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Verloren in Connewitz
Das Leipziger Conne Island, ein linkes Kulturzentrum, wendet sich an die Öffentlichkeit. Denn es ist an seinem Umgang mit Flüchtlingen gescheitert.
http://taz.de/Fluechtlinge-im-Conne-Island/!5344474/
Velofisch Das Problem ist vor allem deshalb so gross, weil Menschen in gute und böse Menschen eingeteilt werden. Gegen gute Menschen darf nichts unternommen werden, auch wenn sie nicht gut handeln. Gegen böse Menschen muss bereits beim kleinsten Verdacht etwas unternommen werden. Männer gehören zu den Bösen, Frauen zu den Guten – so weit so klar. Flüchtlinge gehören aber auch zu den Guten – und schon gibt es ein Problem.
Wenn ich die Unschuldsvermutung gelten lasse, muss ich warten, bis wirklich etwas passiert, bis ich einschreiten kann. Will ich vorbeugend schützen, muss ich einschreiten, bevor etwas passiert und vielleicht auch nie passieren würde. Will ich beim Einschreiten dann auch noch den Verdacht des Rassismus vermeiden, darf ich erst einschreiten, wenn ich in vergleichbaren Fällen ausnahmslos eingeschritten bin.
Das „Ankommen in der Realität“ besteht nicht darin, dass es Unterschiede gibt, die in der kulturellen Prägung und Erziehung begründet sind. Auch nicht darin, dass nicht alle Menschen gute Absichten haben. Das „Ankommen in der Realität“ bezieht sich darauf, dass nicht mehr so einfach klar ist, wer „gut“ und wer „böse“ ist. Bei einem Konflikt zwischen einem männlichen Flüchtling und einer einheimischen Frau, könnte sie rassistisch oder er sexistisch sein – oder auch beides. Opferschutz ist immer nur dann einfach, wenn vorher feststeht, wer Opfer ist. So hat die Situation hoffentlich doch etwas heilsames: a) Zum einen genauer hinzusehen, was tatsächlich passiert ist und b) es auszuhalten, dass sich nicht alle Sachverhalte eindeutig klären lassen. Das würde uns dann auch in anderen Fällen helfen schneller zu erkennen, wenn Opferschutz als Täterschutz missbraucht wird.
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"Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=