Re: John Prine

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WillieNaja, das Original find ich da schon besser (und jede andere Version von JP).

Genau. Sehe ich auch so, wobei mir allerdings Bob Gibsons „Sam Stone“-Version am allerbesten gefällt.

PopmuseumSam Stone: Zwischen den beiden „Sam Stone“-Versionen sind greifbar große Unterschiede. Mir persönlich gefällt Gibsons Version deutlich besser, obwohl mir John Prines Version auch sehr gut gefällt.

Ein paar Beispiele:

Bob Gibson singt klar, deutlich und langsam. Er trägt den Liedtext sehr emphatisch und emotional, fast vorwurfsvoll / anklagend vor. Seine traurig getragene Version wird transparenter und getragener musiziert. Sie ist viel offener und heller arrangiert. Gibson wird von einem dezenten Frauenchor begleitet, der der Aussage des Liedes viel mehr Nachdruck verleiht. Zudem sind Gibsons Begleitmusiker die Crème de la crème des Country-Folk-Rocks (Byrds, Eagles, Flying Burrito Bros).

Dagegen singt John Prine sehr nasal, viel rascher und deutlich unartikulierter. Das Arrangement seiner Version ist nicht besonders elaboriert. Sie klingt eher „reportagehaft“. Seine Version beginnt mit einer dominanten Orgel, der Rest wird von einer Akustik-Gitarre bestritten, auf der mittels Standard-Fingerpicking Akkorde zerlegt werden.

Man könnte das natürlich viel exakter beschreiben, aber für’s Forum reichts wohl vorerst. Und wen der Vergleich interessiert, der bzw. die kann sich ja die beiden Aufnahmen gerne selbst anhören.

Bob Gibsons Coverversion war es auch, warum ich mich für John Prine zu interessieren begonnen habe, dessen Lieder ich bis dahin nur durch Cover-Versionen kannte: Etwa „Angel From Montgomery“ von Bonnie Koloc sowie Bonnie Raitt, „Hello In There“ von Joan Baez.

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