Peter Hehl: Der Deutschrock tendiert ja stark dazu, sich selbst unfassbar ernst zu nehmen, und zwar tragischer Weise insbesondere hinsichtlich des vermeintlichen politischen Auftrags von Rock. Dabei war schon das erste Frankfurter Rock gegen Rechts-Festival im Jahr 1979, das die Politisierung von Rock in der BRD markiert, ganz klar eine durch und durch sozialdemokratische Veranstaltung, der eine grüne Umweltplakette und ein Gewerkschafterschnauzbart angeklebt wurden. Anders als Künstler wie Udo Lindenberg oder Die Toten Hosen haben Die Ärzte da auch nie mitgemacht.

    Jan-Niklas Jäger: Was sicherlich auch ästhetische Gründe hat.

    MPH: Auf jeden Fall. Die Ärzte stehen viel eher für Camouflage und Ironie. In einen Popkulturbetrieb, in dem Leute wie Dieter Gorny oder Heinz Rudolf Kunze das Sagen haben, passen sie ästhetisch eigentlich nicht rein. Oder kannst du dir Farin Urlaub auf einer Bühne mit Pe Werner und Klaus Lage vorstellen, wie er irgendeine Kerze anzündet oder eine Friedensbotschaft vorliest?

    JNJ: Nein, und das zeigt auch ganz schön auf, warum Die Ärzte von allen kommerziell erfolgreichen deutschen Bands dem Punk am nächsten stehen: Sie kümmern sich einen Scheiß um derartige Gepflogenheiten der hiesigen Kulturlandschaft. Dieser mangelnde Respekt ermöglicht es ihnen dann auch, mit sowas ihre Späße zu treiben.

    MPH: Bei „Schrei nach Liebe“ hat damals übrigens kaum einer der Punks aus meinem Umfeld gesagt, das sei jetzt aber Bravo-Punk, dazu tanze man keinen Pogo, obwohl der Song natürlich auch gut kalkulierte Formatradio-Kompatibilität besitzt.

    JNJ: Er braucht diese Kompatibilität ja sogar. Das ist ein Song, der den jungen Naziskin unter denselben Vorzeichen betrachtet wie jeden anderen Bravo-lesenden Jugendlichen auch, und ihn von seiner rechten Gesinnung trennt, um ihn davon losgelöst als Versagertypen zu entlarven. Ideologiekritik ist das nicht. Mit „Schrei nach Liebe“ Rechtsradikalismus erklären zu wollen, wäre daher zu kurz gedacht, aber der Song nähert sich dem Thema sehr effektiv aus einer popkulturellen Perspektive. Die Zeile „Zwischen Störkraft und den Onkelz steht ’ne Kuschelrock-LP“ illustriert das sehr schön. […] „Wenn es Abend wird“ […] ist [dann] sowas wie ein Komplementärstück zu »Schrei nach Liebe«, weil es den Blick von den Naziskins auf die gesellschaftliche Mitte lenkt. Schauort dafür ist ein Dorf im tiefsten Süddeutschland. Zunächst wird es romantisiert, aber dann erfahren wir mehr über die Menschen dort: Der Polizist „fährt auch, wenn er besoffen ist“, die Lehrerin fährt in den Ferien „nach Schwerin und da zündet sie Asylantenheime an“ und was der Pfarrer mit den „braven Buam“ vor der Kommunion macht, kann man sich jetzt denken. Der Song ist eine beißende Satire über das provinzielle Kleinbürgertum, die mit jeder Strophe krasser wird. Die Ärzte wählen hierfür aber nicht die Form eines anklagenden Rocksongs, sondern legen den Finger viel tiefer in die Wunde, indem sie ein Volksmusikstück daraus machen, dessen Erzähler den Figuren wohlgesonnen ist.

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