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Bereits vor einigen Wochen habe ich erfahren, daß es schlecht um Hagen steht. Jetzt ist er wirklich gegangen. Auch mit dem Wissen um seinen Gesundheitszustand ein Schock, eine Nachricht, auf die man wohl nie in irgendeiner Weise vorbereitet sein kann.
Ein halbes Jahr saß ich Hagen in seinem Redaktionsbüro am Alexanderplatz täglich gegenüber. Eine Zeit, in der ich unglaublich viel über und von ihm erfahren habe. All die kleinen Rituale, mit denen er seinen Arbeitstag beim Tip bestritt, die unzähligen Telefonate, bei denen man bereits nach dem Abhnehmen des Hörers an der Stellung seiner Augenbrauen ablesen konnte, wieviel Zeit und Geduld er für seinen Gesprächspartner aufbringen würde, und natürlich die vielen Geschichten seiner ereignisreichen Vergangheit. Mit Hagen ist nicht nur ein leidenschaflticher Musikfan, Musiker und Journalist gegangen, sondern auch ein Stück West-Berliner Zeitgeschichte. Besonders spannend waren natürlich die Geschichten seiner jungen Jahre, als Teil der Berliner Punk-Szene der späten 70er, seiner damaligen Stammbar, dem Shizzo in Friedenau, oder die vielen Berichte legendärer Konzerte im Metropol, denen er beiwohnte oder selbst bestritt, beispielsweise mit den Ärzten als Support-Act für Chris Isaak, der ihn zutiefst beeindruckt hatte. Danke für alles, Hagen. R.I.P.
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