Re: John Prine

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nail75

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Popmuseum
Was halten denn die anderen hier von John Prines Komik, Witz und (schwarzem) Humor?

Ich finde den Beitrag von WD etwas überraschend, denn der Humor von Prine ist ja offensichtlich. Selbstverständlich ist er nicht immer bemüht lustig oder albern (dann wäre er Adam Green ;-)), sondern hat mehrheitlich nachdenkliche und sehr ernsthafte Lieder geschrieben. Und manche Lieder, die einen humorvollen Titel haben, sind in Wirklichkeit gar nicht lustig, wie „Sabu Visits the Twin Cities Alone“.

Aber dennoch ist Prines Humor ein zentrales Element seiner Musik. Ich weiß noch, wie ich einem Freund „Illegal Smile“ vorspielte und er in schallendes Gelächter ausgebrochen ist. Selbst wenn man das Lied missversteht, es ist allemal witzig. Dass John Prine oft auf eine hintersinnige oder schräge Art witzig ist (und nicht zotig oder schenkelklopfend) versteht sich von selbst.

Ich glaube, dass bei der Verbindung von ernsten und humorvollen Themen auf seinem Debüt „The Freewheelin‘ Bob Dylan“ Pate stand. Das verbindet die bittersten Anklagen (Masters of War) mit dem albersten Quatsch (I Shall Be Free). Natürlich ist Prine weniger politisch (aber nicht unpolitisch) und persönlicher als der abstrahierende und generalisierende Dylan, aber beide verbindet eine ganz eindeutige Moral. Bei Dylan richtet sich der Zorn eines jungen Mannes gegen die brutale und inhumane Welt, Prine berichtet nicht zornig, sondern nachdenklich von den inhumanen Menschen, die daran arbeiten könnten, die Welt menschlicher zu machen:

So if you’re walking down the street sometime
And spot some hollow ancient eyes,
Please don’t just pass ‚em by and stare
As if you didn’t care, say, „Hello in there, hello.“

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.