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Hm, die Frage ist halt doch auch, ob man denn dieses Repertoire heute noch als zeitgemässes Theater inszenieren kann. Das sind ja quasi die Telenovelas vergangener Zeiten. Klar kann man den Kern der Plots (es geht ja doch um Liebe und Betrug, Mord und Totschlag) als „zeitlos“ betrachten und als allgemeingültig oder sowas, aber man kann sich ja zugleich auch nicht über die Musik und die Libretti hinwegsetzen. Bzw. würde man dies tun, sollte man sich eben überlegen, ob man nicht ein anderes Werk zur Aufführung bringen möchte. Das muss nicht was Zeitgenössisches sein, es geht ja z.B., wie ich in Zürich erleben konnte, mit Debussy, es ging wohl ebenso mit Berg (Wozzeck, ebenfalls in Zürich, hatte ich leider verpasst, gab es aber auf arte concert und kriegt man auf DVD/BluRay).
Es geht aber auch, traditionell oder halbwegs traditionell zu inszenieren, wenn man Leute hat, die auf der Bühne was hergeben und mehr als eine halbe Drehung nach links und einen kleinen Schritt nach rechts hinkriegen – der Rosenkavalier 2014 in Salzburg (ich sah die Inszenierung im Fernsehen, habe sie immer noch im Zwischenspeicher, weil ich sie nochmal anschauen möchte) war grossartig.
Mag sein, dass das alles Glücksfälle oder Ausnahmen sind, leider will ja wohl das Publikum selten Debussy oder Berg hören, Richard Strauss ist ja auch schon grenzwertig genug …
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