Startseite › Foren › Das Radio-Forum › StoneFM › 08.10.2016: Last Minute Special 6 | Damaged Goods
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Scherben
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WerbungTon Steine Scherben
Macht kaputt, was euch kaputt macht
Warum geht es mir so dreckig?
1971
Angeblich [ist] „Macht kaputt…“ von Bob Dylans „Subterranean Homesick Blues“ inspiriert; irgendwie lag der Song aber ohnehin in der Luft (so wie Gil Scott-Herons „The Revolution Will Not Be Televised“, 1970). Am 6. September 1970 spielten Ton Steine Scherben „Macht kaputt…“ auf dem Love-and-Peace-Festival auf Fehmarn; die Veranstalter hauten mit der Kasse ab, Gage gab es nicht; als das Lied zu Ende war, stand die Bühne in Flammen. Und dann noch Nikel Pallat, der 1971 bei der WDR-Talkshow Ende offen ein Handbeil zückte und den Studiotisch zertrümmerte, die Tischmikrophone abmontierte […]: „Fernsehen ist ein Unterdrückungsinstrument in dieser Massengesellschaft … Die Mikrophone brauche ich für Leute, die in Jugendstrafanstalten sitzen.“ – Was Ton Steine Scherben auch zum Punk machte, war ein Nihilismus, der Nietzsche in den Wahnsinn trieb, der sich allerdings jetzt, aufgeklärt, zur politischen Kraft der Solidarisierung wendete; „Warum geht es mir so dreckig?“ war der Soundtrack einer Großen Weigerung, dessen Echo aus den Achtzigern (Slime) noch bis in die Neunziger zu hören war.
(Roger Behrens)--
August RamoneMoin aus der Rockcity, bin jetzt bei euch, ein wenig mithören!
Servus, August; ich dachte mir doch, dass du beim Thema Punk nicht fehlen würdest.
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Software ist die ultimative Bürokratie.Jau!

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Software ist die ultimative Bürokratie.Jan LustigerWas das hier eigentlich ist: Letzten Monat erschien im Ventil Verlag Damaged Goods: 150 Einträge in die Punk-Geschichte, ein Buch, mit dem der Verlag den ihm nahestehenden Punk huldigen wollte. Dabei wurde der Begriff großzügig ausgelegt, auch Musik, die Punk inspirierte und von Punk inspirierte Musik wurden berücksichtigt und so schrieben die Autoren über (sogar mehr als 150) Tonträgern aus 50 Jahren Pop-Geschichte, alle gruppiert um den Punk-Begriff. Diese Texte sind manchmal analytisch, manchmal persönlich, aber alle stammen sie von Autoren, die dem Punk auf die eine oder andere Weise etwas verdanken. Auch ich habe dreieinhalb (einen in Kooperation mit einem anderen Autoren) dazu beigesteuert und präsentiere euch jetzt die Sendung zum Buch. Zu jedem Track gibt es einen Auszug aus dem entsprechenden Text.
Tolle Idee, Jan!
Welcome back, August.
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Radio StoneFM | "Solos come and go. Riffs last forever." (Keith Richards) | The fact that there's a highway to hell but only a stairway to heaven says a lot about anticipated traffic numbers.Pheebee
MozzaKlasse Text! Ich habe vor der Schule jedoch andere Musik bevorzugt.
vielleicht war deine Schule nicht hart genug
nAbend Daniel !
Hi Oliver. Na ja, die Schultage mit Mathe & Physik waren schon verdammt hart. Ich habe das mit melodischer Musik kompensiert, und habe vor allem Simon & Garfunkel, Paul Simon, Pet Shop Boys und Elton John vor der Schule gehört Zuhause beim Frühstück.
Punk habe ich erst später kennen- und zu einem gewissen Grad, schätzen gelernt.
Habe aber immer noch ein eher ambivalentes Verhältnis zu diesem Genre.
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Keine Ahnung, keine Meinung, kein Konzept / Keine Lust um aufzustehnPheebeetolle Sendung, Zettl, es gab viele Höhepunkte, meine persönlichen waren Indio u. Mayonnaise
DemonTimo, das war (bzw. ist noch) der beste Last Minute Mix bisher Und dein letzte Moderation war ganz wunderbar! D A N K E !
Jan LustigerSchöner Abschlusssong! Danke für die Sendung, auch wenn ich nur die Hälfte hören konnte.sparch
RadioZettl27) David Byrne & Brian Eno – Strange Overtones (2008)
Schöner Ausklang! Das waren 2 kurzweilige Stunden, Zettl.
Joliet JakeDanke, Timo. Ein schöner Flow, und bei den Moderationen richtig abgebogen. So wäre das, wenn bei Steam’n’Stream das Tape mitläuft ?
Danke Euch für die positiven Reaktionen. Ich freue mich, daß Euch diese spontane Sendung ein bißchen gefallen hat. Irgendwann gibts wieder mal ein „Last Mintue Special“.
Mein Spezialdank geht an Rudi für die Technik und an Jörg für eine Songspende.
zuletzt geändert von radiozettl--
Bin gestern aus dem Urlaub zurückgekehrt, das hier vorgestellte Buch lag auf dem Küchentisch. Nun bin ich gespannt (noch nichts gelesen) was wir hier heute zusammen hören.
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http://www.radiostonefm.de/ Wenn es um Menschenleben geht, ist es zweitrangig, dass der Dax einbricht und das Bruttoinlandsprodukt schrumpft.New York Dolls
Jet Boy
New York Dolls
1973
Ja, die Dolls standen spieltechnisch für ein absolutes “Everybody can do it!” Producer Todd Rundgren soll bei den Aufnahmen speziell Drummer Jerry Nolan öfters in die Sticks gegriffen haben, die Riffs wurden mit einer gewissen aggressiven Schlampigkeit/Wurstigkeit heruntergespielt, den Stones der Exile on Main St.-Phase zeigten sie den Stinkefinger des flamboyanten Gossenglamours des New Yorker Undergrounds. The Positive Power of Fake, Pose und das Verkleiden/Kostümieren zogen sich bei den Dolls aber auch durch die Musik. Die war im Grunde aus einem Scherbenhaufen und einer Müllhalde zwischen Rhythm & Blues, Phil Spector, Girl Groups und klassischem Rock’n’Roll zusammengeklaubt. Daraus machten die Dolls ene Art Vaudeville-Rock’n’Roll-Revue, bei der alles in- und miteinander verschwamm. […] Sie operierten quasi mit einem nie niedergeschriebenen Rock’n’Roll Songbook und setzten dem eine campe Krone auf.
(Didi Neidhart)--
„The Positive Power of Fake, Pose und das Verkleiden/Kostümieren zogen sich bei den Dolls aber auch durch die Musik. Die war im Grunde aus einem Scherbenhaufen und einer Müllhalde zwischen Rhythm & Blues, Phil Spector, Girl Groups und klassischem Rock’n’Roll zusammengeklaubt.“
Hervorragend auf den Punkt gebracht und formuliert.
Das Album habe ich auch und mag es durchaus.
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Keine Ahnung, keine Meinung, kein Konzept / Keine Lust um aufzustehnAchja, die Sendung ist chronologisch angeordnet. Einzig innerhalb der jeweiligen Jahre habe ich mir die Freiheit genommen, ein bisschen auf den Flow zu achten.
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Jet Boy! Klasse. Überhaupt alle Tracks bisher.
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http://www.radiostonefm.de/ Wenn es um Menschenleben geht, ist es zweitrangig, dass der Dax einbricht und das Bruttoinlandsprodukt schrumpft.In diesem Zusammenhang eine Frage: Kennt jemand von Euch vielleicht Alben von Buster Poindexter and the Banshees Of Blue (Nebenprojekt des New York Dolls Sängers). Was wäre denn da zu empfehlen?
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Meine Herrn, war das wieder eine starke Nummer jetzt! Ich dachte mir vorher, dass zwei Stunde Punk am Stück und ohne Moderation nicht auszuhalten sein würden. Aber wenn die Sendung auf dem Niveau bleibt, will ich mich gerne geirrt haben.
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Software ist die ultimative Bürokratie.Genug Proto, hier kommt der Punk:
Ramones
Judy Is a Punk
Ramones
1976
Sonderlich ernst nehmen sich diese Songs bewusst nicht. Ramones ist eine Platte voll mit (meist schwarzem) Humor. Die Außenseiter-Thematik wird nicht instrumentalisiert, sondern spielerisch in adoleszenten Pop in dystopischem Umfeld gepackt. Damit finden Ramones-Songs zugleich innerhalb und außerhalb klassischem Pop-Songwritings statt. In dieser Dialektik finden sie eine Möglichkeit, gleichzeitig an die Jugendkulturen vor Punk anzuknüpfen und sich von ihnen zu distanzieren. So konnte sich Punk schließlich zwischen den Stühlen positionieren, der geeignete Ort für seine respektlose Verherrlichung des Inakzeptablen, die sich im Nihilismus der Sex Pistols ebenso findet wie in den linkspolitischen Satiren der Dead Kennedys. Mit ihrer Kombination aus clever dekonstruiertem Pop, teen angst und Dystopien stießen die Ramones so auf eine Art von Rock’n’Roll, die der in ihrer Ausrichtung auf Virtuosität und Coolness festgefahren Rockmusik ein neues Vehikel für subversiven Pop entgegenstellte.
(Jan-Niklas Jäger)--
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