Antwort auf: Yusef Lateef (1920-2013)

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vorgarten

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und was ich darüber hinaus spannend finde, ist die offenheit der detroiter szene – lateef hält ja klar an einem ziemlich voraussetzungsvollen blues-ton fest, öffnet sich aber anderen kulturellen kontexten, die dann aber auch von lokalen musikern umgesetzt werden können. der weg zu coltrane geht ja genau darüber, außerhalb des eigenen kulturellen kontextes nach möglichkeiten der öffnung der strukturen zu suchen, gleichzeitig aber auch am individuellen ausdruck festzuhalten, den man aber natürlich auch spirituell kontextualisiert (die suche des einzelnen nach verbindung mit dem ganzen).

ich glaube, dass ich lateef immer (trotz allem) als latent konservativ höre – da wird schon immer die solide basis bestenfalls erweitert, während coltrane davon kopfsprünge macht. aber trotzdem ist die offenheit toll: einen bassisten an sowas wie die rebab zu setzen, später eine kirchenorganistin ans klavier, deren fernöstliche interessieren sie wiederum zu coltrane führen. das hängt alles toll zusammen und spricht für eine ziemliche freiheit, im kopf und als haltung.

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