Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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friedrich

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Stanley Turrentine – Salt Song (1971)

Angeregt durch die Arrangeur-Diskussion, in der auch Eumir Deodato als Arrangeur von A.C. Jobims Stoneflower erwähnt wurde, habe ich diese Platte mal rausgeholt. Auch hier ist Deodato der Arrangeur und verpasst Turrentine einen für ihn ungewöhnlichen brasilianischen flavour. Mit dem Titelstück und dem sehr guten Bonustrack Vera Cruz gibt es zwei Kompositionen von Milton Nascimento. Es gibt hier auch Streicher, aber Deodatos Händchen ist hier vor allem dadurch zu spüren, wie er dieser Musik einen leicht federnden Rhythmus und eine schimmernde Elektrizität verleiht. Eine wahrscheinlich unterschätzte Platz von Stanley Turrentine.

Storm

Und gleich hinterher geschoben:

Stanley Turrentine – Don’t Mess With Mr. T. (1973)

Hier hat als Arrangeur Bob James die Finger mit im Spiel und er spart vor allem beim Titelstück nicht an Streichern. Das hört sich an wie eine Mischung aus Soul Jazz, Blaxploitation Soundtrack und Musik für einen Soft Porno – also ziemlich gut. Ein bisschen ein guilty pleasure, aber diese Art von Vergnügen hat ja den größten Reiz.

Don’t Mess With Mr. T.

In beiden Fällen, bei Salt Song und bei Mr. T., schaffen die Arrangeure einen ganz eigenen Sound, so als würden sie wie Regisseure den Hauptdarsteller Stanley Turrentine in unterschiedlichen Szenarios ins Bild setzen. Produzent bei beiden war Creed Taylor und dessen Einfluss ist natürlich auch zu spüren.

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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.”                                                                                                                                          (From the movie Sinners by Ryan Coogler)