Antwort auf: Robbie Williams

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bullitt

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Puh, da kann ich mir wohl das Reinhören endgültig sparen:

Zeit Online: Der amerikanische Ex-Freund

(…)Wie Rod und Mick und Elton und viele andere nimmt er Abstand von der wertvollen Eigenschaft, zugleich understated groß und overacting klein zu sein. Um sich zu amerikanisieren, maximal zu glätten, letztlich zu verklumpen zu einem öden Nichts. Zu einem like a boss.

Dieses Denken hat Williams‘ neues Album weitgehend furchtbar gemacht. The Heavy Entertainment Show ist eine überproduzierte Überambitioniertheit deluxe. Sie haut einem mit ihrem unbedingten Willen zum Mehrmehrmehr sofort alle Sinnhaftigkeit aus der Empfangsanlage.

Klangliches Gebolze folgt auf üble Formatgefühle (Love my life) folgt auf beliebigen Blockbustersound folgt auf chorale Unsympathie folgt auf groteske Geschmacksverirrungen folgt auf Zucker in zu vielen schlechten Farben. Zu viel, viel zu viel will man reinrühren. Das ergibt einen derartig sämigen Großquark, dass man es kaum aushält. Es sei denn, man leidet an akutem Supersuperentertainmentmangel, was in der Ersten Welt nur noch auf Leute zutrifft, die weder einen Fernseher noch ein Handy haben, also niemanden.

Kalifornien, wo Robbie Williams ja mit Kleinfamilie seit Jahr und Tag lebt, hat ihn anscheinend vollends absorbiert, das Augenzwinkern vom Botox gelähmt. Dabei war es ja genau das, was uns alle an ihm faszinierte. Ein Ego-Shooter mit Working Class-Charme, selbstironisch und smart. Einer, der sogar im größten Hauptstrom noch ein U-Boot steuern kann. Dazu gesegnet mit größten Entertainmentfähigkeiten auf den gewaltigsten Bühnen. Schelm und Proll, Charmebolzen und Stelzbock. Man ließ ihm viel durchgehen, weil fast immer eine charmante Dissidenz zum eigenen Tun leuchtete.

Robbie Williams denkt wohl, genau das interessiere niemanden. Ist ja auch so in den USA, wo er (eigentlich überraschenderweise) keine Wurst vom Teller zieht. Deshalb jetzt der Move hinüber zu den Russen, ihrem haltlosen kokshaften Gefeiere des skrupellosen Neureichentums? Party like a russian, wie es in der ersten Single heißt? Ist es eh alles egal? Ihm vielleicht, uns hoffentlich nicht.

Vielleicht kommt Robbie Williams ja auch irgendwann wieder zurück. Und sei es erst, wenn er den Night of the Proms absolviert hat. Klanglich ist er da jetzt ungefähr. (…)

zuletzt geändert von bullitt

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